Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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frast

frast,
ein dunkler ausdruck, der doch den folgenden compositis zum grunde liegen musz. das goth. frasts, pl. frasteis ist τέκνον, II Cor. 6, 13 svê frastim qiþa, ὡς τέκνοις λέγω, es scheint darin die vorstellung von suboles, anwuchs und kraft enthalten, wie im lat. robur, starke jünglinge heiszen robora pubis, biblisch ausgedrückt, die kraft der lenden ihres vaters (1 Mos. 35, 11. 46, 26. 2 Mos. 1, 5). wenn also frast stärke und adel, mut und kühnheit ist, so versteht sich wie 'mit fraste' fundgr. 1, 137 fortiter, bei Helbl. 2, 515 rëhter frastmunt ein hase, rechter kühnheit ledig und Ottocar 828ᵇ durch die vrastmund, propter audaciam bedeutete. vrastmundi, vrastmuntlîchen freimütig, spec. eccl. 85. 87. in einer ahd. dichtung heiszt es
dâ rîchisôt diu minna
mit aller miltfrowida
und aller tugidône zala
mit stâten vrasmunde.
Haupt 3, 444 vgl. akad. ber. 1856, 571,
wo sich leicht stâter bessern läszt.
dâ von ër sanc niht vrastgemunde nâch dër mugende.
Lohengr. 6860,
er sang nicht so kühn, nicht so stark als er vermocht hätte. wie die ahd. gl. frastmunti secretum bei Docen 1, 211ᵇ zu erklären ist, sehe ich noch nicht, das geheimnis müste hier etwas hehres, edles meinen. da sich nun goth. þius servus, eigentlich filius, þivi serva, virgo, ahd. dio, diu, diorna und dëgan sämtlich von þeihan, dîhan wachsen, gedeihen herleiten, gr. τέκνον zu τίκτειν gignere gehört, scheint auch für frasts filius, suboles, für frast genus, generositas eine wurzel zu suchen, welche im goth. fraþjan γιγνώσκειν gefunden wäre, die begriffe des erkennens und zeugens fallen zusammen (2, 866), frasts ist der genitus, st entspringt aus fraþjan frôþ wie hlast, last aus hlaþan hlôþ. das skr. suta filius, sutâ filia von su parere, gignere stimmt und erklärt auch unser sunus, lit. sunus, sl. syn'', wie gr. υἱός. schon Pott 1, 215 hielt frasts zu skr. prasûti progenies und niemand kann bezweifeln, dasz auch die alte partikel fra, skr. pra sich mit fraþi, νοῦς, νόημα, lit. protas nahe berührt. merkwürdig ist bei Kilian 148ᵇ fradde puer, puerulus. nach allen diesen unabweisbaren auseinandersetzungen lassen sich nun die letzten, bereits entstellten überbleibsel des wortes frast im nhd. erörtern. der vocab. 1482 i 1ᵇ gewährt fraschmunder, redsamer oder redlicher facundus, fraschmundigkeit, redsamkeit, facunditas, facundia, was Henisch 1192, 24 wiederholt. Frisius 601ᵃ hat generose franschmütigklich, 1164ᵇ robur franschmütigkeit, Maaler 140ᶜ, Henisch 1192, 15 wiederholen. Oberlin 408 aus einer predigt franzmuetekeit. offenbar ist frastmund und frastmut herzustellen. die bedeutungen sind im einklang, denn facundus, disertus ergibt sich aus eximius, generosus, klug oder sinnig, vielleicht ist vrastgemunde im Lohengrin auch facunde zu fassen. später ist das wort völlig erloschen, auch in den mundarten. im österreichischen kloster Zwetl starb 1850 ein priester Joh. Frast (herausgeber des liber fundationum monasterii zwetlensis).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 64, Z. 7.

frasz

frasz,
comedit, praet. von fressen, goth. frat.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 64, Z. 59.

frasz, m.

