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| Auflösungsdatum =
| Auflösungsgrund =
| Sitz = [[Ingolstadt]], {{DEU}}Deutschland
| Leitung = Karsten Wildberger<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/mediamarkt-und-saturn-eon-vorstand-karsten-wildberger-wird-chef-von-ceconomy-a-ba92e16f-9eec-424d-b75a-c3e166df09f8 |titel=Eon-Vorstand Karsten Wildberger wird Ceconomy-Chef |werk=Manager Magazin |datum=2021-05-10 |abruf=2021-08-01}}</ref>
Kai-Ulrich Deissner<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mediamarktsaturn.com/impressum |titel=Impressum |hrsg=MediaMarktSaturn |abruf=2023-02-23}}</ref>
| Mitarbeiterzahl = 50.148 <small>(2021/22)</small><ref name="Unternehmen">{{Internetquelle |url=https://www.ceconomy.de/media/ceconomy_geschaeftsbericht_2021_22.pdf |titel=Ceconomy AG Geschäftsbericht 2021 22 - ceconomy geschaeftsbericht 2021 22.pdf |format=PDF |abruf=2023-02-23}}</ref>
| Umsatz = 21,8 Mrd. [[Euro]] <small>(2021/22)</small><ref name="Unternehmen">{{Internetquelle |url=https://www.ceconomy.de/media/ceconomy_geschaeftsbericht_2021_22.pdf |titel=Ceconomy AG Geschäftsbericht 2021 22 - ceconomy geschaeftsbericht 2021 22.pdf |format=PDF |abruf=2023-02-23}}</ref>
| Stand =
| Branche = [[Elektronik]][[einzelhandel]]
| Homepage = www.mediamarktsaturn.com
}}
 
[[Datei:MediaSaturnZentraleIN.jpg|mini|Sitz der Hauptverwaltung der Media-Saturn-Holding in Ingolstadt]]
 
Die '''MediaMarktSaturn Retail Group''' (handelsrechtlich ''Media-Saturn-Holding GmbH'') mit Sitz in [[Ingolstadt]] ist Betreiber Europas größter Elektronik-Fachmarktkette. Das Unternehmen fasst die ehemals eigenständigen Elektrohandelsketten [['''MediaMarkt]]''' und [['''Saturn (Elektronikfachmarkt)|Saturn]]''' zusammen. Mit der Neuaufstellung des [[Metro AG|Metro-Konzerns]] gehört das Unternehmen seit 2017 zum Konzern [[Ceconomy]].
 
== Unternehmensgeschichte und Beteiligungsverhältnisse ==
Eigene Unternehmen ''MediaMarkt'' oderund ''Saturn'' gibt es entgegen einer weit verbreiteten Annahme nicht mehr, lediglich die beiden Marken existieren unabhängig voneinander fort. Die Arbeitsteilung der Marken sieht vor, dass Saturn-Geschäfte häufig in Innenstädten platziert werden, während Media-Märkte eher in „auf der grünen Wiese“ liegenden Einkaufszentren eingerichtet werden.
 
=== Gesellschaftsstruktur ===
Der MediaMarktSaturn-Konzern ist gesellschaftsrechtlich teils dezentral organisiert. Die einzelnen Märkte werden als rechtlich selbstständige Unternehmen geführt, deren Kapitalmehrheit jeweils der MediaMarktSaturn Retail Group gehört. Die Geschäftsführer der Märkte sind als Geschäftsführer in das Handelsregister eingetragen und, haben aber durch die fortschreitende Zentralisierung kaum Entscheidungsbefugnisse bezüglich Warensortiment, Preise und Werbung. Die bekannten Werbekampagnen der Marken MediaMarkt, Saturn und [[redcoon]] werden von der internen Marketing-Organisation [[#Dienstleister redblue|redblue Marketing GmbH]] in München konzipiert. Der Name bezieht sich auf die Hausfarben der beiden Marken. Die Werbeausgaben der MediaMarktSaturn-Gruppe beliefen sich 2007 auf rund 500 Millionen Euro.
 
1988 beteiligte sich dieder [[Galeria Kaufhof|Kaufhof]] mit einer Mehrheit von 54 Prozent an der Holding der 1979 gegründeten Media-Märkte. MediaMarkt übernahm 1990 die konkurrierende Handelskette Saturn, an der Kaufhof bereits beteiligt war. Die ''Kaufhof Holding AG'' wurde 1996 mit der ''[[Metro AG|Metro Cash & Carry]]'', der ''Deutschen SB-Kauf AG'' und der ''[[Asko Deutsche Kaufhaus AG]]'' (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) zur [[Metro AG]] verschmolzen. Seit der Verschmelzung zur MediaMarktSaturn Retail Group werden MediaMarkt und Saturn als eigenständige Marken in einem zentral gesteuerten Konzern geführt.
Die bekannten Werbekampagnen der Marken MediaMarkt, Saturn und [[redcoon]] werden von der internen Marketing-Organisation [[#Dienstleister redblue|redblue Marketing GmbH]] in München konzipiert. Der Name bezieht sich auf die Hausfarben der beiden Marken. Die Werbeausgaben der MediaMarktSaturn-Gruppe beliefen sich 2007 auf rund 500 Millionen Euro.
1988 beteiligte sich die [[Kaufhof]] mit einer Mehrheit von 54 Prozent an der Holding der 1979 gegründeten Media-Märkte. MediaMarkt übernahm 1990 die konkurrierende Handelskette Saturn, an der Kaufhof bereits beteiligt war. Die ''Kaufhof Holding AG'' wurde 1996 mit der ''[[Metro Cash & Carry]]'', der ''Deutschen SB-Kauf AG'' und der ''[[Asko Deutsche Kaufhaus AG]]'' (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) zur [[Metro AG]] verschmolzen. Seit der Verschmelzung zur MediaMarktSaturn Retail Group werden MediaMarkt und Saturn als eigenständige Marken in einem zentral gesteuerten Konzern geführt.
 
Der Metro-Konzern hielt nunmehr 75,41&nbsp;Prozent am Kapital der Media-Saturn-Holding GmbH. Die Metro Holding ist ihrerseits als AG formal eigenständig, faktisch hält jedoch der Beteiligungskonzern [[Franz Haniel & Cie.]] die Fäden in der Hand und entscheidet bei strukturellen Fragen der Metro Holding.<ref>{{WebarchivInternetquelle |url=http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1081640_l1/index.htm |texttitel=Führungswechsel an der Spitze der Media-Saturn-Unternehmensgruppe |hrsg=Metro Group |datum=2006-07-17 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090328152033/http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1081640_l1/index.htm |waybackarchiv-datum=200903281520332009-03-28 |abruf=2023-11-18}} ([[archive.org]])</ref> Seit Januar 2013 verfügtverfügte die Metro über rund 78 % der Anteile. Weitere 21,67 % gehören der [[Erich Kellerhals|Familie Kellerhals]] über ihre indirekt gehaltene Beteiligungsgesellschaft Convergenta Invest.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/0,2828,879986,00.html |titel=Media-Saturn-Mitgründer verkauft an Metro |abruf=2013-02-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Walter Gunz |url=http://www.convergenta.com/unternehmen/ |titel=Unternehmensstruktur Convergenta Invest Gruppe |werk= |hrsg=Nachruf |datum=2017-12 |abruf=2017-06-18}}</ref>
 
