„Künstlerkolonie Berlin“ – Versionsunterschied

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== Bau der Siedlung ==
 
Die Künstlerkolonie entstand von 1927 bis 1930 auf Initiative der [[Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger]] (GDBA) und des [[Verband deutscher Schriftsteller|Schutzverbandes deutscher Schriftsteller]]. Ziel der Koloniegründung war es, auch für sozial nicht abgesicherte Künstler und Schriftsteller preiswerten und komfortablen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Der [[Berolinismus|Volksmund]] erfand für die Siedlung den Namen „Hungerburg“.<ref name="BerlZ1999">Volker Wartmann: [httphttps://www.berliner-zeitung.de/archiv/kuenstlerkolonie--weg-nach-gustav-rickelt-benannt-neuer-name-passt-nicht-allen-bewohnern,10810590,9739820.html ''Neuer Name passt nicht allen Bewohnern''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 27. November 1999</ref>
 
Die Anlage wurde in den Jahren von 1924 bis 1927 geplant und von 1927 bis 1930 erbaut. Sie wurde zu 75 % von der GDBA und zu 25 % vom Schutzverband deutscher Schriftsteller finanziert. Sie gründeten für die Errichtung der Siedlung die ''Gemeinnützige Heimstättengesellschaft mbH „Künstlerheim“''. Den [[Grundstein]] der Siedlung mit der Inschrift
 
<poem style="margin-left:2em">
AUS DEM NICHTS SCHAFFT IHR DAS WORT,
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EUCH, IHR SCHÖPFER UNS’RER ZEIT.
</poem>
 
legte am 30. April 1927 der damalige Vorsitzende der GDBA, der Schauspieler [[Gustav Rickelt]].
 
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== Zeit der Weimarer Republik ==
 
Schnell wurde die Künstlerkolonie zu einer Heimat vorwiegend linker Intellektueller und Künstler. Die Bewohner der Künstlerkolonie, die überwiegend mit der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] sympathisierten, stellten einen „roten Block“ inmitten eines [[Nationalkonservatismus|nationalkonservativ]] und [[Zeit des Nationalsozialismus|nationalsozialistisch]] geprägten Umfeldes dar.
 
Die [[Weltwirtschaftskrise]] führte gerade unter den Künstlern zu großer Arbeitslosigkeit; etwa 75 % der Bewohner waren zu dieser Zeit ohne Einkommen. Viele Bewohner konnten die Miete nicht mehr aufbringen, und die [[GEHAG]] strengte Zwangsräumungen an, die jedoch meist am solidarischen Widerstand in der Künstlerkolonie scheiterten. Um die Interessen der Mieter zu vertreten und Mietminderungen zu erreichen, wählten die Bewohner Mieterräte. Gewählt wurden die Schriftsteller [[Karl Otten]] und [[Siegmund Reis]] sowie der Schauspieler [[Rolf Gärtner]]. Im Januar 1933 wurde tatsächlich eine Mietsenkung um acht Prozent erreicht, jedoch erhielten die drei Mieterräte die Kündigung ihrer Wohnungen zum 1. April 1933. Zu diesem Zeitpunkt im Frühjahr 1933 lebten etwa 300 Schriftsteller und Künstler in der Künstlerkolonie.<ref name="Bothe1993">Felicitas Bothe-von Richthofen: ''Widerstand in Wilmersdorf''. Bd.Band&nbsp;7 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Hrsg.: [[Gedenkstätte Deutscher Widerstand]]. Berlin 1993, ISBN 3-926082-03-8.</ref>
 
