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schlagfertig

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: schlagfertiger · Superlativ: am schlagfertigsten
Aussprache  [ˈʃlaːkfɛʁtɪç]
Worttrennung schlag-fer-tig
Wortzerlegung Schlag -fertig
Wortbildung  mit ›schlagfertig‹ als Erstglied: Schlagfertigkeit
eWDG

Bedeutung

jmd. ist schlagfertigjmd. ist nie um eine treffende, oft witzige Antwort verlegen, weiß immer eine passende Antwort
Beispiele:
ein schlagfertiger Mensch, ein schlagfertiges Mädchen
der schlagfertige P
sie antwortete, parierte schlagfertig, zeigte sich schlagfertig
treffend, witzig
Beispiele:
eine schlagfertige Antwort, Rede
sein schlagfertiger Humor
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlagen · Schläger · Schlägerei · abschlagen · abschlägig · Abschlag(s)zahlung · anschlagen · veranschlagen · Anschlag · Voranschlag · aufschlagen · Aufschlag · ausschlagen · Ausschlag · 1beschlagen · 2beschlagen · Beschlag · einschlagen · einschlägig · entschlagen · nachschlagen · überschlagen · umschlagen · Umschlag · unterschlagen · verschlagen · verschlagen · Verschlag · vorschlagen · Vorschlag · schlagfertig · Schlaglicht · Schlagschatten · Schlagseite · Schlagwort · Schlagzeile · Schlagzeug · Schlager
schlagen Vb. ‘hauen, prügeln, töten, einen Gegner überwinden, besiegen, mit einer heftigen, gezielten Bewegung geräuschvoll einen Gegenstand treffen, sich in einer bestimmten Richtung entwickeln, nach jmdm. geraten’, ahd. slahan (8. Jh.), mhd. slahen, slān, asächs. slahan, mnd. slān, mnl. slaen, nl. slaan, afries. sla, aengl. slēan, anord. slā, schwed. slå, got. slahan (germ. *slahan). Auf grammatischem Wechsel zwischen h und g beruhen Präteritalformen wie ahd. sluog, asächs. aengl. slōg, denen im Nhd. die Präsensformen und der Infinitiv angeglichen werden; s. auch Schlag, Schlegel neben Schlacht und Geschlecht. Außergerm. Vergleichsmöglichkeiten bietet lediglich das Kelt. mit mir. slacc ‘Schwert’, ir. slacaire ‘Schläger’, mir. slachta ‘geschlagen’, ir. slacht ‘gute Erscheinung, von gutem Schlag’, gäl. slachdaim ‘schlage mit dem Hammer’, so daß eine Wurzel ie. *slak- ‘schlagen, hämmern’ angesetzt werden kann. – Schläger m. ‘wer schlägt, wer jmdn. tötet’, ahd. irslahāri (8. Jh.), mhd. slaher, frühnhd. totslaher, -slager, -sleger (15. Jh.); auch ‘Raufbold’ (seit 17. Jh.). Schlägerei f. ‘Prügelei’ (wohl 15. Jh.), ‘Duell’ (17. Jh.). abschlagen Vb. ‘mit einem Hieb loslösen, lostrennen, abwehren, ablehnen’, ahd. abaslahan ‘abhauen, abschneiden’ (10. Jh.), mhd. abeslahen, auch ‘abschlachten, in Abzug bringen, vergüten, zurückweisen’; abschlägig Adj. ‘ablehnend’ (15. Jh.); Abschlag(s)zahlung f. ‘erster Teil einer abzugeltenden Summe, Teilzahlung’ (18. Jh.). anschlagen Vb. ‘anstoßen, mit Nägeln anhängen, gut wirken, bellen’, ahd. anaslahan (10. Jh.), mhd. aneslahen ‘an jmdn. oder etw. schlagen, anstoßen, mit Schlägen angreifen, durch Schlagen befestigen, rauben, anstiften, berechnen’; veranschlagen Vb. ‘taxieren’ (19. Jh.); Anschlag m. ‘Bekanntmachung, auf etw. zielender Gedanke, Plan, Vorhaben, Vorbereitung des Schützen zum Abschießen’, auch (seit 15. Jh.) ‘Attentat’, ahd. anaslag ‘Hieb, Stoß, Schlag’ (11. Jh.), spätmhd. aneslac, auch ‘Berechnung’; Voranschlag m. ‘vorläufige Kostenberechnung’ (18. Jh.). aufschlagen Vb. ‘(durch