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Weltplus ArtikelDrohender Genozid in Syrien

„Es geht jetzt um die Existenz der Christen“

Von Alfred Hackensberger, Tal Tamer
Veröffentlicht am 18.11.2019Lesedauer: 6 Minuten
Ein Kämpfer der christlichen MSF-Einheit im syrischen Rakka
Ein Kämpfer der christlichen MSF-Einheit im syrischen RakkaQuelle: Sebastian Backhaus

Die Christen Nordsyriens wurden von den USA und vom Rest der Welt im Stich gelassen. Mit eigenen Kampfeinheiten kämpfen sie gegen die islamistischen Milizen der Türkei. Und fürchten doch die Auslöschung: „Sie morden wie Tiere“.

Die blau bemalte Gipsstatue der heiligen Maria mit dem Jesuskind im Arm liegt in Scherben am Boden. Bilder des Heiligen Georg sind zerrissen, Kirchenbänke übereinandergeworfen. Auf dem Altar ein Chaos aus Kruzifixen, Kerzenleuchtern und Gebetsbüchern. Es ist ein Bild der Verwüstung, das syrische Milizen in der Kirche von Tal Abiad hinterlassen haben.

Diese nordsyrische Grenzstadt war einer der ersten Orte, den mit der Türkei verbündete, radikalislamistische Söldner eroberten. Ankara setzt diese Milizen als Bodentruppen bei der am 9. Oktober begonnenen Invasion ein. Der türkische Präsident Erdogan will die kurdische YPG vernichten, die er eine „Terrortruppe“ nennt. Und er will eine „Sicherheitszone“ in Nordsyrien einrichten.

„Aber in Wirklichkeit richtet sich dieser Angriff auch gezielt gegen die Christen“, sagt Johannes de Jong, Direktor von Sallux, einer Stiftung der Europäisch Christlichen Politischen Bewegung mit Sitz in den Niederlanden. „Die Türkei will die Demografie der Region komplett verändern. Dafür soll die christliche Bevölkerung verschwinden.“


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