zieren
GrammatikVerb · ziert, zierte, hat geziert
Aussprache
Worttrennung zie-ren
Wortbildung
mit ›zieren‹ als Erstglied:
Zieraffe
· Zierapfel · Zierband · Zierbaum · Zierbeet · Zierbengel · Zierbeschlag · Zierblende · Zierblume · Zierbusch · Zierdolch · Ziererei · Zierfisch · Ziergarten · Ziergehölz · Ziergesträuch · Ziergiebel · Zierglas · Ziergras · Ziergärtner · Zierkamm · Zierkarpfen · Zierkirsche · Zierkissen · Zierknopf · Zierkürbis · Zierlaus · Zierleiste · Ziernadel · Ziernagel · Ziernaht · Zierobst · Zierpflanze · Zierpflaume · Zierporzellan · Zierpuppe · Zierrabatte · Zierrand · Zierrasen · Zierschrift · Zierstab · Zierstich · Zierstock · Zierstrauch · Zierstreifen · Zierstück · Ziersäule · Ziertopf · Ziervogel · Zierwerk
· mit ›zieren‹ als Letztglied: auszieren · Geziere · verunzieren · verzieren
· mit ›zieren‹ als Grundform: geziert
· mit ›zieren‹ als Letztglied: auszieren · Geziere · verunzieren · verzieren
· mit ›zieren‹ als Grundform: geziert
Bedeutungsübersicht
- 1. [gehoben] ⟨etw., jmdn. mit etw. zieren⟩ etw., jmdn. mit etw. schmücken
- ⟨sich mit etw. zieren⟩
- ⟨etw. ziert etw., jmdn.⟩ etw. schmückt, verschönt etw., jmdn.
- 2. [abwertend] ⟨sich zieren⟩ sich unnatürlich, gespreizt benehmen
eWDG
Bedeutungen
1.
gehoben ⟨etw., jmdn. mit etw. zieren⟩etw., jmdn. mit etw. schmücken
Beispiele:
die Wand mit Bildern zieren
sie war mit einer goldenen Kette geziert
⟨sich mit etw. zieren⟩
Beispiel:
sie zierten sich mit glänzendem Geschmeide
⟨etw. ziert etw., jmdn.⟩etw. schmückt, verschönt etw., jmdn.
Beispiele:
kostbare Gemälde zieren den Saal
blonde Locken zieren das junge Mädchen
übertragen
Beispiel:
Edelmut zierte diesen Menschen (= zeichnete diesen Menschen aus)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Zier · zier · Zierde · zieren · geziert · verzieren · Verzierung · zierlich · Zierat
Zier f. ‘Schönheit, Schmuck, Zierat’, ahd. zierī (um 800), mhd. zier(e) ‘Schmuck, Schönheit, Pracht, Herrlichkeit’, mnd. tēre, mnl. tiere ‘Art und Weise, Beschaffenheit’ sind feminine Abstraktbildungen (germ. *tērīn-) zu dem in frühnhd. Zeit untergegangenen, im 19./20. Jh. vereinzelt von Dichtern wieder aufgenommenen Adjektiv zier ‘glänzend, prächtig, herrlich’, ahd. zieri (8. Jh.), mhd. zier(e) ‘prächtig, kostbar, herrlich, schön, schmuck’, mnd. untēre ‘unartig, widerwärtig, häßlich’ (germ. *tērja-). Daneben ist ein maskuliner a-Stamm (germ. *tīra-) bezeugt in asächs. aengl. tīr ‘Ruhm, Ehre’, mnd. tēr ‘Beschaffenheit, Gedeihen, Glanz, Ruhm’, anord. tīrr ‘Glanz, Ruhm, Ehre’. Es handelt sich um Bildungen mit ro-Suffix (ie. *dēiro- bzw. *dīro-) zur Wurzel ie. *dei-, *dei̯ə- ‘hell glänzen, schimmern, scheinen’, wozu sich auch ahd. zeiʒ ‘fein, zart, zierlich’ (9. Jh.), asächs. tēt- ‘froh’ (in Personennamen), anord. teitr ‘froh, lustig’ und toch. A tiri ‘Art und Weise’, aind. dī́dēti ‘strahlt, leuchtet, glänzt’, dyáuḥ ‘Himmel, Tag’ (auch ‘Gottheit’), griech. déato (δέατο) ‘schien’, dḗlos (δῆλος, aus *δέαλος) ‘offenbar, deutlich’ stellen (s. noch Lenz und Zeidler). – Zierde f. ‘Verzierung, Zierat, Ausschmückung, Verschönerung, Schmuck’, ahd. zierida (8. Jh.), mhd. zierde ‘Schmuck, Schönheit, Pracht, Herrlichkeit’, Abstraktbildung zum Adjektiv. zieren Vb. ‘verschönern, (aus)schmücken’, ahd. (um 800), mhd. zieren ‘putzen, schmücken, zieren, verherrlichen, rühmen, zur Zierde gereichen’; reflexiv ‘sich verhalten, sich benehmen’ (16. Jh.), ‘sich gegen etw., was man tun möchte, sträuben, sich lange bitten lassen, sich unnatürlich, gekünstelt geben’ (Anfang 18. Jh.); geziert Part.adj. ‘unnatürlich, gespreizt, gekünstelt’ (1. Hälfte 18. Jh.). verzieren Vb. ‘mit Zierat versehen, (aus)schmücken’ (15. Jh.); Verzierung f. (16. Jh.). zierlich Adj. ‘von feiner Gestalt und Form, anmutig, graziös’, mhd. zierlich ‘strahlend, prächtig, herrlich, schön’; vgl. asächs. tīrlīko Adv. ‘in ehrenvoller, schöner Weise’. Zierat m. ‘schmückendes Beiwerk, Verzierung, Zierde, Schmuck’, mhd. zierōt m., gebildet mit dem unter Armut, Einöde, Kleinod (s. d.) angegebenen Suffix zum Adjektiv ahd. zieri, mhd. zier(e) (s. oben), im Genus bis ins 19. Jh. schwankend zwischen Mask. und Fem. Zuweilen fälschlich als Zusammensetzung mit Rat aufgefaßt, daher auch Zierrat geschrieben (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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ausschmücken ·
dekorieren ·
drapieren ·
garnieren ·
herausputzen ·
herausstaffieren ·
optisch aufwerten ·
schmücken ·
schönmachen ·
verschönern ·
verzieren ·
zieren ●
aufbrezeln ugs. ·
aufhübschen ugs. ·
aufputzen ugs.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
(sich) anstellen ·
(sich) haben ·
(sich) zieren ·
zimperlich sein ●
Geschichten machen ugs. ·
rumzicken ugs.
Assoziationen |
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Antonyme |
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(irgendwo) stehen ·
abgedruckt sein ·
zu finden sein ●
(irgendwo) sein variabel ·
zieren geh., scherzhaft-ironisch
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›zieren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zieren‹.
Verwendungsbeispiele für ›zieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Einfassung darf aber nie als Stein zierend wirken wollen.
[Böttner, Johannes: Gartenbuch für Anfänger, Frankfurt (Oder) u. a.: Trowitsch & Sohn 1944 [1895], S. 17]
Ich verstehe Deinen Brief vollkommen – und ich würde mich auch gar nicht zieren, zu sagen: Ja – es ist etwas fremd geworden.
[Tucholsky, Kurt: An Mary Gerold-Tucholsky, 30.01.1920. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1920], S. 15950]
Herkömmlich auch, daß man sie lange bitten muß, anzufangen – sie zieren sich, lange.
[Tucholsky, Kurt: Ein Pyrenäenbuch. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 8654]
Dennoch zierte sie sich erst, bevor sie sich entschloß, den Job zu machen.
[Die Zeit, 19.11.1998, Nr. 48]
Bunte Farben sind nicht üblich, höchstens dürfen die bunten Farben nur den Rand des Tuches zieren.
[Baudissin, Wolf von u. Baudissin, Eva von: Spemanns goldenes Buch der Sitte. In: Zillig, Werner (Hg.), Gutes Benehmen, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1901], S. 24503]
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