frasz, m.
in mehrfachem sinn,
1)
die person, gulo, edo, ahd. mhd. frâʒ, pl. frâʒe und fræʒe, mnl. vraet. Kilian 148ᵇ. 767ᵇ, nnl. vraat:
ob ëʒ nû sô wære,
daʒ ich dër tôrheit wielte,
daʒ ich dich, frâʒ, behielte.
Greg. 2618;
ëʒ ist ein wol gewanteʒ brôt,
daʒ dû, frâʒ, verswendest.
2637;
ist dîn hâr und dîn lîch
eime gemasten frâʒ gelîch.
2756;
disiu harmschar,
diu ist immer hie gar
huoræren und frâʒen
die dâ niht wellent lâʒen
si envallen in manic schulde.
Tundalus 51, 18;
und tet dër vrowen danne,
ir mâgen und ir manne
alsô grôʒen antlâʒ,
dër gotes rîches wær ein vrâʒ,
ër müese in genüeget hân.
Amis 1012;
dës æhtent si âne mâʒe
si swëlhen und si vrâʒe.
Strickers göuhüner 136;
swâ du dën êre gërnden weist
dëm veriʒʒest dû, vrâʒ, allermeist,
nû friʒ in dich dën tiuvel, dër dîn ruochet.
MS. 2, 135ᵇ;
ër gint als ein mortgîtec vrâʒ.
tr. kr. 8183;
dër ist unkiusche, dirre ein frâʒ.
Renn. 5987;
schëment iuch, slünde und fræʒe.
9551;
swër vrô wil sîn und lang gesunt,
dër mîde iuch zwên, hër frâʒ und hër slunt.
10137;
jâ ist ëtelîcher ein frâʒ, dër vil arm ist, sô gewinnet ërʒ ê mit liegen und mit triegen. Berthold 431, 21; ër ist ein frâʒ oder ein slûch. 431, 30. 515, 32. nhd. ein frasz des fleisches und ein wintrinker. Keisersberg paternost. J 17; isz wie ein mensch, was dir furgesetzt ist, und frisz nicht zu ser, auf das man dir nicht gram werde, umb der zucht willen höre du am ersten auf und sei nicht ein unsettiger frasz. Sir. 31, 20; aber ein unsettiger frasz schleft unrugig. 31, 24; denn vil fressen macht krank und ein unsettiger frasz kriegt das grimmen. 37, 33; der reiche karige frasz, der in wollust lebet, ist Laban. tischr. 384ᵃ; ward ein esel vor dem lewen verklagt, das er vier peterleinbletter on salz het gessen, da straft der lew den esel an dem leben, das er also ein frasz was gewesen. sch. und ernst 1550 cap. 303;
und sprachen ihm wer recht geschehn,
er sei ein frasz, drumb er davon
hab uberkommen solchen lon.
ein unersettlicher frasz und verschlinder der witwenhäuser. Kirchhof wendunm. 358ᵃ; ein frasz der aufschlapt wie die sew. 206ᵃ; so ein geiziger ungehobelter frasz und püffel. 214ᵃ; der meerschmid (sonst sonnenfisch, Zeus faber) ist ein groszer frasz. Forer 32ᵇ;
er euch vor unbenanntem frasz
mit seiner hand beschirmet,
sonst würdet ihr auf grüner strasz
wol blütig oft gefirmet.
Spee trutzn. 177 (194),
das ungeheuer (ein wolf oder anderes raubthier) soll nicht genannt werden. heute ist diese noch bei Stieler, Rädlein, Frisch verzeichnete, persönliche verwendung veraltet und dauert nur in bienenfrasz (bienenfresser, bienenwolf), schleckfrasz und vielfrasz.
2)
frasz, pabulum, pastus, fressen. mhd.
dâ was sô manec ritter guot
daʒ ich iu zeiner mâʒe (nur wenig)
wil sagen von ir frâʒe,
wan si ahten mêre
ûf ander êre
danne daʒ si fræʒen vil.
Er. 2130;
deheines frâʒes ër sich vleiʒ,
ab einem huone ër gebeiʒ
drî stunt, dës dûhte in genuoc.
8647;
dër trache gieng ëʒ aber an
mit frâʒe (M. phnâste) und mit fiure.
Trist. 226, 31;
ër was gërne in frâʒe.
Herb. 3104;
swër in dër jugent wirt ein slûch
und mit frâʒe an sîn alter kumt,
wirt im dâ von ein grôʒer bûch,
wie lützel daʒ dër sêle frumt.
Haupt 6, 496.
nhd. ir heuchler, die ir die becher und schüssel auswendig reinlich haltet, inwendig aber ists vol raubes und fraszes (ahd. fol nôtnumpftî inti unsûbarnesses). Matth. 23, 25; dis werk der keuschheit sol es bestehen, so treibt es zu vilen andern guten werken, zum fasten und meszigkeit wider den frasz und trunkenheit. Luther 1, 253ᵃ; wer von dem frasz wolt schreiben, möcht wol ein eigen buch darvon machen. sch. u. ernst 1522, 251. 1555, 285; mehr ertrinken im weinglas dann im meer und der frasz bringt mehr um dann das schwert. Frank spr. 1, 153ᵃ;
er fand in ligen bei dem asz,
da faulenzen vor vollem frasz.
Waldis 1. 35, 6;
mehr beiszen durch den frasz,
mehr durch die trunkenheit, als durch das schwert ins gras.
Günther 1087;
und rohe kastanien
ein herlicher frasz.
Göthe 13, 92;
selig wer den frasz verschlingt.
14, 96;
schüttete steineichfrucht, eichmast und rothe kornellen
ihnen zum frasz.
Od. 10, 243,
Uschner: den jammernden warf nun
steineichfrüchte, kornellen und eicheln die göttin zum mahl vor;
die dort Scylla zum frasz sich entraft.
12, 310,
vorher stand: verschlungen;
ausgesetzt als frasz den thieren.
Platen 297;
sein gefühl in wein und frasz betäuben. Klinger 2, 413. man sagt: einen frasz halten; es war ein leckerer frasz; die thiere gehn auf den frasz aus, gehn zum frasz, zum futter. der student nennt seinen tisch seinen frasz, wie einen freitisch krippe. frasz der motten, tinearum epulae.
3)
frasz, das gefräsz, von fressen, wie schlund von schlingen:
der kranch liesz sich bereden das,
sein schnabel stiesz er im inn (in den) frasz
und zohe im bald heraus das bein.
Waldis 1. 6, 20.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 64, Z. 60.

