Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

taglöhner, tagelöhner, m.

tag-, tagelöhner, m.
mhd. tagelœner, der um taglohn arbeitet, dietarius Dief. 180ᶜ: die taglöner, die das vergangen jare an der stat arbeit gewesen sein. Tucher baumeisterbuch 43, 34; erkundten, wie vil ein ieder in seiner haubtmanschaft hab von armen hantwerkleuten, taglonern und hausarmen hausgesinden. städtechron. 11, 635, 7 (vom j. 1501); es sol des taglöners lohn nicht bei dir bleiben, bis an den morgen. 3 Mos. 19, 13; er hat dir als ein zwifaltig taglöner sechs jar gedienet. 5 Mos. 15, 18; wie ein taglöner sich sehnet, das sein erbeit aus sei. Hiob 7, 2; wie viel taglöner hat mein vater, die brot die fülle haben. Luc. 15, 17 (mietling cod. Tepl., goth. hvan filu asnjê); die armen tagwerker und taglöner. Aventin. 4, 43, 5;
als einen diner taglöner mich acht!
Salat verl. sohn v. 2274;
mache mich allein
als einen der tagloner dein.
H. Sachs 11, 235, 19;
darmitt ein ieder tagloner seines taglons bekumme. Frank weltb. 45ᵇ; ein ieder tagloner ist seines taglons werdt. sprichw. 2, 51ᵇ; lidlon der taglöner. Nürnb. reformat. 67ᵇ. 126ᵃ; taglöner, welche daselbs nusz schwungen. Fischart Garg. 198ᵇ; wo aber der meister ein taglöhner ist, und ein taglöhner nur den andern in pacht hat, ist die geringste anzahl der gesellen gewisz die beste. Möser 1, 289; sie sind selten im stande, ein tagelohn zu verdienen. 352; sich als tagelöhner auf gewisse stunden zu verdingen. Moritz A. Reiser 101, 15 neudruck; das modewort 'lectüre' heiszt ohne dem weiter nichts, als eben so gedankenlos blättern, wie die taglöner der buchhändler fabriciren. Göthe 33, 65; Daniel zu Franz. will meine dürren sehnen in eurem dienst wie ein taglöhner abarbeiten. Schiller 2, 139 (räuber, schausp. 4, 2);
(lieber möcht ich) als tagelöhner das feld baun.
Voss Od. (1781) 11, 490.
Zusammensetzungen: taglöhnerarbeit Moritz A. Reiser 379, 36 neudruck. Immermann schriften 2, 87. Freytag ges. werke 20, 119, -frau 6, 146, -gabe Göckingk 1, 138, -hütte Seume spazierg. 65, -mädchen Gotthelf erz. 1, 60. G. Keller Seldw.⁴ 1, 78, -schweisz Immermann schriften 4, 230, -sinn Herder phil. 2, 268, -stand u. a.; uneigentlich taglöhnersfrau, -tochter (Kurz sonnenw. 248) u. s. w.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 82, Z. 15.

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Zitationshilfe
„taglohner“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/tagl%C3%B6hner>.

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