Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

erfinderisch

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung er-fin-de-risch
Wortzerlegung Erfinder -isch
eWDG

Bedeutung

um eine geschickte Lösung nie verlegen, einfallsreich
Beispiele:
er ist ein erfinderischer Kopf, Geist
sprichwörtlichNot macht erfinderisch
Knops [war] von skrupelloser, erfinderischer Schläue [ Feuchtw.Nero331]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
finden · abfinden · Abfindung · erfinden · Erfindung · Erfinder · erfinderisch · unerfindlich · Fund · Fundgrube · Findelkind · Findling · findig · spitzfindig · ausfindig · fündig
finden Vb. ‘durch Zufall, durch Suchen, durch Nachdenken auf etw. stoßen’, ahd. findan (8. Jh.), mhd. vinden, asächs. fīðan, findan, mnd. mnl. nl. vinden, aengl. findan, engl. to find, anord. schwed. finna, got. finþan. Herkunft ungewiß. Vielleicht mit griech. paté͞in (πατεῖν) ‘auf etw. treten’ und lat. pōns (Genitiv pontis) ‘Knüppelweg, Brücke’ zur Wurzel ie. *pent(h)- ‘treten, gehen, worauf treten, antreffen, finden’ (s. auch fahnden). – abfinden Vb. ‘Ansprüche befriedigen’, reflexiv ‘sich zufriedengeben’ (16. Jh.); zuerst (14. Jh.) in der nd. Rechtssprache belegt mit der Bedeutung ‘durch Gerichtsurteil absprechen, aberkennen’. Abfindung f. ‘Befriedigung von Ansprüchen, Entschädigung’ (16. Jh.). erfinden Vb. ‘bisher noch nicht Vorhandenes ersinnen, erschaffen’, ahd. irfindan ‘erfahren, erkennen, erfassen’ (9. Jh.), mhd. ervinden ‘ausfindig machen, bemerken, erfahren’. Erfindung f. ‘das Ersonnene, Erschaffene’ (15. Jh.). Erfinder m. ‘wer bisher nicht Vorhandenes ersinnt, erschafft’ (15. Jh.), heute besonders im technischen Bereich. erfinderisch Adj. ‘einfallsreich’ (18. Jh.). unerfindlich Adj. ‘unerklärlich’, spätmhd. unervindelich. Fund m. ‘das Finden, das Gefundene’, in der Schwundstufe des Verbs, mhd. vunt, auch bergmannssprachlich ‘neuentdeckte Lagerstätte von Erzen’, dafür auch Fundgrube f. (14. Jh.), übertragen ‘Ort, wo eine Fülle von Erkenntnissen, Belehrungen anzutreffen ist’ (Ende 15. Jh.). Ursprünglich wohl zu ablautendem Fund gebildet und nachträglich (meist im 16. Jh.) an finden angelehnt sind: Findelkind n. ‘ausgesetztes, von Fremden gefundenes Kind’, vgl. mhd. vuntkint, dann auch frühnhd. vündelkint, zu frühnhd. vündel, vindel ‘Findelkind’, Deminutivum zu vunt. Findling m. ‘Findelkind’, mhd. vundelinc; seit dem 19. Jh. auch ‘ein durch Gletscher transportierter Gesteinsblock’. findig Adj. ‘erfinderisch, schlau’, mhd. vündec, vündic ‘erfinderisch, findbar’, seit dem 16. Jh. in der Form findig, s. aber unten fündig. spitzfindig Adj. älter spitzfündig, ‘listig, überklug’ (16. Jh.), vgl. auch spitzer Fund (Luther) und Spitzfund m. (16. Jh.) ‘überklug, trügerisch Erdachtes’. ausfindig Adj. älter ausfündig, meist in festen Wendungen ausfindig machen, werden ‘bekanntmachen, bekannt werden, herausfinden, erforschen’ (15. Jh.). fündig Adj. ‘Bodenschätze aufweisend, ergiebig’, seit dem 16. Jh. bedeutungsdifferenzierend die alte Form gegenüber findig (s. oben) bewahrend.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen

aufgeweckt · clever · einfallsreich · erfinderisch · findig · gescheit · geschickt · gewitzt · raffiniert · schlau  ●  gefitzt schweiz. · plietsch landschaftlich, norddeutsch · Köpfchen haben ugs. · alert geh., veraltend · ausgebufft ugs. · ausgeschlafen ugs., fig. · gewieft ugs. · helle ugs. · originell geh. · pfiffig ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›erfinderisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›erfinderisch‹.

Verwendungsbeispiele für ›erfinderisch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Leben auf dem Land macht erfinderisch, ärmer ist es nicht. [Die Zeit, 17.07.2013, Nr. 29]
Die Leiter der Häuser sind auf der Suche nach Lösungen sehr erfinderisch. [Die Zeit, 29.12.2006 (online)]
Doch sie sind erfinderisch, wenn es darum geht, junge Talente anzuheuern. [Die Zeit, 13.12.2004, Nr. 50]
Immerhin lehrt Not nicht nur beten, sondern bisweilen macht sie sogar erfinderisch. [Die Zeit, 06.05.1983, Nr. 19]
Merkwürdigerweise machte ihn die Wut nicht blind, sondern scharfsichtig und erfinderisch. [Hausmann, Manfred: Abel mit der Mundharmonika. In: ders., Gesammelte Werke, Berlin: Fischer 1983 [1932], S. 166]
Zitationshilfe
„erfinderisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/erfinderisch>.

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