fräsz, n.

fräsz, n.
pabulum, esca, gefräsz: vogelfräsz, esca confusi seminis, aviaria farrago. Stieler 899.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 66, Z. 7.

fräsze, f.

fräsze, f.
vultus, gesicht, besonders maul, bair. fotze, gewöhnlich fresse: zuweilen schlug sie ihm auch eine hand voll heiszes kraut in die fräsze, dasz ihm dasselbe an der nase hängen blieb. Jucundiss. 122.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 66, Z. 11.

fräsze

fräsze,
edax, vgl. äsze:
wâ von die jungen rebelîn
vræʒe wërden und heiser sîn
und got besunder ruofen an
in ir hunger.
Renn. 19580.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 66, Z. 15.

fräszin, f.

fräszin, f.
femina vorax, von frasz gebildet wie von freund freundin, von gast gästin, von wirt wirtin. mhd. wan du ein frâʒ bist oder eine fræʒin, sô trîbet dich dîn frâʒheit dar zuo, daʒ dû gote unde wërlte unmære wirdest. Berth. 515, 32. nhd. auszer gebrauch.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 67, Z. 1.

fressen

fressen,
vorare. goth. fraitan (dreisilbig), im praet. aber gekürzt frêt für fraat, frêtun für fraêtun, die praesensformen stets unverkürzt fraita fraitis fraitiþ, wonach auch im imp. frait (zweisilbig) zu erwarten ist. wahrscheinlich im part. praet. gleichfalls fraitans. ahd. hat sich die zusammenziehung aufs ganze verbum erstreckt frëʒʒan, frâʒ oder fraʒ, frâʒun, part. frëʒʒan, imp. friʒ, wenigstens ist noch kein farëʒʒan zum vorschein gekommen. auch mhd. vrëʒʒen, vrâʒ, vrâʒen, vrëʒʒen, imp. vriʒ, ausnahmsweise aber die volle form des part. praet.:
dën hât dër wurm verëʒʒen.
Karl 2513;
dër wolf hæt mir den lîp zerzorn
und hæte mich verëʒʒen.
dës eides sol got vergëʒʒen.
Boner 35, 55;
waʒ man in gap, daʒ was vil schier
von den tieren verëʒʒen gar.
47, 73;
ze spîs wart ër dën tieren gëben,
diu solten in verëʒʒen.
47, 81;
mîn esel, dër mir vil wol kan,
dën hânt die wolf verëʒʒen.
82, 31.
doch mag, wie sich aus vrâʒlîch, vrâʒheit 11, 12. 16 folgern läszt, das praet. einsilbig gelautet haben vrâʒ und nicht veraʒ. nhd. überall gekürzt fressen, frasz, fraszen, gefressen, frisz. im part. praet. noch oft fressen, ohne ge, vgl. altfressen 1, 271. ebenso ags. frëtan, frät, fræton, nnl. vreten vrat. altn. kein freta, frat vorare, und das aus ferta umgestellte freta pedere berührt sich nicht damit; das schw. fräta praet. frätte wurde von uns erborgt, dän. ist fraadse gebräuchlich. neben dem part. praet. frëʒʒan, fressen, gefressen hat sich kein frâʒ, wie neben gëʒʒan, gegessen ein gâʒ, gasz (3, 1160. 1161) entfaltet.
bedeutungen.
1)
fraitan, frëʒʒan, frëssen verhält sich zu itan, ëʒʒan, essen wie κατεσθίειν zu ἐσθίειν, peredere zu edere, fraitan, frëʒʒan, fressen ist aufessen, verzehren, ganz verschlingen, vorare, devorare, während essen häufig den partitivbegrif hat und davon essen ausdrückt, also oft den gen. der sache erfordert (gramm. 4, 649), fressen fast nur den acc. da nun die thiere das ihnen hingeworfne futter, die ihnen zu theil gewordne speise verschlingen und verzehren, so bezieht sich auf sie die stärkere, rohere vorstellung des fressens. das thier friszt, der mensch iszt, und erst wenn er thierisch einschlingt, wird ihm auch fressen beigelegt, Nebucadnezar, wild geworden, frasz gras wie ochsen. Dan. 5, 21. begreiflich erfährt dieser sprachgebrauch viele ausnahmen und oft heiszt es von thieren, besonders kleinen, zierlichen, dasz sie essen, wie umgekehrt fressen von menschen gilt im sinne des verzehrens, aufzehrens. hierfür sind schon 3, 1163. 1164 belege gegeben, es sollen blosz noch einige anwendungen des fressens hinzugefügt werden. der wurm und die motte fressen. Matth. 6, 19. 20. Luc. 12, 33. Es. 50, 9; die läuse fressen ihn; die raben sollen ihn fressen. man sagt von einem zahmen thier, dasz es dem menschen aus der hand friszt; der vogel war so vertraut, dasz er ihr aus dem munde frasz. in üblem sinn: die rasende megäre! ist das nicht der dritte reichsritter, den sie mir, einem hund gleich, auf den hals hetzt. ich glaube, das ganze reich friszt ihr aus der hand (sie hat es für sich gewonnen). Kleist 2, 156. einen vogel kirre zu machen, wird ihm bestimmtes futter und kein anderes vorgesetzt: 'frisz vogel oder stirb!' Felsenb. 4, 188, wenn eine schwere sache durchgeführt werden soll. 'es einem vor dem maul, vor der nase weg fressen'.