Beginnend mit dem Wahlkampf für die [[Reichstagswahl 1930]] wurden die Bewohner der Künstlerkolonie Ziel nationalsozialistischer Provokationen und Übergriffe. Es wurde zu dieser Zeit gefährlich, abends alleine den Heimweg vom nahegelegenen [[U-Bahnhof Breitenbachplatz]] anzutreten. Bald reichten auch eine Verabredung und der Schutz einer Gruppe nicht mehr aus. Die Bewohner der Künstlerkolonie gründeten deshalb einen [[Selbstschutz]], der als bewaffneter Geleittrupp im Konvoi-System von bestimmten späten U-Bahn-Zügen die Bewohner abholte und nach Hause begleitete. Etwa 400 der rund 1000 Bewohner der Künstlerkolonie beteiligten sich am organisierten Selbstschutz.<ref>Alfred Kantorowicz: ''Deutsches Tagebuch''. Kindler, München 1959/1961</ref>
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Nach der „[[Machtergreifung]]“ durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] im Jahr 1933 wurde das Leben für die Bewohner der Künstlerkolonie immer gefährlicher. Erstmals im Februar 1933 führte die [[Sturmabteilung|SA]], die sich als „Hilfspolizei“ oder „Schutzpolizei“ ausgab, überfallartige Hausdurchsuchungen und Verhaftungen durch. Knapp drei Wochen nach dem [[Reichstagsbrand]], in dessen Folge die Nationalsozialisten die Grundrechte der [[Weimarer Verfassung]] mit der [[Reichstagsbrandverordnung]] außer Kraft setzten, kam es am 15. März 1933 zu einer großangelegten Durchsuchungs- und Verhaftungsaktion in der Künstlerkolonie.
 
In den Morgenstunden wurde die Künstlerkolonie von Polizei und SA umstellt und abgeriegelt. Bis 15&nbsp;Uhr wurden zahlreiche Wohnungen durchsucht. Wo nicht geöffnet wurde, drang die Polizei über Feuerwehrleitern in die Wohnungen ein. 14 Personen, unter ihnen [[Theodor Balk]], [[Peter Martin Lampel]], [[Günther Ruschin]], [[Manès Sperber]], [[Curt Trepte]] und [[Walter Zadek]], wurden festgenommen. Eine unbekannte Anzahl ausländischer Staatsangehöriger, die sich nicht ausweisen konnten, wurden zur Personenfeststellung auf das Polizeipräsidium gebracht. Mehrere Lastwagen voller Akten wurden beschlagnahmt, ebenso wie zahlreiche Waffen.<ref>''Das Ergebnis der Razzia/Zahlreiche Verhaftungen und Materialfunde in der Künstlerkolonie.''. In: ''Der Westen.'', 16. März 1933</ref> Literatur, die die Nationalsozialisten für [[Kommunismus|kommunistisch]] oder [[Marxismus|marxistisch]] hielten, wurde auf den Laubenheimer Platz geschafft und verbrannt.<ref name="StenbockFermor">Alexander Stenbock-Fermor: ''Der rote Graf. Baltischer Aristokrat, Weißgardist, Bergarbeiter, Widerstandskämpfer, Schriftsteller.''. Verlag der Nation, Berlin 1973, S.&nbsp;312&nbsp;ff.</ref>
 
Zahlreiche Bewohner der Künstlerkolonie wie [[Ernst Bloch]], [[Ernst Busch (Schauspieler)|Ernst Busch]], [[Walter Hasenclever]], [[Alfred Kantorowicz]], [[Arthur Koestler]], [[Susanne Leonhard|Susanne]] und [[Wolfgang Leonhard]], [[Gustav Regler]], Günter Ruschin, Manès Sperber, [[Steffie Spira]], Walter Zadek und [[Hedda Zinner]] verließen noch 1933 Deutschland. Andere organisierten – trotz der Gefahren, die die Großrazzia vom 15. März 1933 verdeutlicht hatte – den [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|politischen Widerstand]].
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== Nachkriegszeit ==
 
Erst 1952 ging die Künstlerkolonie, die 1933 der [[Reichskulturkammer]] zugeordnet wurde, zurück in den Besitz der GEHAG. Nach 1952 errichtete diese zwischen Steinrückweg und Breitenbachplatz auf der ehemaligen Erweiterungsfläche der Künstlerkolonie für einen vierten Wohnblock „moderne“ Neubauten. Diese verfolgten jedoch nicht den ursprünglichen Bauplan und können den Gemeinschaftsgeist der Kolonie architektonisch nicht mehr zum Ausdruck bringen.
 