Bis zum 31. Dezember 2006 war [[Leopold Stiefel]] –&nbsp;einer der Gründer von MediaMarkt&nbsp;– Geschäftsführer und Gesellschafter der Media-Saturn-Holding. Seit dem 1. Januar 2011 fungierte Horst Norberg als Geschäftsführer. Er trat am 6. Mai 2014 mit sofortiger Wirkung zurück. Von 2014 bis 2018 war [[Pieter Haas]] Geschäftsführer.<ref>[http{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/media-saturn-chef-horst-norberg-tritt-ab-a-967894.html ''|titel=Media-Saturn-Chef Horst Norberg tritt vorzeitig ab''], |hrsg=[[Der Spiegel (online)|Spiegel Online,]] 6.|datum=2014-05-06 Mai|sprache=de 2014.|abruf=2023-12-18}}</ref> Dieser musste das Unternehmen mit sofortiger Wirkung nach einer dritten Reduzierung der Gewinnziele und einem damit verbundenem Kurssturz der Aktie im Oktober 2018 verlassen. Der ebenfalls entlassene Finanzchef Mark Frese übernahm bis zur Neubesetzung des VorstandspostenVorstandspostens mit Dieter Haag Molkenteller die Unternehmensleitung.<ref>[http{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/ceconomy-mediasaturn-feuert-pieter-haas-und-mark-frese-a-1233061.html Das war jetzt zu blöd – |titel=MediaSaturn-Chefs müssen gehen] manager|hrsg=[[Manager magazin,Magazin]] |datum=2018-10-13. Oktober|sprache=de 2018|abruf=2023-12-18}}</ref>
 
Im November 2018 wurde der ehemalige Spanien-Chef von Media-Saturn Ferran Reverter zum neuen Hauptgeschäftsführer berufen.<ref>[{{Internetquelle |autor=Matthias Hell |url=https://www.channelpartner.de/a/auch-geschaeftsfuehrer-kirsch-verlaesst-media-saturn,3334817 |titel=Auch Geschäftsführer Kirsch verlässt Media-Saturn] channelpartner.de,|hrsg=Channel Partner |datum=2018-11-14. November|sprache=de 2018|abruf=2023-12-18}}</ref> Reverter wechselte 2021 zum [[FC Barcelona]], wodurchworaufhin der neue [[Ceconomy]]-Vorstandsvorsitzende [[Karsten Wildberger]] zum neuen Geschäftsführer benannt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wuv.de/marketing/eon_manager_wildberger_fuehrt_media_saturn_holding |titel=Eon-Manager Wildberger führt Media-Saturn-Holding |hrsg=wuv.de |datum=2021-05-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20211202010524/https://www.wuv.de/marketing/eon_manager_wildberger_fuehrt_media_saturn_holding |archiv-datum=2021-12-02 |abruf=2021-11-09}}</ref>
 
=== Gesellschafterstreit ===
Convergenta Invest, die Beteiligungsgesellschaft der Familie Kellerhals, befindetbefand sich seit 2011 in teils erbitterten Gesellschafterstreitigkeiten mit der Mehrheitsgesellschafterin Metro AG. Diese mündeten in Entscheidungen des OLG München und des Bundesgerichtshofs.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=OLG München, Urteil vom 9. August 2012, Az. 23 U 4173/11 |werk= |hrsg= |datum=2012-08-09 |abruf=2017-06-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=BGH, Beschluss vom 16. April 2015, Az. I ZB 3/14 |werk= |hrsg= |datum=2015-04-16 |abruf=2017-06-18}}</ref><ref name="BGH-12.04.2016">{{Internetquelle |autor= |url=https://openjur.de/u/886649.html |titel=BGH, Urteil vom 12. April 2016, Az. II ZR 275/14 |werk= |hrsg= |datum=2016-04-12 |abruf=2017-06-18}}</ref> Die Auseinandersetzungen zwischen den Gesellschaftern gingen danach aber weiter. Convergenta Invest schlug daher Ende 2016 vor, dass der Investor [[Clemens Vedder]] in den gesellschaftsrechtlichen Streitigkeiten zwischen Convergenta Invest und Metro als Mediator aktiv wird.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.dgap.de/dgap/News/dgap_media/clemens-vedder-als-mediator-von-der-convergenta-invest-vorgeschlagen/?newsID=970367 |titel=Clemens J. Vedder als Mediator von der Convergenta Invest vorgeschlagen |werk= |hrsg= |datum=2016-11-04 |abruf=2017-06-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sören Jensen |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/media-saturn-clemens-vedder-wird-mediator-a-1122699.html |titel=Zerstrittene Media-Saturn-Eigner finden Schlichter |werk= |hrsg= |datum=2016-11-23 |abruf=2017-06-18}}</ref> Vedder schlug nach Verhandlungen vor, dass Metro Kellerhals seine MSH-Anteile für rund 2,6 Mrd. Euro abkauft. Kellerhals stimmte dem Vorschlag zu, Metro lehnte ihn ab. Kellerhals starb am 25. Dezember 2017.
 
Der Gesellschafterstreit konnte im Dezember 2020 beigelegt werden, indem die Minderheitsbeteiligung von Convergenta in einen 29,9-Prozent-Anteil an Ceconomy umgewandelt wurde und CovergentaConvergenta zudem 130 Millionen Euro erhielt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.boersen-zeitung.de/ceconomy-beendet-gesellschafterstreit-e03874a2-cf4f-11eb-a739-6b4c0019618e |titel=Ceconomy beendet Gesellschafterstreit |hrsg=boersen-zeitung.de |datum=2021-06-17 |abruf=2021-11-09}}</ref>
 
==== Beirat Media-Saturn-Holding GmbH ====
Vor dem Hintergrund einer schleppenden Geschäftsentwicklung bei Metro-Saturn, insbesondere im Online-Handel, beschloss die Gesellschafterversammlung der Media-Saturn-Holding GmbH mit den Stimmen der Mehrheitsaktionärin, der Metro AG, in 2011 einen Beirat einzurichten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fnp.de/nachrichten/wirtschaft/Metro-droht-Schlappe-im-Kampf-um-Media-Saturn;art686,70459 |titel=Metro droht Schlappe im Kampf um Media-Saturn |hrsg=[[Frankfurter Neue Presse]] |datum=2011-07-20 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171203013745/http://www.fnp.de/nachrichten/wirtschaft/Metro-droht-Schlappe-im-Kampf-um-Media-Saturn;art686,70459 |archiv-datum=2017-12-03 |abruf=2017-06-18}}</ref> In diesem konnten wichtige Gesellschafterentscheidungen nur noch mit einfacher Mehrheit getroffen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=OLG München, Urteil vom 9. August 2012, Az. 23 U 4173/11 |werk= |hrsg= |datum=2012-08-09 |abruf=2017-06-18}}</ref> Zuvor konnten diese aufgrund besonderer Vetorechte von Kellerhals/Convergenta (für wichtige Entscheidungen bedarf es 80 % der Stimmen) nur mit Zustimmung beider Gesellschafter, nämlich Convergenta und Metro AG, getroffen werden. Über den neu eingerichteten Beirat konnte Metro AG nun diese Entscheidungen auch ohne Zustimmung von Kellerhals treffen. Die Einrichtung eines solchen Beirats war in der Satzung für den Fall vorgesehen, dass sich der letzte Gründer-Gesellschafter aus dem operativen Geschäft zurückzieht – dies war mit dem Rückzug von Leopold Stiefel Ende 2006 der Fall gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=OLG München, Urteil vom 9. August 2012, Az. 23 U 4173/11 |werk= |hrsg= |datum=2012-08-09 |abruf=2017-06-18}}</ref>
 
Convergenta sah darin eine unzulässige Umgehung ihrer Gesellschafterrechte und focht den Gesellschafterbeschluss dagegen zunächst vor dem Landgericht Ingolstadt und dann vor dem OLG München an. Sie verlor diese Klage, da das OLG München für die Einrichtung des Beirats eine ausreichende Grundlage in dem Gesellschaftsvertrag sah.<ref>{{Internetquelle |autor=OLG München |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=Urteil vom 9. August 2012, Az.: 23 U 4173/11 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2017-06-18}}</ref>
 
