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steil

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: steiler · Superlativ: am steilsten
Aussprache  [ʃtaɪ̯l]
Wortbildung  mit ›steil‹ als Erstglied: Steilabfahrt · Steilabfall · Steilabsturz · steilbordig · Steildach · Steilfeuer · steilgehen · steilgiebelig / steilgieblig · Steilhang · Steilheck · Steilheit · Steilkurve · Steilküste · Steilpass · Steilrand · steilrandig · steilrecht · steilschicken · Steilufer · Steilvorlage · Steilwand · Steilzelt
 ·  mit ›steil‹ als Grundform: Steile
Mehrwortausdrücke  steile These · steiler Zahn

Bedeutungsübersicht

  1. 1. oft bis zur Senkrechten nach oben ansteigend oder nach unten abfallend
    1. [übertragen] ...
  2. 2. [veraltend, salopp] großartig
eWDG

Bedeutungen

1.
oft bis zur Senkrechten nach oben ansteigend oder nach unten abfallend
Beispiele:
ein steiler Weg, Abhang, Anstieg, ein steiles Ufer, Dach
eine steile Flugbahn
einen steilen Berg erklimmen
der Rennwagen ging in eine steile Kurve
die Böschung ist steil
es geht steil bergauf
die Schlucht fällt steil (= jäh) ab
eine steile (= gerade, senkrecht aufsteigende) Flamme, Säule, Stirn
Ballsporteine steile Vorlage (= Vorlage über die Köpfe der Spieler hinweg)
die Treppe führt steil nach oben
der Ball fliegt steil hoch
die Sonne steht steil (= hoch) am Himmel
eine steile Schrift
steil (= gerade aufgerichtet) gehen, sitzen
sich steil aufrichten
[die Pferde] stellten die Ohren steil [ LöscherAlles Getrennte121]
übertragen
Beispiele:
eine steile Aufwärtsentwicklung
ein steiler Niedergang
die steile Höhe des Ruhmes
er machte eine steile Karriere
2.
veraltend, salopp großartig
Beispiele:
ein steiles Erlebnis
eine steile Party
ein steiler Zahn (= ein hinreißendes, kesses Mädchen)

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
steil · Steile · Steilheit
steil Adj. ‘jäh ansteigend oder abfallend’. Frühnhd. (15. Jh.), mnl. nl. steil, mnd. stēl ist eine Kontraktionsform aus ahd. steigal (um 800), mhd. steigel, mnd. stēgel, (ablautend) aengl. stǣgel, gebildet mit dem Suffix (mit Bindevokal) germ. -ala- zu dem unter steigen (s. d.) behandelten Verb (germ. *steigila-). Vgl. noch asächs. stēgili ‘abschüssige Stelle’, aengl. stǣger (engl. stair) ‘Stufe, Treppe’, mnl. steigher ‘steil’, anord. steigurliga ‘steil, aufrecht’. steil setzt sich erst im 18. Jh. gegen steigel durch. – Steile f. ‘steile Beschaffenheit’ (18. Jh.), abgelöst von Steilheit f. (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(stark) abfallend · (stark) geneigt · abschüssig · steil

Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›steil‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›steil‹.

Verwendungsbeispiele für ›steil‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Immer hatte er diesen kleinen steilen Hut schief auf dem Kopf. [Walser, Martin: Ein springender Brunnen, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1998, S. 166]
Gleich hinter der Stadt stiegen die Berge steil in die Höhe. [Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande, Aarau: Sauerländer 1989 [1941], S. 67]
Auf einem schiefen Brett kriecht sie nach der Richtung der steilsten Linie aufwärts. [Mach, Ernst: Erkenntnis und Irrtum. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1905], S. 9630]
In seinen letzten Jahren hat v. Koch eine steile Entwicklung durchgemacht. [Helmer, Axel: Koch (Familie). In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1958], S. 29753]
Doch seit materielle Erfolge kaum mehr zu erringen sind, ist der Bedarf an Idealen steil angestiegen. [konkret, 1993]
Zitationshilfe
„steil“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/steil>.

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Worthäufigkeit

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