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stoppen

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GrammatikVerb · stoppt, stoppte, hat gestoppt
Aussprache 
Worttrennung stop-pen
GrundformStopp
Wortbildung  mit ›stoppen‹ als Erstglied: Stoppball · Stopper · Stopplicht · Stopppreis / Stopp-Preis · Stoppschild · Stoppsignal · Stoppstraße · Stoppuhr · Stoppwort
 ·  mit ›stoppen‹ als Letztglied: abstoppen  ·  mit ›stoppen‹ als Grundform: stopp / stop
eWDG

Bedeutungen

1.
zum Stillstand kommen
a)
aus der Bewegung heraus anhalten
Beispiele:
das Auto, der Zug stoppt (= fährt nicht weiter)
der Kraftfahrer musste an der Kreuzung stoppen
er stoppt mitten im Lauf
stopp!bleibe stehen, halte an!
Beispiel:
»stopp!«, rief der Posten
stopp!halte inne, höre auf!
Beispiel:
»stopp, Schluss damit!«, sagte er
umgangssprachlich abgeblasst
siehe auch stop (2)
Beispiel:
stopp mal (= Moment mal)
bildlich
Beispiel:
der Angriff stoppte, hatte gestoppt (= blieb stecken)
b)
infolge eingetretener Mängel, Schwierigkeiten nicht mehr weitergehen
Beispiele:
bei dem anhaltenden Frost stoppten die Bauarbeiten
ohne ihn stoppte das Spiel
2.
etw., jmdn. zum Stillstand bringen
a)
etw., jmdn. aus der Bewegung heraus anhalten
Beispiele:
einen Wagen, den Dampfer stoppen (= an der Weiterfahrt hindern)
der Polizist stoppte den Bus, Fahrer, Verkehr
er war im Lauf gestoppt worden
eine Maschine stoppen
Fußballden Ball stoppen (= aus der Bewegung in Ruhestellung bringen)
Boxen einen gegnerischen Schlag, einen Gegner abwehren
Beispiel:
Im Halbschwergewicht stoppte Schlegel den immer wieder anrennenden Plauener Pichler [ Tageszeitung1964]
bildlich
Beispiel:
er hatte keine Mittel, um Sibylle zu stoppen (= ihren Redefluss zu hemmen) [ FrischStiller392]
Beispiel:
Löhne, Preise, Mieten stoppen (= nicht weiter steigen lassen)
b)
etw. infolge eingetretener Mängel, Schwierigkeiten unterbrechen
Beispiele:
die Wettkämpfe mussten wegen des schlechten Wetters vorübergehend gestoppt werden
eine Zahlung, Lieferung stoppen
3.
etw., jmdn. mit der Stoppuhr, mit dem elektrischen Zeitnehmer messen
Beispiele:
die Zeit, Geschwindigkeit stoppen
einen Läufer stoppen

