Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach von gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1von, v., Präposition
    1. siehe auch vom
      1. I. räumlich
      2. II. zeitlich
      3. III. modal
      4. IV. kausal
      5. V. drückt eine allgemeine Beziehung aus
      6. VI. Bestandteil mancher Eigennamen

  • 2von, Adverb
    1. [norddeutsch, umgangssprachlich]
      siehe auch davon, hiervon, wovon

von

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GrammatikPräposition (mit Dativ)
Abkürzung v.
Aussprache 
Wortbildung  mit ›von‹/›v.‹ als Erstglied: vom · voneinander
Mehrwortausdrücke  so was von / sowas von
eWDG

Bedeutung

siehe auch vom
I.
Grammatik: räumlich
1.
gibt an, dass ein Ort, eine Person Ausgangspunkt einer Bewegung oder eines Vorgangs ist, der einer Bewegung ähnelt
Beispiele:
der Zug kommt von Berlin
sie kommt gerade vom Arzt
das Regenwasser tropft vom Dach
von nah und fern reisten Gäste herbei
von rechts, oben, hinten kommen
von wem hast du diesen Brief bekommen?
ich habe mir das Buch von einem Nachbarn geliehen
ich soll dich von ihm grüßen
von jmdm. etw. fordern, erbitten
jmdn. von der Seite ansehen
umgangssprachlichjmdn. am liebsten von hinten (= weggehend) sehen
von weitem konnte er die Buchstaben nicht erkennen
schon von draußen hörte sie Musik
vom Turm ertönte Glockengeläut
vom Gipfel führte ein schmaler Weg ins Tal
von … nach
Grammatik: in Korrelation mit Präpositionen, die den Zielpunkt angeben
Beispiele:
von Leipzig nach Dresden, von Norden nach Süden fahren
von hier nach Moskau telefonieren
von … bis (zu)
Beispiele:
der Bus verkehrt vom Bahnhof bis zum Stadtzentrum
sie sind von Berlin bis Sofia geflogen
er durchsucht das Haus vom Keller bis zum Boden
ein Buch von vorn bis hinten durchlesen
von … zu
Beispiele:
die Fähre brachte sie von einem Ufer zum anderen
das Eichhörnchen hüpft von Ast zu Ast, von Baum zu Baum
sie fuhren von Stadt zu Stadt
die Nachricht verbreitete sich von Land zu Land
von … auf
Beispiele:
vom Stuhl auf den Tisch steigen
vom Hof auf die Straße laufen, blicken
von einem Fuß auf den andern treten
von … her, von … herauf, von … aus
Beispiele:
vom Meere her wehte ein starker Wind
von der Straße herauf ertönte ein Ruf
man konnte von oben herab in den Garten sehen
vom Flugzeug aus war die Gegend gut zu überblicken
2.
drückt den Vorgang des Entfernens, den Zustand des Getrenntseins von etw., jmdm. aus
Beispiele:
das Bild von der Wand nehmen
sich [Dativ] den Schweiß von der Stirn wischen
etw. von Schmutz, Staub reinigen
jmdn. von einer Last befreien
ein von Ausbeutung befreites Volk
er ließ sich nicht von dem Gedanken abbringen
sie wurde von einem Kind entbunden
von zu Hause fortgehen
er ist von L abgereist
in R ging er von Bord
gehoben, verhüllender ging für immer von uns (= ist gestorben)
von jmdm. abfallen
er konnte von ihr nicht loskommen
gehoben von dem Plan, der Absicht abstehen
gehoben von jmdm. ablassen
sie distanzierten sich von ihren früheren Bekannten
sich von jmdm., etw. nicht trennen können
sich von jmdm. verabschieden
umgangssprachlichsie haben sich von der Arbeit gedrückt
Grammatik: betont
Beispiele:
etw. von sich werfen, tun, schütteln
das Radio gab keinen Ton mehr von sich
saloppalle Viere von sich strecken
bildlich
Beispiele:
etw. geht jmdm. (leicht) von der Hand (= etw. gelingt jmdm. ohne Mühe)
umgangssprachlichwir kamen mit der Arbeit nicht von der Stelle
saloppdamit kann man keinen Hund vom Ofen locken (= damit kann man kein Interesse erwecken)
saloppjmdm. die Haare vom Kopf fressen (= jmdm. alles wegessen)
3.