die gröbsten aber schlugen sich durch
und fraszens den andern vom maule.
Göthe 47, 224;
juden und huren die werdens fressen.
47, 230;
er frasz den staub von seinen füszen.
Gökingk 1, 28;
Hinz. was doch die groszen alles essen!
gar vogelnester, eins zehn thaler werth.
Kunz. was nester? hab ich doch gehört,
dasz manche land und leute fressen.
Lessing 1, 7;
das brot aus dem schimmel fressen (essen, dasz es nicht schimmelt). bienenk. 42ᵇ; alle tage was (etwas) gutes fressen und saufen thate sie auch. böse siebene 6; frasz er seinen bauch heimlicher weise voll. pers. baumg. 5, 12; er frasz es aus der faust;
hat sich der kerl pumpsatt gefressen.
Göthe 2, 214;
da wir wol hinterm ofen saszen,
Borsdorfer äpfel weidlich fraszen.
56, 64;
ein schifferweib fand ich,
am wege sie sasz,
kastanien aus dem schosze sie frasz,
und frasz und schmazte und frasz.
H. L. Wagner Macbeth 11;
man berechnet aus den angaben des textes, dasz den monat hindurch, auf welchen die wachteln vorhalten sollten, jeder Israelite in der wüste täglich 288 wachteln zu essen gehabt hätte: 'nun so frisz denn, dasz du fleisches satt werdest!' Reimarus schutzschrift s. 102. gestern und heute war ich an einer tafel, wo gefressen ist worden, dasz ich erstaunt bin. Tischbein bei Göthe 29, 19. man sagt auch 'sich besoffen fressen'. fressen und saufen stehn als roh dem edleren essen und trinken entgegen.
2)
ein menschenfresser, anthropophagus, hiesz ahd. manëʒʒo. unterm volk und in der sprache hat sich die uralte ausdrucksweise fortgepflanzt, dasz man einen, so süsz und appetitlich sei er, nicht grausam und blutdürstig, sondern aus liebe roh aufessen, für zucker oder brot essen möchte:
für zucker gæʒen in diu wîp.
Parz. 50, 16;
für zucker möhten in diu wîp
durch sîne frîheit (schönheit) nieʒen.
Nanteiʒ 189, 3;
möhte si in also gëʒʒen hân
daʒ hætes sicherlîche getân,
diu vil reine, diu vil zart.
GA. 1, 296;
disen sumer hât ër sî gekouwen
gar vür brôt.
Neidhart 41, 25;
sëht dës gie ir grôʒiu nôt,
wande ër kou sî tegelîch vür schœneʒ brôt.
42, 31;
sam si in well vor lieb zekiuwen.
Ls. 1, 395.
he is lecker nüdlik darto, ik wolln gans wol upfreten roh ut reinem water. hanenreierei 1618 D 2ᵇ; kwoln hatt hebben, wenken (wenn ich ihn) ok scholl roe upfreten hebben. Teweschen hocht. 1663 A 6ᵃ; wer war in seinen gedanken glücklicher als ich, dasz eine so wunderschöne person, die ich ungekocht gerne in einem bissen verschluckt hätte, mich mit seiner gewogenheit und gunst beehrete? ehe eines weibes 213;
bald fresz ich sie aus lust und bald verstosz ich sie.
nun wird man das heutige freszlieb und die folgenden redensarten nicht verfehlen: er ist zum fressen, der kleine narr! man musz ihm gut sein, nicht ob man will. Wagners kindermörderin 8; ich war schön, o schön, schön! ich war zum fressen. Lenz 1, 334; du hättest den buben sehn sollen, wie er so heran wuchs, er war zum fressen. Göthe 57, 153; zuem fresse scheen. Arnold pfingstm. 154. über die person hinaus, abstract gebraucht, wird der ausdruck schief: o hör, neulich ist wieder ein streich mit ihm gewesen, der zum fressen ist. Lenz 1, 300;
was hältst du, freund, von diesem neuen trauerspiel?
'o zum entsetzen meisterhaft, zum fressen schön'.
Platen 298ᵃ,
