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Der Begriff '''Yuppie''' ist ein [[Akronym]] und steht für das [[Englische Sprache|englische]] ''<u>y</u>oung <u>u</u>rban <u>p</u>rofessional''.
 
Der englische Begriff ''professional'' bedeutet ‚beruflich Qualifizierter‘. Yuppies sind daher junge Erwachsene der städtischen oberen Mittelschicht oder auch junge, karrierebewusste, [[Großstadt|großstädtische]] Menschen. Der Begriff des Yuppie kam in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und den [[USA]] in den 1980er Jahren auf, die gelegentlich auch als ''Yuppie-Jahrzehnt'' bezeichnet werden, da diese Zeit eine [[Generation (Gesellschaft)|Generation]] vieler erfolgreicher Geschäftsleute hervorbrachte. Auch der Boom der Computer-Branche[[Informationstechnik|IT]] und später der [[New Economy]] der 1990er Jahre setzte diesen Trend fort.
 
Das ländlich geprägte, aufstrebende Gegenstück[[Pendant]] zum Yuppie wird als '''Rumpie''', kurz für ''<u>r</u>ural, <u>u</u>pwardly-<u>m</u>obile <u>p</u>rofessional'', bezeichnet.
 
== Lebensstil und -konzept ==
In den 1980er Jahren überwog in den USA trotz der negativen Begleiterscheinungen der [[Ronald Reagan#Wirtschaftspolitik|neuen Wirtschaftspolitik]] unter [[Ronald Reagan]] der Optimismus. Der Pessimismus der 1970er Jahre verschwand, und es galt, eine neue gesellschaftliche Gruppe zu beschreiben, die vorwiegend von jungen, erfolgreichen Menschen geprägt war, die sich in Managementpositionen internationalervon großen Unternehmen und Konzernen Konzerneetabliert etabliertenhatten. Diese Gruppe nannte sich ''Yuppies'', ein Kunstwort, zusammengesetzt[[Akronym]] aus ''young urban professional'' ([[Englische Sprache|engl]]. für ''jung, städtisch und gut ausgebildet'').
 
In den Medien lösten die Yuppies die [[Youth International Party|Yippies]] der 1970er Jahre ab. LebensinhaltLebensinhalte der Yuppies war derwaren [[Konsum]] und [[Lebensstil|Lifestyle]]. Als Modedroge wurde [[Cannabis als Rauschmittel|Cannabis]] nun durch [[Kokain]] ersetzt. Weiterhin war ein gepflegter, mäßiger [[Alkoholkonsum]] typisch, man genoss Cocktails, [[Rotwein]], [[Sekt]], [[Cognac (Weinbrand)|Cognac]] oder diverse Obstschnäpse, oft auch im Zusammenhang mit ausgiebigen Besuchen von renommierten Cocktailbars, exklusiven Restaurants und schicken, „angesagten“ Discotheken. Trinkexzesse waren verpönt. Im Gegensatz zur [[Gegenkultur]] der 1960er und 1970er Jahre standen bei den Yuppies Konsum und materieller Wohlstand im Vordergrund. Dieser Reichtum und der damit einhergehende [[Hedonismus]] wurden beispielsweise durch das Tragen teurer Kleidung, teure Wohnungseinrichtungen oder durch exklusive Autos repräsentiert. Der sogenannte „Markenwahn“ entstand Mitte der 1980er Jahre. Auch der Anstieg der Single-Haushalte begann in dieser Zeit. Nicht mehr das „Wohngemeinschaftsgefühl“ der 1970er Jahre war gefragt, sondern der Rückzug in eine teure Wohnung (oder einen [[Loftwohnung|Loft]]) in exklusiver Lage, die man dann mit niemandem teilen wollte ([[Cocooning]]). Nicht wenigen Yuppies wurde wegen ihres Lebensstils ein großes Maß an [[Hochmut|Arroganz]], [[Egoismus]] und Rücksichtslosigkeit nachgesagt. Beginnend mit der [[Dotcom-Blase|Wirtschaftskrise im Jahr 2001]] (und bestätigt durch die [[Weltfinanzkrise 2007|Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2007]]), büßte das Lebenskonzept der Yuppies sein Ansehen als großstädtische [[Leitkultur]] ein.
 
Yuppies unterschieden sich von bisherigen Gruppen sowohl in beruflicher Perspektive als auch in ihrem Konsumverhalten. Die [[homosexuelle]] Variante wird ''Guppie'' (G wie gay), Schwarze wurden ''Buppie'' genannt (B wie black).<ref>[[Manfred Günther (Psychologe)|Manfred Günther]]: ''Wörterbuch Jugend – Alter'', Illustrationen: [[Klaus Stuttmann]]; Berlin: RabenStück-Verlag, 2010; ISBN 978-3-935607-39-1.</ref> Als [[Antonym]] zu dem ''Young Urban Professional'' nennt Short<ref>John R. Short: ''The Urban Order. An Introduction to Cities, Culture, and Power.'' Blackwell Publishers, London 1996, S. 154–155.</ref> den ''Yuffie'' (''young urban failure''), der sich im Gegensatz zu einem Yuppie nicht durch berufliche Erfolge profilieren konnte und Schwierigkeiten hatte, überhaupt eine Arbeit zu finden.
 
== Filme und Fernsehen ==
Ab 1986 bis 1994 lief auf [[NBC]] die in den [[Vereinigte Staaten|USA]] sehr populäre Anwaltsserie ''[[L.A. Law]]'', die Anwälte erstmals als gut gekleidete Yuppies in [[Hugo Boss|Boss-Anzügen]] mit [[Glamour|Glam-Appeal]] darstellte.<ref>Andrew Clark: [https://www.theguardian.com/business/2001/feb/24/2 ''Dressed for success''], [[The Guardian]] vom 24. Februar 2001, abgerufen am 27. Januar 2021 (englisch).</ref>
 
Als Meilensteine des „Yuppie“-Themas in der Filmgeschichte gelten ''[[Wall Street (1987)|Wall Street]]'', ''[[American Psycho (Film)| American Psycho]]'' (2000) und ''[[The Wolf of Wall Street (2013)|The Wolf of Wall Street]]'' (2013), die deutliche Akzente auf die Skrupellosigkeit bzw. Sinnentleerung und völlige Gefühlsabstumpfung der Akteure dieser Art setzen. Filme wie ''[[Das Geheimnis meines Erfolges]]'' und ''[[The Last Days of Disco]]'' versuchten, sich dem Thema satirisch-komödiantisch zu nähern. In dem Film ''[[Frühstück bei ihr]]'' wird die Beziehung zwischen einem 27-jährigen Yuppie und einer 16 Jahre älteren Kellnerin thematisiert.
 
== Siehe auch ==
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* [[Woopie]]
* [[Preppy]]
 
== Literatur ==
* Tom McGrath: ''Triumph of the Yuppies: America, the Eighties, and the Creation of an Unequal Nation.'' Grand Central, New York 2024, ISBN 978-1-5387-2599-3.
 
== Weblinks ==