gibt an, dass ein Ort, eine Person Anfangspunkt einer räumlichen Erstreckung, Bezugspunkt für die Kennzeichnung einer Entfernung oder eines Lageverhältnisses ist
Beispiele:
er war vom Dorfe noch weit entfernt
nicht weit von der Schule befindet sich die Turnhalle
ich soll den Abstand des Punktes A vom Punkt B messen
drei Schritte von mir blieb er stehen
rechts und links von der Tür waren Blumen gepflanzt
von … bis (zu)
Grammatik: in Korrelation mit Präpositionen, die den Endpunkt der Erstreckung angeben
Beispiele:
das Baugelände erstreckt sich von hier bis zur Autobahn
er ist von Kopf bis Fuß neu eingekleidet
von … zu
Beispiel:
die Entfernung von der Erde zum Mond
umgangssprachlich von … an, von … aus, von … ab
Beispiele:
das Manuskript muss von hier an geändert werden
die ersten zehn Kinder bleiben in diesem Raum, die übrigen von Klaus an gehen ins Nebenzimmer
umgangssprachlich von der Straßenecke ab ging er langsamer
vom Zentrum aus sind es bis dorthin ungefähr acht Kilometer
4.
gibt die Herkunft, den Ursprung an
Beispiele:
er ist von auswärts, stammt nicht von hier
seine Frau kommt von der Küste
umgangssprachlich von wo, von woher kommst du?
umgangssprachlicher ist von (= aus) München
diese Idee stammt von ihr
dieses Gemälde stammt, ist von Tizian
salopp, scherzhaftetw. ist nicht von schlechten Eltern (= lässt nichts zu wünschen übrig)
saloppdu bist wohl nicht von hier (= bist wohl verrückt)
5.
übertragen
Grammatik: räumlich
Beispiele:
etw. kommt von Herzen
umgangssprachlichjmdm., für jmdn. das Blaue, die Sterne vom Himmel holen (= für jmdn. fast Unmögliches, alles tun)
ein Stück vom Blatt (= ohne Vorbereitung, nach den Noten) spielen
das muss von Fall zu Fall entschieden werden
umgangssprachlichetw. von A bis Z (= vollständig) erzählen
umgangssprachlich vom Hundertsten ins Tausendste kommen (= vom Gegenstand mehr und mehr abschweifen)
umgangssprachlich von der Hand in den Mund leben (= nur gerade das Notwendigste zum Leben haben)
umgangssprachlichjmdn. von oben herab (= hochmütig) behandeln, ansehen
etw. von sich aus (= allein, ohne die Meinung, Beteiligung anderer) vorschlagen, entscheiden
von ihm aus, von seinem Standpunkt aus ist das richtig
vom Abteilungsleiter an aufwärts
im Sonderverkauf gab es Taschen von acht Euro an (aufwärts)
das muss von Grund auf, aus (= völlig, ganz und gar) geändert werden
von Haus(e) aus (= ursprünglich) war er Tischler
II.
Grammatik: zeitlich
1.
von … an, von … ab, von … auf, von … hergibt an, dass ein Zeitpunkt Ausgangspunkt eines zeitl. Ablaufs ist
Beispiele:
von nun, jetzt, heute, morgen an
von jenem Tage an war er ganz verändert
ich habe das von Anfang an gewusst
sie kannten sich von Kindheit an
gehoben von Stund an (= seitdem)
umgangssprachlich vom Ersten ab
umgangssprachlich von heute ab
umgangssprachlich von nun ab
umgangssprachlicher studiert vom 1. September ab
sie ist dieses Leben von klein auf gewöhnt
von Kind auf, von (frühester) Jugend auf treibt er Sport
sie kennt das von früher Jugend her
er ist noch vom Urlaub her braun
sie waren von jeher befreundet (= sie waren schon lange befreundet)
von neuem, Neuemnochmals, erneut
Beispiel:
sie ging von neuem an die Arbeit
von vornbeim Anfang beginnend
Beispiele:
der Lehrer erklärte noch einmal alles von vorn
umgangssprachlichjetzt fängt er wieder von vorne an!