Schlagen) öffnen, aufprallen, auftreffen, einen Preis erhöhen, etw. aufstellen, errichten’, ahd. ūfslahan ‘an etw. schlagen’ (um 900), mhd. ūfslahen, auch ‘errichten, aufschieben, verzögern, anzünden, durch Schlagen öffnen, vorenthalten, den Lohn, Preis erhöhen, im Preis steigen, verzichten’; Aufschlag m. ‘Aufprall, Verteuerung eines Preises, umgeschlagener Teil an Kleidungsstücken’, mhd. ūfslac, auch ‘Aufschub, Verlängerung der Frist, Waffenstillstand’. ausschlagen Vb. ‘Knospen treiben, grün werden, um sich schlagen, durch Schlagen zerstören, mit etw. bedecken, ablehnen’, ahd. ūʒslahan ‘herausbrechen, durch Schlagen zerstören’ (9. Jh.), mhd. ūʒslahen ‘herausschlagen, umhauen, ablehnen, zurückschlagen, ausweisen, verjagen, verbannen, freilassen, zerstören, errichten, nach auswärts schlagen, fliehen’; Ausschlag m. ‘Austrieb der Schweine in die Eichelmast, Herabsinken des Waagebalkens nach der schweren Seite’ (15. Jh.), daher den Ausschlag geben ‘entscheidend sein’ (16. Jh.), ‘Entscheidung, Ergebnis, Erfolg, Ausgang’ (16. Jh.), medizinisch ‘Hautschorf, Erkrankung der Haut’ (17. Jh.), ‘Trieb, Sproß’ (18. Jh.). 1beschlagen Vb. ‘(durch Schlagen) mit etw. versehen, sich überziehen, anlaufen’, ahd. bislahan ‘behauen, tüchtig schlagen, fest-, niederschlagen’ (8. Jh.), mhd. beslahen ‘auf etw. schlagen, schlagend bedecken, mit Beschlag belegen, schlagend auf, an etw. befestigen, umschlagen, umschließen’; ein Pferd beschlagen ‘mit Hufeisen versehen’; 2beschlagen Part.adj. ‘gut versehen sein, bewandert in einer Sache, voller Kenntnisse’ (16. Jh.), eigentlich ‘durch (Metall)beschlag fest und dauerhaft’; Beschlag m. ‘Metallstück als Schutz oder Verzierung, Überzug, Hauch’ (15. Jh.), in Beschlag nehmen (17. Jh.), Beschlag auf etw. legen (18. Jh.), mit Beschlag belegen (19. Jh.) ‘etw. oder jmdn. für sich beanspruchen’. einschlagen Vb. ‘hineinschlagen, durch Schlagen zertrümmern, einwickeln, sich in eine bestimmte Richtung erfolgreich entwickeln, gedeihen’ (15. Jh.); einschlägig Adj. ‘in Betracht kommend’ (Ende 18. Jh.). entschlagen Vb. ‘(sich von einer Sache) frei-, losmachen, verzichten’, mhd. entslahen ‘freimachen, aufheben’. nachschlagen Vb. ‘ähnlich werden, nacharten’ (16. Jh.; vgl. mhd. slahen nāch), ‘in einem Buche suchen und nachlesen’ (17. Jh.). überschlagen Vb. ‘ungefähr berechnen, übereinanderlegen (die Beine)’, reflexiv ‘sich überkugeln’, ahd. ubarslahan ‘herausgehen, sich entfernen, vorzüglich sein, übertreffen’ (um 1000), mhd. überslahen ‘schlagend überziehen, beschlagen, überwältigen, besiegen, in Kürze sagen, erzählen, auslassen, ungefähr berechnen, schätzen, überlegen’. umschlagen Vb. ‘umlegen, umbiegen, zu Boden schlagen, ringsum bedecken, sich ändern (vom Wetter)’, mhd. umbeslahen ‘umgeben, -fassen, -zingeln, niederschlagen, Umschweife machen, sich verbreiten’; Umschlag m. ‘Hülle, Umhüllung, Änderung, umgeschlagener Rand’, auch (seit 17. Jh.) als medizinische Heilpackung, kaufmännisch ‘Umsatz, Vertrieb von Waren’ (16. Jh., nach mnd. ummeslach), mhd. umbeslac ‘Umhüllung, Wendung, Umkehr, Ausflucht’. unterschlagen Vb. ‘unrechtmäßig zurückbehalten, veruntreuen, verheimlichen’, mhd. underslahen ‘beiseite legen, abseits setzen, verbergen, aufgeben, niederschlagen, unterdrücken, überwinden, übertreffen’. verschlagen Vb. ‘mit Brettern abteilen, schließen, versehentlich umblättern, durch