Lange Zeit nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] blieb das schwere Schicksal der zahlreichen Bewohner der Künstlerkolonie „unsichtbar“. Erst in den 1980er Jahren wurde begonnen, Gedenktafeln an den Häusern anzubringen (teilweise aus der Reihe [[Berliner Gedenktafel]]). Im Jahre 1988 wurde ein Mahnmal auf dem Ludwig-Barnay-Platz aufgestellt. Es trägt eine Bronzeplatte mit der Inschrift {{"|MAHNMAL„MAHNMAL, FÜR DIE POLITISCH VERFOLGTEN DER KÜNSTLERKOLONIE.}} Zum Gedenken an Hans Meyer-Hanno, der am 22. April 1945 in Bautzen von der [[Schutzstaffel|SS]] ermordet wurde, wurde vor dem Haus Ludwig-Barnay-Platz 2 ein [[Stolpersteine|Stolperstein]] in das Pflaster eingelassen. Er hatte sich geweigert, als Soldat für die Nationalsozialisten zu kämpfen.
 
== Die heutige Siedlung ==
 
Im Jahr 1990 wurde die Gartenstadt am Südwestkorso unter [[Denkmalschutz]] gestellt. Diese beinhaltet auch die Künstlerkolonie, die etwa 20 Prozent der Fläche ausmacht. Gut vier Jahre später wurde am 31. Dezember 1994 die Künstlerkolonie an die ''[[Veba]]'' (später: ''[[Viterra (Immobilienunternehmen)|Viterra]]'', ''Deutschbau'', ''Deutsche Annington'', heute: ''[[Vonovia]]'') verkauft.
 
Viele aus der Künstlerkolonie vertriebene Bewohner kehrten nach dem Krieg zurück, teilweise als Gäste. Einige ließen sich jedoch auch dort wieder nieder. Auch für Künstler der Nachkriegsgeneration besitzt die Künstlerkolonie, heute mehr aus Gründen der Historie als wegen preiswerten Wohnraums, wieder Anziehungskraft.
 
== Der Verein „KünstlerKolonie Berlin e. V.“ ==
Die Interessen der heutigen Mieter vertritt ein Mieterbeirat.
 
Der Verein KünstlerKolonie e.&nbsp;V. wurde am 13. Dezember 1987 gegründet und –&nbsp;nach Vorbereitungen durch die Bürgerinitiative Künstlerkolonie seit 1984&nbsp;– am 27. Januar 1988 in das Vereinsregister des [[Amtsgericht Charlottenburg|Amtsgerichts Charlottenburg]] unter 9295&nbsp;NZ eingetragen. Die Hauptziele des Vereins sind die Dokumentation der Geschichte der Personen und ihrer Werke, die Förderung von&nbsp;der Künstlerkolonie verbundenen&nbsp;– Künstlern, die Herausgabe von Schriften sowie die Veranstaltungsorganisation. Der Verein besitzt ein umfangreiches [[Archiv]] mit Materialien zur Künstlerkolonie, bestehend aus Fotografien, Zeitungsartikeln und Literatur. In unregelmäßigen Abständen gibt der Verein die Zeitschrift „KünstlerKolonieKurier“''KünstlerKolonieKurier'' heraus. Satzungsgemäß organisiert der Verein Straßenfeste&nbsp;die sogenannten „Steinrückfeste“ im Garten des Steinrückwegs&nbsp;– und beteiligt sich an der Organisation und Förderung von Veranstaltungen wie Theater-, Opern- und Kabarettaufführungen, Konzerte, Gemälde- und Foto-Ausstellungen, Buchvorstellungen und Lesungen, Gedenkveranstaltungen. Seit 13. September 2020 stellt [[Vonovia]] dem Verein den sogenannten „KunstRaum“ am Breitenbachplatz für Ausstellungen, Lesungen, kleinere Konzerte, Filmvorführungen und Treffen zur Verfügung.<ref>{{Internetquelle |autor=Silke Schendel |url=https://bbu.de/nachricht/46683 |titel=Vonovia feiert offiziellen Start für KunstRaum in der Berliner Künstlerkolonie Wilmersdorf |werk=Aus den Mitgliedsunternehmen |hrsg=Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen |datum=2020-09-16 |sprache=de |abruf=2021-07-14}}</ref> Seit 2021 ist Christian Sekula 1. Vorsitzender des Vereins.
== Der Verein „KünstlerKolonie Berlin e. V.“ ==
 