Metro ließ im Anschluss daran in einem schiedsgerichtlichen Verfahren feststellen, dass der Beirat für bestimmte Geschäftsführungsmaßnahmen ausschließlich zuständig ist und für Beschlüsse des Beirats die einfache Mehrheit nach Köpfen ausreicht (d.&nbsp;h. Kellerhals kein Vetorecht hat).<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/860687.html |titel=BGH, Beschluss vom 16. April 2015, Az.: I ZB 3/14 |werk= |hrsg= |datum=2015-04-16 |abruf=2017-06-18}}</ref> Dazu gehören Entscheidungen über das Budget, den Kauf und Verkauf von Töchtern, Mietverträge sowie Personalien wie die Berufung von Geschäftsführern der Landesgesellschaften. Für andere Entscheidungen braucht Metro aufgrund des ursprünglichen Schiedsspruchs weiterhin eine Mehrheit von 80 Prozent&nbsp;– wie etwa für die Bestellung oder Abberufung von Geschäftsführern der Media-Saturn-Holding.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2015/09/schlusspunkt-bgh-weist-beschwerde-von-kellerhals-gegen-entscheidung-zum-media-saturn-beirat-ab |titel=Schlappe vor BGH: Gleiss-Mandant Kellerhals kann Metro-Abstimmungsverhalten nicht erzwingen |werk= |hrsg= |datum=2015-09-30 |abruf=2017-06-18}}</ref>
 
Convergenta sah darin eine unzulässige Umgehung ihrer Gesellschafterrechte und focht den Gesellschafterbeschluss dagegen zunächst vor dem Landgericht Ingolstadt und dann vor dem OLG München an. Sie verlor diese Klage, da das OLG München für die Einrichtung des Beirats eine ausreichende Grundlage in dem Gesellschaftsvertrag sah.<ref>{{Internetquelle |autor=OLG München |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=Urteil vom 9. August 2012, Az.: 23 U 4173/11 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2017-06-18}}</ref> Metro ließ im Anschluss daran in einem schiedsgerichtlichen Verfahren feststellen, dass der Beirat für bestimmte Geschäftsführungsmaßnahmen ausschließlich zuständig ist und für Beschlüsse des Beirats die einfache Mehrheit nach Köpfen ausreicht (d.&nbsp;h.also Kellerhals kein Vetorecht hat).<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/860687.html |titel=BGH, Beschluss vom 16. April 2015, Az.: I ZB 3/14 |werk= |hrsg= |datum=2015-04-16 |abruf=2017-06-18}}</ref> Dazu gehören Entscheidungen über das Budget, den Kauf und Verkauf von Töchtern, Mietverträge sowie Personalien wie die Berufung von Geschäftsführern der Landesgesellschaften. Für andere Entscheidungen braucht Metro aufgrund des ursprünglichen Schiedsspruchs weiterhin eine Mehrheit von 80 Prozent&nbsp;– wie, etwa für die Bestellung oder Abberufung von Geschäftsführern der Media-Saturn-Holding.<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2015/09/schlusspunkt-bgh-weist-beschwerde-von-kellerhals-gegen-entscheidung-zum-media-saturn-beirat-ab |titel=SchlappeBGH vorweist BGH:Beschwerde Gleiss-Mandantvon Kellerhals kanngegen MetroEntscheidung zum Media-AbstimmungsverhaltenSaturn-Beirat nichtab erzwingen|hrsg=JUVE |datum=2015-09-30 |abruf=2017-06-18}}</ref> Kellerhals/Convergenta klagte gegen die Vollstreckbarkeit dieses Schiedsspruchs, hatte damit aber nach einem Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 16. April 2015 keinen Erfolg.<ref>{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=BGH, Beschluss vom 16. April 2015, Az. I ZB 3/14 |werk= |hrsg= |datum=2015-0904-3016 |abruf=2017-06-18}}</ref>
Kellerhals/Convergenta klagte gegen die Vollstreckbarkeit dieses Schiedsspruchs, hatte damit aber nach einem Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 16. April 2015 keinen Erfolg.<ref>{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/499353.html |titel=BGH, Beschluss vom 16. April 2015, Az. I ZB 3/14 |werk= |hrsg= |datum=2015-04-16 |abruf=2017-06-18}}</ref>
 
==== Abstimmungsverhalten Metro in Gesellschafterversammlung ====
In einem weiteren Gesellschafterstreit ging es um die (vermeintliche) Pflicht der Metro AG, in der Gesellschafterversammlung in einem bestimmten Sinne abzustimmen. Anlass war eine Abstimmung Ende 2012 über verschiedene Standortmaßnahmen wie die Eröffnung neuer Standorte von Mediamarkt/Saturn im In- und Ausland und dem Neuabschluss von Mietverträgen. In der Gesellschafterversammlung der Media-Saturn-Holding stimmte Metro in neun Fällen gegen die jeweilige Standortmaßnahme mit der Begründung, es sei hierfür kein Gesellschafterbeschluss notwendig, vielmehr könne dies die Geschäftsführung alleine entscheiden.
 
Kellerhals/Convergenta ging hiergegen mit einer Anfechtungs- und Feststellungsklage vor. Der Bundesgerichtshof wies diese Klage in einem Urteil vom 12. April 2016 jedoch ab.<ref name="BGH-12.04.2016" /><ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2016/04/schlappe-vor-bgh-gleiss-mandant-kellerhals-kann-metro-abstimmungsverhalten-nicht-erzwingen |titel=Schlappe vor BGH: Gleiss-Mandant Kellerhals kann Metro-Abstimmungsverhalten nicht erzwingen |werk= |hrsg=JURE |datum=2016-04-12 |abruf=2017-06-18}}</ref> Metro sei als Gesellschafterin grundsätzlich in ihrem Stimmverhalten frei. Eine Pflicht zur Abstimmung in einem bestimmten Sinne bestehe nur dann, wenn zur Verfolgung der Interessen der Gesellschaft keine andere Stimmabgabe denkbar ist, andernfalls nur schwere Nachteile entstehen und die eigenen Interessen des Gesellschafters dahinter zurückstehen müssen. Dies sei im vorliegenden Fall bei der Ablehnung der geplanten neun Standortmaßnahmen auch angesichts der Größe der Mediamarkt/Saturn-Gruppe nicht ersichtlich gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/886649.html |titel=Bundesgerichtshof, Urteil vom 12. April 2016, Az. II ZR 275/14 |werk= |hrsg= |datum=2016-04-12 |abruf=2017-06-18}}</ref> Auch habe Metro mit ihrem Abstimmungsverhalten nicht rechtsmissbräuchlich gegenüber der Minderheitsgesellschafterin Convergenta Invest / Kellerhals gehandelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://openjur.de/u/886649.html |titel=Bundesgerichtshof, Urteil vom 12. April 2016, Az. II ZR 275/14 |werk= |hrsg= |datum=2016-04-12 |abruf=2017-06-18}}</ref>
 
==== Aufspaltung der Metro ====
2016 wurde bekannt, dass die Dachgesellschaft der MediaMarktSaturn Retail Group, die Metro AG, ab Mitte 2017 in zwei eigenständige Unternehmen aufgeteilt wird. Kellerhals/Convergenta gab daraufhin bekannt, gegen diese Aufspaltung zu klagen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-media-saturn-gruender-erich-kellerhals-klagt-gegen-aufspaltung-a-1138138.html |titel=Media-Saturn-Gründer Kellerhals gibt nicht auf |werk= |hrsg= |datum=2017-03-10 |abruf=2017-06-18}}</ref> Kellerhals begründete dies damit, dass die Aufspaltung nur dazu diene, ihn zu schädigen, nur den Großaktionären der Metro AG nütze und steuerlich nachteilhaft sei.<ref>{{Internetquelle |autor=Erich Kellerhals |url=http://ex2.kellerhals.eu/das-wahre-motiv-einer-konzernaufspaltung-2252017 |titel=Das wahre Motiv einer Konzernaufspaltung |werk= |hrsg= |datum=2017-05-22 |abruf=2017-06-18}}</ref> Das OLG Düsseldorf entschied am 22. Juni 2016, dass die von Kellerhals erhobenen Anfechtungsklagen einer Eintragung der Aufspaltung ins Handelsregister nicht entgegenstehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/klage-gegen-aufspaltung-metro-siegt-gegen-kellerhals/19968044.html |titel=Metro siegt gegen Kellerhals |werk= |hrsg= |datum=2017-06-22 |abruf=2017-06-23}}</ref> Am 12. Juli 2017 wurde das übrige Geschäft der Metro Group als [[Metro AG|Metro Wholesale & Food Specialist]] abgespalten. Der Elektronikbereich mit den Marken MediaMarkt, Saturn und redcoon verblieb in der Metro, die mittlerweile als [[Ceconomy]] am Markt auftritt.
 
