Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Hetze, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
hetzen Vb. ‘jagen, antreiben, aufwiegeln’, mhd. hetzen ‘jagen, antreiben’, aengl. hettan ‘verfolgen’ ist eine kausative Bildung zu dem unter hassen (s. d.) behandelten Verb, daher eigentlich ‘hassen machen, zur Verfolgung bewegen’. Das aus der Jägersprache (‘Hunde zur Jagd antreiben, Wild mit Hunden jagen’) stammende Wort geht schon früh in den allgemeinen Sprachgebrauch im Sinne von ‘zur Eile antreiben, eilen’ und ‘durch Worte aufstacheln, aufwiegeln, gegeneinander aufbringen’ über. Vgl. mit allen Hunden gehetzt sein ‘durchtrieben sein’ (19. Jh.), eigentlich vom erfolgreich fliehenden verfolgten Wild. Zum Verb gebildet sind Hetze f. ‘Jagd mit Hunden, Verfolgung, Hast, ruheloses Getriebensein’ (16. Jh.), auch ‘Aufreizung zum Haß, zu Unzufriedenheit, üble Propaganda’ (19. Jh.), und obd. (ohne Umlaut) Hatze, Hatz (ebenfalls belegt seit 16. Jh.). Hetzer m. ‘wer hetzt’ (17. Jh.); vgl. ahd. anahezzāri ‘Antreiber, Aufwiegler’ (Hs. 12. Jh.). verhetzen Vb. ‘verjagen, zu Bösem, zu Haß antreiben, aufwiegeln’, mhd. verhetzen ‘verfolgen’.
Zitationshilfe
„Hetze“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Hetze>.

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