Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

spöttisch

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung spöt-tisch
Wortzerlegung Spott -isch
eWDG

Bedeutung

voll Spott, leicht boshaft
Beispiele:
ein spöttisches Lächeln, Blick
spöttische Bemerkungen machen
spöttische Reden halten
ein spöttisches Gesicht, eine spöttische Miene aufsetzen
etw. in spöttischem Ton, mit spöttischer Stimme sagen
die spöttische Antwort versetzte ihn in Wut
ein spöttischer (= zum Spott neigender) Mensch
spöttisch lächeln
sie verzog spöttisch den Mund
jmdn. spöttisch ansehen, mustern
Agnes behandelte Margarete … mit einer gewissen spöttischen Herablassung [ Feuchtw.Häßl. Herzogin55]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Spott · spotten · spötteln · Spötter · spöttisch · spottbillig · Gespött
Spott m. ‘empfindlich treffender Scherz, Hohn’, ahd. (8. Jh.), mhd. spot, auch ‘Zweifel, Sünde’, asächs. spott, mnd. mnl. nl. spot, afries. spott, anord. spottr m., spott n. (germ. *spuþþa-) und das abgeleitete, expressive Konsonantendoppelung aufweisende spotten Vb. ‘sich über jmdn., etw. lustig machen, verhöhnen’, ahd. spottōn (10. Jh.; bispottōn, 9. Jh.), mhd. spot(t)en, mnd. mnl. nl. spotten, anord. spotta ‘verhöhnen’, schwed. spotta ‘speien, spucken’ lassen sich mit ahd. spīwizzōn (Hs. 12. Jh.), mhd. spiutzen, spūtzen ‘speien’, mnl. spoiten, nl. spuiten ‘(Wasser) speien, spritzen’, anord. spȳta ‘spucken’ als Intensivbildungen (s. auch spucken) zu dem unter speien (s. d.) behandelten Verb stellen. Die Herkunft ist freilich ungewiß, doch könnte die Bedeutung von ‘jmdn. anspucken als Zeichen der Verachtung’ ausgegangen sein. – spötteln Vb. ‘leicht spotten’, Iterativbildung zum Verb (16. Jh.). Spötter m. ‘wer spottet’, ahd. spottāri ‘gewerbsmäßiger Spaßmacher’ (Hs. 12. Jh.), mhd. spottære, spotter, auch (mit Umlaut seit 13. Jh.) spötter. spöttisch Adj. ‘voller Spott, höhnisch’ (16. Jh.); vgl. mhd. spottec, spottic und spöttischen Adv. spottbillig Adj. ‘sehr, außerordentlich preiswert’ (18. Jh.); vgl. spottwohlfeil (17. Jh.) sowie Spottgeld ‘lächerlich geringer (eigentlich den Spott herausfordernder) gebotener Betrag für etw.’ (17. Jh.), dann ‘äußerst niedriger Preis’, ferner um ein Spott (‘ganz billig’) geben (16. Jh.). Gespött n. ‘Verspottung’, mhd. gespötte, Kollektivbildung zu Spott.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

beißend · beleidigend · bissig · polemisch · sarkastisch · satirisch · scharfzüngig · schneidend · schnippisch · schwarzhumorig · spitz · spitzzüngig · spöttisch · verletzend · zynisch · ätzend
Assoziationen

beißend · beleidigend · ehrenrührig · höhnisch · kaustisch · kränkend · sardonisch · sarkastisch · spöttisch · vernichtend · verächtlich · wegwerfend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›spöttisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›spöttisch‹.

Verwendungsbeispiele für ›spöttisch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Uta kam zum Tisch, einen spöttischen Zug um den Mund. [Noll, Dieter: Die Abenteuer des Werner Holt, Berlin: Aufbau-Verl. 1984 [1963], S. 202]
Es wirkt spöttisch, und paßt so gar nicht zu seinem sonstigen verbindlichen Auftreten. [o. A.: Christoph von der Malsburg Der Spätberufene. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 2000 [1999]]
Immerhin, könnte man als Leser sagen, aber das wäre dann schon sehr spöttisch. [Die Zeit, 15.08.2007, Nr. 33]
Sein spöttisch lächelnder Mund stellt sich gegen die bestürzend traurigen Augen. [Die Zeit, 29.05.1995, Nr. 22]
Das Schicksal bleckt darin mit einem spöttischen Grinsen seine Zähne. [Die Zeit, 08.09.1989, Nr. 37]
Zitationshilfe
„spöttisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/sp%C3%B6ttisch>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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