Am 12. Juli 2017 wurde das übrige Geschäft der Metro Group als [[Metro Wholesale & Food Specialist|Metro Wholesale & Food Specialist AG]] abgespalten. Der Elektronikbereich mit den Marken MediaMarkt, Saturn und redcoon verblieb in der Metro, die mittlerweile als [[Ceconomy]] am Markt auftritt.
 
== {{Anker|Marke „MediaMarkt“|MediaMarkt}} Marke „MediaMarkt“ ==
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[[Datei:GoslarMediamarkt.jpg|mini|MediaMarkt in [[Goslar]]]]
[[Datei:Media-markt-automat.jpg|mini|Media-Markt-Verkaufsautomat am [[Flughafen Hamburg|Hamburger Flughafen]]]]
'''MediaMarkt''' wurde 1979 von den vier Unternehmern [[Leopold Stiefel]], [[Walter Gunz]], [[Erich Kellerhals|Erich]] und Helga Kellerhals in [[München]] gegründet. 1979 wurde der erste Markt im [[Euro-Industriepark]] in München eröffnet.<ref>Joachim Zentes, Dirk Morschett, Hanna Schramm-Klein: ''Strategic Retail Management - Text and International Cases.'' 2007, Springer, ISBN 978-3-8349-9272-7, S. 45</ref> Bis 1985 entstanden neun weitere Märkte nahe München. 1989 – nach der Beteiligung des [[Galeria Kaufhof|Kaufhofs]] – begann die Expansion zunächst ins benachbarte Ausland.
 
Im November 2010 wurde der erste MediaMarkt in der [[Volksrepublik China]] in der Huai Hai Road in [[Shanghai]] eröffnet. Bis 2012 folgten sechs weitere Märkte in Fernost, die zusammen mit [[Foxconn]] über ein [[Joint Venture]] realisiert wurden und den Einstieg in den chinesischen Markt vereinfachen sollten.<ref>{{WebarchivInternetquelle |autor=Henning Hinze |url=http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:agenda-media-markts-kampf-um-china/50116862.html |texttitel=''Media Markts Kampf um China''. |waybackhrsg=20100524052320}} In: ''[[Financial Times Deutschland]]'', |datum=2010-05-21. Mai|sprache=de 2010|archiv-url=https://web.archive.org/web/20100524052320/http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:agenda-media-markts-kampf-um-china/50116862.html |archiv-datum=2010-05-24 |abruf=2023-12-18}}</ref> Im Januar 2013 wurde bekannt, dass sich MediaMarkt aus der VR China zurückzieht, da die Metro-Gruppe das für die weitere Expansion notwendige [[Kapital]] nicht aufbringen könne.<ref>{{Internetquelle |url=httphttps://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/0,2828,877788,00.html |titel=Media Markt scheitert in China |datum=2013-01-16 |hrsg=[[Manager Magazin]] |abruf=2015-12-08}}</ref> Der Rückzug vom chinesischen Markt dauerte nur wenige Monate: Die meisten Filialen wurden zum 11. März geschlossen, lediglich eine Filiale in Shanghai blieb noch bis zum 30. April geöffnet, um Kundenservice bieten zu können. Der telefonische Support wurde zum 30. Juni eingestellt.
 
Im Sommer 2018 gab Media-Saturn den Rückzug aus Russland bekannt. Die 63 vorhandenen Märkte sollten für 258 Millionen Euro an eine Holding verkauft werden, welche die Konkurrenten ''M.Video'' und ''Eldorado'' vereint. Die Umstellung sollte, vorbehaltlich der Genehmigung durch das russische Kartellamt, bis zum 2. Quartal 2019 abgeschlossen sein.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/media-markt-mutter-ceconomy-verkauft-russlandgeschaeft-15649448.html |titel=Media-Markt-Mutterkonzern verkauft sein Russlandgeschäft |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2018-06-20 |sprache=de |abruf=2023-12-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://ostexperte.de/media-markt-russlandgeschaeft |titel=Media-Markt-Mutterkonzern verkauft Russlandgeschäft |hrsg=ostexperte.de |datum=2018-06-20 |sprache=de |abruf=2023-12-18}}</ref> Im März 2021 gab das Unternehmen die Schließung von 13 Märkten bis Herbst 2022 in Deutschland bekannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Jana Wehmann |url=https://www.24rhein.de/leben-im-westen/shopping/media-markt-saturn-schliessung-standorte-filialen-nrw-coronavirus-90799453.html |titel=Media Markt-Saturn: Welche Filialen schließen? |werk=24 Rhein |datum=2021-07-01 |abruf=2021-07-21}}</ref>
1989 – nach der Beteiligung der Kaufhof AG – begann die Expansion zunächst ins benachbarte Ausland.
Im November 2010 wurde der erste MediaMarkt in der [[Volksrepublik China]] in der Huai Hai Road in [[Shanghai]] eröffnet. Bis 2012 folgten sechs weitere Märkte in Fernost, die zusammen mit [[Foxconn]] über ein [[Joint Venture]] realisiert wurden und den Einstieg in den chinesischen Markt vereinfachen sollten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:agenda-media-markts-kampf-um-china/50116862.html |text=''Media Markts Kampf um China''. |wayback=20100524052320}} In: ''[[Financial Times Deutschland]]'', 21. Mai 2010.</ref> Im Januar 2013 wurde bekannt, dass sich MediaMarkt aus der VR China zurückzieht, da die Metro-Gruppe das für die weitere Expansion notwendige [[Kapital]] nicht aufbringen könne.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/0,2828,877788,00.html |titel=Media Markt scheitert in China |abruf=2015-12-08}}</ref> Der Rückzug vom chinesischen Markt dauerte nur wenige Monate: Die meisten Filialen wurden zum 11. März geschlossen, lediglich eine Filiale in Shanghai blieb noch bis zum 30. April geöffnet, um Kundenservice bieten zu können. Der telefonische Support wurde zum 30. Juni eingestellt.
 
2024 wurden in der Schweiz 20 Standorte von [[Melectronics]] übernommen, welche in MediaMarkt-Filialen umgebaut werden sollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://corporate.migros.ch/de/news/schweizer-fahrradhersteller-thoemus-uebernimmt-12-filialen-von-bike-world |titel=Schweizer Fahrradhersteller Thömus übernimmt 12 Filialen von Bike World |werk=corporate.migros.ch |datum=2024-09-10 |abruf=2024-09-10}}</ref>
Im Sommer 2018 gab Media-Saturn den Rückzug aus Russland bekannt. Die 63 vorhandenen Märkte sollten für 258 Millionen Euro an eine Holding verkauft werden, welche die Konkurrenten ''M.Video'' und ''Eldorado'' vereint. Die Umstellung sollte, vorbehaltlich der Genehmigung durch das russische Kartellamt, bis zum 2. Quartal 2019 abgeschlossen sein.<ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/ceconomy-media-saturn-besiegelt-verkauf-des-defizitaeren-russland-geschaefts/22711554.html Ceconomy besiegelt Verkauf des defizitären Russland-Geschäftes] im ''Handelsblatt'', 20. Juni 2018</ref><ref>[https://ostexperte.de/media-markt-russlandgeschaeft/ Media-Markt Mutterkonzern verkauft Russlandgeschäft] in: ''Ostexperte.de'', 20. Juni 2018</ref>
 