Am 30. Juli 2021 eröffnete eine Ausstellung im „KunstRaum“ des Künstlerkolonie e. V. über die Familie Karl Wagner, der als Opernsänger in den Jahren 1936–1945 am Laubenheimer Platz wohnte. Der zentrale Angelpunkt der Ausstellung ist die Wirkung dieser Jahre auf das weitere Leben und Arbeiten der Söhne Karlheinz und Hansjörg Wagner, ebenso wie die Bedeutung der künstlerischen Weitsicht Karl Wagners auch auf die folgende Generation der Familie Wagner, die in der Ausstellung durch die Bildhauerin Caroline Wagner vertreten ist. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat die Schirmherrschaft dieser Ausstellung übernommen.
Der Verein KünstlerKolonie e. V. wurde am 13. Dezember 1987 gegründet und – nach Vorbereitungen durch die Bürgerinitiative Künstlerkolonie seit 1984 – am 27. Januar 1988 in das Vereinsregister des [[Amtsgericht Charlottenburg|Amtsgerichts Charlottenburg]] unter 9295 NZ eingetragen. Die Hauptziele des Vereins sind die Dokumentation der Geschichte der Personen und ihrer Werke, die Förderung von – der Künstlerkolonie verbundenen – Künstlern, die Herausgabe von Schriften sowie die Veranstaltungsorganisation. Der Verein besitzt ein umfangreiches [[Archiv]] mit Materialien zur Künstlerkolonie, bestehend aus Fotografien, Zeitungsartikeln und Literatur. In unregelmäßigen Abständen gibt der Verein die Zeitschrift „KünstlerKolonieKurier“ heraus. Satzungsgemäß organisiert der Verein Straßenfeste – die sogenannten „Steinrückfeste“ im Garten des Steinrückwegs – und beteiligt sich an der Organisation und Förderung von Veranstaltungen wie Theater-, Opern- und Kabarettaufführungen, Konzerte, Gemälde- und Foto-Ausstellungen, Buchvorstellungen und Lesungen, Gedenkveranstaltungen.
 
== Bewohner seit 1927 (Auswahl) ==
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[[Datei:Gedenktafel Kreuznacher Str 34 Erich Weinert.JPG|mini|hochkant|Erich Weinert]]
 
