Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

weiß

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: weißer · Superlativ: am weißesten, Steigerung selten
Aussprache 
formal verwandt mitFederweiße
Häufige Falschschreibung weis
Wortbildung  mit ›weiß‹ als Erstglied: Weißabgleich · Weißbart · weißbauchig / weißbäuchig · weißbehaart / weiß behaart · weißbehandschuht / weiß behandschuht · weißbekittelt / weiß bekittelt · weißbelegt / weiß belegt · weißbeschuht / weiß beschuht · weißbeschürzt / weiß beschürzt · weißbestrumpft / weiß bestrumpft · Weißbier · Weißbinder · Weißbirke · Weißblech · weißblond · Weißbluten · weißbluten · weißblütig · Weißbrot · Weißbuch · Weißbuche · Weißburgunder · Weißbäckerei · Weißclown · Weißdorn · Weißei · Weißerle · Weißfisch · Weißfluss · Weißfäule · Weißgardist · weißgedeckt / weiß gedeckt · weißgefleckt / weiß gefleckt · weißgekachelt / weiß gekachelt · weißgekalkt / weiß gekalkt · weißgekleidet / weiß gekleidet · weißgelb · weißgepunktet / weiß gepunktet · Weißgerber · Weißgerbung · weißgescheckt / weiß gescheckt · weißgesichtig · weißgesprenkelt / weiß gesprenkelt · weißgesträhnt / weiß gesträhnt · weißgetupft / weiß getupft · weißgetüncht / weiß getüncht · Weißgießer · Weißglas · Weißglut · weißglühend / weiß glühend · Weißgold · weißgrau · weißhaarig · Weißhafer · Weißherbst · weißhäutig · Weißkabis / Weisskabis / Weisschabis · Weißkalk · Weißkittel · Weißklee · Weißkohl · Weißkopfseeadler · Weißkraut · Weißkäse · Weißlachs · weißlackiert / weiß lackiert · Weißling · Weißmacher · Weißmehl · Weißmetall · Weißmoos · weißnähen · Weißnäherei · Weißnäherin · Weißpfennig · Weißraum · Weißrusse · weißrussisch · weißsilbern · Weißstein · Weißstickerei · Weißstorch · weißsträhnig · Weißsucht · Weißtanne · Weißwal · Weißwandreifen · Weißwangengans · Weißware · weißwaschen / weiß waschen · Weißwein · Weißwurst · Weißwurz · Weißwäsche · Weißzeug · Weißzucker · Weißöl
 ·  mit ›weiß‹ als Letztglied: blütenweiß · cremeweiß / crèmeweiß · dunkelweiß · fahlweiß · federweiß · grauweiß / grau-weiß · grellweiß · kalkweiß · kreideweiß · käseweiß · lilienweiß · mattweiß · milchweiß · papierweiß · perlweiß · porzellanweiß · rahmweiß · reinweiß · schlohweiß · schneeweiß · schwanenweiß · schwarzweiß · silberweiß · wachsweiß · zartweiß
 ·  mit ›weiß‹ als Binnenglied: blauweißkariert · schwarz-weiß-rot  ·  mit ›weiß‹ als Grundform: Weiß · Weiße · weißen
eWDG