Heute gibt es über 1000 Media- und Saturn-Märkte in 13 Staaten (Stand: 30. September 2022).<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mediamarktsaturn.com/company/international-pr%C3%A4sentpresence |titel=International präsent |werk= |hrsg= |datum= |abruf=20232024-0201-2322}}</ref> Im März 2021 gab das Unternehmen die Schließung von 13 Märkten bis Herbst 2022 in Deutschland bekannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Jana Wehmann |url=https://www.24rhein.de/leben-im-westen/shopping/media-markt-saturn-schliessung-standorte-filialen-nrw-coronavirus-90799453.html |titel=Media Markt-Saturn: Welche Filialen schließen? |werk=24 Rhein |datum=2021-07-01 |abruf=2021-07-21}}</ref>
Media-Saturn bezeichnet sich als die größte Elektronik-Fachmarktkette Europas.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mediamarktsaturn.com/press/press-releases/neuer-name-sorgt-f%C3%BCr-klarheit-der-au%C3%9Fenkommunikation-aus-media-saturn-holding |titel=MediaMarktSaturn Retail Group |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2017-03-09 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170312044030/http://www.mediamarktsaturn.com/press/press-releases/neuer-name-sorgt-f%C3%BCr-klarheit-der-au%C3%9Fenkommunikation-aus-media-saturn-holding |archiv-datum=2017-03-12 |offline=ja |archiv-bot=2024-03-17 18:38:50 InternetArchiveBot }}</ref>
 
[[Datei:European countries in which mediamarkt operates.svg|mini|Europäische Länder, in denen MediaMarkt tätig ist]]
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|}
 
Ein MediaMarkt hat ein Sortiment von durchschnittlich 45.000 Artikeln, unter anderem aus den Bereichen [[Telekommunikation]], [[Computer]], [[Fotografie]], [[High Fidelity|HiFi]] und [[Elektrogerät]]e. Bekannt geworden ist die Marke vor allem durch den seit 1995 mit großem Werbeaufwand verbreiteten [[Claim (Werbung)|Claim]] „Ich bin doch nicht blöd!“ (in anderen europäischen Staaten z.&nbsp;T.zum Teil mit leichten Abwandlungen), der als Hauptmotto aber immer durch weitere Mottos wie „Saubillig und noch viel mehr“ begleitet wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.media-saturn.com/group/brochure/rot-2013-de/page36.html |titel=ROT 2013_ebook_DE |offline=2022-03-25ja |abruf=2015-12-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304130243/http://www.media-saturn.com/group/brochure/rot-2013-de/page36.html |archiv-datum=2016-03-04 |archiv-bot=2024-03-17 18:38:50 InternetArchiveBot }}</ref> Seit Oktober 2015 nutzt MediaMarkt den Slogan „Hauptsache ihr habt Spaß!“ in den [[Werbespot]]s. Zuständig für die Spots ist erstmals die [[Hirschen Group]]. Ein Spot greift das [[Trikotwerbung|Trikotsponsoring]] beim [[FC Ingolstadt 04]] auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wuv.de/marketing/hauptsache_ihr_habt_spass_neue_spots_von_media_markt |titel="HAUPTSACHE IHR HABT SPASS!": NEUE SPOTS VON MEDIA-MARKT |werk=[[Werben & Verkaufen|W&V]] |abruf=2015-11-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304183218/http://www.wuv.de/marketing/hauptsache_ihr_habt_spass_neue_spots_von_media_markt |archiv-datum=2016-03-04 |offline=ja |archiv-bot=2024-03-17 18:38:50 InternetArchiveBot }}</ref>
Ein MediaMarkt hat ein Sortiment von durchschnittlich 45.000 Artikeln, unter anderem aus den Bereichen [[Telekommunikation]], [[Computer]], [[Fotografie]], [[High Fidelity|HiFi]] und [[Elektrogerät]]e.
 
Bekannt geworden ist die Marke vor allem durch den seit 1995 mit großem Werbeaufwand verbreiteten [[Claim (Werbung)|Claim]] „Ich bin doch nicht blöd!“ (in anderen europäischen Staaten z.&nbsp;T. mit leichten Abwandlungen), der als Hauptmotto aber immer durch weitere Mottos wie „Saubillig und noch viel mehr“ begleitet wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.media-saturn.com/group/brochure/rot-2013-de/page36.html |titel=ROT 2013_ebook_DE |offline=2022-03-25 |abruf=2015-12-08}}</ref> Seit Oktober 2015 nutzt MediaMarkt den Slogan „Hauptsache ihr habt Spaß!“ in den [[Werbespot]]s. Zuständig für die Spots ist erstmals die [[Hirschen Group]]. Ein Spot greift das [[Trikotwerbung|Trikotsponsoring]] beim [[FC Ingolstadt 04]] auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wuv.de/marketing/hauptsache_ihr_habt_spass_neue_spots_von_media_markt |titel="HAUPTSACHE IHR HABT SPASS!": NEUE SPOTS VON MEDIA-MARKT |werk=[[Werben & Verkaufen|W&V]] |abruf=2015-11-29}}</ref>
 
== Marke „Saturn“ ==
[[Datei:Saturn-Logo.svg|mini|Aktuelles Saturn-Logo]]
[[Datei:Hansahochhaus1.jpg|mini|[[Hansahochhaus]] in [[Köln]]|hochkant]]
[[Datei:Saturn hbf.jpg|mini|Saturn-Markt im [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipziger Hauptbahnhof]]]]
[[Datei:Saturn im Einkaufscenter Limbecker Platz.jpg|mini|Zweigeschossiger Saturn-Markt im Einkaufszentrum [[Limbecker Platz (Einkaufszentrum)|Limbecker Platz]] in [[Essen]]]]
[[Datei:Saturn Hamburg-Altstadt, Mönckebergstraße 1 (2006).jpg|mini|Saturn-Kaufhaus in der Hamburger [[Mönckebergstraße]]]]
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[[Datei:Saturn-Markt Theresienhöhe München Eingang.jpg|mini|Saturn-Markt mit charakteristischem orangem Lichttor]]
=== Märkte ===
Der erste '''Saturn-Hansa'''-Markt wurde im Juli 1961 von [[Friedrich Wilhelm Waffenschmidt|Friedrich Wilhelm und Anni Waffenschmidt]] am [[Köln]]er [[Kölner Ringe#Hansaring|Hansaring]] eröffnet. Auf 120 m² wurden vorwiegend an „Diplomaten aus aller Welt“ unterhaltungselektronische Artikel verkauft. 1968 gründeten die beiden das Unternehmen Hansa-Foto. Seit 1969 konnten auch Privatkunden bei „Saturn“ und „Hansa-Foto“ einkaufen. 1972 eröffneten die Waffenschmidts das erste technische Kaufhaus in Köln mit der nach eigenen Angaben „größten [[Schallplatte]]nschau der Welt“. Anfang der 1980er-Jahre entstand eine große Filiale auf der Theresienhöhe in München, 1985 folgte eine Filiale in [[Frankfurt am Main]] unter Beteiligung der [[Galeria Kaufhof|Kaufhof]]-Gruppe. Saturn wurde 1990 durch die Holding des MediaMarktes erworben, beide gingen in der MediaMarktSaturn Retail Group auf. Die Saturn-Märkte wurden wie Media-Märkte dezentralisiert.
 
1992 gab es siebenacht Saturn-Hansa-Märkte (Köln, Frankfurt, München, Dortmund, Bremen, Hannover, Nürnberg, Gelsenkirchen).
 
Üblicherweise beträgt die Fläche eines Ladengeschäftes zwischen 2.100 m² und 10.000 m². Eine Ausnahme (und gleichzeitig der größte zusammenhängende Elektronikfachmarkt der Welt) findet sich mit 18.000 m² und sechs Stockwerken in Hamburg. Dessen Entstehung hängt mit der Fusion der Marken [[Horten AG|Horten]] und [[Kaufhof]] Mitte der 1990er-Jahre zusammen: In Hamburg hätten damit zwei Kaufhof-Warenhäuser unmittelbar nebeneinander in sehr guter Lage in der [[Mönckebergstraße]] direkt am [[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] gestanden. Da Saturn ebenso wie damals Kaufhof dem Metro-Konzern angehört, besetzte man das ehemalige Horten-Kaufhaus 1999 mit dem Elektromarkt aus eigenem Haus.
 
