„Rot am See“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Wappen = DEU Rot am See COA.svg
|Breitengrad = 49/15/03/N
|Längengrad
|Lageplan = Rot am See in SHA.svg
|Bundesland = Baden-Württemberg
|Regierungsbezirk = Stuttgart
|Landkreis = Schwäbisch Hall
|Höhe = 419
|PLZ = 74585
|Vorwahl = 07955
|Gemeindeschlüssel = 08127071
|LOCODE = DE RO6
|Straße = Raiffeisenstraße 1
|Website = [http://www.rotamsee.de/ www.rotamsee.de]
|Bürgermeister =
}}
'''Rot am See''' (früher „Roth am See“ geschrieben) ist eine Gemeinde in der Region Hohenlohe, im [[Landkreis Schwäbisch Hall]]
== Geographie ==
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== Geschichte ==
=== Überblick ===
Im Jahre 1139 wurde Rot erstmals urkundlich erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte der Ort zum [[Herzogtum Franken]]. In der Zeit von 1333 bis 1345 wurde mit der Errichtung eines Staudammes nahe der Seemühle der Seebach zu einem See angestaut. Diesem Stausee verdankt der Ort seinen
Rot am See war 1596 von der [[Hexenverfolgung]] betroffen. Magdalena Ludwig geriet in einen [[Hexenprozess]], gestand aber trotz Folter nicht und wurde freigelassen.<ref>Traudl Kleefeld: ''Zusammenstellung der aufgefundenen Hexenverfahren im Bereich des Markgraftums Ansbach'' in: Hans Gräser, Traudl Kleefeld und Gernot Stepper: ''Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach und in der Herrschaft Sugenheim mit Quellen aus der Amtsstadt Crailsheim'' (Mittelfränkische Studien, Band 15 und Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken, Band 19) Ansbach 2001, S. 424–433</ref>
▲Im Jahre 1139 wurde Rot erstmals urkundlich erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte der Ort zum [[Herzogtum Franken]]. In der Zeit von 1333 bis 1345 wurde mit der Errichtung eines Staudammes nahe der Seemühle der Seebach zu einem See angestaut. Diesem Stausee verdankt der Ort seinen Namen. Der See wurde allerdings 1757 wieder trockengelegt, der Name blieb.
1645 wurde Rot Hauptort des [[Fürstentum Ansbach|brandenburg-ansbachischen]] Amtes [[Lobenhausen (Kirchberg an der Jagst)|Lobenhausen]] und lag im [[Fränkischer Reichskreis|Fränkischen Reichskreis]]. Nach
▲Rot am See war 1596 von der [[Hexenverfolgung]] betroffen. Magdalena Ludwig geriet in einen [[Hexenprozess]], gestand aber trotz Folter nicht und wurde freigelassen.<ref>Traudl Kleefeld: ''Zusammenstellung der aufgefundenen Hexenverfahren im Bereich des Markgraftums Ansbach'' in: Hans Gräser, Traudl Kleefeld und Gernot Stepper: ''Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach und in der Herrschaft Sugenheim mit Quellen aus der Amtsstadt Crailsheim'' (Mittelfränkische Studien, Band 15 und Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken, Band 19) Ansbach 2001, S. 424–433</ref>
▲1645 wurde Rot Hauptort des [[Fürstentum Ansbach|brandenburg-ansbachischen]] Amtes [[Lobenhausen (Kirchberg an der Jagst)|Lobenhausen]] und lag im [[Fränkischer Reichskreis|Fränkischen Reichskreis]]. Nach einem kurzen bayerischen Zwischenspiel von 1806 bis 1810 kam Rot zu [[Württemberg]]. Im [[Königreich Württemberg]] gehörte die Gemeinde zum [[Oberamt Gerabronn]]. Nach dessen Auflösung kam sie 1938 zum [[Landkreis Crailsheim]] und schließlich 1972 zum heutigen [[Landkreis Schwäbisch Hall]].
=== Eingemeindungen ===
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=== Ortsteile ===
{|
! width=110 |[[Datei:Wappen Beimbach.png|70px]]▼
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! style="width
!
