Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

Es wurden mehrere Einträge zu Ihrer Abfrage gefunden:

made, f.

made, f.
larva; ein allgemein germanisches wort mit noch unaufgeklärten urverwandtschaftlichen verhältnissen: goth. maþa σκωλήξ; alts. matho teredo, tarmus; ags. mađa gleicher bedeutung; ahd. mado vermis, tarmus, mhd. made; überall masc., erst im mitteldeutschen (eine maden pass. 74, 63 Hahn) tritt das feminine geschlecht hervor, das im nhd. das masculine bis auf seltene fälle verdrängt hat:
und schaff auch, dasz aus jedem maden
ausschliefen hundert tausend soldaten.
Opel u. Cohn 138, 77;
im altnord. hat eine weiterbildung mađkr die stelle des einfachen wortes eingenommen, die sich nicht nur im dän. maddik, madike, schwed. mask, norweg. makk, sondern auch im engl. maggot (wenn dies, wie wahrscheinlich, aus madgot entstanden), und selbst im niederdeutschen meddik, meddike, metke, hanöverisch meke regenwurm (brem. wb. 3, 139), in Holstein, Hamburg, Altona mettke neben metje und maadje (Schütze 3, 96) wiederfindet. im ältern nhd. steht neben made auch eine form mit diphthong: tarmus made, maede, mayde Dief. 574ᵃ; vgl. dazu unter dem diminutiv mädchen sp. 1421. made heiszt uns nicht nur die fuszlose insektenlarve (bienenmade, fliegenmade, mückenmade), auch der gröszere wurm (vergl.regenmade), sondern nach dem gewöhnlichen sprachgebrauch vorzugsweise der im verwesenden lebende kleine wurm: in den geswern vant man dick maden. Megenberg 110, 21; es wuchsen auch maden aus dem verfluchten leibe, und verfaulet mit groszen schmerzen. 2 Macc. 9, 9; der narr hielte mir vor, dasz die Böhmen ein faulen hund voller maden vor ein stinkenden käsz gefressen hätten. Simpl. 3, 19 Kurz; ob ich gleich im gelde sitze, wie eine made im käse. polit. stockf. 47; auch ähnliche würmer im obst heiszen maden, vgl. nachher madebeere; von einem faulen wird gesagt er wird sich noch maden in die augen schlafen;
zwar alles, was der mensche trägt,
das fleisch und seine knochen,
wird, wenn er sich hin sterben legt,
zumalmet und zerbrochen
von maden, motten, und was mehr
gehöret zu der würmer heer.
P. Gerhard 332, 33 Gödeke;
(du) fröhnest dem tode,
der made genosz.
Stolberg 2, 139;
jenes schedels küsse
schmeckten einst so süsze,
wurden theur bezahlt;
wo jetzt maden hangen,
saszen schönre wangen,
als kein maler malt.
Hölty 179 Halm (todtengräberlied, 1. fassung);
in bildern: ein mensch, die made, und ein menschenkind, der wurm. Hiob 25, 6; ich bin (spricht gott) dem Ephraim, eine motten, und dem hause Juda, eine made. Hosea 6, 12; also findet sichs, das (dasz es) eben die sind, die das gesetz auflösen und zu nicht machen, die sich schmücken mit dem schönen namen der schrift, evangelij, christlicher kirchen etc., und unter dem schein jre maden hinein tragen, und so verderbt haben, das es kein nütz ist worden. Luther 5, 372ᵃ; und sollen (wir protestanten) darumb verdampt sein, das wir jrer (der papisten) garstigen maden und faulen menschentands nicht mügen. 373ᵃ; o du verdammtes laster (des neides)! du bist ein maden der seelen. Abr. a S. Clara Judas 1 (1686) s. 50;
ich bin ein arme mad und wurm,
ein strohhalm, den ein kleiner sturm
gar leichtlich hin kann treiben.
P. Gerhard 324, 13;
als eine krankheit der pferde: von den maden der pferdt. hat ein pferdt maden in den oren, die selben suͦch mit dem finger, wo es weich ist, wenn du sie dann funden hast, so schneid da die stat kreuzweis auf. Albrecht rossarznei (1542) 36. die made heiszt auch eine krankheit der kälber, wobei ihnen die zunge sprenklicht und hügelicht wird, und ihnen die neigung zum saugen vergeht. Adelung.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1425, Z. 80.

mahde, f.

mahde, f.
wie das vorige mahd: tirol. made, der schwaden beim mähen. Schöpf 410; kärntn. maͦde, das stück wiese, welches zu mähen ist, der schwaden beim mähen. Lexer 183; schweiz. d' made, das schwad, die mahd, der jahn. Seiler 200ᵇ; hatte er endlich die knechte auf der matte, so fehlten ihm noch die tauner (tagelöhner), und kamen erst, um vor dem morgenbrod noch eine made zu mähen. J. Gotthelf Uli d. knecht 172;
königsblumen und zglich schabab
schneid ich todt (als sensenmann) um in einer mad.
todtentanzverse im geschichtsfreund bd. 36, s. 233.
bairisch aber der maden, der schwaden, der jahn im mähen Schm. 1, 1568 Fromm., hessisch ebenso made, der abgemähte strich gras (heu oder grummet). Vilmar 257; und das masculine geschlecht scheint alt: ob einer wölt sin höw fieren dem andern durch sin grasz, so sol er ein maden schlachen und dardurch faren und im nit grasz wuͤsten. weisth. 1, 93 (15/16. jh., aus Zürich).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1449, Z. 72.

Im ¹DWB stöbern

a b c d e f g h i
j k l m n o p q r
s t u v w x y z -
mannshoch
Zitationshilfe
„mahde“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/mahde>.

Weitere Informationen …


Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)