Deutsches Fremdwörterbuch
garnieren
V. trans., im 15. Jh. selten im Mittelniederdtsch. (KATARA), seit Anfang 17. Jh. häufiger nachgewiesene Entlehnung aus gleichbed. (mittel-)frz. garnir, ursprünglich ‘etwas mit (dem erforderlichen, notwendigen) Zubehör (zum Schutz) ausstatten, ausrüsten; schmücken’ (< altfrz. guarnir ‘mit etwas versehen, ausstatten’, eigentlich ‘verwahren; warnen, sichern, schützen’, zurückgehend auf german. *warnjan ‘vorsehen, hüten’, vgl. ahd. warnôn, warnên ‘benachrichtigen, warnen; sichern, Sorge tragen’ und altsächs. wernian ‘vorenthalten, verweigern’; vgl. dtsch. warnen; → Garnison, → Garnitur), früher selten in der niederdtsch. Form garnêren/garneeren, im 17. Jh. vereinzelt in der erweiterten Form garnisieren.
Zunächst in der Bed. ‘etwas mit (dem nötigen) Zubehör, Zutaten, Beiwerk versehen, ausrüsten, ausstatten; (aus-)schmücken, (ver-)zieren, ver-/auskleiden’, z. B. im militärischen Bereich ‘mit militärischem Schutz, Kriegsgerät u. Ä. versehen, besetzen, bestücken, aus-, aufrüsten; bewaffnen’ (s. Belege 1699.1, 1745), oder im Schiffswesen ‘den Schiffsboden und die -wände zum Schutz der zu transportierenden Waren vor Nässe und Schmutz mit einer Unterlage (z. B. mit Holzplanken, (Reisig-)Matten, Leinen) ver-/auskleiden, überziehen, versehen’ (s. Belege 1821, 1850, 1871, 1879), auch ‘Zimmer mit Möbeln usw. ausstatten/möblieren’ (s. Belege 1799, 1871), in Wendungen wie die Mauer, den Turm mit Waffen garnieren, die Grenze mit einer Besatzung garnieren, das Schiff/den Schiffsboden (mit Planken) garnieren, die Wände mit Regalen, Schränken, wertvollen Bildern garnieren, dann im Bereich des Dekorativen ‘schmücken, zieren, dekorieren’ (s. Belege um 1650, 1699.2, 1706, 1771, 1804, 1989), v. a. ‘Kleider, Hüte, Schuhe mit (silbernen/goldenen) Tressen, kostbarem Pelz, Spitzen, Borten, Bändern usw. besetzen, einfassen, säumen, verbrämen’ (s. Belege 1737, 1787, 1838, 1892, 1901, 1931.1, 1941, 1954; vgl. ausstaffieren, dekorieren, → Dekor), vereinzelt reflexiv (bildlich) ‘sich schmücken’ (s. Beleg 1881), in Wendungen wie (sich) mit Pelz/Spitzen/Diamanten garnieren, Hemden, Häubchen, Handschuhe mit Spitzen garnieren, insbes. auch ‘Speisen mit dazugehörigen, passenden Beilagen (appetitlich, geschmackvoll, dekorativ) anrichten, servieren; Schüsseln, Teller schmückend be-, umlegen’ (s. Belege 1701.2, 1715, 1866, 1931.2, 1990), auch scherzhaft (s. Beleg 1718), z. B. eine Kalbskeule mit Speck garnieren, Braten drumherum mit Zwiebeln, Möhren und Petersilie garnieren, mit Erdbeeren garnierte Torten, in neuerer Zeit vereinzelt scherzhaft bis leicht abwertend übertragen verwendet im Sinne von ‘(sich) in übermäßiger, übertriebener, allzu aufwendiger Weise ausstatten, verzieren, (aus-)schmücken; lediglich als Dekoration benutzen’ (s. Belege 1966, 1978, 1988), z. B. die Festveranstaltung wurde mit salbungsvollen Reden garniert, (zunächst und) v. a. in der adj. verwendeten Part. Perf.