kalt
GrammatikAdjektiv · Komparativ: kälter · Superlativ: am kältesten
Aussprache [kalt]
Wortbildung
mit ›kalt‹ als Erstglied:
Kaltasphalt
· Kaltaushärtung · kaltbleiben · Kaltblut · Kaltfirnis · Kaltformung · Kaltfront · Kaltgas · kaltgepresst · kaltgeschlagen · Kaltgetränk · Kalthaus · kaltherzig · Kalthärtung · Kaltkreissäge · kaltlassen · Kaltleim · Kaltleiter · Kaltluft · kaltlächelnd / kalt lächelnd · kaltmachen · Kaltmamsell · Kaltmeißel · Kaltmiete · Kaltnadel · kaltnieten · Kaltschale · Kaltschmied · kaltschnäuzig · kaltschweißen · Kaltsinn · Kaltstart · kaltstellen / kalt stellen · Kaltteer · Kaltverfestigung · kaltverformt / kalt verformt · Kaltverformung · Kaltverpflegung · Kaltwalzwerk · Kaltwasser · Kaltwelle · Kaltzeit
· mit ›kalt‹ als Letztglied: arschkalt · bitterkalt · eisigkalt · eiskalt / eisekalt · erkalten · feuchtkalt · frostkalt · fußkalt · gefühlskalt · grabeskalt · herzenskalt · hundekalt / hundskalt · lausekalt · nasskalt · saukalt · schweinekalt
· mit ›kalt‹ als Grundform: Kälte · Kühle
· mit ›kalt‹ als Letztglied: arschkalt · bitterkalt · eisigkalt · eiskalt / eisekalt · erkalten · feuchtkalt · frostkalt · fußkalt · gefühlskalt · grabeskalt · herzenskalt · hundekalt / hundskalt · lausekalt · nasskalt · saukalt · schweinekalt
· mit ›kalt‹ als Grundform: Kälte · Kühle
Mehrwortausdrücke
auf die kalte Tour ·
auf kaltem Wege / auf kaltem Weg ·
jmdm. läuft es kalt den Rücken runter / jmdm. läuft es eiskalt den Rücken runter / jmdm. läuft es heiß und kalt den Rücken runter
·
jmdm. läuft es kalt über den Rücken / jmdm. läuft es eiskalt über den Rücken / jmdm. läuft es heiß und kalt über den Rücken ·
jmdm., etw. die kalte Schulter zeigen ·
jmdn. ins kalte Wasser werfen ·
jmdn. kalt erwischen ·
kalt wie ein Fisch ·
kalt wie eine Hundeschnauze / kalt wie Hundeschnauze ·
kalte Dusche ·
kalte Ente / Kalte Ente ·
kalte Füße bekommen ·
kalte Füße kriegen ·
kalte Progression ·
kalter Fisch ·
Kalter Hund / kalter Hund ·
kalter Kaffee ·
kalter Schlag ·
kaltes Blut bewahren ·
Sprung ins kalte Wasser ·
von hinten durch die kalte Küche ·
Kalter Krieg, kalter Krieg
Bedeutungsübersicht
- 1. keine oder wenig Wärme enthaltend
- a) von (spürbar) niedriger Temperatur
- b) nicht mehr warm, erkaltet
- c) wenig, keine Körperwärme besitzend
- d) [übertragen] ...
- e) ...
- 2. unfreundlich, frostig, gefühlskalt, abweisend
- 3. nüchtern und berechnend, nur vom Verstand bestimmt
- [übertragen] ...
