Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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erkuhlen

erkuhlen,
refrigerari, ahd. irchuolên, mhd. erkuolen:
erkuolent in die ringe, sô sît ir alle verlorn.
Nib. 2037, 3;
von sînen trehenen wart ich naʒ,
und erkuolte ie doch daʒ hërze mîn.
MSH. 1, 124ᵃ;
nhd. zoch sein gewant ab und gieng in daʒ waʒʒer und belaib so lang dar inn piʒ daʒ er wol gänzleich erchuolet. gesta Rom. K. 54; er liesz das pferd wieder allgemach erkulen (es steht erkülen). Octavian G 3; führt das pferd in den stall, damit es ein wenig erkühlet. Wickram rollw. 61. richtiger schiene erkuhlet, doch kann der umlaut auch vom i des adj. kühl, ahd. chuoli herrühren und dann würde das intr. mit dem folgenden tr. zusammenfallen, da sich das ê der dritten schw. conj. nicht mehr erkennen läszt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1860), Bd. III (1862), Sp. 882, Z. 21.

erkühlen

erkühlen,
1)
refrigerare, ahd. irchuolan, mhd. erküelen: dis erkült das herz. Keisersb. sch. der pen. 30; da er seins zorns und unmuͦts ein wenig erkület was. Fierabras C 4; wem leids geschehen ist und kan sich nit rechen, der musz sich stellen wie er kan, das er ja sein mut erküle. Agricola spr. 313; das hat in engsten erquicket und erkület, frid und trost allein geben. Luther 6, 387ᵃ; damit er sein und seines heers herzengrollen erküle. Fronsperg 1, 184ᵃ; sein herz wol an eim erküln, evomere iram in aliquem. Maaler 112ᵈ; zu erfrischen und zu erkülen die erhitzigte leber. Thurneisser von wassern s. 82; so denn nun ein tröpflin wassers den seelen in der höllen helfen kan, wie viel mehr wird das h. weihwasser die seelen im fegfeur erkühlen. Fischart bienenk. 113ᵃ;
ich, die das grab erkühlt, fühl auch sein (Cardenios) feuer nicht.
Gryphius 1, 247;
er hat sich (sibi) den magen erkühlt, erkältet.
2)
reflexiv, sich erkühlen, refrigerare se, sich abkühlen, kühlen, erfrischen: man brucht solich salben sich zuͦ erkülen und die müden glider zu sterken. Keisersb. post. 2, 114; dasz derselb bürger under des pfaffen hausthür stund, sich da zu erkülen. Wickram rollw. 97ᵃ; verschleuszt im mit seinen armen das maul also, dasz er sich nit erkülen mag (keine luft schöpfen kann), sonder zur stund ersticken musz. Forer fischb. 47ᵃ; dann wie gerne wäre doch der reiche schlemmer wieder kommen, nur seine brüder zu warnen, dasz sie sich hüten solten vor solcher höllenqual, solte es auch nur ein kurzer augenblick, um dardurch sich etwas zu erkühlen, gewesen sein. Simpl. K. 923;
wie wer durst lechzt
schnell sich erkühlt, sich erlabt an dem labsal.
Klopstock 2, 40.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1860), Bd. III (1862), Sp. 882, Z. 34.

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Zitationshilfe
„erkuhlen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/erkuhlen>.

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