-Form garniert, z. B. garnierte (Hand-)Schuhe/Damenhüte, eine rot garnierte Livree, ein mit Früchten garnierter Hut; die mit Zwiebelringen und drei Zitronenscheiben garnierten Heringe, eine garnierte kalte Platte, ein dekorativ garnierter Schweinskopf, mit Gurken garnierte Sülzkoteletts; eine mit literarischen Anspielungen reichlich garnierte Geschichte; dazu im späteren 16. Jh. die vereinzelte Präfixbildung vergarnieren V. trans. ‘mit einem (schützenden) Rand einfassen, verzieren’ und die seit Ende 19. Jh. bezeugte Berufsbezeichnung Garnierer/-in M./F. ‘Person, die (berufsmäßig) Gegenstände (Kleidung, Speisen u. Ä.) dekoriert, verziert, mit modischen Accessoires versieht, dekorativ anordnet’ (v. a. in der Gastronomie und in der Porzellan-, Bekleidungs- und Modeindustrie); daneben Ende 18. Jh. aus frz. hôtel garni (zu hôtel ‘Hotel’ und garni ‘ausgestattet, möbliert’, dem Part. Perf. von garnir, s. o.) entlehntes Hotel (Pension, Chambre) garni, auch garnie, zunächst in der Bed. ‘möbliertes Hotel/Pension/Zimmer (für einen längeren Aufenthalt, bes. von Studenten)’, heute ‘Hotel/Pension/Zimmer mit Frühstück’, auch elliptisch und substantiviert Garni N. (-s; -s), in Wendungen wie das Haus wird als Garni/garni der oberen Preisklasse geführt, die beiden betreiben ein kleines Garni, und bes. in Speisebezeichnungen wie Choucroute garni ‘mit Fleisch und Wurst serviertes Sauerkrautgericht’, auch Bouquet garni ‘Gewürzsträußchen, das Suppen, Eintöpfen oder Braten während des Garens beigegeben und danach wieder entfernt wird’, gelegentlich bildlich und übertragen (s. Belege 1993, 1999), z. B. Sex garni.
Dazu seit dem 15. Jh. das zuerst mittelniederdtsch. bezeugte Verbalsubst. Garnierung F. (-; -en), zunächst und bis heute gebucht als technischer Fachausdruck des Schiffswesens, auch in der niederl. beeinflussten Form Garnier N. (-s; -e) ‘an Schiffsboden und -wänden angebrachte, Waren gegen Nässe und Schmutz schützende Verkleidung aus Holz, Planken, Matten o. Ä., Beplankung des Innenschiffs’, seit späterem 18. Jh. gleichbed. mit → Garnitur a in der Bed. ‘Bestückung, Ausstattung, -staffierung, (äußerer) Rahmen; Ausschmückung’ (vgl. Dekorierung, → Dekoration), z. B. sportliche, lukullische Garnierung; Bandgarnierung; Garnierungsvariation, speziell im militärischen Bereich (s. Beleg 1811), oft übertragen und leicht abwertend ‘(reine) Zutat, Ergänzung; (nur) schmückendes Beiwerk, (bloße) Zierde’ (s. Belege 1911.2, 1964, 1968, 1986, 1990).

Belege

zu garnieren (44)
1472 Hamb. KR III 53
to garnerende (KATARA);
Hainhofer 1611 Relation 69 Anm. 
garnisiert;
um 1650 Inventarium (Reber, Maximilian I. 31)
Ein ganz guldines pfeiffle . . Indianischer arbeit garnisiert [verziert];
Gruber 1699 Politica 12
Die Zughäuser müssen auch mit allerhand Waffen . . garniret seyn (BRUNT);
1699 Staatsspiegel I 36
das Portrait Ihr. Maj. Deß Römischen Königs, mit Diamanten garniret;
Glorez 1701 Hauß-Bibliothec 194
Eine Suppe . . von Hühnern . . garnieret zu machen;
ebd. 251
Garniren, Schüssel-Rand zieren und belegen (BRUNT);
1706 (1905 Archiv f. Kulturgesch. III 207)
die Kunst Kammer [im Berliner Schloss] mit Spiegel [!] garniert;
Amaranthes 1715 Frauenzimmerlex. 45
die Span-Sau . . mit Citronen garniret;
Marperger 1716 Küchendict. Titelbl.
Grosser Herren Banquets, solenne Festins und Tractirungen . . wohl einzurichten/ die Tafeln zierlich anzuordnen/ zu garniren/ und zu besetzen;
1718 Abentheuerl. Welt I 1
sind alle Teller rein? Macht dass die Schüsseln nicht mit Staub garniret seyn;
1730 (Steinhausen, Archiv f. Kulturgesch. V 32)
Der Strich Land von Böheim . . ist . . mit schönen Güthern u. Schlößern garniret;
1737 Jüd. Baldober 492
Manns-Hemder mit Spitzen garniret;
Trenck 1745 Leben 66
Ich kam an die Croatische Grenze, die wegen der Pest-Gefahr wohl mit Wachten garnirt war;
Moser 1762 Schreiben 6
ihrer verwöhnten Zunge . . ein Gerichte sehr anziehenden Geschmacks . . zu garniren;