▲|-
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!Beimbach || Brettheim || Hausen am Bach || Reubach
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==== Brettheim ====
Bereits 1251 wurde Brettheim erstmals urkundlich genannt. Es war als Stauferlehen an die [[Herren von Brettheim]] vergeben. Im 15. Jahrhundert ging die Hoheit über den Ort an [[Rothenburg ob der Tauber]] über. Nach kurzer Zugehörigkeit zu Bayern fiel der Ort 1810 an das Königreich Württemberg, das es dem Oberamt Gerabronn zuordnete.<br />''siehe auch [[Burg Brettheim]]''
In den letzten Tagen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] entwaffneten Einwohner einen Trupp von vier [[Hitlerjugend|Hitlerjungen]], die das Dorf gegen die heranrückenden US-Truppen verteidigen wollten. Daraufhin richtete die [[Waffen-SS]] ein [[Standgericht]] ein. [[SS-Gruppenführer]] [[Max Simon (SS-Mitglied)|Max Simon]] ließ am 10. April 1945 drei Bürger von Brettheim, die ''[[Männer von Brettheim]]'', hängen.<ref>[[Wolf Stegemann]]: [http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de/blick-nach-brettheim-i-in-den-letzten-kriegstagen-liessen-ss-schergen-zivilisten-hinrichten-nachkriegsgerichte-waren-noch-der-ns-vergangenheit-verhaftet ''Blick nach Brettheim I: In den letzten Kriegstagen ließen SS-Schergen Zivilisten hinrichten''.] auf [http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de/ueber-das-projekt Rothenburg unterm Hakenkreuz], abgerufen am 29. Dezember 2014.</ref> [[Gebirgstruppe (Deutschland)#Die Gebirgstruppe der Wehrmacht|Gebirgsjäger]] verteidigten das Dorf gegen die US-Truppen, die Artillerie- und Luftangriffe veranlassten. Dabei wurden 17 Einwohner getötet und 85 Prozent der Häuser Brettheims zerstört.
==== Hausen am Bach ====
Mit seiner Ersterwähnung 1212 ist Hausen der nach dem Hauptort am längsten bekannte Teilort Rots. Im 14. Jahrhundert gelangte Hausen an Rothenburg ob der Tauber, wo es dem [[Amt Insingen]] zugeordnet war. Wie die anderen Teilorte kam Hausen Anfang des 19. Jahrhunderts über Bayern zu Württemberg und dort zum Oberamt Gerabronn. Im April 1945 wurde der Ort durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rotamsee.de/de/gemeinde/geschichte-ortsteile/hausen-am-bach/ |titel=
==== Reubach ====
Reubach wurde 1329 erstmals als Reutbuch urkundlich erwähnt, das so viel wie ''Rodung im Buchenwald'' bedeutet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rotamsee.de/de/gemeinde/geschichte-ortsteile/reubach/ |titel=
== Religion ==
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=== Verwaltungsverband ===
Die Gemeinde ist der Sitz des [[Gemeindeverwaltungsverband Brettach-Jagst|Gemeindeverwaltungsverbands Brettach
=== Gemeinderat ===
Der Gemeinderat setzt sich neben dem Bürgermeister aus 21 Mitgliedern zusammen. Bei der Wahl
* Allgemeine Wähler Vereinigung
* Aktiv & Offen
=== Bürgermeister ===
* Schlebach, Georg bis März 1876
* Cröglinger, Karl von März 1876 bis 09.07.1884
* Kett, Karl von 08.12.1893 bis 29.03.1895
* Cröglinger, Albrecht von 29.03.1895 bis 18.12.1912
* Kochendörfer, Gottlieb von 18.12.1912 bis März 1941
* Stein Johann (Amtsverweser) von März 1941 bis 09.11.1941
* Frenz, Paul von 10.11.1941 bis 08.04.1945
* Weber, Max ab 09.04.1945
* Heß (Pfarrer) bis 15.11.1945
* Schuppert, Hermann von 16.11.1945 bis 01.10.1947
* Walch, Karl von 21.10.1945 bis 07.04.1978
* Setzer, Manfred von 08.04.1978 bis 31.03.2002
* Gröner, Siegfried von 01.04.2002 bis 30.04.2021
* Kampe, Sebastian seit 01.05.2021
=== Wappen ===
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<!-- === Theater === -->
=== Museen ===
In der alten Dorfschule von Reubach ist das Heimatmuseum Reubach untergebracht. Die Erinnerungsstätte
<!-- === Musik === -->
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
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Am jeweils letzten Wochenende (Freitag–Sonntag) im Juli veranstaltet der Reit- und Fahrverein Rot am See auf dem Muswiese-Areal rund um die Reitanlage im Teilort Musdorf das Hohenloher Reit-Event mit Dressur- und Springprüfungen und einer Jump & Drive-Prüfung, bei der neben einem Springparcours ein Automobilparcours auf einem [[VW Touareg]] zu bewältigen ist. Das Turnier ist als Pferdeleistungsschau der Kategorie BAC eingestuft. Als Begleitprogramm finden Live-Konzerte, Partys, Frühschoppen mit Blasmusik und pferdesportliche Schauabende statt.