denn wer friszt einen streich oder ein trauerspiel? es heiszt auch blosz 'fressen' oder 'mit den augen fressen', oculis vorare; von einem brautwerber, der dem mädchen seinen antrag gestellt hat:
'nimm ihn!' sagte die mutter, und 'frisz ihn!' sagte die base.
Mörike Martin 52;
alle böse und gute geister sollen mich nicht abhalten, diese thür zu erbrechen, um diese göttin schlafen zu sehn, sie mit diesen augen zu fressen. Klingers th. 4, 197. geradezu vom verzehren des feindes:
dër ungenante sprach 'ich æʒin halben,
ich slüeg in ûf als ein veiste kalben'.
MSH. 3, 199ᵇ;
mnl. dien geve god selke pine,
dat icse met minen tanden
eten moete, ocht met minen handen
jammerlike verslaen moete,
dies onne mi god die soete!
Karel s. 180 v. 3306.
sie werden dich erwürgen. was wöllen sie darnach thun? vielleicht wieder aufwecken und noch einmal tödten. oder werden vielleicht den leib auch leiblich fressen, das niedliche biszlein! Luther 5, 51ᵃ; das weisz man wol, das ir die welt nicht so rohe fressen werdet, als irs gedenkt. 4, 539ᵇ;
wolt ir in noch zu einem man?
'ee wolt ich mich hie lassen fressen'.
fastn. 550, 18,
nemlich von dem ungeheuer. man sagt:
i will mi la fresse,
wanns nit wahr isch.
Corrodi herr prof. 44.
3)
Hans Sachs im gedicht vom narrenschneiden I, 466 erzählt von dem kranken, den eine menge narren besessen hat, die ihm durch die kunst des arzts nacheinander aus dem bauch geschnitten werden. sie haben ihn gefressen, z. b. der arzt sagt:
des nechsten glück das bracht dir schmerz,
also nugst du dein eigen herz.
mich wundert, das der gelb unflat
dein herz dir nit abgfressen hat.
der kranke: herr doctor, es ist entlich war,
er hat mich fressen lange jar.
468ᵃ.
hier also fressen die narren den menschen. in einem andern gedicht 'der narrenfresser' I, 535ᶜ tritt hingegen ein dürrer mann auf, der männer friszt, welche im haus herren bleiben, da er ihrer aber nur wenige auftreiben kann, ganz abmagert. den gegensatz bildet ein feister mann, der narren friszt und reiche nahrung findet. die narren werden gefressen. wahrscheinlich gab es noch andere ähnliche erdichtungen und auf einer solchen beruhen musz der glaube, dasz man sich an etwas einen narren fressen, unmäszige neigung zu etwas gewinnen könne: ich will so klein und lieblich reden, dasz der könig und die königin an mir den narren fressen sollen. Gryphius 1, 725; maszen ich geargwohnet, dasz mein gadendiener den narren an ihr (der beschlieszerin) gefressen. Simpl. K. 2, 533; meine phantasie, die bereits einen riesengleichen narren an seiner figur gefressen hatte. ehe eines weibes 211; den narren an den kindern fressen. Weise erzn. 373; wenn man nicht, wie man im gemeinen leben sagt, einen narren an kindern gefressen hat. Hamann 2, 447.
4)
fressen lassen, zu fressen geben heiszt füttern und wird vom vieh gesagt: der fuhrmann hielt eine viertel stunde, um die pferde fressen zu lassen; gib den hünern zu fressen. aber auch von menschen: ich wolt in wasser und brot lassen fressen acht tage. Luther br. 2, 206; dasz ich einem beständigen schreiber zu fressen geben (ihn unterhalten) will. J. P. teufelsp. 1, 95. einem ze fressen geben, etwas eingeben, ihn bezaubern. fastn. 867, 9.
5)
fressen auf unlebende dinge bezogen.
a)
zwar das feuer galt für ein lebendiges thier, das los bricht, seine zunge streckt, damit leckt und alles holz verzehrt, ignis grassatur, serpit, lambit, vorat oder wenn man einen hahn in ihm sieht, das auf die dächer fliegt und kräht (akad. ber. 1850 s. 114):
lêztu eld ëta iöfra bygđir.
edda Sœm. 143ᵃ;
que maus feus le puist devourer.
Eraclius 2540;