Im Mai 2015 eröffnete im Untergeschoss der [[Schlosshöfe]] [[Oldenburg (OldenburgOldb)|Oldenburg]] der bisher kleinste Saturn-Markt Deutschlands, mit einer Fläche von nur 2.000&nbsp;m², zumal die Metro Group bekanntgegeben hat, auf kleinere Flächen in Media- und Saturn-Märkten Wert zu legen.<ref>[https://www.immobilien-zeitung.de/1000020584/metro-pocht-auf-kleinere-flaechen-bei-media-saturn Metro pocht auf kleinere Flaechen bei Media-Saturn], Artikel aus der Immobilien-Zeitung vom 31. Juli 2014, abgerufen am 27. Januar 2016</ref> Bei einigen Filialplanungen wird die Bekanntgabe nicht berücksichtigt (z.&nbsp;B.zum Beispiel in [[Bielefeld]] durch Auszug aus der heute geschlossenen Galeria Kaufhof zugunsten des Neubaus der City-Passage, welcher eineinhalb Jahre dauert).
 
Per Juli 2011 wurden die 36 Saturn-Märkte in Frankreich an die HTM Group verkauft.
Im September 2012<ref>[https://www.blick.ch/news/wirtschaft/schweizer-filialen-saturn-verschwindet-media-markt-uebernimmt-id2042064.html Beitrag über vermeintlichen Rückzug von Saturn Schweiz.] Blick.</ref> wurde bekannt, dass aufgrund ausbleibenden Erfolgs die Saturn-Märkte in der Schweiz in MediaMärkte umfirmiert werden sollen, was aber von Unternehmensseite weder bestätigt noch dementiert wurde. Tatsächlich hat Saturn Schweiz im Jahre 2011 20&nbsp;Millionen Franken Verlust eingefahren. Außerdem wurde eine für Anfang Oktober 2012 geplante Kampagne „3&nbsp;Jahre SATURN in der Schweiz“ zurückgezogen, ein entsprechender Newsletter jedoch noch falsch versendet. Am 8. Oktober 2012 erklärte Carsten Sommer, Chef von Saturn Schweiz, dass weiterhin an der Marke „Saturn“ in der Schweiz festgehalten werde, es gebe keinerlei Beschlüsse für einen Rückzug und Umfirmierungen.<ref>[https://www.blick.ch/news/wirtschaft/mitarbeiter-bangen-um-ihren-job-was-ist-los-bei-media-saturn-id2060608.html ''Interview mit Carsten Sommer.''] in Blick.</ref>
 
Gut sechs Monate nach der Erklärung, mit der Marke „Saturn“ in der Schweiz weiter expandieren zu wollen, wurde am 9. April 2013 der Rückzug der Marke aus der Schweiz bekanntgegeben. Nun hieß es, dass vier der sechs Schweizer Standorte bis Juli 2013 in „MediaMärkte“ umgewandelt werden sollen, die beiden Standorte in Spreitenbach und Winterthur würden höchstwahrscheinlich aufgegeben. Zwei weitere geplante neue Standorte wurden sistiert und sollen 2014 als „MediaMarkt“-Standorte realisiert werden.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Aus-fuer-Saturn-Maerkte-in-der-Schweiz-1838030.html ''Aus für Saturn-Märkte in der Schweiz.''] Heise Online, 9. April 2013.</ref><ref>[https://www.blick.ch/news/wirtschaft/deutsche-ziehen-stecker-saturn-verschwindet-aus-der-schweiz-id2264233.html ''Saturn verschwindet aus der Schweiz.''] Blick, 9. April 2013.</ref> Per Ende Juni 2013 wurden schließlich die Saturn-Filialen in Spreitenbach und Winterthur geschlossen, die übrigen vier Filialen in Media-Märkte umfirmiert.<ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Saturn-Winterthur-schliesst-/story/11989267 ''Saturn Winterthur schliesst.''] Tages-Anzeiger, 7. Mai 2013.</ref><ref>[http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/baden/der-saturn-markt-im-tivoli-wird-definitiv-geschlossen-126381722 ''Saturn Spreitenbach schliesst.''] Aargauer Zeitung, 11. April 2013.</ref> Auch in Ungarn wurde die Marke Saturn zugunsten von MediaMarkt aufgegeben. Seit dem 1. November 2012 firmieren die vormaligen ungarischen Saturn-Läden als MediaMärkte.<ref>[http://index.hu/gazdasag/magyar/2012/10/21/media_markt_lesz_a_saturn_uzletekbol ''Saturn wurde in dem Media Markt integriert.''] (ung.ungarisch).</ref> Am 29. November 2012 wurde in [[Kiel]] der 150. Saturn-Markt eröffnet.
 
Am 29. November 2012 wurde in [[Kiel]] der 150. Saturn-Markt eröffnet.
Anfang Oktober 2013 wurde bekannt, dass sich Saturn ebenfalls aus Belgien zurückzieht. Der Saturn-Markt in Antwerpen wurde geschlossen, die Filialen in Kortrijk, Brügge, Wilrijk und Lüttich firmierten in MediaMarkt um.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.channelpartner.de/a/saturn-rueckzug-aus-belgien-und-kritik-vom-media-markt-gruender,2616375 |titel=Saturn-Rückzug aus Belgien und Kritik vom Media-Markt-Gründer |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2015-12-08}}</ref> Im Jahre 2013 wurden die fünf in der Türkei bestehenden Märkte mit dem kompletten Personal in MediaMarkt umgewandelt. Am 27. Juni 2014 wurde durch die MediaMarktSaturn Retail Group bekanntgegeben, auch die 13 niederländischen Saturn-Märkte in MediaMärkte zum Herbst 2014 umflaggen zu wollen, alle Jobs sollten erhalten bleiben. Anfang 2015 wurden auch die Saturn-Märkte in Italien in MediaMärkte (dortiger Markenname MediaWorld) umgewandelt.
 
In Polen wurde Anfang 2018 auf MediaMarkt umgestellt.<ref>[{{Webarchiv|url=https://www.wuv.de/marketing/das_langsame_sterben_der_marke_saturn |wayback=20211023153538 |text=Das langsame Sterben der Marke Saturn] |archiv-bot=2024-03-17 18:38:50 InternetArchiveBot }} in: W&V vom 29. Mai 2018</ref>
 
Im September 2020 wurden alle 15 Saturn-Märkte in Österreich zu Media-Märkten umgewandelt.<ref>{{Internetquelle |autor=<!--mey:--> |url=https://kurier.at/wirtschaft/marke-saturn-von-oesterreichischem-markt-verschwunden/401050018 |titel=Marke Saturn von österreichischem Markt verschwunden |werk=kurier.at |datum=2020-10-01 |abruf=2020-10-04}}</ref> In Luxemburg erfolgte die Umfirmierung im Juni 2021.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wort.lu/de/business/saturn-mediamarkt-keine-entlassungen-in-luxemburg-5f8ff270de135b92363940a4 |titel=Saturn/Mediamarkt: Keine Entlassungen in Luxemburg |werk=Luxemburger Wort |datum=2020-10-21 |abruf=2022-03-15}}</ref>
 
