geradlinig
GrammatikAdjektiv
Nebenform umgangssprachlich gradlinig
Aussprache
Worttrennung ge-rad-li-nig ● grad-li-nig
Wortbildung
mit ›geradlinig‹/›gradlinig‹ als Erstglied:
Geradlinigkeit / Gradlinigkeit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
in gerader Linie (verlaufend)
Beispiele:
eine geradlinige/gradlinige Straße, Küste
eine geradlinig/gradlinig verlaufende Allee
die Grenze verläuft geradlinig/gradlinig
übertragen
Beispiele:
ein geradlinig/gradlinig denkender Mensch
eine geradlinige/gradlinige Haltung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Linie · lini(i)eren · -linig · geradlinig · krummlinig · linear
Linie f. ‘längerer (gerader, gekrümmter) Strich, (gedachte) strichartige Bahn’, ahd. linna (um 1000), mhd. linie, entlehnt aus lat. līnea ‘Leine, leinener Faden, Schnur, Strich’, dem substantivierten Femininum des Adjektivs līneus ‘aus Lein, aus Flachs, leinen, batisten’, zu lat. līnum ‘Lein, Flachs, Faden, Schnur, Leinwand, Segel, Netz’ (s. Lein). Anfangs bezeichnet lat. līnea (verkürzt aus līnearestis ‘Schnur aus Leinen’) den gespannten leinenen Faden, mit dessen Hilfe gerade Striche gezogen werden, dann diesen Strich selbst. Linie wird vielfach übertragen gebraucht und steht im Sinne von ‘Reihenfolge der Generationen, Verwandten, Ahnenreihe’ (16. Jh.) nach den genealogischen Linien auf den zeichnerischen Darstellungen von Stammbäumen (entsprechend mlat. linea), seemännisch für ‘Äquator’ (17. Jh.), militärisch für ‘Schlachtreihe des Heeres oder der Flotte, Front, Kampfgebiet mit den Stellungen der kämpfenden Truppen’ (18. Jh.). – lini(i)eren Vb. ‘mit Linien versehen’ (15. Jh.), lat. līneāre ‘nach der Richtschnur richten’, mlat. ‘mit einer Linie unterstreichen’. -linig ‘in Linien bestehend, mit Linien gemacht’, nur in Zusammensetzungen wie geradlinig Adj. und krummlinig Adj. (beide 18. Jh.), älter geradelinicht, geradlinisch, krummlinisch (17. Jh.); vgl. das Simplex linig ‘Linien habend’ (um 1500). linear Adj. ‘geradlinig, linienförmig’, auch ‘zeichnerisch’ (im Unterschied zu malerisch), in der Mathematik ‘eindimensional, nur der Länge nach ausgedehnt’, fachsprachlich ‘gleichmäßig verlaufend’ (Anfang 19. Jh.); lat. līneāris ‘aus Linien bestehend’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(Ritter) ohne Furcht und Tadel ·
charakterfest ·
charakterstark ·
geradlinig ·
gradlinig ·
unbeirrbar ·
unerschütterlich
Assoziationen |
|
Reihen... ·
geradlinig ·
in einer Linie ·
linear
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›geradlinig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›geradlinig‹ und ›gradlinig‹.
Alkylgruppe
Anflug
Ausbreitung
Bewegung
Erzählen
Flug
Flugbahn
Fortsetzung
gleichförmig
Karriere
Koordinatensystem
kreisförmig
Lebenslauf
Linienführung
Rock
schnörkellos
Stil
Straßennetz
Streckenführung
Trassierung
Typ
Verlauf
Verlängerung
verzweigt
Weg
Werkzeugbewegung
zielstrebig
Verwendungsbeispiele für ›geradlinig‹, ›gradlinig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich sah mit Freuden eine geradlinige Entwicklung der Bewegung vor mir.
[Suttner, Bertha von: Autobiographie. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 8317]
Wenig geradlinig waren auch die akademischen Wege, auf die es ihn verschlagen hat.
[Die Zeit, 08.03.2010, Nr. 10]
Bap war immer die grundanständige Gruppe, Bap machte geradlinigen Rock mit ehrlichen Texten.
[Die Zeit, 28.08.1987, Nr. 36]
Die Geschichte bewege sich zwar nicht geradlinig, aber sie bewege sich vorwärts.
[Die Zeit, 27.06.1986, Nr. 27]
Er sei ein »ziemlich geradliniger Typ«, lässt er gerne wissen.
[Süddeutsche Zeitung, 28.08.2003]
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