dazu fuhr das fewr aus von dem herrn und frasz die zwei hundert funfzig menner. 4 Mos. 16, 35; denn fewr ist aus Hesbon gefaren, eine flamme von der stad Sihon, die hat gefressen die bürger der höhe Arnon. 21, 28; da fiel das fewr des herrn erab und frasz brandopfer, holz, stein und erden und lecket das wasser auf in der gruben. 1 kön. 18, 38; bin ich ein man gottes, so falle fewr vom himel und fresse dich und deine funfzige. 2 kön. 1, 10. 12; und das fewr wird die hütten fressen. Hiob 15, 34; fressend fewr gehet fur im her. ps. 50, 3; ire junge manschaft frasz das fewr. 78, 63;
wo seine fürsten wohnten,
nun einsam elend ist,
und räuberische flamme friszt
was geiz und plünderung verschonten.
Uz 1, 145;
das feuer frasz haus und weib zugleich.
Gotter 1, 163;
und holz genug der ofen friszt.
3, ⅬⅩⅩⅠⅠ;
anbete du das feuer hundert jahr,
dann fall hinein, dich friszts mit haut und haar.
Göthe 4, 353;
bei dem barbaren war der heroismus eine helle fressende flamme, die immer tobte und jede andere gute eigenschaft in ihm verzehrte, wenigstens schwärzte. Lessing 6, 378.
b)
das wasser reiszt und friszt:
stille wasser fressen grund.
flohatz 835;
wann die gewalt vereinter quellen
um Quebeck wühlt und felder friszt.
Hagedorn 2, 17;
die stillen wasser fressen tief. Simpl. K. 2, 564; sein ansehen nimmt zu wie ein strom, der nur einmal ein paar bäche gefressen hat. Göthe 8, 128. 42, 166; der flusz frasz schäumend an felsenstücken und am morschen ufer. J. P. Tit. 2, 220; rothe ströme wälzen sich schwer um den berg der tiefe und fressen die schönen gärten. flegelj. 1, 72.
c)
das schwert friszt, wie es beiszt, 3, 1162 sahen wir, dasz das essen und fressen eigentlich ein beiszen ist: soll denn das schwert on ende fressen? 2 Sam. 2, 26; denn das schwert frisset itzt diesen, itzt jenen. 11, 25; und der wald frasz viel mehr volks des tags, denn das schwert frasz. 18, 8; denn ewr schwert frisset ewr propheten wie ein wütiger lewe. Jer. 2, 30; das fressend schwert des herrn. 12, 12; ein tag der rache, da das schwert fressen und von irem blut vol und trunken werden wird. 46, 10;
(er sah) das schwert die jünglinge fressen.
Messias 11, 694;
dein schwert frasz ganze reihn.
Lessing 2, 513;
deine brüder frasz das schwert.
Stolberg 1, 46.
im alterthum wurde das schwert oft persönlich gedacht und angeredet, um so mehr kann es fressend sein.
d)
gift und eiter fressen, brennen, ätzen, ebenso die wunde, das geschwür, das übel: und wenn er am siebenden tage sihet, das das mal hat weiter gefressen. 3 Mos. 13, 51. 14, 44; dem übel musz einhalt gethan werden, eh es um sich friszt. Wieland 8, 287; genug die wunde friszt, itzt schwäret (für schwiert) sie unter sich, sie wird sich schon vollends entzünden. Weisze lustsp. 3, 79; ein fressend gift; der fressende krebs; und ir wort frisset umb sich wie der krebs (jah vaurd izê svê gund vuliþ). 2 Tim. 2, 17; der fressende magensaft. J. P. Tit. 3, 172; wie lange friszt der sultanismus schon am ätherischen Griechenland. dämm. 1, 2.
e)
es friszt mir das herz, am herz, ins herz: das gefühl seines standes friszt ihm das herz. Göthe 8, 15. 42, 17. 252;
doch meines weibes entehrung
friszt mir das herz, ich räche sie auch, es werde was wolle.
40, 6;
er friszt mir das herz noch ab. Wagner reue nach der that 17; es friszt mir am herzen, der fürchterliche gedanke. Göthe 8, 129;
und das friszt mir ins herz hinein.
12, 183;
ich musz für unruh heulen
die mir mein leben friszt.
f)
das auge friszt: mein auge friszt mir das leben weg umb die tochter meiner stad. klagl. Jer. 3, 51; die rache gehüllt in blutgewand, ihr aug wild fressend. Klingers th. 4, 130, vgl. mit den augen fressen.
g)
der fluch, hunger, eifer: darumb frisset der fluch das land. Es. 24, 6; auf den gassen gehet das schwert, in den heusern gehet pestilenz und hunger. wer auf dem felde ist, der wird vom schwert sterben, wer aber in der stad ist, den wird die pestilenz und hunger fressen. Ez. 7, 15; der eiver umb dein haus hat mich fressen. Joh. 2, 17 (würde goth. gelautet haben: aljan gardis þeinis fraitiþ mik); gewissen und schande sollen ihn zu tode fressen. Göthe 8, 127. 42, 403.
