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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Hebamme

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hebamme f. ‘staatlich geprüfte Geburtshelferin’. Ahd. hevianna, hevanna (9. Jh.), hevamma (Hs. 12. Jh.) ist zusammengesetzt aus ahd. ana ‘Großmutter’ (s. Ahne) mit dem unter heben (s. d.) dargestellten Verbalstamm, bedeutet also eigentlich ‘Großmutter bzw. alte Frau, die das Neugeborene aufhebt’. Die Umdeutung des Grundwortes -ana über verstärkendes -anna zu -amma ‘Amme’ vollzieht sich bereits im Ahd. und setzt sich fort in mhd. hebe-, hefamme (neben gleichbed. mhd. hebemuoter). Im Nhd. setzt sich Hebamme gegen landschaftliche Ausdrücke wie Bade-, Hebe-, Kindermutter, weise Frau und Wehmutter (Prägung Luthers) durch und wird allgemein gültige Berufsbezeichnung.
Zitationshilfe
„Hebamme“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Hebamme>.

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