von vornherein (= gleich anfangs, von Anfang an)
Beispiel:
er lehnte das von vornherein ab
2.
gibt an, dass ein Zeitpunkt Beginn einer Zeitspanne ist
Grammatik: in Korrelation mit Präpositionen, die das Ende der Zeitspanne angeben
von … bis (zu)
Beispiele:
in der Zeit von 9 bis 12 Uhr
das Geschäft ist von Montag bis Freitag geöffnet
sie arbeitete von morgens bis abends, vom Morgen bis zum Abend
von … zu
Beispiele:
voraussichtlich kommt er in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch
die Erfahrungen wachsen von Jahr zu Jahr
die Leistungen des Schülers wurden von Mal zu Mal besser
ich werde dich von Zeit zu Zeit (= ab und zu, manchmal) daran erinnern
von … auf
Beispiele:
es geschah in der Nacht von Freitag auf Sonnabend
das lässt sich nicht von heute auf morgen (= nicht sofort) ändern
III.
Grammatik: modal
1.
gibt an, dass jmd., etw. in einer bestimmten Art und Weise beschaffen ist
a)
dient der Angabe einer charakteristischen Eigenschaft, durch die sich jmd., etw. auszeichnet
Beispiele:
er war von kräftiger Gestalt
eine Frau von großer Schönheit
das ist ein Mann von Charakter, aufrichtiger Gesinnung, erstaunlichem Mut
ein Wissenschaftler von Rang, Format
ein Schriftsteller von gutem, internationalem Ruf
das ist bezeichnend für Leute von seinem Schlage
eine Reportage von großer Aktualität
er trug einen Anzug von neuestem Schnitt
der Wein ist von angenehmer Süße
es handelt sich um eine Sache von Wichtigkeit
für uns ist das von Vorteil, von (großem) Nutzen
Es sind … Menschen von Herz und Geist [ Th. MannBuddenbrooks1,95]
b)
dient der Maß-, Zahl- und Wertangabe
Beispiele:
ein Brett von zwei Meter Länge, von zwei Metern
ein Zimmer von vier Meter Breite und drei Meter Höhe
das ist eine Fußwanderung von zwei Stunden
sie blieb für die Dauer von zwei Jahren
ein Paket von acht Kilo
ein Winkel von 90 Grad
eine Stadt von 50 000 Einwohnern
eine Bibliothek von einigen tausend Bänden
dafür bezahlte er den Betrag von 40 Euro
c)
dient der Angabe des Materials, aus dem etwas besteht   aus
Beispiele:
ein Kleid von Seide
ein Ring von purem Gold
das Buch hat einen Einband von Leder
diese Kette ist von Silber
2.
gibt das Mittel an   mit
Beispiele:
er hat das von seinem Lohn gekauft
das Kind musste die Hefte von seinem Taschengeld bezahlen
von diesem Einkommen kann er gut leben
fachsprachlichetw. von Hand anfertigen, steuern
fachsprachlichdieses Werkstück wurde von Hand hergestellt
IV.
Grammatik: kausal
1.
