prellen
GrammatikVerb · prellt, prellte, ist/hat geprellt
Aussprache
Worttrennung prel-len
Wortbildung
mit ›prellen‹ als Erstglied:
Prellbalken
· Prellball · Prellbock · Preller · Prellerei · Prellschuss · Prellstein · Prellung
· mit ›prellen‹ als Letztglied: nachprellen · verprellen · vorprellen
· mit ›prellen‹ als Letztglied: nachprellen · verprellen · vorprellen
Mehrwortausdrücke
die Zeche prellen
Bedeutungsübersicht
- 1. auf, gegen jmdn., etw. stoßen, prallen
- ⟨sich prellen⟩ sich heftig stoßen
- 2. [umgangssprachlich] jmdn. (um etw.) betrügen
- 3. [landschaftlich] preschen, stürzen
eWDG
Bedeutungen
1.
auf, gegen jmdn., etw. stoßen, prallen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
gegen die Wand, auf die Erde prellen
umgangssprachlicher liegt da wie ein geprellter Frosch (= liegt völlig erschöpft da)
⟨sich prellen⟩sich heftig stoßen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
er hatte sich nur geprellt
er hat sich [Dativ] das Knie geprellt
sie hat ein geprelltes Knie
2.
umgangssprachlich jmdn. (um etw.) betrügen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
jmdn. um Geld, seinen Lohn, das ganze Vermögen prellen
sie sahen sich um die Früchte ihres Sieges geprellt
die geprellten Gläubiger forderten ihr Geld zurück
lass dich nicht von ihm prellen!
die Zeche prellen (= die Zeche nicht bezahlen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
prallen · prellen
prallen Vb. ‘(mit einem Geräusch) heftig auf etw. aufschlagen, auftreffen und zurückgeworfen werden’, mhd. prellen (Prät. pralte, wozu vielleicht auch ein Infinitiv prallen) ‘sich schnell fortbewegen, hervorbrechen, ab-, zurückspringen’, auch (von der Sonne) ‘mit voller Intensität scheinen, direkt und ungehindert auftreffen’ (18. Jh.). Daneben prellen Vb. ‘heftig stoßen, sich durch Stoßen verletzen’, mhd. prellen ‘fortstoßen, werfen’; in älterem Nhd. und im Mhd. (s. oben) auch intransitiv und gleichbed. mit prallen, vgl. ebenfalls gleichbed. zurückprallen und zurückprellen ‘zurückgeworfen, zurückgestoßen werden(auch von Licht und Schall), zurückfahren, -schnellen, -schrecken’ (beide 16. Jh.), vorprallen und vorprellen ‘sich plötzlich und schnell vorwärtsbewegen’ (19. Jh.). Heute vor allem ‘täuschen, übervorteilen, benachteiligen, betrügen’ (18. Jh.), besonders die Zeche prellen; eigentlich ‘mit einem gespannten Tuch oder Fell in die Höhe schnellen’ (16. Jh.), z. B. den Fuchs prellen ‘ihn (zur Belustigung der Jagdgesellschaft) in die Höhe schnellen und durch Wiederauffangen um seine Freiheit, in der er sich durch das Prellen wähnte, betrügen’ (17. Jh.). Danach in der Studentensprache den Fuchs (‘jungen Studenten’) prellen ‘sich von ihm bewirten lassen, auf seine Kosten zechen’ (18. Jh.). Die Herkunft von prallen und prellen ist ungewiß. Es handelt sich wohl (wie bei prall, s. d.) um lautmalende, teils akustische, teils optische Eindrücke wiedergebende Wörter.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemanden um etwas) prellen ·
(jemanden) ausnehmen ·
(jemanden) ausnehmen wie eine Weihnachtsgans ·
(jemanden) erleichtern um ●
(jemanden) schröpfen fig. ·
(jemandem) das Fell über die Ohren ziehen ugs., fig. ·
Geld aus der Tasche ziehen ugs., fig. ·
abcashen ugs. ·
abkassieren ugs. ·
abziehen ugs. ·
abzocken ugs.
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Typische Verbindungen zu ›prellen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›prellen‹.
Verwendungsbeispiele für ›prellen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nach einem Monat flog er hinaus, um den Lohn geprellt.
[Süddeutsche Zeitung, 01.02.2003]
Der Ältere gestand, ebenfalls eine Bank um 35000 Euro geprellt zu haben.
[Die Welt, 26.10.2002]
Er soll seine Kunden um mehrere hunderttausend Mark geprellt haben.
[Bild, 25.01.2002]
Falscher Enkel prellte Opa aus Bonn (81) um mehrere tausend Mark.
[Bild, 02.08.2000]
Doch hätte er, wäre ihre Erledigung in Ruhe vor sich gegangen, zweifellos versucht, sie um ihren Lohn zu prellen.
[Canetti, Elias: Die Blendung, München: Hanser 1994 [1935], S. 248]
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