umsatteln
GrammatikVerb · sattelt um, sattelte um, hat umgesattelt
Aussprache
Worttrennung um-sat-teln
Wortbildung
mit ›umsatteln‹ als Erstglied:
Umsattelung
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨ein Pferd umsatteln⟩
- 2. [umgangssprachlich] ein anderes Studium beginnen, einen anderen Beruf ergreifen
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨ein Pferd umsatteln (= einem Pferd einen anderen Sattel auflegen)⟩
Beispiel:
die Pferde wurden umgesattelt
2.
umgangssprachlich ein anderes Studium beginnen, einen anderen Beruf ergreifen
Beispiel:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Sattel · satteln · Sattler · absatteln · umsatteln · sattelfest
1Sattel m. ‘Sitzvorrichtung auf Reittieren’, ahd. satul (8. Jh.), mhd. satel, (md.) sadel, mnd. mnl. sādel, nl. zadel, afries. sadel, sāl aengl. sadol, sadul, engl. saddle, anord. sǫðull, schwed. sadel (germ. *sadula-). Da ein unmittelbarer Anschluß der Formen an ie. *sed- ‘sitzen’ auf Schwierigkeiten stößt und die Germanen nach Caesar und Tacitus keinen Reitsattel kennen, nimmt man an, daß das germ. Wort aus einer anderen ie. Sprache entlehnt sein könnte. Vorauszusetzen wäre eine Ablautform zu urslaw. *sedьlo bzw. *sedъlo, aruss. sedьlo, russ. sedló (седло) ‘Sattel’ (zu der unter sitzen, s. d., genannten Wurzel ie. *sed- und verwandt mit Sessel, s. d.). Nach archäologischen Funden gelten die südöstlichen Reitervölker als Erfinder des Reitsattels. – satteln Vb. ‘ein Pferd mit Sattel versehen’, ahd. satulōn (um 800), mhd. satel(e)n, satlen. Sattler m. ‘Hersteller von Sätteln, Reitzeug und groben Lederwaren’, ahd. satulāri (Hs. 12. Jh.), mhd. sateler, seteler, asächs. saduleri. absatteln Vb. ‘das Sattelzeug vom Pferd nehmen’ (15. Jh.), ‘absitzen’ (16. Jh.). umsatteln Vb. eigentlich ‘seinen Sattel auf ein anderes Reittier legen’ (17. Jh.), älter schon übertragen ‘(Beruf, Meinung u. ä.) wechseln’ (16. Jh.). sattelfest Adj. ‘sicher und fest im Sattel’ bzw. übertragen ‘gründliche Kenntnisse besitzend, beschlagen’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›umsatteln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich habe als Autor keinen Erfolg mehr, also sattle ich beruflich um.
[Die Zeit, 06.06.2011, Nr. 23]
Vor vier Jahren hat er auf einen Boxer aus bayerischer Produktion umgesattelt, »in klerikalem Schwarz«.
[Süddeutsche Zeitung, 05.05.1998]
Aber seine Bestimmung sah er im Komponieren, und als der Film günstige Chancen bot, sattelte er um.
[Süddeutsche Zeitung, 19.12.1994]
Aber auf Frauen werde ich jetzt ganz bestimmt nicht umsatteln.
[Bild, 02.10.2002]
Vor 14 Jahren wollte ich umsatteln und Jockey werden, aber mein Mann hatte was dagegen.
[Der Tagesspiegel, 07.07.2001]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
ums Verrecken nicht ums Wort bitten umsäbeln umsacken umsägen |
Umsattelung Umsatz Umsatzanalyse Umsatzanstieg Umsatzanteil |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)