1771 Bibliothek d. Stutzer 203 Anm. 
Er hatte angeordnet, dass man seinen Sarg garniren sollte;
1787 Journal d. Moden II 14
Nachthauben, mit Blonden und Spitzen garnirt;
Krügelstein 1799 Feuerpolizeywiss. 365
Wer mehr Platz hat, sich lieber bücken als steigen will, garnire die Wände seines Studirzimmers mit Schränken, deren Höhe 3 ½ Schuh, Tiefe 8–10 Zoll, Breite 2–4 ist;
Bory 1804 Kanarien-Inseln (Übers.) 266
Sie [Gitterfenster] sind . . gewöhnlich mit einigen hie und da angebrachten Heiligenbildern garnirt;
Kerner 1811 Reiseschatten 168
mit den gewürzreichsten Nürnberger Landwürsten ist er garnirt;
Nettelbeck 1821 Lebensbeschr. I 201
Hier vermißte ich denn zunächst 80 Stück eichene Planken, die ich in Königsberg zum Garniren des Schiffsbodens mitgegeben hatte (KLUGE, Seemannssprache);
Immermann 1838 Oberhof 377
garnierten Handschuhe;
1850 Verklarung (Altona, Archiv o. S.)
die Ladung ward im Schiff gut untergebracht und gehöriger Weise versehen und untergarnirt. – Alles war gehörig garnirt und mit Holz unterschlagen (KLUGE, Seemannssprache);
Schandri 1866 Kochb. 35
Die Sardellen werden . . mit hart gekochten gehackten Eiern garnirt und sodann servirt;
ebd. 108
Dann legt man sie [Rebhühner] auf eine flache Schüssel heraus, gießt die Sauce darüber und garnirt sie mit Butterteig;
Sanders 1871 Fremdwb. I 428
Ein Zimmer garnieren . . meublieren . . Ein Schiff garnieren (od. garneeren), die inwendigen Seiten u. den Raum mit Planken belegen; auch: den Boden des Raums mit Reisern, Holzstücken, Wollsäcken . . belegen;
Doornkaat 1879 Ostfries. Wb. I 593
garnêren . . auskleiden, belegen, z. B. Schiffe mit Leinen, Matten, Planken zum Schutz der Waren gegen Nässe und Verderb (KLUGE, Seemannssprache);
Nordau 1881 Paris I 189
die Kiesgänge und Umfassungsgitter der Gärten garniren sich mit Strohsesseln und Eisenbänken;
Eckstein 1892 Dombrowsky I 237
Sie trug ein weißes Batistgewand mit Granatblüthen garnirt;
Th. Mann 1901 Buddenbrooks (W. I 396)
der Kopf, der mit einem hellblau garnierten Spitzenhäubchen bedeckt ist;
Ebertin um 1910 Alles verstehen 41
Mutter, die gerade eine Schüssel Salat garnierte und ohne aufzusehen nach den Radieschen im Körbchen langte;
Th. Mann 1924 Zauberberg (W. III 379)
die gewaltigen Berghofmahlzeiten, bei denen auf garniertes Rostbeaf gebratene Gänse folgten;
Friedell 1931 Kulturgesch. III 204
der Reifrock . . ist mit zahlreichen Volants garniert, die selbst wieder mit Rüschen, Bändern, Spitzen besetzt sind;
Hauptmann 1931 Spitzhacke 19
um so manchen Hasenrücken, so manche Kalbskeule mit Speck zu garnieren;
Th. Mann 1941 Reden u. Aufs. (W. IX 644)
wo sie, schon zum Balle angekleidet, in einem weißen, mit rosa Schleifen garnierten Kleide dasteht;
ders. 1954 Krull (W. VII 419)
eine . . breitrandige und mit Atlas garnierte Kreation auf dem Kopfe;
Lenz 1966 W. XIX 137
Bade- und Strandhotels garnieren den Saum der Förde;
Neues Deutschl. 25. 2. 1969
Kinokurzfilme . ., die im Grunde nicht mehr darstellen als einen recht und schlecht bebilderten, akustisch garnierten Aufsatz;
Gutschick 1971 Forstbetriebsdienst o. S.
