Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Sprengel

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sprengel m. ‘Amtsbereich eines Geistlichen’. Mhd. mnd. sprengel ‘Büschel’, besonders ‘Weihwedel’ ist eine mit dem mask. Suffix germ. -ila- gebildete Gerätebezeichnung zu dem unter sprengen ‘spritzen’ (s. d.) behandelten Verb und bezeichnet zunächst das ‘Gerät zum Verspritzen des (Weih)wassers’. Bereits im 15. Jh. wird das Wort im Nd. auf den Amtsbezirk des Geistlichen (Bischofs) übertragen, steht also für den Bezirk, den der Geistliche mit dem Weihwasserwedel geweiht hat und der unter seiner Weihe steht (vgl. mnd. sprengelbischop ‘Weihbischof’). Luther greift den Ausdruck in dieser Verwendung auf, der später auch auf weltliche Obrigkeitsbezirke ausgedehnt wird (18. Jh.), vgl. Gerichtssprengel ‘Gerichtsbezirk’ (Anfang 19. Jh.).
Zitationshilfe
„Sprengel“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Sprengel>.

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