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stoppen · Stopper · stopp · Stopp · Stopplicht · Stoppstraße · Stoppschild · Stoppuhr
stoppen Vb. ‘zum Halten bringen, etw. aufhalten, zum Stillstand kommen, anhalten’. Mnd. mnl. stoppen ‘verstopfen, dicht machen, aufhalten’ entwickelt die im entsprechenden Verb hd. stopfen (s. d.) nicht enthaltene Bedeutung ‘eine Strömung versperren, eine fließende, strömende Bewegung hindern’ und in der Seemannssprache ‘das Schiff verankern, vor Anker gehen, stilliegen’. Im Sinne von ‘anhalten’ gelangt stoppen in die Literatursprache, zuerst (noch in hd. Umsetzung stopfen) ‘ein auslaufendes Tau an-, festhalten’ (17. Jh.), später ‘(die Jagd, die Hunde) anhalten’ (18. Jh.). Im 19. Jh. begegnet das Verb (teilweise unter dem Einfluß von engl. to stop ‘anhalten’ transitiv und intransitiv) in breiter Verwendung, besonders ‘zum Halten bringen, zum Stillstand kommen, in seinem Fortgang, seiner Bewegung hemmen, etw. unter-, abbrechen’, in neuerer Zeit ‘mit der Stoppuhr messen’ bzw. ‘den Sekundenzeiger der Stoppuhr anhalten’ (20. Jh.). – Stopper m. ‘Vorrichtung zum Festmachen eines Taues, Ankerkette’ (18. Jh.), engl. stopper; anfangs mit engl. Pluralbildung Stoppers. Beim Ballspiel ‘im Mittelfeld spielender Abwehrspieler’ (1. Hälfte 20. Jh.). stopp Interjektion ‘halt!’, ursprünglich seemännisches Kommando (Anfang 19. Jh.); vgl. engl. stop here! Stopp m. ‘Einhalt, das Anhalten’ (18. Jh.). Stopplicht n. ‘Bremslicht’, Stoppstraße f. Stoppschild n. (20. Jh.). Stoppuhr f. Uhr mit Sekundenzeiger, der durch Knopfdruck zum Messen kürzerer Zeitspannen angehalten werden kann (1. Hälfte 20. Jh.), engl. stopwatch.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

abbrechen · stoppen  ●  (einen) Cut machen Jargon · auf die Bremse treten fig. · (den) Stecker ziehen ugs., fig. · (die) Notbremse ziehen ugs., fig. · (die) Reißleine ziehen ugs., fig.
Assoziationen

(ein) Hemmnis bilden · (jemandem) entgegentreten · (jemanden) abwehren · (sich) sperren · abhalten · behindern · blockieren · hemmen · hindern · nicht mitspielen · obstruieren · stoppen (Pläne, Verfahren, Vorgang) · versperren  ●  (den) Weg versperren fig. · (sich jemandem) in den Weg stellen fig. · abblocken auch figurativ · (jemandem) Knüppel zwischen die Beine werfen ugs., fig. · (sich) querstellen ugs. · Steine in den Weg legen ugs., fig. · blocken ugs. · mauern ugs. · quer im Stall stehen ugs. · reingrätschen ugs., fig.
Assoziationen
Antonyme
  • stoppen (Pläne, Verfahren, Vorgang)

(einer Sache) ein Ende machen · (sich) abwenden von · (sich) verabschieden von · aufgeben · beenden · fallen lassen · fallenlassen · hinter sich lassen · sausen lassen · stoppen · vergessen  ●  (einen) Schlussstrich ziehen fig. · Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. sprichwörtlich · beerdigen fig. · über den Haufen werfen (Planungen) fig. · (davon) Abschied nehmen ugs. · ablassen (von) geh. · abräumen (politische Position) ugs., fig. · ad acta legen geh., bildungssprachlich · an den Nagel hängen ugs., fig. · den Rücken kehren ugs., fig. · einstampfen ugs., fig. · sterben lassen ugs., fig. · zu Grabe tragen ugs., fig. · über Bord werfen ugs., fig.
Unterbegriffe
  • (das) Arbeitsverhältnis beenden  ●  (die) Zusammenarbeit beenden verhüllend, floskelhaft · (sich) trennen verhüllend, floskelhaft
Assoziationen
Antonyme