* [[Leo Balet]], Niederländisch-deutscher Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker
* [[Theodor Balk]], Schriftsteller, Bonner Straße 3
* [[Karl Hans Bergmann]], Theaterwissenschaftler, Bonner Straße 10
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* [[Ernst Bloch]], deutscher Philosoph, Kreuznacher Straße 52
* [[Eva Busch]], Schauspielerin, Bonner Straße 11
* [[Ernst Busch (Schauspieler)|Ernst Busch]], Schauspieler, Sänger, Bonner Straße 10, später 11, Laubenheimer Platz  1
* [[Dirk Cornelsen]], Journalist, Buchautor, Laubenheimer Straße 23
* [[Franz Cornelsen]], Verleger, Laubenheimer Straße 23
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* [[Axel Eggebrecht]], Schriftsteller, Bonner Straße 12
* [[Erich Engel]], Regisseur, Kreuznacher Straße 36a
* [[Fritz Erpenbeck]], Dramaturg, Regisseur, Rundfunkintendant, Barnayweg  3
* [[Karin Evans]], Schauspielerin, Laubenheimer Straße 1
* [[Rudolf Fernau]], Schauspieler
* [[Hertha von Gebhardt]], Schriftstellerin (Kinderbücher, [[RIAS]]-[[Kinderfunk]] u. a.)
* [[Hansjakob Gröblinghoff]], Schauspieler, Laubenheimer Straße 19
* [[Erich Gühne]], Schauspieler, Laubenheimer Platz 2
* [[Sebastian Haffner]] (bürgerlich ''Raimund Pretzel''), Publizist, Historiker, Bonner Straße  1a
* [[Walter Hasenclever]], Lyriker, Dramatiker, Prosaist, Laubenheimer Platz 3
* [[Brigitte Helm]], Schauspielerin, z. B. Stummfilm ''[[Metropolis (Film)|Metropolis]]'' (Regie: [[Fritz Lang]]) u. v. a., Barnayweg 5
* [[Georg Hermann]], Schriftsteller, Kreuznacher Straße 2 (jetzt: Nr.  28)
* [[Heinz Hilpert]], Regisseur, Laubenheimer Straße 1
* [[Peter Hirche]], Hörspielautor, Kreuznacher Straße 22
* [[Peter Huchel]], Lyriker, Kreuznacher Straße 52
* [[Helene Jacobs]], Rechtsanwaltsgehilfin, Bonner Straße 2
* [[Hans Kaempfer]], Schriftsteller und Übersetzer, Kreuznacher Straße  66
* [[Kat Kampmann]], Malerin, Laubenheimer Straße 15
* [[Alfred Kantorowicz]], Schriftsteller, Kreuznacher Straße  48
* [[Sophie Karbjinski]], Schauspielerin, Bonner Straße 1
* [[Max Kaus]], Maler, Professor an der [[Universität der Künste Berlin|Hochschule der bildenden Künste Berlin]], Kreuznacher Straße 32
* [[Eva Kemlein]], Theaterfotografin
* [[Martin Kessel]], Schriftsteller, Lyriker, Kreuznacher Straße  46
* [[Klaus Kinski]], Schauspieler, als Untermieter des Schauspielers Eduard Matzick, Bonner Straße  9
* [[Arthur Koestler]], Journalist, Schriftsteller, Wissenschaftler, Bonner Straße
* [[Walter Kollo]], Komponist, Dirigent, Südwestkorso 46
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* [[Heinrich Kurella]], Journalist, [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandskämpfer]]
* [[Susanne Leonhard]], Schriftstellerin, Bonner Straße 12
* [[Wolfgang Leonhard]], Schriftsteller, Ostexperte, Bonner Straße  12
* [[Eva Lissa]], Schauspielerin
* [[Manfred Maurenbrecher]], Liedermacher und Autor, Laubenheimer Straße  1
* [[Trude Marlen]], Schauspielerin, Laubenheimer Straße 1
* [[Hans Meyer-Hanno]], Schauspieler, Widerstandskämpfer (Mitglied der ''[[Rote Kapelle|Roten Kapelle]]''), Laubenheimer Platz 2
* [[Jo Mihaly]], Tänzerin und Schriftstellerin (Frau von [[Leonard Steckel]]), Bonner Straße  12
* [[Ludwig Misch]], Musikschriftsteller, Südwestkorso 45, nach 1945: Laubenheimer Straße 15
* [[Dinah Nelken]], Schriftstellerin
* [[Karl Otten]], Schriftsteller
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* [[Robert Wolfgang Schnell]], Maler, Dichter, Drehbuchautor, Musiker, Regisseur, Schauspieler
* [[Ernst Schröder (Schauspieler)|Ernst Schröder]], Schauspieler, Regisseur, Laubenheimer Straße 23
* [[Klaus Schütz]], ehem. [[Regierender Bürgermeister von Berlin]], Bonner Straße  2
* [[Douglas Sirk]] (bürgerlich ''Detlef Sierck''), Regisseur und Drehbuchautor, Steinrückweg 5
* [[Alfred Sohn-Rethel]], [[Marxismus|marxistischer]] Nationalökonom, Erkenntnistheoretiker und Industriesoziologe, Laubenheimer Straße 1 (zur Untermiete bei seiner Schwester Lissi Steinrück), ab 1932: Kreuznacher Straße 34 (bei seinem jüngeren Bruder [[Hans-Joachim Sohn-Rethel]])
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* [[Anton Maria Topitz]], Tenor, Kammersänger, Musikreferent, Laubenheimer Platz 1, später: Nr. 3
* [[Alice Treff]], Schauspielerin, Bonner Straße 1
* [[Carlotta Vanconti]], Operettensängerin, Südwestkorso 38
* [[Aribert Wäscher]], Schauspieler
* [[Erich Weinert]], Schriftsteller, Kreuznacher Straße 34
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=== Laubenheimer Platz/Ludwig-Barnay-Platz ===
Im Jahr 1909, als der Platz angelegt wurde, erfolgte die Namensgebung nach der Gemeinde [[Laubenheim]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Am 1.  November 1963 wurde der zentrale Platz in der Künstlerkolonie von ''Laubenheimer Platz'' in [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Ludwig-Barnay-Platz*|Ludwig-Barnay-Platz]] umbenannt. Hierdurch soll an [[Ludwig Barnay]], der 1870 einer der Begründer der Bühnengenossenschaft war, erinnert werden. Bis 1940 hatte diese Funktion der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Barnayweg*|Barnayweg]].
 
