Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

hehr

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
hehr Adj. ‘erhaben, Ehrfurcht gebietend’, ahd. (8. Jh.), asächs. hēr ‘alt, ehrwürdig’, mhd. hēr, hēre ‘hoch, vornehm, heilig, stolz’, mnd. hēr, mnl. (ghe)heer, aengl. hār ‘grauweiß, alt’, engl. hoar ‘grau, ehrwürdig’, anord. hārr ‘grau’ (germ. *haira-) wird mit mir. cīar ‘dunkelbraun’, cēo ‘Nebel’ auf die Wurzel ie. *k̑ei-, *k̑oi-, die vor allem in Farbadjektiven mit der Bedeutung ‘dunkel, grau, braun’ auftritt, zurückgeführt. Hierher gehören wohl auch aruss. sěrъ, russ. séryj (серый) ‘grau’ und seine Verwandten, doch bereitet der für das Urslaw. vorauszusetzende Anlaut ch- Schwierigkeiten. hehr gilt im 18. Jh. als „völlig veraltet“ (Adelung), wird aber in die Sprache der Dichtung wieder aufgenommen und seit dem 19. Jh. auch auf Gegenstände der Natur bezogen. Alte Bildungen zum hier behandelten Adjektiv sind Herr, herrlich, herrschen, Herrschaft (s. d.).
Zitationshilfe
„hehr“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/hehr>.

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