h)
noch in anderen abstracteren fällen für wegnehmen: es frasz die eroberung der schiffe in etwas mehr volk. Felsenb. 4, 70; meine grosze übersetzung, herr Sandel, die friszt zeit weg. Fr. Müller 2, 39; die pandekten, die ohnehin schon doppelte zeit fressen. Lichtenberg 4, 232. oft um sich fressen, um sich greifen, latius serpere, was man auf feuer oder gift zurückführen kann: so hat auch diser Nimrod von anfang imer umb sich gefressen und ein grosz regiment unter sich bracht. Luther 4, 64ᵇ; und weil die Chamiten gewaltig, reich und auf erden glückselig waren und fraszen umb sich, wie heut der Türk thut. Mathesius 12ᵃ; die Saracenen fraszen so lang umb sich, bis die Türken, so von den Tattern herkamen, irer mechtig wurden. 87ᵃ. man sagt auch: das wunder friszt mich, ergreift mich, ich bin neugierig auf etwas:
so möcht si das wunder fressen,
wes die alt vergessen.
des teufels netz 10378;
da het michs wunder mögen fressen.
Ferber schieszen zu Dresden J 1ᵃ.
6)
etwas fressen, in sich fressen, verschlucken, still ertragen müssen: ir trurigkeit schlucken und in sich fressen. Keisersb. bilg. 115ᵃ; aber schweig stille und frisz in dich. Luther 4, 76ᵃ; als wolt er sagen, ah lieber son schweig stille, es möcht mir das herz brechen. das musz er (Abraham) auch noch fressen. 4, 120ᵃ; darumb hab ich auf sein unfürstlich und ungeschickte antwort nichts geantwortet, sondern mit hoher gedult in mich gefressen. 4, 533ᵃ; und müssens in uns fressen und überwinden, und uns imer des trösten, das es umb iren willen nicht ist angefangen. 6, 58ᵃ; wenn ein prophet oder prediger so heftig wider falsche lerer und böse regierer schriebe, solt er wol aufrührisch gescholten und verdampt werden. nu aber ist er (David) ein könig und thut solchs selber, er möcht doch der ehren verschonet und zum wenigsten etliche stücke in sich gefressen und gebissen haben, wie on zweifel sonst manch könig und fürst gethan, vielleicht auch noch thun. 6, 165ᵃ; denn indem er so (als bettler) herumb zeucht, musz er manch unnütz wort mit underfressn. Kirchhof mil. disc. 215;
ach nein, ich liebe mehr alldar die rauhen steine,
in welchen Echo sitzt und jeder wort nachspricht,
das ich vor weinen oft verschluck und in mich fresse.
Gryphius 1, 227;
halt an betrübter geist,
und frisz dein leid in dich, verdrücke was dich beiszt.
1, 306;
so habe ich, wegen meines lieben weibes abstattung, viel zu thun gehabt und deswegen viel schmähung in mich fressen müssen. Schweinichen 2, 245; welches ich mit geduld in mich fressen müssen. 3, 61; also frasz er die kurze lection mit aller gedult in sich. Weise erzn. 43;
er stürzt hinab in einen myrtenhain,
frasz seinen schmerz drei tage lang.
Göthe 2, 77;
das arme ding friszt seinen gram so ganz in sich hinein. Wagner reue nach der that 118; findet er dich nun vollends so niedergeschlagen, so musz ich gewis alles allein fressen. kindermörderin 37; der alte Berthold frasz seinen zorn in sich. Arnim kronenw. 1, 81.
7)
es an etwas fressen (wie essen 3, 1165, 7), an etwas holen, bei etwas versehen, verschulden: sie (die satyri) sagten einem gar bald, was ihm zu sagen war, woran ers gefressen hatte. Philander 2, 4; den tod daran fressen. 2, 623; woran ich es gefressen. Zinkgref 169, 7.
8)
einen fressen wollen, groszsprecherei (vgl. 2): wie manchem geschehen ist, der uns ganz und gar fressen wolt, in dreien wochen, und doch jetzt da ligt und faulet unter den würmen. Luther 5, 51ᵇ; es war ein hauptmann, der wollte sonst alle leute fressen. Schweinichen 1, 266; wer gewalt hat, kan zwar wol das volk fressen und ihr bestes verschlucken. pers. rosenth. 1, 23. ähnlich ist, allen verstand, alle weisheit gefressen haben wollen:
der mann denkt aber doch indessen,
er habe die weisheit alle gefressen,
