sanft
GrammatikAdjektiv · Komparativ: sanfter · Superlativ: am sanftesten
Aussprache
formal verwandt mitbesänftigen, Sanftmut
Wortbildung
mit ›sanft‹ als Erstglied:
sanftbewegt
· Sanftheit · sanftäugig · sänftiglich
· mit ›sanft‹ als Letztglied: unsanft
· mit ›sanft‹ als Letztglied: unsanft
Mehrwortausdrücke
mit sanfter Hand ·
sanft wie ein Lamm
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
ausgeglichen und friedfertig
a)
vom Menschen
Beispiele:
ein sanfter Mensch, ein sanftes Wesen
er hatte ein sanftes Mädchen geheiratet
das Kind war sanft wie ein Lamm
ihr Gesicht schien auf einmal ganz sanft
sie hatte sanfte Augen, sprach mit sanfter Stimme
sanft lächeln
b)
vom Tier nicht bösartig
Beispiele:
das Kätzchen, Pferd ist ganz sanft
ein sanftes Lamm
2.
beruhigend und angenehm
a)
3.
von geringer Intensität
a)
leicht
Beispiele:
ein sanfter Regen, Wind, Nebel
die Straße beginnt sanft anzusteigen
sanft gewundene Wege
eine sanft gewellte, gerundete Hügelkette
eine sanfte (= nicht hohe) Erhebung
eine sanfte (= nicht steile) Böschung
●
schwach
Beispiele:
etw. mit sanftem Nachdruck, Tadel, Vorwurf sagen
sanften Zwang ausüben
sanfte Gewalt anwenden
b)
mit zartem Druck
Beispiele:
ein sanfter Händedruck
jmdn. sanft berühren, streicheln, beim Arm nehmen
sanft drehte er die Mutter vom Fenster weg, führte sie ihn zur Treppe, nahm sie ihm die Schlüssel aus der Hand
der Arzt drückte den Kranken sanft wieder in den Sessel zurück
●
zart
Beispiele:
mit jmdm. sanft umgehen
jmdm. sanft zureden
jmdn. sanft zurechtweisen
sanft auf jmdn. einreden
umgangssprachlicher hat mich nicht gerade sanft behandelt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sanft · Sanftheit · Sanftmut · besänftigen
sanft Adj. ‘gefällig, weich, zart, leicht, still, vorsichtig’. Ahd. semfti, senfti ‘bequem, leicht, gemächlich’ (9. Jh.), mhd. semfte, senfte ‘leicht, bequem, zart, zahm, mild, freundlich, angenehm’, (mit Nasalausfall und Ersatzdehnung) asächs. sāfto Adv., mnl. saefte, afries. seft, aengl. sēfte (neben sōfte Adv., danach sōfte Adj., engl. soft ‘weich’), germ. *samftija- Adj., *samftō- Adv. ist mit dem Suffix ie. -ti̯o- und p- (germ. f-)Einschub gebildet. Es läßt sich wie unmittelbar zugehöriges, doch eine besondere Lautentwicklung aufweisendes sacht (s. d.) mit anord. sama ‘geziemen, passen’, semja ‘ordnen, einrichten’, got. samjan ‘zu gefallen suchen’ verbinden und, ausgehend von dem gemeinsamen Begriff des gefälligen Zusammen- und Übereinstimmens, auf die unter samt (s. d.) angeführte Wurzel ie. *sem- ‘ein(s), in eins zusammen, einheitlich, samt, mit’ zurückführen. Die nhd. Form sanft bewahrt (wie schon seltenes ahd. samft, 9. Jh.) den alten unumgelauteten Vokal des Adverbs ahd. samfto (8. Jh.), mhd. samfte und zeigt (bereits im 9. Jh. eingetretene) Dissimilation von mf zu nf (wie in Zukunft, Zunft gegenüber kommen, ziemen). – Sanftheit f. ‘Zartheit, weiches, stilles Temperament’ (18. Jh.). Sanftmut f. ‘ruhige, stille, zarte Wesensart und Gesinnung’ (16. Jh.). besänftigen Vb. ‘beruhigen, begütigen’ (16. Jh.), Präfixbildung zu sänftigen, mhd. senftigen, abgeleitet von mhd. senftec, senftic ‘sanft’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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friedfertig ·
friedlich ·
friedliebend ·
gewaltfrei ·
gewaltlos ·
gütlich ·
herzensgut ·
ohne Gewalt ·
sanft ·
verträglich
Assoziationen |
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Musik
sanft ●
dolce ital.
Typische Verbindungen zu ›sanft‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›sanft‹.
Verwendungsbeispiele für ›sanft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Weg folgte in einer sanften Kurve dem Hang, dessen Gras immer noch grau war, schwarz beinah.
[Widmer, Urs: Das Buch des Vaters, Zürich: Diogenes 2004, S. 150]
Die Hände der Frau waren sanft, trotzdem taten sie ihr weh.
[Pressler, Mirjam: Malka Mai, Weinheim Basel: Beltz & Gelberg 2001, S. 57]
Eine körperlose Hand, auf der »Mutter« steht, stupst ihn sanft nach vorne in die Freiheit.
[Die Zeit, 02.03.2000, Nr. 10]
Und was hat das mit der »sanften Medizin« zu tun?
[Die Zeit, 26.03.1998, Nr. 14]
Er tritt wie aus einem sanften Liede zu uns herein.
[Strittmatter, Erwin: Der Laden, Berlin: Aufbau-Verl. 1983, S. 374]
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