Im Juli 2021 verkündete das Unternehmen bis 2022 die kurzfristige Schließung von 13 Märkten der Marke Saturn. Die Schließungen erfolgten weitgehend zusätzlich zu den bereits im März angekündigten Media-Markt-Schließungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/sparhammer-saturn-schliesst-13-filialen-ist-ihre-auch-dabei-li.174404 |titel=Beliebte Kette verkleinert sich |titelerg=Spar-Hammer: Elektronik-Gigant Saturn schließt 13 Filialen! Ist Ihre auch dabei? |werk=Berliner Kurier |datum=2021-08-01 |abruf=2021-08-22}}</ref> Im März 2022 gab es in Deutschland noch 134 Saturn-Märkte, im Oktober waren es nur noch 131.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.saturn.de/markt/ |wayback=20230405184556 |text=Marktübersicht Deutschland |archiv-bot=2024-03-17 18:38:50 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 15. März 2022</ref> Seit August 2023 gibt es nur noch 130 Saturn-Märkte, weil der Saturn-Markt in [[Kiel]] geschlossen wurde. Stattdessen wurde im [[Sophienhof (Kiel)|Kieler Sophienhof]] ein Mediamarkt eröffnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Müller |url=https://www.kn-online.de/lokales/kiel/eroeffnung-media-markt-im-sophienhof-in-kiel-angebote-zum-start-YO64IAVKINA4HNVMHYYXPKXJYU.html |titel=Eröffnung Media Markt im Sophienhof in Kiel: Angebote zum Start |datum=2023-08-01 |sprache=de |abruf=2023-08-04}}</ref>
Im März 2022 gab es in Deutschland noch 134 Saturn-Märkte, im Oktober waren es nur noch 131.<ref>[https://www.saturn.de/markt/ Marktübersicht Deutschland], abgerufen am 15. März 2022</ref>
Seit August 2023 gibt es nur noch 130 Saturn-Märkte, weil der Saturn-Markt in [[Kiel]] geschlossen wurde. Stattdessen wurde im [[Sophienhof (Kiel)|Kieler Sophienhof]] ein Mediamarkt eröffnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Müller |url=https://www.kn-online.de/lokales/kiel/eroeffnung-media-markt-im-sophienhof-in-kiel-angebote-zum-start-YO64IAVKINA4HNVMHYYXPKXJYU.html |titel=Eröffnung Media Markt im Sophienhof in Kiel: Angebote zum Start |datum=2023-08-01 |sprache=de |abruf=2023-08-04}}</ref>
 
=== Marketing ===
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== Marke „redcoon“ ==
{{Hauptartikel|redcoon}}
redcoon mit Hauptsitz in [[Aschaffenburg]] war ein [[Discounter|Discount]]-[[Elektronischer Handel|Onlineshop]] mit Sortimentsschwerpunkt [[Unterhaltungselektronik]] in Deutschland und Österreich. Das Unternehmen war in mehreren Ländern Europas aktiv. Es wurde 2003 von dem früheren MediaMarkt-Manager Reiner Heckel gegründet. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2007/2008 bei 138 Mio. Euro.
 
Im März 2011 wurde eine Übernahme durch die MediaMarktSaturn Retail Group ([[Metro AG]]) bekannt, der es zuvor nicht mit Erfolg gelungen war, einen eigenen Onlineshop aufzubauen.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Media-Saturn-schafft-mit-Uebernahme-von-Redcoon-de-Fakten-im-Online-Handel-1218521.html heise online]</ref> Der Kaufpreis betrug rund 125 Mio. EUR.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/reports/geschaeftsbericht-2011_de.pdf |titel=Geschäftsbericht Metro Group 2011 |werk= |hrsg= |datum= |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170204105814if_/https://www.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/reports/geschaeftsbericht-2011_de.pdf |archiv-datum=2017-02-04 |abruf=2023-02-23}}</ref>
 
Ab November 2012 warb das Unternehmen u. a.unter anderem mit den Models [[Micaela Schäfer]], [[Ina Maria Schnitzer|Jordan Carver]] und [[Gina-Lisa Lohfink]], mit dem Claim „So viel billig gab’s noch nie!“, einer ironischen Anspielung auf das öffentliche [[Image]] der werbenden Persönlichkeiten. Des Weiteren war auch [[Alfons Schuhbeck]] als Werbeträger verpflichtet worden.
 
Laut mehreren Berichten des ''[[Manager Magazin]]s'' strebte die MSH-Holding eine Rückabwicklung des redcoon-Kaufs an. Kommerzieller Hintergrund seien die hohen operativen Verluste von redcoon: So habe es im Geschäftsjahr 2015/2016 einen Rohertragsverlust von 45,2 Mio. EUR erwirtschaftet. Der EBIT-Verlust lag im gleichen Geschäftsjahr bei 120,3 Mio. EUR. Die MSH-Holding habe daher die Alteigentümer auf Erstattung des Kaufpreises und der Verluste in Höhe von bis 300 Mio. EUR verklagt. Als Grund für die Klage werden angebliche Kartellrechtsverstöße angeführt. Ein erstes Urteil zugunsten der MSH-Holding gegen einen der Alteigentümer sei bereits ergangen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-media-saturn-will-redcoon-offenbar-loswerden-a-1153777.html |titel=Media Saturn will Redcoon offenbar loswerden |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2017-08-20}}</ref>
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{{Hauptartikel|JUKE (Musikstreamingdienst)}}
 
2009 übernahm die Media-Saturn-Holding die Mehrheit des neun Jahre alten Unternehmens ''24-7 Entertainment GmbH'', welches bereits in der Vergangenheit als technischer Dienstleister hinter dem digitalen Musik-Verkaufportalen von MediaMarkt und Saturn agierte.<ref>{{Internetquelle |autor=Sven Hansen |url=http://www.heise.de/-209168 |titel=Media-Saturn-Holding übernimmt Mehrheit an 24-7-Entertainment |werk=heise online |datum=2009-03-25 |abruf=2019-04-18}}</ref> Dieses Angebot sollte durch einen eigenständigen [[Musikstreaming]]dienst unter eigener Marke Juke ergänzt werden. Auf der IFA 2011 stellte sich die ''JUKE 24-7 Entertainment GmbH'' erstmals der Öffentlichkeit vor.<ref name="presseportal-2011-01-01">{{Internetquelle |url=https://www.presseportal.de/pm/50533/2105035 |titel=13 Millionen Songs bei JUKE 24-7 Entertainment GmbH startet JUKE, Europas einfachsten Musikstreamingdienst |werk=[[presseportal.de]] |datum=2011-01-01 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190418072940/https://www.presseportal.de/pm/50533/2105035 |archiv-datum=2019-04-18 |abruf=2022-05-18 |abruf-verborgen=1}}</ref>
 
Im August 2015 fand der Wechsel der Domain von www.myjuke.com auf www.juke.com statt. Im Zuge der Umstellung war JUKE nicht mehr nur als reiner Abo-Dienst verfügbar, sondern konnte Musik auch digital erworben werden, ebenso wie E-Books, Spiele, Software-Titel sowie Filme und Serien. Filme und Serien konnten in vielen Fällen auch mit einer Leih-Frist von 48 Stunden ausgeliehen werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.media-saturn.com/press/DE/PressReleases/Seiten/150803Media-SaturnJUKElaunch.aspx |titel=Media-Saturn startet neues Entertainment-Portal JUKE |werk=media-saturn.com |abruf=2016-10-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161030231324/http://www.media-saturn.com/press/DE/PressReleases/Seiten/150803Media-SaturnJUKElaunch.aspx |archiv-datum=2016-10-30 |offline=ja |archiv-bot=2024-03-17 18:38:50 InternetArchiveBot }}</ref> Ende 2017 teilte JUKE mit, dass ab 1. Januar 2018 nur noch Musikstreaming angeboten wird. Kunden die gekaufte Artikel zuvor erworben hatten, sollten diese bis 31. Dezember 2017 herunterladen für eine spätere offline-Nutzung.<ref name="golem-2017-11-07">{{Internetquelle |autor=Ingo Pakalsk |url=https://www.golem.de/news/streaming-juke-bald-nur-noch-mit-musik-streaming-flatrate-1711-131008.html |titel=Juke bald nur noch mit Musik-Streaming-Flatrate |werk=golem.de |datum=2017-11-07 |abruf=2019-04-18}}</ref>
 