(eine Handlung) stoppen · (einem illegalen / fragwürdigen / finsteren ...) Treiben ein Ende machen · (einer unliebsamen Aktivität) ein Ende bereiten · (jemandes) Treiben ein Ende setzen · unterbinden  ●  (einen) Sumpf austrocknen fig. · (einen) Sumpf trockenlegen fig. · (einer unerwünschten Aktivität) einen Riegel vorschieben fig. · (jemandem) das Handwerk legen fig. · dafür sorgen, dass etwas aufhört ugs. · inhibieren fachspr.
Assoziationen
  • (etwas) gar nicht (erst) so weit kommen lassen · (etwas) schon im Ansatz unterdrücken · (etwas) schon im Vorfeld abblocken · (etwas) von vornherein unterbinden · (gar) nicht (erst) aufkommen lassen · (gar) nicht (erst) einreißen lassen  ●  (etwas) im Keim ersticken fig. · den Anfängen wehren geh.
  • (etwas) darf kein Dauerzustand werden · (etwas) darf nicht (so) weitergehen · (etwas) muss aufhören · (etwas) muss ein Ende haben · (mit etwas) muss Schluss sein
  • (etwas) entgegensetzen · (weitere) Ausbreitung verhindern · Einhalt gebieten · eindämmen · zurückdrängen  ●  in Schach halten fig.
  • (jemandem) in die Quere kommen · behindern · stören  ●  (jemandem) in die Parade fahren fig. · (jemandem) ins Gehege kommen ugs. · (jemandes) Kreise stören geh.
  • (jemandem / einer Sache) Einhalt gebieten · einschreiten  ●  (etwas) unternehmen gegen ugs.
  • (etwas) zu Fall bringen (Gesetzesvorhaben usw.) · (jemandes Plan) durchkreuzen · (jemandes) Pläne zunichte machen · scheitern lassen · vereiteln (Plan)  ●  (jemandem einen) Strich durch die Rechnung machen fig. · (jemandem) in den Arm fallen fig. · (jemandem) die Suppe versalzen ugs., fig. · (jemandem) die Tour vermasseln ugs. · (jemandem) ein Schnippchen schlagen ugs.

Assoziationen
  • (jemanden) zur Besinnung bringen · (jemanden) zur Vernunft bringen · drosseln · mäßigen · mäßigend einwirken (auf jemanden) · zur Räson bringen · zügeln  ●  dafür sorgen, dass jemand (wieder) Vernunft annimmt ugs., variabel

(jemanden/etwas) anhalten · (jemanden/etwas) stoppen · (jemanden/etwas) zum Stehen bringen · nicht weiterfahren lassen · zum Halten bringen · zum Stillstand bringen
Assoziationen

Halt machen · anhalten · bremsen · halten · haltmachen · nicht weiterfahren · nicht weitergehen · stehenbleiben · stoppen · zum Stehen kommen
Assoziationen
  • (jemanden/etwas) anhalten · (jemanden/etwas) stoppen · (jemanden/etwas) zum Stehen bringen · nicht weiterfahren lassen · zum Halten bringen · zum Stillstand bringen
  • (sich) nicht vom Fleck rühren · (sich) nicht von der Stelle bewegen · (sich) nicht wegbewegen · da bleiben, wo man ist · wie angewurzelt dastehen
  • ABS · Antiblockiersystem  ●  ABV schweiz. · Antiblockiervorrichtung österr. · Automatischer Blockierverhinderer schweiz.

stoppen  ●  einen Schuss vor den Bug geben fig.

Typische Verbindungen zu ›stoppen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›stoppen‹.

Verwendungsbeispiele für ›stoppen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie warnen entschieden vor einem solchen Unternehmen, das in ihren Augen das falsche Instrument ist, den Übersiedlerstrom zu stoppen. [Küsters, Hans Jürgen: Entscheidung für die deutsche Einheit. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1998], S. 242]
Natürlich weiß ich, dass sie versuchen würden, mich zu stoppen! [Boie, Kirsten: Skogland, Ort: Hamburg 2005, S. 149]
Er muß wissen, daß wir es ernst meinten, als wir versprachen, ihn zu stoppen. [Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Der will noch eine kleine Änderung, was nichts anderes bedeutet, als die Produktion zu stoppen. [Die Zeit, 27.09.1996, Nr. 40]
Hierbei gehe es nicht zuletzt darum, den Übersiedlerstrom zu stoppen. [Nr. 221: Telefongespräch Kohl mit Bush vom 15. März 1990. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1990], S. 28866]
Zitationshilfe
„stoppen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/stoppen>.

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