Bedeutungen

1.
von der hellsten Farbe, alle sichtbaren Farben reflektierend
in gegensätzlicher Bedeutung zu schwarz
Beispiele:
weiß wie Schnee, Milch
weiße Lilien, Schwäne
ein weißes Tischtuch, Laken, Segel
weiß bezogene Betten
die weiße Fahne (= Zeichen der Bereitschaft zur Unterhandlung, Kapitulation)
die Braut trug weiße Seide
sein Frack mit der weißen Weste und der weißen, zur Schleife gebundene Krawatte
der weiße Kittel des Arztes
die weißen Hauben der Pflegerinnen
umgangssprachlich, scherzhaft, veralteteine weiße Maus (= Verkehrspolizist)
weiße Zähne
er trinkt lieber weißen Wein (= Weißwein) als roten
sie wurde weiß wie eine Wand, wie die (gekalkte) Wand (= wurde sehr bleich, blass)
als er das hörte, wurde er weiß vor Wut
er ist in den letzten Jahren ganz weiß geworden (= seine Haare haben durch das Alter die Farbe verloren)
weiße Weihnachten (= Weihnachten mit Schnee)
weiße Ostern (= Ostern mit Schnee)
umgangssprachlichetw. schwarz auf weiß (= geschrieben, gedruckt) besitzen, haben
die Farbe Weiß
winterliches, strahlendes, blendendes, grelles, makelloses Weiß
die Bäume waren in dichtes Weiß gehüllt (= mit Schnee bedeckt)
zu diesem Ball erschien sie in Weiß (= in weißer Kleidung)
er spielt Weiß (= spielt mit den weißen Figuren beim Dame-, Mühle- oder Schachspiel)
Weiß zieht und gewinnt
umgangssprachlichDenn was man schwarz auf weiß besitzt, / Kann man getrost nach Hause tragen […] [ GoetheFaustI 1966]
[…] das Weiße seiner hübschen zyanenblauen Augen war von rotem Geäder durchzogen […] [ Th. MannFaustus6,556]
2.
farblos
Beispiele:
weiße Blutkörperchen (= Blutkörperchen ohne roten Farbstoff, Leukozyten)
das Weiße (= Eiweiß) des Hühnereis
3.
übertragen
Beispiele:
der weiße Sport (= Wintersport, besonders Schi, Rodeln)
der weiße Tod (= Tod in Schnee und Eis)
die weiße Kohle (= Wasserkraft)
umgangssprachlich weiße Mäuse sehen (= betrunken sein)
jmd. ist ein weißer Rabe (= jmd. ist eine große Seltenheit, Ausnahme)
der weiße Terror (= für die bürgerliche und faschistische Konterrevolution im Kampf gegen die Arbeiterbewegung typisches System von brutalen Verfolgungen, Folterungen, Mordanschlägen)
keine weiße Weste haben (= nicht ohne Schuld sein)
Beispiel:
Ein Leben lang hat man auf eine weiße Weste geachtet […] sich bemüht, einen vorbildlichen Lebenswandel zu führen […] [ RauchfußLämmer71]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
weiß Adj. Bezeichnung für den leuchtenden, hellen, dem Licht des anbrechenden Tages vergleichbaren Farbton, ahd. (h)wīʒ (8. Jh.), mhd. wīʒ ‘weiß, glänzend’, asächs. aengl. hwīt, engl. white, anord. hvītr, schwed. vit, got. ƕeits führt auf germ. *hwīta-, kurzvokalisches mnd. mnl. nl. wit (mit emphatischer Gemination?, oder aus einer vor nachfolgender Doppelkonsonanz gekürzten Kompositionsform?) auf germ. *hwit(t)a-. Lautlich stehen nahe aind. śvēáḥ ‘weiß, licht’, śvit- ‘hell, weiß sein’, lit. šviẽsti ‘(be)leuchten, Licht geben, scheinen’, aslaw. aruss. světъ, russ. svet (свет) ‘Licht, Welt’, die ie. *k̑u̯eit- voraussetzen, während die genannten germ. Formen eine Auslautvariante ie. *k̑u̯eid- erfordern. Es handelt sich um Dentalerweiterungen von ie. *k̑u̯ei- ‘leuchten, hell, weiß’, das seinerseits als Erweiterung einer Wurzel ie. *k̑eu- ‘leuchten, hell’ angesehen werden kann.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

europid · kaukasisch · weiß
Assoziationen

farbneutral · weiß
Oberbegriffe
Assoziationen
Antonyme

Oberbegriffe
  • hellhaarig · mit hellen Haaren · von heller Haarfarbe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›weiß‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›weiß‹.

Verwendungsbeispiele für ›weiß‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Beginne am unteren Ärmel mit weißer Wolle und häkle 8 Muster in den unteren Ärmelrand. [Frost, Margarete: Aus bunten Fäden, Leipzig: Verl. für die Frau 1986, S. 72]
Die weißen Sorten sind bedeutend genügsamer als die roten Sorten. [Böttner, Johannes: Gartenbuch für Anfänger, Frankfurt (Oder) u. a.: Trowitsch & Sohn 1944 [1895], S. 258]
Allein in den Missionen der Weißen Väter zählte man 1939 173 einheimische Priester. [Ohm, Th.: Afrika südlich der Sahara. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 993]
Die Verehrung ihrer einheimischen Götter hatten die weißen Herren ihnen meist untersagt. [Burkhardt, Werner: Jazz. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1957], S. 39787]
Der neue Mann im Weißen Haus wird gut beraten sein, sich durch solide Pläne Gewicht zu verschaffen. [Der Spiegel, 20.11.2000]
Zitationshilfe
„weiß“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wei%C3%9F>.

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