schamhaft
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung scham-haft
Wortbildung
mit ›schamhaft‹ als Erstglied:
Schamhaftigkeit
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Scham · schämen · beschämen · verschämt · unverschämt · schamhaft · schamlos
Scham f. ‘das Gefühl, bloßgestellt zu werden oder zu sein, Scheu, Verlegenheit’, ahd. scama ‘Beschämung, Zerknirschung, Bestürzung, Schande’ (8. Jh.), mhd. schame, auch ‘Ärgernis’ und (verhüllend, wie noch heute) ‘Geschlechtsteile’, asächs. skama, mnd. schām(e), mnl. scāme, aengl. sc(e)amu, engl. shame (germ. *skamō f.) und das schwache Verb got. skaman ‘sich schämen’ haben keine sicheren Anknüpfungen außerhalb des Germ., so daß die Etymologie ungeklärt bleibt. Eine Herleitung von der Wurzel ie. *k̑em- ‘bedecken, verhüllen’ (s. Hemd) ist wenig wahrscheinlich. – schämen Vb. reflexiv ‘Scham empfinden’, ahd. scamēn (8. Jh.), scamōn (9. Jh.), mhd. schamen, schemen, schämen, auch ‘schmähen, schänden’. beschämen Vb. ‘Schamgefühl bereiten, verlegen machen’, mhd. beschemen ‘in Schmach oder Scham bringen, schänden’. verschämt Part.adj. ‘scheu, voller Schamgefühl’ (18. Jh.), ‘schamlos, voller Schande’ (16. Jh.); vgl. mhd. verschemen, verschamen ‘in Scham, Schande versinken’ und ahd. firscamēn ‘aufhören, sich zu schämen’ (um 1000). unverschämt Part.adj. ‘ohne Schamgefühl, frech’, spätmhd. unverschamet. schamhaft Adj. ‘voller Scham, scheu, schüchtern’, ahd. scamahaft (8. Jh.), mhd. schamehaft. schamlos Adj. ‘ohne Schamgefühl, frech’, ahd. scamalōs (10. Jh.), mhd. scham(e)lōs.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›schamhaft‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schamhaft‹.
Verwendungsbeispiele für ›schamhaft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Oder verschweigen die Schulen schamhaft ihr Katzbuckeln vor dem Islam?
[Die Zeit, 18.12.2006, Nr. 50]
Als Kirche jedenfalls ist dieser in sich verzogene Zylinder kaum zu erkennen, nur weit oben auf dem Dach, fast schamhaft, trägt er ein winziges Kreuz.
[Die Zeit, 13.10.2006, Nr. 42]
Das in seinem Haus auch viel Geld verdient wird, darüber schweigt er sich fast schamhaft aus.
[Die Zeit, 24.07.2000, Nr. 30]
Früher hat sie solche Erlebnisse eher schamhaft verschwiegen, jetzt redet sie darüber.
[Die Zeit, 04.05.1990, Nr. 19]
So hatten sie es sich, schamhaft, wie sie waren, ausgedacht, aber so funktionierte es natürlich nicht.
[Süddeutsche Zeitung, 15.11.2003]
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