national
GrammatikAdjektiv · Komparativ: nationaler · Superlativ: am nationalsten, Steigerung selten
Aussprache [naʦi̯oˈnaːl]
Worttrennung na-ti-onal · na-tio-nal
Wortbildung
mit ›national‹ als Erstglied:
Nationalarchiv
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· mit ›national‹ als Letztglied: anational · antinational · binational · deutschnational · gesamtnational · international · multinational · postnational · rechtsnational · supranational · transnational · ultranational · übernational
· mit ›national‹ als Binnenglied: Bruttonationalglück · mit ›national‹ als Grundform: 1Nationale · 2Nationale
· mit ›national‹ als Letztglied: anational · antinational · binational · deutschnational · gesamtnational · international · multinational · postnational · rechtsnational · supranational · transnational · ultranational · übernational
· mit ›national‹ als Binnenglied: Bruttonationalglück · mit ›national‹ als Grundform: 1Nationale · 2Nationale
Mehrwortausdrücke
Nationale Front / nationale Front
Herkunft vgl. gleichbedeutend nationalfrz
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
im Hinblick auf eine Nation, eine Nation betreffend
Beispiele:
die nationale Souveränität, Selbstständigkeit
das Recht auf nationale Selbstbestimmung, Unabhängigkeit
der nationale Befreiungskampf
die nationale Befreiungsbewegung
der Kampf gegen die nationale Unterdrückung
die nationale Existenz gefährden
die nationalen Interessen, Belange vertreten
seine nationale Pflicht erfüllen
den nationale Notstand ausrufen
die nationale Frage (= Frage der historischen Stellung der Nation in der gesellschaftlichen Entwicklung, ihrer Existenz- und Entwicklungsbedingungen, ihrer Rechte sowie der Beziehungen zwischen den Nationen)
eine nationale Minderheit (= zahlenmäßig kleinere Bevölkerungsgruppe in einem Staatsgefüge, die sich von der Mehrheit der Bevölkerung dieses Staates durch Abstammung, Sprache und Kultur unterscheidet)
a)
einer Nation eigen
Beispiele:
die nationale Kultur
das nationale (Kultur)erbe
die nationalen Gedenk- und Kulturstätten
das nationale Drama
DDRdie Nationale Volksarmee
DDRdie Nationale Front des demokratischen Deutschland(s)
DDRdas Nationale Aufbauwerk
DDRdie National-Demokratische Partei Deutschlands
ein Nationales Olympisches Komitee
b)
nationalbewusst
Beispiel:
national denken, handeln, fühlen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Nation · national · Nationalität · Nationalismus · Nationalist
Nation f. historisch entstandene Entwicklungsform der Gesellschaft, die sich besonders in der Gemeinsamkeit des Wirtschaftslebens, des Territoriums, der Sprache und Kultur zeigt, Entlehnung (um 1400) aus lat. nātio (Genitiv nātiōnis) ‘Volksstamm (mit gemeinschaftlicher Abstammung, Sprache und Sitte), Volk, Sippschaft, Menschenschlag, Gattung, Klasse, Schar’, eigentlich ‘das Geborenwerden, Geburt’, dem Verbalabstraktum zu lat. nāscī (nātus sum) ‘geboren werden, entstehen, wachsen’; zuerst vielfach noch in lat. Form und Flexion nacio, Plur. naciones, daneben eingedeutscht nacion, nation (15. Jh.). In den frühen Belegen steht das Wort, dem Lat. folgend, für ‘Volk’ und ‘Stamm’, bezeichnet dann ‘alle in einem Land Geborenen’ (16. Jh.) und schließlich (unter frz. Einfluß) ‘die hinsichtlich Abstammung, Land, Sprache, Gesetzgebung, Regierung bestehende Gemeinschaft’ (18. Jh.), auch im Sinne politischer Zusammengehörigkeit (vgl. Menge …, welche sich durch gemeinschaftliche Abstammung für vereinigt zu einem bürgerlichen Ganzen erkennt, Kant). – national Adj. ‘die Nation betreffend, ihr eigentümlich, vaterländisch’, nach nlat. nātionālis; zuerst in dem Kompositum Nationalversammlung (in den Reichsabschieden der 1. Hälfte des 16. Jhs.), danach (substantiviert) National ‘Reichstag einer ganzen Nation oder eines Königreichs’ (2. Hälfte 16. Jh.). Unter Einfluß von gleichbed. frz. national wird das Adjektiv seit der 2. Hälfte des 18. Jhs. als Wort der Politik (zeitweise zusammen mit gleichbed. nationell, 19. Jh.) allgemein gebräuchlich und bildet als Bestimmungswort zahlreiche Komposita, z. B. Nationalautor, -bühne, -charakter, -dichter, -ehre, -eigenschaft, -fehler, -geschichte, -literatur, -sprache, -theater (2. Hälfte 18. Jh.), Nationalbewußtsein, -staat (2. Hälfte 19. Jh.), Nationalkultur (Anfang 20. Jh.). Nationalität f. ‘nationale Zugehörigkeit’, latinisierende Bildung (Ende 18. Jh.) zu national; auch ‘nationale Minderheit’ (1. Hälfte 20. Jh.). Nationalismus m. ‘Überbewertung der eigenen Nation und damit verbundene Mißachtung anderer Nationen’ (2. Hälfte 19. Jh.), zuvor ‘nationales Denken’ (Mitte 18. Jh.); dazu Nationalist m. (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
im ganzen Land ·
landesweit ·
national ·
quer durchs ganze Land ●
landauf, landab ugs. ·
überall im Land ugs.
Unterbegriffe |
|
national ·
nationalistisch ·
patriotisch
Typische Verbindungen zu ›national‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›national‹.
Verwendungsbeispiele für ›national‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Busse referierte sechs Stunden lang über die »Zusammenarbeit aller nationalen Kräfte«.
[Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 102]
Nationale Sicherheit lasse sich nicht mehr allein durch militärische Macht aufrechterhalten.
[Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 330]
Sehr langsam verflechten sich die verschiedenen Gebiete der drei Länder zu nationalen Einheiten.
[Elias, Norbert: Über den Prozeß der Zivilisation – Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Bd. 2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992 [1939], S. 11]
Schon um der nationalen Ehre willen schreckte sie davor zurück, das gegebene Wort zu brechen.
[Gitermann, Valentin: Die Russische Revolution. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 14741]
Der erste Satz verweist bereits auf eine wesentliche Ursache für das Zurückbleiben der nationalen Entwicklung in der deutschen Geschichte.
[Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]
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