Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

erle, f.

erle, f.
alnus, eller, worüber schon oben sp. 416, die umstellung von erila in elira, ags. alor, elor, wie goth. vairilô, ags. velor, mahnt an Ἔρουλοι und Ἔλουροι (GDS. 470) und es liesze sich alts. ërl, ags. eorl, altn. iarl, vir nobilis, heranziehen, da die ahd. eigennamen Erlwin, Erlulf vom baum auf den mann leiten, wie Ascwin, Äscvin von der esche auf Askr. doch für goth. airilô und airils mangelt aller beweis. man sagt: wenn die erlen spitzen wie die mäuseöhrlein, säe gerste, wenn ihre triebe sind wie die sauohren, ist es zu spät; erlen, die gern am wasser wachst, alnus amica fretis. Maaler 114ᵃ, den dichtern erscheint die erle gern am wiesenbach:
nu aber bin ich auch ein kerl,
der was im dorfe gilt,
gewachsen wie im busch die erl,
rasch wie im busch das wild.
Burmann ged. 118;
zugluft heiszt die kühlung, die sanft durch erlen des ufers
athmet, und kaum ein band mir bewegt?
Luise 1, 299;
ihm, des liebe so hoch mir stündlich emporwächst,
als im erneueten lenz die grünende erle sich aufschwingt.
(quantum vere novo viridis se subicit alnus).
Virgils ecloge 10, 74 von Voss.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1860), Bd. III (1862), Sp. 894, Z. 42.

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Zitationshilfe
„erle“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/erle>.

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