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launenhaft

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung lau-nen-haft
Wortzerlegung Laune -haft
Wortbildung  mit ›launenhaft‹ als Erstglied: Launenhaftigkeit
eWDG

Bedeutung

voller Launen, voll wechselnder Stimmungen
Beispiele:
ein launenhafter Mensch
launenhaft sein
er erschien ihnen launenhaft, war als launenhaft bekannt
bildlich
Beispiel:
der launenhafte Zufall
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Laune · launenhaft · launig · launisch
Laune f. ‘Gemütsstimmung, -zustand’, mhd. mnd. lūne ‘Mond, Mondwechsel, (wechselnde) Gemütsstimmung, Gesinnung’, Entlehnung aus lat. lūna ‘Mond’ (s. licht). Die Erscheinung des wechselnden Mondes wird mit der Gemütsstimmung des Menschen in Verbindung gebracht, da nach Ansicht mittelalterlicher Astrologen der Mond mit seinen Phasen starken Einfluß auf die Gemütsverfassung ausübt. – launenhaft Adj. ‘wechselnden Stimmungen unterworfen’ (18. Jh.). launig Adj. ‘mondsüchtig’ (nur vereinzelt im 16. Jh.; vgl. mhd. vorhtlūnic ‘blödsinnig’), ‘verdrießlich, verstimmt’ (16. Jh.), ‘wechselnder Stimmung unterworfen’, dann vor allem ‘heiter gestimmt, einfallsreich, witzig’ (18. Jh.). launisch Adj. ‘von übler Stimmung, verdrossen’ (15. Jh.), ‘rasch die Stimmung wechselnd’, besonders ‘rasch übler Stimmung nachgebend’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

inkonsequent · launenhaft · mal so, mal so · schwanken wie ein Rohr im Wind · schwankend · unstet · wankelmütig  ●  (ein) schwankendes Rohr (im Wind) fig. · (ein) schwankes Rohr geh.
Assoziationen

launenhaft · schrullenhaft

kapriziös · launenhaft · launisch · wechselhaft  ●  zickig ugs.
Assoziationen
  • Geschichten (machen) · Ärger (machen)  ●  Fisimatenten ugs. · Sperenzchen ugs. · Sperenzien ugs. · Theater ugs. · Zicken ugs.
  • (es sich) nicht verkneifen können (zu) · (jemandem) einfallen · (jemandem) kommt der Gedanke · (sich) (etwas) überlegen · (sich) einfallen lassen · auf den Gedanken verfallen (zu) · auf die Idee kommen (zu) · in den Sinn kommen · nichts Besseres zu tun haben als  ●  (auf einmal) ankommen mit ugs. · (den) Einfall haben (...) ugs. · (einen) Rappel kriegen (und...) ugs. · (jemandem) belieben zu (es) geh. · (jemanden) anwandeln geh. · (jemanden) anwehen geh. · (jemanden) überkommen (es) geh. · (plötzlich) die Idee haben (...) ugs. · (sich etwas) denken (bei) ugs. · (sich) bemüßigt fühlen (zu) geh., ironisierend · auf die glorreiche Idee kommen (zu) ugs., ironisch · es für eine gute Idee halten (zu / dass) ugs., ironisch · kommen (auf) ugs. · um die Ecke kommen mit ugs., fig. · verfallen auf geh.
  • labil · ohne Gewissheit · schwankend · unbeständig · ungewiss · unzuverlässig · wankend · wechselhaft
  • Auf und Ab der Gefühle · Wechselbad der Gefühle · emotionale Achterbahn(fahrt) (journal.)  ●  Achterbahn(fahrt) der Gefühle fig.

Typische Verbindungen zu ›launenhaft‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›launenhaft‹.

Verwendungsbeispiele für ›launenhaft‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wir wußten, daß Godard als schwierig gilt, auch als launenhaft, aber wir zweifelten nicht daran, daß er uns empfangen würde. [Die Zeit, 18.03.1983, Nr. 12]
In diesem Tal benimmt sich der Schnee wie ein launenhafter Star. [Die Zeit, 05.02.1968, Nr. 06]
Das Wort »launenhaft« würden die beiden Lehrerinnen auch nicht schreiben. [Süddeutsche Zeitung, 23.07.2003]
Trainer gewinnt Machtkampf gegen launenhaften Star auf Kosten des Erfolgs. [Süddeutsche Zeitung, 20.04.1996]
Verbirgt sich dahinter die – man möchte fast sagen – launenhaft wechselnde Zuneigung der jungen Generation für die duale Ausbildung? [Süddeutsche Zeitung, 14.02.1996]
Zitationshilfe
„launenhaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/launenhaft>.

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