gibt die Ursache an   aufgrund, durch
Beispiele:
er ist erschöpft von der vielen Arbeit, von dem weiten Weg
von diesem Ergebnis war sie sehr befriedigt
er erwachte von dem Lärm, vom Gewitter
umgangssprachlichauf dem Platz war es schwarz von Menschen, wimmelte es von Menschen
er ist von Geburt Schweizer, Österreicher
er wusste das noch von seiner früheren Arbeit
deine Erkältung kommt von der ständigen Zugluft
das versteht sich von selbst
er hat es von selbst getan (= er hat es aus eigenem Antrieb getan)
umgangssprachlicher hat es von selber, von allein getan (= er hat es aus eigenem Antrieb getan)
von nichts kommt nichts
von … wegen
Beispiele:
etw. von Amts wegen verkünden, verbieten (= etw. kraft seines Amtes verkünden, verbieten)
er beschäftigt sich damit von Berufs wegen (= er beschäftigt sich damit beruflich, durch seinen Beruf)
das ist von Staats wegen angeordnet worden (= das ist durch den Staat angeordnet worden)
von Rechts wegen kann er das fordern (= nach dem Gesetz kann er das fordern)
umgangssprachlich von Rechts wegen müsste sie das verstehen (= eigentlich müsste sie das verstehen)
von wegen (= aufgrund, wegen)
Beispiele:
von wegen seiner Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit war er sehr beliebt
Ich weiß nicht, wer mehr Gefallen daran finden müßte: Settembrini, von wegen der bürgerlichen Weltrepublik, oder Naphta [ Th. MannZauberb.2,547]
salopp von wegen!drückt Ablehnung, Zurückweisung aus
Beispiele:
»ich werde mir ein paar Äpfel nehmen.« »Von wegen!« (= »Das kommt gar nicht in Frage!«) (= »Das hast du dir so gedacht!«)
»er ist doch sehr tüchtig.« »Tüchtig? Von wegen!« (= »Tüchtig? Das stimmt ganz und gar nicht!«)
2.
dient der Angabe des logischen Subjekts, wenn dieses wirkende Ursache, unmittelbarer Ausgangspunkt des Geschehens ist
Grammatik: in passivischen Sätzen
Beispiele:
das Kind wurde von der Mutter gerufen
ich bin von einem guten Arzt behandelt worden
von dieser Verkäuferin wird man sehr höflich bedient
er wurde von einem Auto angefahren
sie wurde von ihrem Schmerz, von ihren Sorgen ganz niedergedrückt
von wem wurde dieses Buch abgegeben?
das Dach wurde vom Sturm beschädigt
ein Unfall konnte von ihm gerade noch verhindert werden
neulich ist das von ihr behauptet, geäußert worden
V.
drückt eine allgemeine Beziehung aus
1.
Grammatik: steht als Teil einer präpositionalen Verbindung, die ein Genitivattribut vertritt
a)
gibt die Zugehörigkeit an
Beispiele:
der Oberbürgermeister von B
die Einwohner von L
sie fuhren in die Umgebung von M
auf dem Foto war der Dom von Naumburg zu sehen
Vertreter von acht europäischen Staaten
er ist Vater von drei Söhnen
das war ein Freund von mir (= einer meiner Freunde)
der Geruch von Äpfeln erfüllte den Raum
sie hört den Lärm von Kindern
ein Treffen von Künstlern und Wissenschaftlern
es geht um die Zukunft von Millionen
er sprach über die gemeinsamen Aufgaben von Elternhaus und Schule
gibt den Besitzer an
Beispiele:
das ist die Mappe von Hans
hier liegt ein Heft von Peter
hast du noch ein Buch von ihr?
ein Anzug von mir ist in der Reinigung
umgangssprachlichdraußen hängt der Hut von deinem Vater (= der Hut deines Vaters)
umgangssprachlichdort steht das Glas von Peter (= Peters Glas)
umgangssprachlichwo ist denn die Tasche von mir? (= meine Tasche?)