Gleichmäßiges „Garnieren“ des ganzen Gehöftes mit Hochstämmen wirkt meist ebenso unschön wie streng symmetrische Gruppierung der Bepflanzung;
Lenz 1978 Heimatmuseum (W. VIII 287)
die behäbigen Späße . ., mit denen er sonst seinen masurischen Geschichtsabriß garnierte;
taz 8. 9. 1988
[die] Sache der Frauen . . wird hier nur benutzt, um im Trend der Zeit ein großes Spektakel mit pathetischem Zuckerguß zu garnieren;
ebd. 5. 6. 1989
eine Reihe von als Blumenkästen garnierten Betonblöcken;
ebd. 25. 8. 1990
Dressing über Lauch und Orangen geben, mit gehackten, leicht gerösteten Mandelkernen garnieren;
Salzb. Nachr. 8. 1. 2000
in dem mit zahlreichen Zitaten garnierten Programm.
zu garni (16)
1789 Stats-Anz. XIII 453
Des Dienstes meines Mannes wegen, zogen wir in ein Hôtel garni in Versailles;
1799 Br. Schweitz 230 Anm. 
Chambres garnies;
Lady Morgan 1831 Frankreich (Übers.) I 24
dass unser hôtel garni vollkommen dégarni von allem war was Bequemlichkeit heisst, was die Engländer als nothwendig zum Wohlbefinden zu betrachten gewohnt sind;
Kohl 1845 Paris I 140
Hôtels garnis . ., wo Etüdiants wohnen;
Stahr 1851 Paris I 51
Das ist auch bezeichnend für die französischen Zustände. Die Könige lebten seit der Revolution [1792] alle hier nur wie in chambres garnies. Das rechte Bewusstsein der Sicherheit und Dauer gebrach ihnen allen;
Brandes 1872–81 Essays II 175
in dem kleinen Hôtel garni;
Th. Mann 1918 Reden u. Aufs. (W. XII 439)
in dem Hotel garni, in dem ich wohnte;
Welt 16. 4. 1959
Hotel garni Forsthaus am Kurpark, Oberstdorf/Allg. das führende Fremdenheim mit allem Komfort (Anzeige);
FAZ 7. 1. 1971
Garni-Hotel Alba . . Das verträumte garni in Lugano-Paradiso (Anzeige);
Welt 4. 12. 1974
Hotel garni in Bonn . . auch geeignet f. Bürohaus, Privatklinik usw. von Privat zu verkaufen (Anzeige);
Mannh. Morgen 15. 4. 1989
Unsere Hotels zählen zu der oberen Komfortklasse und werden als garni geführt, aber zum Preis der Mittelklasse;
taz 15. 12. 1990
Ein Bouquet garni (2 Petersilienstengel, 1 Lorbeerblatt, 1 Knoblauchzehe) hineinlegen, zudecken und 15–18 Minuten simmern lassen; ist der Lachs gar, Bouquet garni entfernen und die Soße mit Mehlbutter binden;
ebd. 22. 3. 1993
Genug des Geschwätzes . . ich konnte lediglich ein paar bouquets de garni und weitere Fragen anbringen;
ebd. 22. 5. 1999
Ressort Bunte; Sex garni (Überschr.);
Frankf. Rundsch. 25. 9. 1999
Am Herd steht ein Elsässer, der . . beim Choucroute garni deftige Würste und Schweinefleisch auftürmt;
St. Galler Tagbl. 27. 7. 2001
Das unter dem Namen Hotel Motel Garni „zum goldenen Lamm“ bekannte Kleinhotel hat neue Besitzer.
zu Garnierer/-in (4)
Halle 1897 Baumwollproduktion 18
so arbeiten Garniererin und Stepperin sich bei Herstellung eleganter Blusen und Schürzen bisweilen in die Hände, und auch Ärmel, Gürtel und Schürzenbänder werden hin und wieder apart in Arbeit gegeben;
Rieber 1928 Porzellanindustrie 26
Formgießer, Dreher, Gießer, Garnierer, Verputzer;
Münch. N. N. 15. 2. 1944
Garniererin für Herrenhüte . . gesucht (Anzeige);
taz 28. 3. 1987
Die Produktion des Hamburgers läuft wie am Fließband, der Mann an der Heizplatte dreht die Patties um, der Garnierer am Salattisch klatscht die Soße, den Käse und das Salatblatt mit immer den gleichen Handgriffen auf das Brötchen.
