schlafen
GrammatikVerb · schläft, schlief, hat geschlafen
Aussprache
Worttrennung schla-fen
Wortbildung
mit ›schlafen‹ als Erstglied:
Schlafanfall
· Schlafanzug · Schlafapnoe · Schlafauge · Schlafbaum · Schlafbedürfnis · Schlafbehandlung · Schlafbursche · Schlafcouch · Schlafdecke · Schlafdeich · Schlafecke · Schlafengehen · Schlaffrisur · Schlafgast · Schlafgelegenheit · Schlafgemach · Schlafgenosse · Schlafgewand · Schlafgewohnheit · Schlafgänger · Schlafhaube · Schlafhaus · Schlafhygiene · Schlafkabine · Schlafkabinett · Schlafkammer · Schlafklinik · Schlafkoje · Schlafkrankheit · Schlafkur · Schlaflabor · Schlaflage · Schlaflernmethode · Schlaflied · schlaflos · Schlafmaus · Schlafmittel · Schlafmodus · Schlafmohn · Schlafmütze · Schlafphase · Schlafpille · Schlafplatz · Schlafpulver · Schlafpuppe · Schlafratte · Schlafraum · Schlafrock · Schlafsaal · Schlafsack · Schlafschaf · Schlafsofa · Schlafstadium · Schlafstadt · Schlafstatt · Schlafstelle · Schlafstellung · Schlafstube · Schlafstätte · Schlafstörung · Schlafsucht · schlafsüchtig · Schlaftablette · Schlaftherapie · Schlaftiefe · Schlaftier · Schlaftrank · Schlaftrunk · Schlafverhalten · Schlafwagen · Schlafzentrum · Schlafzimmer · Schläfer
· mit ›schlafen‹ als Letztglied: ausschlafen · beischlafen · beschlafen · durchschlafen · einschlafen · entschlafen · hochschlafen · nachschlafen · 1verschlafen · vorschlafen · wegschlafen · weiterschlafen · zusammenschlafen · überschlafen
· mit ›schlafen‹ als Binnenglied: nachtschlafend · mit ›schlafen‹ als Grundform: Schlaf
· mit ›schlafen‹ als Letztglied: ausschlafen · beischlafen · beschlafen · durchschlafen · einschlafen · entschlafen · hochschlafen · nachschlafen · 1verschlafen · vorschlafen · wegschlafen · weiterschlafen · zusammenschlafen · überschlafen
· mit ›schlafen‹ als Binnenglied: nachtschlafend · mit ›schlafen‹ als Grundform: Schlaf
Bedeutungsübersicht
- 1. sich im Zustand des Schlafes befinden
- [bildlich] ruhen
- [umgangssprachlich, übertragen] unaufmerksam sein, nicht aufpassen
- 2. übernachten
- 3. [verhüllend] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
sich im Zustand des Schlafes befinden
Beispiele:
gut, schlecht, tief, fest, (un)ruhig, sanft, sorglos schlafen
lange, zu wenig, acht Stunden (lang), mittags schlafen
ich habe vor Aufregung, letzte Nacht kaum (drei Stunden) geschlafen, konnte bei dem Lärm nicht schlafen
salopper schläft wie ein Bär, Ratz, Sack (= sehr fest)
saloppsie hat bis in die Puppen (= sehr lange) geschlafen
als ich kam, lag er auf der Couch und schlief
gehoben, verhüllendden ewigen Schlaf schlafen (= im Grabe ruhen, tot sein)
vertraulich schlaf recht gut
wünsche wohl zu schlafen (= Wunsch vor dem Schlafengehen)
hast du gut geschlafen?
zeitig, früh, spät schlafen gehen (= zeitig, früh, spät zu Bett gehen)
umgangssprachlich, scherzhaftmit den Hühnern schlafen gehen (= sehr früh zu Bett gehen)
sich schlafen legen (= zu Bett gehen)
sie legt das Kind schlafen (= bringt es ins Bett)
lass ihn noch schlafen! (= wecke ihn noch nicht auf!)
ein friedlich schlafendes Kind
er hat sich schlafend gestellt
sich gesund schlafen
sprichwörtlichwie man sich bettet, so schläft man (= wie man sich sein Leben einrichtet, so muss man leben)
bildlich ruhen
Beispiele:
die Natur schläft
eine schlafende Stadt
umgangssprachlichder Sportler geht gut vorbereitet in den Wettkampf, aber seine Konkurrenten haben in der Zwischenzeit auch nicht geschlafen (= haben die Zeit auch für intensives Training genutzt)
umgangssprachlich, übertragen unaufmerksam sein, nicht aufpassen
Beispiele:
er schläft im Unterricht, bei der Arbeit
du schläfst ja mit offenen Augen!
schlaf nicht! (= pass auf!)