gibt den Schöpfer eines Kunstwerks an
siehe auch ¹von (I 4)
Beispiele:
sie liest eine Novelle von Theodor Storm, ein Gedicht von Bertolt Brecht
er liebte diese Oper von Mozart
es wurde (der) »Egmont« von Goethe gespielt
in der Ausstellung wurden Plastiken von Barlach gezeigt
ich kann das mit einem Zitat von Thomas Mann belegen
Grammatik: schließt an ein Verbalsubstantiv das Objekt des entsprechenden transitiven Verbs an
Beispiele:
der Verkauf von Obst
der Bau von Autostraßen, Hochhäusern
die Herstellung, Anwendung von Kunststoffen
es wurden Quartiere für die Unterbringung von Gästen gesucht
hier ist kein Platz zum Abstellen von Gepäck
b)
gibt an, dass etw., jmd. Teil einer Menge ist
Beispiele:
sie hat von dem Geld die Hälfte bekommen
ein Stück von der Wiese war eingezäunt
einer von euch muss es getan haben
jeder von uns, keiner von ihnen ist dazu bereit
ich habe einige, viele von meinen Freunden wiedergetroffen
Tausende von Einwohnern nahmen an der Kundgebung teil
das Guthaben wird mit vier vom Hundert (= Prozent) verzinst
ich glaube kein Wort von dem, was du sagst
als Seemann hatte er etw. von der Welt gesehen
er nahm (etw.) von der angebotenen Speise, kostete von dem Wein
es war nichts, nur wenig von den Vorräten übriggeblieben
2.
umgangssprachlich dient der Angabe der Gattungsbezeichnung, wenn das einzelne Individuum der Gattung zur Charakterisierung einer bestimmten Eigenschaft durch einen bildhaften Vergleich umschrieben wird
Beispiele:
er ist ein Riese von einem Mann (= ein Mann wie ein Riese, ein riesengroßer Mann), ein Muster von einem Schüler
es war ein (wahres) Prachtexemplar von einem Karpfen
sie ist eine Seele von Mensch (= sie ist sehr gutmütig, herzensgut)
sie ist ein Teufel von Weib
Schimpfwortdieses Kamel, Rindvieh von einem Angestellten
3.
gibt den Bereich an, für den eine Aussage gilt   was … betrifft, hinsichtlich
Beispiele:
ich kenne ihn von Person
sie ist klein von Statur, von Gestalt, jung von Jahren
er war ein Hüne von Gestalt
umgangssprachlicher ist schwer, langsam von Begriff (= fasst schwer, langsam auf)
von Beruf ist er Tischler
seine Frau war Lehrerin von Beruf
Und ihm folgen viele Götter, / weiß von Locken, weiß von Antlitz [ G. Hauptm.Weißer Heiland4]
von … hersteht kausalem Gebrauch nahe
Beispiele:
die beiden Aufsätze unterscheiden sich von der Thematik her
der Lehrstoff ist vom Gegenstand her, von der Sache her recht schwierig
4.
gibt bei Aussagen über bestimmte Eigenschaften, Verhaltensweisen die Person an, für die die Aussage gilt
Beispiele:
das war klug von dir (= deinerseits)
das ist nett, sehr liebenswürdig von Ihnen
es war vernünftig, recht ungeschickt von deinem Bruder, so zu reagieren
siehe auch ¹von (V 1 a)
Grammatik: vertritt einen Genitiv
Beispiele:
das war ein guter Einfall von ihm
es handelt sich um eine Marotte von Fritz
das ist kein schöner Zug von dir
es war ein Irrtum von ihm
5.
siehe auch ¹von (III 1)
Grammatik: fügt eine Bestimmung hinzu, durch die etw., jmd. gekennzeichnet wird
Beispiele:
sie erinnerte sich an das Gespräch von gestern Abend
die Zeitungen berichten über die Ereignisse vom Wochenende
der Schreck von vorhin saß ihm noch in den Gliedern
die Erfahrungen vom letzten Urlaub haben uns vorsichtig gemacht
eine Frau von heute (= eine moderne Frau)
umgangssprachlichdas ist der Herr von neulich
saloppich bin doch nicht von gestern (= nicht dumm, unerfahren)
6.
gibt den Gegenstand, Inhalt an   über
Grammatik: bei Wörtern des Sagens und Denkens
Beispiele:
wir haben gerade von ihm gesprochen
sie hat mir von deinem Missgeschick erzählt
wie konnte er das von ihm behaupten?
von diesen Dingen war schon die Rede
er hat mir von der Begegnung nichts geschrieben
ich habe von dem Unfall gelesen
der Film handelt von bekannten historischen Ereignissen
er gab uns einen zusammenfassenden Bericht von seiner Reise
das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein
ich weiß nichts von ihm, von der Sache
umgangssprachlicher wollte von ihm nichts mehr wissen (= wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben)
papierdeutsch von etw. Kenntnis bekommen, erhalten
VI.