widrige Umstände an einen ungewollten Ort gelangen (lassen)’, ahd. firslahan ‘erschlagen, töten, verschließen’ (8. Jh.), mhd. verslahen ‘zerschlagen, verwunden, töten, abhauen, auseinanderschlagen, vertreiben, zurückweisen, wegnehmen, beschmutzen, durch Verschlag absperren’, reflexiv ‘sich verstecken, beschmutzen, entfernen’; verschlagen Part.adj. ‘listig, undurchsichtig, durchtrieben’ (15. Jh.), eigentlich ‘seine Pläne nicht bekanntgebend, versteckend, zurückhaltend’; Verschlag m. ‘durch Bretter(wände) abgetrennter Raum, abtrennende Bretterwand’ (18. Jh.). vorschlagen Vb. ‘einen Plan vorlegen, einen Rat geben und zur Erwägung anbieten’, ahd. furislahan ‘vorher-, vorwegnehmen’ (8. Jh.), mhd. vürslahen ‘treiben, im Übergewicht sein, veranschlagen, rechnen’; Vorschlag m. ‘zu erwägender Rat, Plan, Lehrsatz’ (16. Jh.), mhd. vürslac ‘erster Schlag, Befestigung, einschließende Belagerung, Berechnung als Vorlage’. – schlagfertig Adj. ‘bereit zum Losschlagen’ (18. Jh.), ‘um keine Antwort verlegen, witzig’ (19. Jh.). Schlaglicht n. ‘heller Lichtstrahl zum Hervorheben eines einzelnen Gegenstandes’ (18. Jh.), häufig in der Malerei. Schlagschatten m. ‘von einer Person oder einem Gegenstand geworfener, scharf umrissener Schatten’ (18. Jh.). Schlagseite f. ‘Schräglage (eines Schiffs)’ (17. Jh.). Schlagwort n. ‘(schmerzlich) treffendes Wort, prägnanter Ausdruck zur Kennzeichnung einer Zeiterscheinung, Bühnenstichwort’ (18. Jh.), im Bibliothekswesen ‘Stichwort, Kennwort’. Schlagzeile f. ‘hervorgehobene, deutlich gemachte Überschrift’ (um 1880). Schlagzeug n. ‘Ensemble von Schlaginstrumenten’ (20. Jh.); zuvor ‘Geräte zum Einschlagen bzw. zum Beschlagen von Bauteilen’ (16. Jh.). Schlager m. ‘aktuelle, beim Publikum ein- bzw. durchschlagende Musiknummer’, aufgekommen (1881) als Ausdruck der Musikkritik, durch die Tagespresse verbreitet; dann auf andere besonders aktuelle und wirkungsvolle Erscheinungen (Buch, Theaterstück, eine reißend abgehende Ware) übertragen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(immer) die passende Antwort (parat) haben · (jemandem) nichts schuldig bleiben · geistesgegenwärtig · keine Antwort schuldig bleiben · mit flinker Zunge · mundfertig · nie um eine Antwort verlegen (sein) · schlagfertig · sofort eine Antwort parat haben · spritzig · um keine Antwort verlegen · wortgewandt · zungenfertig  ●  flinkzüngig geh., selten · nicht auf den Mund gefallen ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›schlagfertig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schlagfertig‹.

Verwendungsbeispiele für ›schlagfertig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er war nicht einmal schlagfertig genug, etwas darauf zu erwidern. [Neutsch, Erik: Spur der Steine, Halle: Mitteldeutscher Verl. 1964 [1964], S. 1035]
Sein Timing sei noch gut und er sei immer noch schlagfertig. [Die Zeit, 19.05.2011 (online)]
In der Diskussion erwies er sich dann als höchst schlagfertiger Partner. [Die Zeit, 03.04.1958, Nr. 14]
Er war so schlagfertig, daß er ein zweites Mal eingeladen wurde. [Süddeutsche Zeitung, 31.12.1997]
Er war schlagfertig, wenn er auch nicht recht zum Ende kommen wollte. [Die Welt, 10.05.2001]
Zitationshilfe
„schlagfertig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schlagfertig>.

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