2.
übernachten
Beispiele:
im Hotel, in der Jugendherberge, im Zelt, bei Bekannten schlafen
er hat auf der Couch, Luftmatratze geschlafen
du kannst heute Nacht bei uns schlafen
die beiden Kinder mussten in einem Bett schlafen
umgangssprachlichkalt (= im ungeheizten Zimmer) schlafen
bei offenem Fenster, mit einer Decke, dem Federbett schlafen
3.
verhüllend
Beispiele:
mit einem Mann, einer Frau schlafen (= mit einem Mann, einer Frau Geschlechtsverkehr haben)
die beiden haben miteinander geschlafen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlafen · Schlaf · Schläfe · beschlafen · entschlafen · schläfern · einschläfern · schläf(e)rig · zweischläfrig · Beischlaf · Schlafmütze · Schlafrock
schlafen Vb. ‘sich in einem (physiologisch bedingten) Ruhezustand befinden, in dem die Wahrnehmung der Umwelt stark herabgesetzt, nahezu ausgeschaltet ist’. Das starke, ursprünglich reduplizierende Verb ahd. slāfan (um 800), mhd. slāfen, asächs. slāpan, mnd. mnl. slāpen, nl. slapen, afries. slēpa, aengl. slǣpan, engl. to sleep, got. slēpan (germ. *slēpan) gehört zu einer im Germ. reich entwickelten Wortgruppe. Sie schließt sich an die unter Lappen (s. d.) genannte Wurzel ie. *lē̌b-, *lō̌b-, *lā̌b- ‘schlaff herabhängen(d)’ an, die hier, wie auch in 1schlapp, schlaff (s. d.), mit anlautendem s- auftritt. Dazu stellen sich lat. lābī ‘hin-, herabgleiten, sinken’ (s. labil, Lapsus, kollabieren), lat. labor ‘Mühe, Anstrengung, Arbeit’ (s. laborieren) und mit anlautendem s- lit. slõbti ‘schwach werden’, aslaw. slabъ, russ. slábyj (слабый) ‘schwach’. schlafen ist ursprünglich ‘schlaff sein’. – Schlaf m. ‘Zustand des Schlafens’, ahd. (8. Jh.), mhd. slāf, asächs. mnd. slāp, mnl. slaep, nl. slaap, afries. slēp, aengl. slēp, slǣp, engl. sleep, got. slēps (germ. *slēpa-). Demgegenüber sind anord. svefn, schwed. sömn, dän. søvn, aengl. swefn (germ. *swefna-) ebenso wie die Bezeichnungen des Schlafes in anderen ie. Sprachen aind. svápnaḥ, griech. hýpnos (ὕπνος) (s. hypnotisch), lat. somnus (s. somnambul), aslaw. sъnъ, russ. son (сон) Fortsetzungen eines alten r/n-Stammes zur Wurzelerweiterung ie. *su̯ep-, *sup- ‘schlafen’, zu der ebenso mhd. swep (Genitiv swebes) ‘Schlaf, Schlummer’, aengl. swefan, anord. sofa, schwed. sova, dän. sove ‘schlafen’ gehören. Spätmhd. slāf wird auch Bezeichnung für ‘Schläfe’. Vielleicht als ‘Stirnseite, auf der der Schlafende ruht’? Vgl. mnd. slāp, mnl. slaep, nl. slaap ‘Schlaf, Schläfe’. Der in dieser Bedeutung auftretende Plural wird im 18. Jh. zum Singular Schläfe f. – beschlafen Vb. ‘mit einer Frau schlafen’, mhd. beslāfen, auch ‘schwängern’; ‘eine Nacht Bedenkzeit verstreichen lassen, ehe ein Beschluß gefaßt wird’ (16. Jh.). entschlafen Vb. ‘sterben’, ahd. intslāfan (9. Jh.), mhd. entslāfen ‘einschlafen, sterben’. schläfern Vb. ‘müde, schläfrig sein’, mhd. slāfern ‘schläfrig werden, einschlafen’; heute selten und meist unpersönlich es schläfert mich; dazu einschläfern Vb. ‘müde, schläfrig machen, in Schlaf versetzen’ (17. Jh.), heute besonders ‘(Tiere) durch Medikamente schmerzlos töten’, auch ‘narkotisieren, betäuben’; älter einschläfen, zu mhd. slæfen ‘schläfrig machen’. schläf(e)rig Adj. ‘müde’, auch ‘träge’ (16. Jh.), ahd. slāf(e)rag (9. Jh.), mhd. slāferic, slæferic. zweischläfrig Adj. ‘für zwei Schläfer passend’ (18. Jh.). Beischlaf m. ‘das Miteinanderschlafen’ (15. Jh.); dafür ahd. mitislāf (um 1000). Schlafmütze f. ‘Mütze, die im Bett aufgesetzt wird’ (17. Jh.), ‘langsamer, träger Mensch’ (18. Jh.). Schlafrock m. ‘bequemer, zum Schlafengehen und im Haus zu tragender Mantel, Morgenrock’, mhd. slāfroc (14. Jh.); nicht aus Schlaufrock (‘zum Hineinschlüpfen’) herzuleiten (s. Schlaufe).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
