Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

freen

freen,
um zweier stellen in Franks sprichwörtern willen hier aufgeführt.
1)
er sagt 1, 107ᵇ: so ist nu gewis, wann mich was freet, so muͦsz mich sein gegenteil gräen. falls beide verba reimen, wäre aus gräen auch auf fräen zu schlieszen. gräen, graen, gräten ist soviel als kümmern, verdrieszen (Schm. 2, 97 und 124) und sein gegensatz würde vergnügen, freuen ausdrücken. doch läszt sich freen kaum für frewen, freuen nehmen, da auf derselben seite frewen, frewt, freude geschrieben steht. wie gräen, gräten wäre etwan freen freten fräten, reiben, kitzeln, in angenehmer empfindung.
2)
1, 114ᵇ heiszt es mit bezug auf 1 Cor. 7, 39: im herrn sollen wir freen, im herrn uns frewen, im herrn reden, wirken, sonst ists alles sünd. die bibelstelle besagt von der witwe cui vult nubat, tantum in domino. dies freen ist also freien nubere, und ich weisz gar nicht, warum Frank anstand nahm zu schreiben frein. mit dem vorhergehenden ersten freen, das ihm doch erinnerlich sein muste, hat es nichts zu schaffen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 93, Z. 65.

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frauennabel freven
Zitationshilfe
„freen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/freen>.

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