schimpft, tadelt ungeschliffen darob.
Rost der teufel an herrn G (ottsched) in Schmids anthologie 1, 217.
er wird dich nicht fressen, non is est quem metuas; wir wollen ihn nicht fressen, er soll wol aufgehoben und versorgt sein. Göthe 10, 108.
9)
'reime dich oder ich fresse dich' ist Joh. Riemers bekanntes buch, Nordhausen 1673 überschrieben, der spruch musz älter sein und von einem ungedultigen versmacher ausgehen, der seine verse, wenn sie sich dem reim versagten, aufopferte. 'reim dich oder ich frisz dich' schreibt Fr. Müller 1, 239 mit dem alten i in der ersten person. vgl. vogel frisz oder stirb! unter 1. schon Fischart Garg. 6 hat ein ähnliches 'reim dich eisenhut'.
10)
andere sprüche und redensarten: fressen, vergessen; fressen und saufen macht die ärzte reich; die bücher fressen, verschlingen, begierig lesen (vgl. mhd. buochbîʒe, gelehrter); der hund hat das leder gefressen, lernt leder fressen; läszt man ihm das läpplin, so wird er fortan lernen das leder fressen. Luthers br. 5, 553.
11)
sich fressen, sich quälen, plagen, stellt die sache in den gen.: es ist och ze merken, das sich der Tämerlin drierlei sach frasz. Schiltberger 81;
ër sol al dës leides irgëʒʒen,
dës ër sich nu lange hât frëʒʒen.
fundgr. 2, 70. (bei Diemer 99, 14 daʒ in nu lange h. fr.).
statt des gen. praepositionen:
vor leide si sich sëlber fraʒ.
Diocl. 2766;
das du dich nit vast fressist umb ein ding das geschehen ist. Bodmers Boner s. 243; denn das du dich lange mit dem trübsal wilt beiszen und fressen. Jonas hat sich auch lange mit angst gefressen, ehe er gerufen hat. Luther 3, 211ᵃ; das wir uns imer forhin zumartern und zufressen mit unsern eigen sorgen und gedanken. 5, 436ᵇ; das man sich selbs damit (mit anfechtung und kümmernis) fresse. ebenda; von solchen reden wir, die sich also fülen, das sie gerne wolten beten und doch ungeschickt und beschweret irer sünde halben gehen und fressen sich damit, und thüren nicht beten, ehe sie ir los werden. 6, 126ᵃ;
dann wirt des vaters leit gemert
und friszt sich selbst, das er on nutz
erzogen hat ein winterbutz.
Brant 6, 61.
12)
schweiz. ist fressen, vorfressen, sich bestechen lassen, anticipieren: ich hab schon vorgefressens, hab schon voraus. Stalder 1, 397. s. abfressen, anfressen, auffressen, ausfressen, befressen, dahinfressen, durchfressen, einfressen, erfressen, fortfressen, nachfressen, unterfressen, verfressen, vorfressen, wegfressen, zerfressen, zufressen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 132, Z. 50.

fressen, n.

fressen, n.
1)
pabulum, pastus: das wäre ein fressen für capitain Daradiridatumdarides! Gryphius 1, 820; das war ihnen ein gefunden fressen. Felsenb. 3, 42; das wäre ein gefunden fressen für dich. Winkelmann 2, 59; Peter, das ist ein gefunden fressen! Göthe 8, 8; sein hals wär ein rechtes fressen für einen scharfrichter. 8, 208.
2)
ein fressender schade: aus demselbigen theilen sich die schäden. was im angesicht oder hals ist, dasselbig heiszt syrey (? σειρά, flechte) oder fressen, und was fornen oder hinden am leib ist, behaltet den namen krebs. Paracelsus chir. schr. 90ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 137, Z. 39.

frisz

frisz,
imp. von fressen. frisz vogel oder stirb! (sp. 133).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 219, Z. 67.

frisz, m.

frisz, m.
pabulum, cibus, frasz:
darnach so komet die milte Behte,
die noch hat gar ein grosz geslehte,
die stack zwene braten an den spisz
und briet und machte einen guten frisz.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1863), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 219, Z. 68.

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Zitationshilfe
„fressen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/fressen>.

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