ruhen ·
schlafen ·
schlummern ●
(sich) in Morpheus' Armen wiegen geh. ·
Bubu machen ugs., Babysprache ·
an der Matratze horchen ugs. ·
dösen ugs. ·
in Morpheus' Armen liegen geh. ·
in Morpheus' Armen ruhen geh. ·
knacken ugs. ·
koksen ugs. ·
pennen ugs., salopp ·
pofen ugs., salopp ·
ratzen ugs. ·
rüsseln ugs., österr. ·
schnarchen ugs.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Biologie
(mit jemandem) intim werden ·
(mit jemandem) schlafen ·
sich (körperlich) lieben ●
(sich mit jemandem) vergnügen verhüllend ·
Liebe machen selten, verhüllend ·
Sex machen Kindersprache ·
es wird ernst (zwischen) verhüllend ·
(den) Lachs buttern derb, regional ·
(ein) Rohr verlegen derb, regional ·
(eine) Nummer schieben derb ·
(es mit jemandem) treiben ugs., verhüllend ·
(jemanden) begatten fachspr., biologisch ·
(jemanden) belegen fachspr., Jägersprache, biologisch ·
(jemanden) beschlafen geh., veraltet ·
(jemanden) bumsen ugs. ·
(jemanden) decken fachspr., Jägersprache, biologisch ·
(jemanden) flachlegen derb ·
(jemanden) knallen derb ·
(jemanden) rammeln derb ·
(jemanden) vernaschen ugs., scherzhaft ·
(mit jemandem) Geschlechtsverkehr haben fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich ·
(mit jemandem) Sex haben ugs. ·
(mit jemandem) geschlechtlich verkehren fachspr., Amtsdeutsch, distanzsprachlich ·
(mit jemandem) im Bett landen ugs. ·
(mit jemandem) zugange sein ugs., scherzhaft, verhüllend ·
(miteinander) in die Kiste springen ugs. ·
(seinen) ehelichen Pflichten nachkommen fachspr., religiös, juristisch ·
(sich mit jemandem) verlustieren geh., veraltet ·
Knickknack machen ugs. ·
Verkehr haben fachspr., Amtsdeutsch ·
bimsen derb ·
den Beischlaf vollziehen fachspr., Amtsdeutsch ·
einen wegstecken derb ·
erkennen geh., biblisch ·
es kommt zum GV fachspr., Amtsdeutsch ·
es kommt zum Geschlechtsverkehr fachspr., Amtsdeutsch ·
ficken vulg. ·
knattern derb ·
kohabitieren geh., sehr selten ·
koitieren fachspr., medizinisch ·
kopulieren fachspr., fig. ·
mausen ugs., regional ·
nageln derb ·
pimpern derb ·
poppen ugs. ·
pudern vulg., österr. ·
schnackseln ugs. ·
vögeln ugs., salopp
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Assoziationen |
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(irgendwo) schlafen ·
(irgendwo) unterkommen ·
die Nacht verbringen ·
einquartiert sein ·
kampieren ·
untergebracht sein ·
übernachten ●
(irgendwo) pennen ugs., salopp ·
absteigen ugs. ·
logieren geh. ·
nächtigen geh.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›schlafen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schlafen‹.
Verwendungsbeispiele für ›schlafen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Dann hat er auf sehr beiläufige Art mit mir geschlafen.
[Schwarzer, Alice: Der »kleine Unterschied« und seine großen Folgen, Frankfurt a. M.: Fischer-Taschenbuch-Verl. 1977 [1975], S. 47]
Vorhin habe ich, auf einer elenden Bank sitzend, ein paar Stunden geschlafen.
[Brief von Eugen Röcker vom 12.12.1915. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1915], S. 304]
Wie haben Sie denn heute Nacht in Ihrem zierlichen Bette geschlafen?
[Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 290]
Sie hat indessen nur geschlafen, geboren ist sie schon vor Jahrhunderten.
[Röhrich, Lutz: wild. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 6812]
Ich habe nie mit einem Mann geschlafen, ich wußte immer, ich liebe Frauen.
[Der Spiegel, 09.05.1994]
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