inner
GrammatikAdjektiv
Aussprache [ˈɪnɐ]
Worttrennung in-ner
Wortbildung
mit ›inner‹ als Erstglied:
Innerasien
· Innerei · 2innerhalb · innerlich · Innerschweiz
· mit ›inner‹ als Letztglied: allerinnerst · tiefinner · mit ›inner‹ als Grundform: inner- · Innere · innerst
· mit ›inner‹ als Letztglied: allerinnerst · tiefinner · mit ›inner‹ als Grundform: inner- · Innere · innerst
Mehrwortausdrücke
innerer Schweinehund
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
in gegensätzlicher Bedeutung zu äußer
a)
innen liegend
Beispiele:
der innere Kreis, Rand
die innere Bahn, Brusttasche, Kante, Reihe
der innerste der drei Höfe
die inneren Bezirke der Stadt wurden von dem Unwetter besonders hart betroffen
der Verletzte hatte innere Blutungen
er ist Facharzt für innere Krankheiten (= Internist)
b)
innewohnend, innen vorhanden, innen wirksam
Beispiele:
die innere Anteilnahme, Ausgeglichenheit, Ruhe, Bereitschaft, Bewegung, Erregung, Festigkeit, Leere, Reife, Sammlung, Überzeugung, Ungeduld, Unsicherheit, Zucht
der innere Drang, Frieden
das innere Bedürfnis, Widerstreben
er verstand es meisterhaft, seine innere Hohlheit zu verbergen
eine innere Stimme hat mich gewarnt
die innere Entwicklung, Gesetzmäßigkeit, Geschlossenheit, Gliederung, Notwendigkeit, Ordnung, Spannung, Stabilität, Zersetzung
der innere Zusammenhang, Zerfall
das innere Gefüge
c)
inländisch
Beispiele:
der innere Feind, Markt
der Minister für innere Angelegenheiten
DDRdas Ministerium des Innern
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
in · inne · innewerden · innehaben · innehalten · innewohnen · innen · inner · Innereien · innerhalb · innerlich · inmitten · inständig · indem · indessen
in Präp. der räumlichen und zeitlichen Lage, Richtung; vielfach übertragen (vgl. in Eile, in tiefer Trauer, im Namen des Gesetzes). Ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. aengl. engl. mnl. nl. in, anord. ī, schwed. i, got. in setzen mit griech. en (ἐν), lat. in, lit. ị̃, iñ(g), aslaw. vъ, vъ(n)-, russ. v (в) ie. *en, *eni voraus. Im Dt. wird in häufig mit folgendem dem zu im (mhd. imme aus in deme) verschmolzen (im Haus), mit folgendem das zu ins (ins Haus). in ist häufig erstes Glied von Komposita (Inbegriff, Inbrunst, Ingrimm, Insasse), wird mhd. vor starktoniger Silbe zu en- abgeschwächt (z. B. mhd. enzwei, s. entzwei). Zum Adverb ahd. mhd. īn (mit sekundärer Längung aus in), nhd. ein und entsprechenden Komposita s. 2ein Adv. – inne Adv. ‘darin, innen’, Adverbialbildung zur vorgenannten Präposition, ahd. inne (8. Jh.), mhd. inne, asächs. inna, mnd. inne, aengl. inne, anord. inni, schwed. inne, got. inna; dazu die Verbalkomposita innewerden ‘gewahr werden, merken’, mhd. inne werden; innehaben ‘in seiner Gewalt haben, (ein Amt, eine Stelle) bekleiden’, mhd. inne haben, frühnhd. auch inhaben; vgl. ahd. innehabēn ‘(im Körper) behalten’ (um 1000); innehalten ‘stoppen, zurückhalten, aufhören’, auch ‘enthalten, besitzen’ (s. Inhalt), mhd. innehalten; innewohnen ‘enthalten sein’ (18. Jh.). innen Adv. ‘darin, im Inneren’, ahd. in(n)an Adv. Präp. ‘im Innern, innerlich, ins Innere, in’ (8. Jh.), mhd. innen, asächs. aengl. anord. innan, got. innana ‘hinein’; dazu s. binnen. inner Adj. ‘innen liegend, darin befindlich’, älter auch Präp. ‘innerhalb’ (vgl. obd. inner den Grenzen), heute unüblich, ahd. innaro Adj. ‘inner, tief’ (8. Jh.), Komparativbildung zu ahd. inne (s. oben), mhd. inner Adj. ‘inwendig, im Innern liegend’, Präp. ‘innerhalb’; dazu s. erinnern. Davon abgeleitet Innereien Plur. ‘Gedärme, eßbare Tiereingeweide’ (20. Jh.); innerhalb Präp. ‘im Inneren, binnen’, ahd. innarūnhalb ‘innerhalb’ (um 1000), eigentlich ‘auf der inneren Seite’ (zu ahd. halba ‘Seite, Richtung’, s. -halb, -halben), mhd. innerhalbe ‘im Inneren’. innerlich Adj. ‘im Inneren befindlich, seelisch tief veranlagt’, mhd. innerlich. – inmitten Präp. ‘in der Mitte von etw.’, ahd. in mitten (8. Jh.), mhd. enmitten(t). inständig Adj. ‘beharrlich, dringlich’ (um 1500), wohl unter dem Einfluß von lat. īnstanter Adv. ‘mit großer Heftigkeit, leidenschaftlich, dringlich’, zu lat. īnstāns (Genitiv īnstantis) ‘gegenwärtig, drängend, angelegentlich’. Davon unabhängig besteht eine vereinzelte frühe Bildung ahd. instentīgo Adv. ‘beständig’ (um 1000), vgl. dazu ahd. anastantan ‘bestehen, beharren’. – indem Konj. ‘dadurch daß, während’ (15. Jh.). An die Stelle des Genitivs ahd. innan thes (s. indessen) tritt im Frühnhd. der Dativ in dem mit folgendem daß-Satz, wobei sich unter Ersparung von daß zusammengerücktes indem zur Konjunktion entwickelt. indessen Konj. ‘inzwischen, allerdings, aber, doch’, ahd. innan thes ‘bis dann, unterdessen’, danach (oft einen Nebensatz einleitend) mhd. innen des, woraus die Konjunktion nhd. indeß, indes, seit dem 17. Jh. meist in der gelängten Form indessen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›inner‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›inner‹.
Angelegenheit
Auge
Blutung
Einheit
Emigration
Frieden
kommunale
Konflikt
Logik
Medizin
Mission
Monolog
Organ
Ruhe
Schweinehund
Sicherheit
Spannung
Stimme
Struktur
Uhr
Unruhe
Verletzung
Wert
Widerspruch
Zerrissenheit
Zusammenhang
äußer
äussere
äusseren
äusserer
Verwendungsbeispiele für ›inner‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es kommt mehr auf die innere Haltung an als auf Wissen.
[Diederichs, Eugen: Aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1927], S. 23410]
Er ist jetzt ordentlicher Professor der inneren Medizin in Erlangen.
[Fischer, Emil: Aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1922], S. 12180]
Dann leben Sie wahrscheinlich gegen den Takt Ihrer inneren Uhr!
[Bild, 17.01.2006]
Der übrige Teil der Rede galt der inneren Politik Frankreichs.
[Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 02.04.1928]
Da ein Wagen nicht erreichbar schien, beschloß er, die innere Stadt zu durchqueren.
[Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 441]
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