Im Jahr 1909, als der Platz angelegt wurde, erfolgte die Namensgebung nach der Gemeinde [[Laubenheim]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Am 1. November 1963 wurde der zentrale Platz in der Künstlerkolonie von ''Laubenheimer Platz'' in [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Ludwig-Barnay-Platz*|Ludwig-Barnay-Platz]] umbenannt. Hierdurch soll an [[Ludwig Barnay]], der 1870 einer der Begründer der Bühnengenossenschaft war, erinnert werden. Bis 1940 hatte diese Funktion der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Barnayweg*|Barnayweg]].
 
=== Barnayweg/Steinrückweg ===
 
Am 17. Dezember 1932 wurde der Weg, der die Künstlerkolonie nach Westen abschloss, zu Ehren Ludwig Barnays benannt. Am 21.&nbsp;Februar 1940 wurde dieser Weg von den Nationalsozialisten nach dem 1929 verstorbenen Schauspieler [[Albert Steinrück]] in [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Steinrückweg*|Steinrückweg]] umbenannt.<ref>{{LuiseLexStr |art=a |bez=09 |id=S1127 |zlb98=1896 |kaupert=Steinrueckweg-14197-Berlin |name=Steinrückweg}}</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg existierten Pläne zur Rückbenennung in ''Barnayweg'', die jedoch nicht realisiert wurden.<ref>Jürgen Karwelat, Bernhard Müller (Hrsg.): ''Nachdruck „Stadtplan von Berlin“ von 1946 des Verlages Richard Schwarz / Dokument einer verpaßten Vergangenheitsbewältigung im Berliner Stadtbild''. Berliner Geschichtswerkstatt e.&nbsp;V., Berlin 1988, ISBN 3-925702-09-1.</ref>
 
=== Gustav-Rickelt-Weg ===
 
Im Gedenken an den Gründer der Künstlerkolonie [[Gustav Rickelt]] wurde am 22. &nbsp;November 1999 ein privater Verbindungsweg zwischen Südwestkorso und Kreuznacher Straße im Neubaubereich der 1950er Jahre in [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Wilmersdorf #Gustav-Rickelt-Weg*|Gustav-Rickelt-Weg]] benannt. Die Initiative zur Erinnerung an Gustav Rickelt ging von seinem Sohn [[Martin Rickelt]] aus, der auch die feierliche Enthüllung der Straßenschilder vornahm.<ref name="BerlZ1999" />
 
== Literatur ==
* Manfred Maurenbrecher: ''Die Künstlerkolonie Wilmersdorf.'' Berliner Orte,. be.bra Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-89809-128-2.
 
* Manfred Maurenbrecher: ''Die Künstlerkolonie Wilmersdorf.'' Berliner Orte, be.bra Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-89809-128-2.
 
== Weblinks ==
 
{{Commonscat|Artist colony Berlin|Künstlerkolonie Berlin}}
* {{LDLBerlin|09011550|Eintragung der ''Gartenstadt am Südwestkorso mit Künstlerkolonie'' in der Berliner Landesdenkmalliste}}
* {{LuiseLexBez |Titel=Künstlerkolonie |Bezirk=ChaWi |ID=kuenstlerkolonie |Band= |Seiten=}}
* [http://luise-berlin.de/Lexikon/Chawi/K/Kuenstlerkolonie.htm ''Künstlerkolonie''.] In: ''Bezirkslexikon des [[Luisenstädtischer Bildungsverein|Luisenstädtischen Bildungsvereins]]''
* [httphttps://www.kueko-berlin.de/ kueko-berlin.de] – Künstlerkolonie Berlin e. V.]
* [httphttps://www.kuenstlerkolonie-berlin.de/geschichte-der-kuenstlerkolonie-berlin/ ''Geschichte der Künstlerkolonie Berlin''.] kuenstlerkolonie-berlin.de – Künstlerkolonie Berlin e. V.
* Markus Bauer: [httphttps://www.tagesspiegel.de/kultur/kuenstlerkolonie-wilmersdorf-die-rote-zelle-vom-laubenheimer-platz/7910696.html ''Künstlerkolonie Wilmersdorf. Die rote Zelle vom Laubenheimer Platz''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 12. März 2013.
* [http://www.kuenstlerkolonie-berlin.de/geschichte-der-kuenstlerkolonie-berlin/ ''Geschichte der Künstlerkolonie Berlin''.] Künstlerkolonie Berlin e. V.
 
== Einzelnachweise ==