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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Fraktur

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Fraktur f. ‘Bruch’. Bereits lat. frāctūra ‘das Brechen, Zerbrechen’, Verbalsubstantiv zu lat. frangere (frāctum) ‘zerbrechen’, steht bei den römischen Ärzten für ‘Knochenbruch’ und wird in dieser Verwendung in die dt. medizinische Fachsprache übernommen (1. Hälfte 18. Jh.). In der Druckersprache bezeichnet seit dem 16. Jh. Fraktur (nlat. fractura germanica) die deutsche Ausprägung der gotischen Schrift, deren Buchstaben „gebrochene“ Bogen, d. h. eckige Formen haben, im Unterschied zu den runden Formen der alten karolingischen Schreibschrift und der auf ihr beruhenden lateinischen Druckschrift, der (im 15./16. Jh. aufkommenden) Antiqua. Fraktur schreiben, reden ‘deutlich, grob werden’ (17. Jh.), ‘die eckige, kantige Schriftart anwenden’, also ‘deutsch reden’.
Zitationshilfe
„Fraktur“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Fraktur>.

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