Grammatik: Bestandteil mancher Eigennamen
historisch Kennzeichen für die Zugehörigkeit zum Adel
Beispiele:
Alexander von Humboldt
Johann Wolfgang von Goethe
die Reformen des Reichsfreiherrn vom und zum Stein
Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand [ GoetheGötzTitel]
umgangssprachlichEr war verheiratet mit einer von (= einer Adligen) [ WelkGrambauer448]
umgangssprachlichDer Herr von und zu soll seine Ochsenkutscher sonstwo rekrutieren [ StrittmatterOchsenkutscher173]
historisch Kennzeichen für die Herkunft
siehe auch ¹von (I 4)
Beispiele:
Gottfried von Straßburg
Heinrich von Meißen

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
von · vonnöten · vonstatten
von Präp. die räumliche Trennung kennzeichnet (mit Blick entweder auf den Vorgang des Entfernens oder auf dessen Ausgangspunkt), doch auch einen zeitlichen Anfang, Herkunft, Ursache sowie bestimmte quantitative und qualitative Verhältnisse angibt; ahd. fon(a) (8. Jh.), seltener fan(a) (8. Jh.), mhd. von(e), (md.) van(e), asächs. fan(a), fon, mnd. van, anfrk. fan, van, mnl. nl. van, afries. fon, fan. Im Mhd., Mnd. und Mnl. wird die Präposition oftmals nachgestellt und nähert sich damit adverbieller Verwendung (‘weg, entfernt, fort’, vgl. mhd. den bin ich billīchen von). Als Adverb erscheint von heute noch in nordd. Umgangssprache, die die getrennte Stellung der sonst zu einem Wort verschmolzenen Pronominaladverbien davon (mhd. dā von, dāvon, dar von, dervon, s. 1da, dar-), wovon (mhd. wā von, s. wo) häufig beibehält (vgl. nordd. da nehme ich nichts von). Die etymologische Herleitung der nur im Kontinentalwestgerm. bezeugten Partikel ist ungeklärt. Vielleicht handelt es sich um eine Erweiterung mit nasalem Formans zu ie. *po (vgl. lat. po- in positus ‘hingelegt, -gesetzt, gelegen’, awest. pa- in pazdaya- ‘wegscheuchen’, aslaw. po, russ. po, по ‘auf, in, nach, längs, über etw. hin’), der Schwundstufe zu ie. *apo ‘ab, weg’ (s. ab), was allerdings nur die germ. Bildungen mit -a- erklären würde. Der o-Vokalismus ginge, falls er nicht erst im Germ. durch Schwachtonigkeit der Präposition entsteht, auf ein daneben anzusetzendes ie. *apu, *pu zurück; ahd. fona wäre dann mit aind. púnaḥ ‘zurück, wieder, ferner, gleichwohl’ und möglicherweise mit griech. pýmatos (πύματος) ‘der äußerste, letzte’ zu vergleichen. – vonnöten Adv. jetzt noch in der Fügung vonnöten sein ‘erforderlich sein, dringend gebraucht werden’ (seit 16. Jh., frühnhd. auch von nöten sein), früher daneben in vonnöten tun ‘not tun’ (16./17. Jh.), vonnöten haben ‘nötig haben’ (17. bis 19. Jh.), Zusammenschreibung der Präp. von mit dem Dativ Plur. von Not (s. d.); vgl. ahd. fone nōte ‘gezwungenermaßen’ (um 1000), mhd. von nœten, frühnhd. von not, von nöten ‘notwendigerweise, notgedrungen’. vonstatten Adv. nur in der Fügung vonstatten gehen ‘(gut) verlaufen, gelingen, vorankommen’ (18. Jh., zuvor von Statten, von statten gehen, 17. Jh., von statt gehen, 16. Jh.), zusammengewachsen aus der Präp. von und dem Dativ Plur. von Statt (s. d.); voraus geht räumlich-konkretes mhd. von stat, frühnhd. von statten ‘von der Stelle, voran’.