zu Garnierung/Garnier (20)
1406 (HR I 5,223)
garniringe (KATARA); 1544
Hamb. Bursprakenkonzept 336
ballast vnd garneringe (KATARA);
1561 Dat Daenische See Recht (Westphalen IV 1837)
gernering (KATARA);
1787 Journal d. Moden II 175
Neueste Garnirung eines Damen-Kleids zum vollen Putze;
Engelbrecht 1792 Wohl unterw. Schiffer 130
Wenn der Capitain mit seinem Schiff zu Bergen glücklich angekommen ist, so muß derselbe so viel Steine zu seinem fernerweitigen Ballast, als zu Steifmachung seines Schiffes erforderlich seyn wird, wozu er keinen Sand nehmen darf, auf seine Kosten besorgen, auch das Garnier, so wie es bei dergleichen Reisen gewöhnlich, wenigstens so hoch als sein Kielschwein machen (KLUGE, Seemannssprache);
1793 Journal d. Moden VIII 163
Rock und Kleid uni, ohne alle Garnirung;
Blücher 1811 Br. 141
Die Garnierung der Höhen von der Altstadt bis zu den [!] Damm [Fachwort der Belagerungstechnik];
1815 Wiss. d. Seekrieges 29
Die innere Bekleidung des Gebäudes, die Bewegerung oder die Garnirung zwischen den Verdecken;
Börne 1822 Schilderungen a. Paris (Ges. Schr. II 126)
Garnirung für Frauenmäntel;
Masius 1857 Versicherungswesen 23
Der Versicherte ist verbunden, die Vergütung des Schadens an den versicherten Gütern, der durch unzulängliche Garnirung oder nicht gehörige Stauung entstanden ist, von dem Schiffe oder aus dem Schiffe . . zu suchen;
Reuleaux 1892 Weltverkehr 207
Die Verkleidung des Innenschiffs geschieht mit dünnen, 10 cm starken Planken, den Waigern oder dem Garnir, welche mit starken Nägeln an die Inhölzer befestigt werden (KLUGE, Seemannssprache);
Kluge 1911 Seemannssprache 301
Garnier, Garnierung . . Stücke Holz, Planken, Matten oder andere Gegenstände, welche durch Nässe nicht leiden, und die im Boden, in der Kimm, sowie an den Seiten eines Schiffes angebracht werden, um zu verhindern, daß Wasser mit solchen Gütern in Berührung kommt, welche durch Feuchtigkeit beschädigt werden oder verderben;
Fleischer 1911 Wendelin 116
Er war doch ein Städter . . und, was er an den gemütlichen Vororten [Wiens] liebte, war mehr ihre Gelegenheit zu kurzen, unvorbereiteten Ausflügen, die „Garnierung“ der Stadt, wie er es einmal nannte, nicht ihr selbständiges Wesen;
Heilborn 1929 Revolutionen II 90
Die Garnierung macht, die Figur umkränzend, die Dame breiter;
Welt 11. 12. 1964
staunte man gestern im Bristol-Kempinski nicht schlecht über den Auftritt des vierprankigen Hotelgastes „Radjah“, äußerliche Garnierung der Vorbesprechung für „Menschen-Tiere-Sensationen“;
Lenz 1968 Deutschstunde (W. VI 31)
Der Prospekt . . ließ das Erlebnis des norddeutschen Horizonts ahnen . . und bevorzugte als vertraute Garnierung des Deiches die gleichen blöden und verzottelten Schafe, die auch meinem Vater und mir nachblickten;
Zeit 5. 9. 1986
Worte sind ihm keine Zutat, beiläufige Garnierung, sie sind ihm Atem, Puls;
taz 6. 11. 1990
die assoziativen Beilagen – jene Accessoires aus dem Alltag des 20. Jahrhunderts – schiere Garnierung: Mobiliar aus der Gründerzeit steht da im Gegensatz zum „Nutzstil“ des Architekten;
Frankf. Rundsch. 6. 2. 1999
bei herkömmlichen Anzeigenblättern dienen die Artikel lediglich einer mehr oder weniger umfänglichen „Garnierung“ der Werbung;
Mannh. Morgen 18. 8. 2001
Ein Erdbeer-Spieß als Garnierung passt gut dazu.
zu vergarnieren (1)
Fischart 1575 Geschichtklitterung 175
Aber wann ihr von stuck zu stuck gesehen hetten das schön gepräm, die Fransen, Karsaminpasament, segment, Bendeln, gestepp, gebord, die stöß daran, und wie es alles gepleiget, gefademet, durchstrickt, unnd durchstickt war: deßgleichen die lustig . . eingestickt, eingeflickt, . . eingeflochten, eingeschenckt, undermischt und eingelatzt Goldarbeit von goldstrimen, Purpurrimen, gulden Schnieren, vergarnirt unnd verkernet: mit guten Edelen Diamanten, . . unnd Persischen Perlin.