steigen Vb. ‘sich aufwärts bewegen’,
ahd. stīgan (8. Jh.),
mhd. mnd. stīgen,
asächs. stīgan,
mnl. stīghen,
nl. stijgen,
afries. stīga,
aengl. stīgan,
anord. stīga,
schwed. stiga,
got. steigan (
germ. *steigan) läßt sich mit
aind. (tiefstufig)
stighnōti ‘schreitet, tritt, steigt’,
griech. sté͞ichein (
στείχειν) ‘einherschreiten, marschieren, steigen, ziehen, gehen’,
air. tīagu ‘schreite, gehe’,
lit. steĩgti ‘(be)gründen, errichten’, älter ‘eilen, sich beeilen, hasten’,
lett. steigt ‘eilen, beschleunigen’,
aslaw. postignǫti ‘hingelangen, erreichen, treffen’,
russ. postígnut’ (
постигнуть),
postigát’ (
постигать) ‘ereilen, treffen, begreifen, fassen’ sowie (schwundstufig)
aslaw. stьẓa,
russ. stezjá (
стезя) ‘Pfad’ und vielleicht auch mit
lat. vestīgium ‘Fußstapfe, -spur, -sohle’ auf eine Wurzel
ie. *steigh- ‘schreiten, steigen’ zurückführen. –
Steigung f. ‘Erhöhung, Höhenunterschied’,
spätmhd. stīgunge (Hs. 15. Jh.).
Steig m. ‘Fußweg’,
ahd. stīg ‘Pfad’ (Hs. 12. Jh., zuvor schon
nidar-,
ūfstīg, 9. Jh.),
mhd. stīc,
mnd. stīch,
aengl. stīg,
anord. stīgr,
schwed. stig.
Stieg m. ‘Ersteigung, steiler Pfad, schmaler Fußweg’ (18. Jh.),
nhd. Abstraktbildung in Analogie zu seit dem 16. Jh. belegten
Ab-,
An-,
Aufstieg. Vereinzelt belegtes
frühnhd. stig (15. Jh.) dürfte noch als undiphthongierte Form (mit langem Vokal) aufzufassen sein.
Steiger m. ‘wer steigt, Kletterer’,
spätmhd. stīger; in der Bergmannssprache ‘aufsichtführender Bergmann’ (16. Jh.).
versteigen Vb. reflexiv ‘zuweit steigen und sich dadurch in Gefahr begeben’ (16. Jh.), vereinzelt
spätmhd. verstīgen ‘über etw. steigen und es dadurch verletzen’; übertragen ‘sich vermessen (in Gedanken und Taten)’ (17. Jh.), ‘sich in etw. verrennen’ (18. Jh.); dazu
verstiegen Part.adj. ‘überspannt, abwegig’ (17. Jh.).