- 4. schauerlich, furchtbar
eWDG
Bedeutungen
1.
keine oder wenig Wärme enthaltend
a)
von (spürbar) niedriger Temperatur
Beispiele:
ein kalter Winter
kaltes Wetter, kalte Luft
ein kalter Ostwind
der Einbruch kälterer Luftmassen
die Forelle bevorzugt das kalte, klare Wasser der Gebirgsbäche
ein kalter Regen
das Hotel hat Zimmer mit fließendem warmem und kaltem Wasser
der Arzt verordnete kalte Umschläge
das Kind saß auf der kalten Erde, den kalten Steinen
kalte Getränke
draußen ist es sehr, bitter, grimmig, eisig kalt
für die Jahreszeit ist es viel zu kalt
in den nächsten Tagen soll es noch kälter werden, so kalt bleiben
die Tage sind heiß, aber die Nächte schon etwas, bereits empfindlich kalt
Wein kalt stellen
sich kalt (= mit kaltem Wasser) waschen, duschen
etw. kalt, auf kaltem Wege schmieden, löten
umgangssprachlichdie Pfeife, Zigarre kalt rauchen (= unangezündet im Mund halten)
ungeheizt
Beispiele:
die Versammlung fand in einem kalten Raum statt
eine kalte (= schlecht geheizte, schwer heizbare) Wohnung
umgangssprachlich kalt (= im ungeheizten Zimmer) schlafen
umgangssprachlichim Kalten (= in einem ungeheizten Raum) sitzen
die kalte Miete (= ohne Heizungskosten berechnete Miete für eine zentralgeheizte Wohnung)
b)
nicht mehr warm, erkaltet
Beispiele:
kalte Speisen
zum Abendbrot gibt es kalten Braten, kaltes Büfett
ich werde mir eine kalte Platte (= eine Platte mit Wurst, Schinken und kaltem Braten) bestellen
die Gaststätte ist wegen ihrer vorzüglichen warmen und kalten Küche bekannt
glücklicherweise war es ein kalter Schlag (= nicht zündender Blitz)
das Fleisch schmeckt auch kalt gut, können wir auch kalt essen
umgangssprachlichabends essen wir meistens kalt (= essen belegte Brote)
das Essen ist schon kalt
lass die Suppe nicht kalt werden
der Motor sprang nicht an, weil er zu kalt geworden war
das Zimmer, Ofen ist schon wieder kalt
c)
wenig, keine Körperwärme besitzend
Beispiele:
kalte Hände, Füße haben
kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn
mir ist, wird kalt (= mich friert)
mir wurde abwechselnd heiß und kalt
er ist schon kalt (= tot)
bildlich
Beispiel:
mir läuft es heiß und kalt über den Rücken (= mich schaudert)
d)
übertragen
Beispiele:
kalte Ente (= Bowle mit Zitronenscheiben)
umgangssprachlichjmdm. eine kalte Dusche (= Ernüchterung, Dämpfer) geben
umgangssprachlicheine kalte Mamsell (= Kaltmamsell)
umgangssprachlichetw. auf kaltem Wege (= ohne Aufsehen zu erregen, ohne den vorgeschriebenen Weg einzuhalten) tun, erledigen
2.
unfreundlich, frostig, gefühlskalt, abweisend
Beispiele:
ein kalter Blick traf ihn
sie ist eine kalte Natur, hat kalte Augen, ein kaltes Herz
mit kalter Stimme, Miene
mit kaltem Lächeln reichte sie uns die Hand
jmdm. mit kalter Zurückhaltung begegnen
es herrschte kaltes Schweigen
das war eine kalte Begrüßung, ein kalter Abschied
die kalte Atmosphäre der Konferenz
jmdn. kalt anblicken, empfangen, grüßen
er antwortete kalt, sagte das ganz kalt
sie ist intelligent, aber kalt und ohne Feingefühl
3.