2017 verkaufte die Media-Saturn ihre B2B-Musiktochter 24-7 Entertainment GmbH inklusive der ''Juke Entertainment GmbH'' an das britische Unternehmen [[7digital]] und wurde zugleich größter Anteilseigner und wichtigster Kunde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mediamarktsaturn.com/press/press-releases/mediamarktsaturn-beteiligte-sich-am-digitalmusikunternehmen-7digital |titel=MediaMarktSaturn beteiligte sich am Digitalmusikunternehmen 7digital |werk=mediamarktsaturn.com |datum=2017-06-20 |abruf=2019-04-18}}</ref> Am 1. Mai 2019 wurde per Vertrag beschlossen, dass die Media-Saturn ihre Zusammenarbeit mit 7digital beendet und ihren 11,5 %-Anteil ordnungsgemäß verkauft nach der Zahlung einer Abfindung in Höhe von 4,5 Mio. Euro.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.billboard.com/articles/business/8500805/7digital-juke-settlement-mediamarktsaturn-stock-price |titel=7digital Agrees to $4.5 Million Settlement That Ends Juke Partnership |werk=billboard.com |datum=2019-04-03 |abruf=2019-04-18}}</ref> Der Vertrag beinhaltet insbesondere die Verrechnung der Kosten der Beendigung von Juke Musikstreaming.<ref>{{Internetquelle |url=https://polaris.brighterir.com/public/7digital/news/rns/story/rmpo32r |titel=7digital agrees terms for settlement with MediaMarktSaturn over Juke service |werk=polaris.brighterir.com |datum=2019-03-01 |abruf=2019-04-18}}</ref> Der Dienst wurde zum 30. April 2019 endgültig eingestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Denise Bergert |url=http://www.heise.de/-4401835 |titel=Media-Saturn stellt Musik-Streaming-Dienst Juke ein |werk=heise online |datum=2019-04-17 |abruf=2019-04-18}}</ref>
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{{Hauptartikel|Imtron}}
 
Imtron ist eine konzerninterne Großhandelsgesellschaft, die für die Produktion und den Import der Media-Saturn-[[Handelsmarke|Eigenmarke]]n ''ok.'' (Haushaltsgroß- und Haushaltskleingeräte), ''KOENIC'' (Haushaltsgroß- und Haushaltskleingeräte), ''PEAQ'' (Unterhaltungselektronik), ''ISY'' (Elektronische Lifestyle-Produkte) und ''Technostar'' (E-Scooter) zuständig ist.
 
== Dienstleister „RTS Service Group“ ==
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==== 0-%-Finanzierungen ====
2013 wurden 0-%-Finanzierungen durch die spanische Bank [[Banco Santander]] kritisiert. Es wird nur auf einen Hinweis im Kleingedruckten eine Kreditausfallversicherung abgeschlossen, die 10 % kostet.<ref>{{Internetquelle |url=http://help.orf.at/stories/1714801/ |titel=Kreditversicherung wider Willen |werk=help.ORF.at |hrsg=Österreichischer Rundfunk |datum=2013-02-23 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140812202157/http://help.orf.at/stories/1714801/ |archiv-datum=2014-08-12 |abruf=2023-02-23}}</ref>
 
=== Verwendung eines Lieds von Rio Reiser ===
Im Jahr 2006 ausgestrahlte Media-Markt-Werbespots enthielten ein Lied mit dem Text „Saubillig und noch viel mehr“. Das Lied war eine Umdichtung des Titels ''[[König von Deutschland (Rio-Reiser-Lied)|König von Deutschland]]'' von [[Rio Reiser]]. Freunde und Anhänger Reisers haben sich über den Missbrauch des Lieds zu Werbezwecken beklagt, da Reiser bekennender [[Antikapitalismus|Anti-Kapitalist]] war und posthum in eine Rolle gedrängt werden sollte, die er zu Lebzeiten ablehnte.<ref>[http://www.laut.de/Rio-Reiser/Media-Markt-verdient-an-Ikone-der-Linken/16-11-2006 ''Rio Reiser: Media Markt verdient an Ikone der Linken''.] Laut.de vom 16. November 2006</ref>
 
=== Werbung mit Uwe Seeler ===
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=== Ausschließlicher Verkauf von Intel-PCs ===
Laut 2008 veröffentlichter Nachforschungen der [[Financial Times Deutschland]] hat sich die MediaMarktSaturn Retail Group bereits im Jahr 1999 gegenüber [[Intel#Wettbewerbsverstöße|Intel]] verpflichtet, ausschließlich PCs mit Intel-Prozessoren zu vertreiben. Dafür erhielt die Holding allein 2007 von Intel 85&nbsp;Millionen Euro an Einkaufsrabatten und Werbekostenzuschüssen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/:Agenda%20Intel%20Mediamarkt/360912.html |text=Dossier: Intel inside Mediamarkt |wayback=20090512152936}}, Artikel vom 28. Mai 2008 in der [[Financial Times Deutschland]].</ref> Die europäischen Kartellbehörden ermittelten wegen Wettbewerbsverzerrung. Intel wurde wegen dieser und anderer wettbewerbsrechtlicher Verstöße von der europäischen Wettbewerbskommission im Mai 2009 zu einer Geldstrafe von 1,06&nbsp;Milliarden Euro verurteilt.<ref>Stefan Schultz: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,624575,00.html ''Wettbewerbsverstöße: Intels Praktiken schockieren Kartellrechtler''], Spiegel Online, 13. Mai 2009.</ref>
 
Die Handelskette sei durch Intels Rabatt-System dazu bewegt worden, nur unwesentliche oder gar keine Computer mit [[AMD]]-Prozessoren im Sortiment zu führen. Laut EU-Kommission habe Intel seit 1997 direkte und indirekte Zahlungen an MSH geleistet. Die Zahlungen waren an die Bedingung geknüpft, sofern möglich, ausschließlich Intel-Systeme anzubieten.<ref>[https://www.heise.de/ct/inhalt/2010/02/152/ ''Strafzettel XXXL – Die Milliardenstrafe der EU gegen Intel''.] In: ''[[c’t]]'', 02/2010</ref>
 
=== Nach Diebstählen Leibesvisitationen ===
In [[Krems an der Donau]] in [[Niederösterreich]] wurden 2014 nach Diebstählen beim MediaMarkt, die durch Mitarbeiter begangen worden sein sollen, nicht nur Taschenkontrollen, wie in vielen Unternehmen üblich, sondern auch [[Leibesvisitation]]en an allen Mitarbeitern durchgeführt. Die Gewerkschaften sehen dieses Vorgehen als Verletzung der [[Menschenwürde]].<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2624102/ Leibesvisitation bei Mitarbeitern] auf [[Österreichischer Rundfunk|ORF]]-Online vom 7. Januar 2014, abgerufen am 9. Januar 2014.</ref> In der Folge meldeten auch Angestellte anderer Filialen in Österreich diese Vorgangsweise. Vom Unternehmen wurde diese Vorgehensweise den Sicherheitsdienstleistern angelastet.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2624466/ Media Markt: Weitere Leibesvisitationen] auf ORF-Online vom 9. Januar 2014, abgerufen am 9. Januar 2014.</ref>
 
=== Kartellverfahren ===
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== Weblinks ==
{{Commonscat|Media-Saturn Group}}
* [https://www.mediamarktsaturn.com/ Offizielle MediaMarktSaturn-Website] von MediaMarktSaturn
* [https://www.mediamarkt.de/ Offizielle Website] von Media-Markt-Website]
* [https://www.saturn.de/ Offizielle Saturn-Website] von Saturn
* Nils Klawitter: [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,521405,00.html ''Kalkuliertes Chaos''.] ''[[Der Spiegel (online)|Spiegel Online]]'', 3. Dezember 2007
* [https://ichbindochbloed.de/ Forum für unzufriedene MediaMarkt-Kunden]
 
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
 
[[Kategorie:Metro AG]]
[[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Elektronik)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Ingolstadt)]]
[[Kategorie:Metro AG]]
[[Kategorie:Echo-Pop-Preisträger]]
[[Kategorie:GegründetUnternehmensgründung 1979]]
[[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Deutschland)]]
[[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Luxemburg)]]