Zitationshilfe
„von“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/von#1>.

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GrammatikAdverb
Aussprache 
Wortbildung  mit ›von‹ als Letztglied: wovon
eWDG und DWDS

Bedeutung

norddeutsch, umgangssprachlich siehe auch davon, hiervon, wovonDWDS
Beispiele:
da habe ich schon viel von gehört
hier, da isst er nichts von
wo willst du dann von leben?

letzte Änderung:

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
von · vonnöten · vonstatten
von Präp. die räumliche Trennung kennzeichnet (mit Blick entweder auf den Vorgang des Entfernens oder auf dessen Ausgangspunkt), doch auch einen zeitlichen Anfang, Herkunft, Ursache sowie bestimmte quantitative und qualitative Verhältnisse angibt; ahd. fon(a) (8. Jh.), seltener fan(a) (8. Jh.), mhd. von(e), (md.) van(e), asächs. fan(a), fon, mnd. van, anfrk. fan, van, mnl. nl. van, afries. fon, fan. Im Mhd., Mnd. und Mnl. wird die Präposition oftmals nachgestellt und nähert sich damit adverbieller Verwendung (‘weg, entfernt, fort’, vgl. mhd. den bin ich billīchen von). Als Adverb erscheint von heute noch in nordd. Umgangssprache, die die getrennte Stellung der sonst zu einem Wort verschmolzenen Pronominaladverbien davon (mhd. dā von, dāvon, dar von, dervon, s. 1da, dar-), wovon (mhd. wā von, s. wo) häufig beibehält (vgl. nordd. da nehme ich nichts von). Die etymologische Herleitung der nur im Kontinentalwestgerm. bezeugten Partikel ist ungeklärt. Vielleicht handelt es sich um eine Erweiterung mit nasalem Formans zu ie. *po (vgl. lat. po- in positus ‘hingelegt, -gesetzt, gelegen’, awest. pa- in pazdaya- ‘wegscheuchen’, aslaw. po, russ. po, по ‘auf, in, nach, längs, über etw. hin’), der Schwundstufe zu ie. *apo ‘ab, weg’ (s. ab), was allerdings nur die germ. Bildungen mit -a- erklären würde. Der o-Vokalismus ginge, falls er nicht erst im Germ. durch Schwachtonigkeit der Präposition entsteht, auf ein daneben anzusetzendes ie. *apu, *pu zurück; ahd. fona wäre dann mit aind. púnaḥ ‘zurück, wieder, ferner, gleichwohl’ und möglicherweise mit griech. pýmatos (πύματος) ‘der äußerste, letzte’ zu vergleichen. – vonnöten Adv. jetzt noch in der Fügung vonnöten sein ‘erforderlich sein, dringend gebraucht werden’ (seit 16. Jh., frühnhd. auch von nöten sein), früher daneben in vonnöten tun ‘not tun’ (16./17. Jh.), vonnöten haben ‘nötig haben’ (17. bis 19. Jh.), Zusammenschreibung der Präp. von mit dem Dativ Plur. von Not (s. d.); vgl. ahd. fone nōte ‘gezwungenermaßen’ (um 1000), mhd. von nœten, frühnhd. von not, von nöten ‘notwendigerweise, notgedrungen’. vonstatten Adv. nur in der Fügung vonstatten gehen ‘(gut) verlaufen, gelingen, vorankommen’ (18. Jh., zuvor von Statten, von statten gehen, 17. Jh., von statt gehen, 16. Jh.), zusammengewachsen aus der Präp. von und dem Dativ Plur. von Statt (s. d.); voraus geht räumlich-konkretes mhd. von stat, frühnhd. von statten ‘von der Stelle, voran’.
Zitationshilfe
„von“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/von#2>.

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