In Hausen am Bach findet jährlich im Juli ein [[Modellbau|Großmodelltreffen]] statt, speziell mit [[Funkfernsteuerung|RC]]-Panzern und Modellen sonstiger Militärfahrzeuge im Maßstab 1:8 bis 1:4.<ref>''[https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/lk-schwaebisch-hall/rc-panzertreffen-in-hausen-27205264.html RC-Panzertreffen in Hausen]'' auf [[Südwest Presse|www.swp.de]], 23. Juli 2018</ref>
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
Rot am See ist durch
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
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=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
* [[Magdalena Ludwig]] geriet um 1596 in einen [[Hexenprozess]], gestand aber trotz Folter nicht und wurde freigelassen.
* [[
* [[Gustav Kohn (Verwaltungsbeamter)|Gustav Kohn]] (1848–1907), geboren in Reubach, württembergischer Oberamtmann
* [[Friedrich Hanselmann]] (1895–1945), Landwirt und einer der [[Männer von Brettheim]]▼
* [[Wilhelm Friedrich Maier]] (1859–1931), württembergischer Oberamtmann
* [[Leonhard Gackstatter]] (1881–1945), Bürgermeister und einer der [[Männer von Brettheim]]
▲* [[Friedrich Hanselmann]] (1895–1945), Landwirt und einer der [[Männer von Brettheim]]
* [[Leonhard Wolfmeyer]] (1903–1945), Lehrer und einer der [[Männer von Brettheim]]
* [[Fritz Stein (Pfarrer)|Fritz Stein]] (1879–1956), geboren in Hertershofen, Theologe
* [[Leonhard Heißwolf]] (1880–1957), Politiker (SPD)
* [[Georg Trump]] (1896–1985), Grafiker und Typograph
* [[Paul Horn (Kirchenmusiker)|Paul Horn]] (1922–2016), geboren in Beimbach, Kirchenmusiker
* [[Karl Östreicher]] (1931–1998), Politiker (CDU)
* [[Ernst Keitel]] (1939–2014), Politiker (CDU)
=== Personen, die vor Ort gewirkt haben ===
* [[Max Simon (SS-Mitglied)|Max Simon]] (1899–1961), [[SS-Gruppenführer]] und [[Generalleutnant]] der [[Waffen-SS]] sowie Kriegsverbrecher (
* [[Friedrich Bullinger]] (* 1953), Politiker (FDP/DVP)
== Literatur ==
* {{OberamtWürtt |Oberamt=Gerabronn |Titel=Gemeinde Roth am See |Seite=194–205 |Wikisource=Kapitel B 26}}
* [[Jürgen Bertram]]: ''Das Drama von Brettheim. Eine Dorfgeschichte am Ende des Zweiten Weltkriegs''. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005. ISBN 3-596-16534-2.
* [[Helmut Haberkamm]], Annalena Weber: ''Kleine Sammlung fränkischer Dörfer''. [[Cadolzburg]]: [[ars vivendi Verlag]], 2018. ISBN 978-3-86913-990-6 (Seite 196 – 205)▼
* {{LexikonFranken |Stichwort=Roth am See |Band=4 |Sp=603 |SpBis= 604}}
▲* [[Helmut Haberkamm]], Annalena Weber: ''Musdorf''. In: dies.: ''Kleine Sammlung fränkischer Dörfer''.
* {{Fürstenthum_Brandenburg-Onolzbach_1761|STICHWORT = Mußdorff |SEITE = 597 | SEITE_BIS=}}▼
* {{
* {{
* {{
* {{Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach 1761|STICHWORT = Roth am See |SEITE = 687 | SEITE_BIS=688}}
▲* {{
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}
* [http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/p/7F7r Karte der Gemeinde Rot am See] auf: {{GeoQuelle|DE-BW|LUBW|ref=nein}}<!--bessere Karte-->
* [https://www.geoportal-bw.de/geoportal/opencms/de/geoviewer.html?WMC=1433853226353548 Karte des Dorfes Rot am See] auf: {{GeoQuelle|DE-BW|GeoView|ref=nein}}<!--besser verfügbare Karte-->
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4269035-3|LCCN=n88238495|VIAF=158386842}}
[[Kategorie:Rot am See| ]]
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