nüchtern und berechnend, nur vom Verstand bestimmt
Beispiele:
alles war bei ihm kalte Berechnung, Vernunft
ihn leitet nur der kalte Verstand
er ist ein kalter Fanatiker
kalt und berechnend überschlug er seine Chancen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
kalt · Kälte · erkalten · erkälten · Erkältung · kaltblütig · Kaltschale · Kaltschmied
kalt Adj. ‘von niedriger Temperatur, erstarrt, gefühlsarm’, ahd. (9. Jh.), mhd. kalt, asächs. kald, mnd. kōlt, mnl. cout, nl. koud, aengl. ceald, cald, engl. cold, anord. kaldr, schwed. kall, got. kalds (germ. *kalda-) geht aus einer alten Partizipialbildung (auf ie. -to-) hervor, daher eigentlich ‘gekühlt, gefroren’; es stellt sich zu den überlieferten germ. Verben aengl. calan ‘erkalten, abkühlen’ und anord. kala ‘frieren, kalt machen’. Mit den ablautenden Verwandten kühl (s. d.), lat. gelū ‘Kälte, Frost’, gelāre ‘gefrieren’, gelidus ‘eiskalt’ (s. Gelee) setzt es eine (allerdings nur aus dem Germ. und Ital. zu erschließende) Wurzel ie. *gel(ə)- ‘kalt, frieren’ voraus. – Kälte f. Adjektivabstraktum, ahd. kaltī (8. Jh.), mhd. kelte. erkalten Vb. ‘kalt werden, abkühlen’, ahd. irkaltēn, -kaltōn (9. Jh.), mhd. erkalten, zum gleichbed., im Nhd. untergegangenen Simplex ahd. kaltēn, kaltōn, mhd. kalten. erkälten Vb. reflexiv ‘durch Kälteeinwirkung erkranken’, mhd. erkelten ‘kalt machen’, zum gleichbed. Simplex mhd. kelten, das nhd. nicht mehr gebräuchlich ist; dazu Erkältung f. (16. Jh.). kaltblütig Adj. ‘leidenschaftslos, unerschrocken, skrupellos’ (18. Jh.). Kaltschale f. ‘kalt serviertes süßes (Suppen)gericht mit Früchten’ (17. Jh.), Zusammenrückung aus kalte Schale. Kaltschmied m. ‘ohne Feuer arbeitender Schmied’ (z. B. Kupferschmied), ahd. kaltsmid (Hs. 12. Jh.), mhd. kaltsmit ‘Kessel-, Kupfer-, Messingschmied’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Antonyme |
bitterkalt ·
eisig ·
eiskalt ·
frostig ·
frostklirrend ·
kalt ·
klirrend kalt ·
knackig kalt ·
schweinekalt ·
sehr kalt ·
winterlich ●
eisekalt regional ·
arktisch geh. ·
arschkalt derb ·
saukalt ugs. ·
tierisch kalt ugs. ·
zapfig (kalt) ugs., österr., bayr., schweiz.
Assoziationen |
|
Assoziationen |
|
kalt (Witz) ·
nicht (wirklich) komisch ·
nicht zünden(d) ·
ohne (echte) Pointe ●
zieht nicht (Witz) ugs.
Assoziationen |
|
gefühllos ·
hartherzig ·
herzlos ·
kalt ·
kaltschnäuzig ·
lieblos ·
mitleidlos ·
ohne Mitgefühl ●
kaltherzig veraltet ·
fühllos geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›kalt‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kalt‹.
Verwendungsbeispiele für ›kalt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Raum war kalt, das Licht schlecht, die Sitze unbequem.
[P. M.: Peter Moosleitners interessantes Magazin, 1993, Nr. 10]
Die Flecken mit dieser Mischung beträufeln, einige Minuten einwirken lassen, kalt nachspülen.
[Oheim, Gertrud: Das praktische Haushaltsbuch, Gütersloh: Bertelsmann 1967 [1954], S. 324]
Im Alter von drei Jahren verwendete mein Kind das Wort »warm« in derselben Weise auch für »kalt«.
[Schädel, E.: Das Sprechenlernen unserer Kinder, Leipzig: Brandstetter 1905, S. 105]
Die zarte Haut hat gelitten, die kalte Umgebung berührt unangenehm, das neu zu lernende Atmen beängstigt und strengt an.
[Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 5558]
In 2300 Meter Höhe scheint es auch nicht kälter zu sein.
[Die Zeit, 03.02.2000, Nr. 6]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
kalorimetrisch kalorisch Kalotte Kalpa Kalpak |
kalt lächelnd kalt stellen kalt verformt kalt wie ein Fisch kalt wie eine Hundeschnauze |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)