Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

herrin, f.

herrin, f.
domina. im mhd. unbekannt, und durch vrouwe frau vertreten; ein ahd. herra hera, dominatrix (Graff 4, 993) von nur geringer ausbreitung und bald wie es scheint, wieder erloschen, ist mit herrin der bildung nach nicht zu vergleichen. das wort kann vor dem 16. jahrh. nicht nachgewiesen werden; dominus ein herr, ... domina ein herrin. Dasyp.; wie es scheint verdankt es seine entstehung nur dem bedürfnis, für lat. domina, franz. dame, ital. donna, eine etymologisch durchsichtige deutsche übersetzung zu finden. diesz deutet wenigstens auch Stieler an, der 812 zu herrin ausdrücklich die entsprechenden romanischen wörter aufführt. das wort bleibt in eingeschränktem gebrauche, gewöhnlich der edlen sprache, in der bedeutung herscherin, gebieterin:
Isabella. wars nicht don Manuel, den der seher nannte?
bote. so ist es, herrin, das war seine rede.
Schiller br. v. Messina (5, 209 Kurz);
die geliebte, die herrin meines herzens; die frau, die herrin des hauses; Ottilie war indessen schon völlig herrin des haushalts, und wie konnte es anders sein, bei ihrem stillen und sichern betragen. Göthe 17, 90.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1872), Bd. IV,II (1877), Sp. 1145, Z. 46.

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Zitationshilfe
„herrin“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/herrin>.

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