Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

schmuck

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
eWDG

Bedeutung

veraltend von angenehmem Aussehen, ansprechend
Beispiele:
ein schmuckes Mädchen, ein schmucker Bursche, ein schmuckes Paar
eine schmucke Uniform, Tracht, Siedlung, Küche
ein schmuckes Haus, Dorf, Schiff, Auto
ein Buch mit einem schmucken Einband
sich (für den Tanzabend, Theaterbesuch) schmuck machen
schmuck aussehen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schmücken · schmuck · Schmuck
schmücken Vb. ‘(ver)zieren, schönmachen’. Ahd. firsmucken ‘zerquetschen’ (Hs. um 1300), mhd. smücken, smucken ‘in etw. eng Umschließendes drücken, zusammenziehen, an sich drücken’, reflexiv ‘sich zusammenziehen, ducken’, transitiv ‘kleiden’, mnd. smücken gehört als ablautende Intensivbildung mit Gemination zu dem unter schmiegen (s. d.) behandelten Verb. Die heutige Bedeutung entwickelt sich aus Wendungen wie spätmhd. sich in ein kleit smucken ‘sich hineinschmiegen, es anziehen’, das kleit smücken ‘anschmiegen’ (an den Körper), dann (entsprechend eine mit den armen smücken ‘drücken, umarmen’) jmdn. mit einem Kleid schmücken ‘schön anziehen’, endlich ein Kleid oder jmdn. schmücken ‘ausstatten, verzieren, schönmachen’. schmücken in der Bedeutung ‘zieren’ wird durch Luther verbreitet. Den obd. Mundarten ist diese Bedeutung zunächst fremd; sie bewahren vielmehr (abweichend von der Literatursprache) schmücken im alten Sinne von ‘drücken, schmiegen’ (vgl. im 16. Jh. noch schmuckten und truckten einander, sich schmucken und ducken). – schmuck Adj. ‘hübsch, nett anzusehen’ (16. Jh.), nach mnd. smuk ‘geschmeidig, biegsam, schön, zierlich’. Schmuck m. ‘Verzierung, Geschmeide’ (16. Jh.), mnd. smuk, eigentlich ‘dem Körper sich Anschmiegendes’, daher zuerst von prächtiger, wertvoller Kleidung, älter gesmuc (15. Jh.). Verwandt sind ahd. smocko ‘Untergewand’ (um 1000), aengl. smoc, engl. smock ‘Frauenhemd, Kittel, Kleid’ sowie mhd. smuc mit der Bedeutung ‘das Anschmiegen, die Umarmung’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

geschniegelt · geschniegelt und gebügelt · geschniegelt und gestriegelt · picobello · schmuck · sehr ordentlich angezogen (sein) · wie (gerade) einer Modezeitschrift entsprungen · wie einem Katalog entsprungen · wie geleckt  ●  wie aus dem Ei gepellt ugs.
Assoziationen

chic · elegant · fesch · flott · kleidsam · modisch · schick · schmissig · schmuck · schnittig  ●  frech fig. · cool ugs., engl. · geil ugs. · schnatz ugs., regional · schnieke ugs., berlinerisch · stylish fachspr., werbesprachlich · todchic ugs., Verstärkung · todschick ugs., Verstärkung · très chic geh., franz.
Assoziationen

(ein) Hingucker · (eine) wahre Pracht · allerliebst · anziehend · attraktiv · entzückend · gut aussehend · herrlich · hinreißend · hübsch · hübsch anzusehen · lieblich · liebreizend · reizend · schmuck · schön · schön anzusehen · wie gemalt  ●  fesch österr. · hold dichterisch · was fürs Auge ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›schmuck‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schmuck‹.

Verwendungsbeispiele für ›schmuck‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Vergiß nicht, deinem Kopf auch ein Paar schmucke Ohren anzusetzen. [Braun, Anne u. Nell, Edith: Man muß sich nur zu helfen wissen, Leipzig: Verl. für die Frau 1971, S. 126]
Wer es ohne sie versucht, sitzt am Ende vor zwei schmucken Geräten, die ihre Inhalte gegenseitig gelöscht haben. [Die Zeit, 15.09.2008, Nr. 37]
Die Häuser sind schmuck, sehen sich aber alle recht ähnlich. [Die Zeit, 01.10.2007, Nr. 40]
Von außen sehe es zwar einwandfrei aus, doch unter der schmucken Oberfläche habe er befallene Stellen gefunden. [Die Zeit, 02.08.2007, Nr. 32]
Wer davon zu viele probiert, kann sich in einem der 18 schmucken Zimmer ausschlafen. [Die Zeit, 21.04.2005, Nr. 17]
Zitationshilfe
„schmuck“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schmuck>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Geografische Verteilung

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