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→‎Begriff: Wenn es im deutschsprachigen Text auch deutsch gesagt werden darf, dann lieber „ausdrücklich“. – Entweder „sei“ oder „ist“, nicht beides.
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== Begriff ==
Der Begriff Völkerschau ist im deutschsprachigen Raum heute der meist verwendete Begriff für die zeitgenössisch ganz unterschiedlich betitelten derartigen Veranstaltungen. Im Zusammenhang der Zurschaustellung von Menschen wurde er ausdrücklichexplizit erstmals bei der „[[Carl Marquardt|Marquardt's]] afrikanischen Völkerschau“ verwendet, die 1904 durch mehrere Städte im Deutschen Reich tourte. Im zeitnössischen wissenschaftlichen Diskurs wurden die seit den 1870er Jahren verbreiteten Schauen oft als „Menschenausstellungen“ oder „Menschenvorstellungen“ bezeichnet. Carl Hagenbeck, der ab 1875 die ersten Völkerschauen veranstaltete, nannte sie auch „Ethnologisch-zoologische Ausstellungen“ oder „Völkerausstellungen“.<ref>Anne Dreesbach: ''Gezähmte Wilde.'' Frankfurt am Main 2005, S.&nbsp;319.</ref> Die [[Impresario]]s gaben jeder der Schauen einen eigenen Titel, mit denen sie in Zeitungen und auf Plakaten beworben wurden. Die Bezeichnungen der Herkunft der zur Schau gestellten Menschen (beispielsweise „[[Samen (Volk)|Samen]]“ oder „[[Nubier]]“; siehe hierzu den Absatz [[Völkerschau#Herkunft und Stereotype|Herkunft und Stereotype]]) wurden dabei oft mit Begriffen wie „[[Karawane]]n“, „Truppen“, „Gruppen“ oder „Ausstellungen“ kombiniert. Zudem finden sich in den Titeln der Völkerschauen häufig kolonialistische und rassistische Begriffe wie „Wilde“, oder „[[Kannibale]]n“. Dabei kann nicht jede Zurschaustellung indigener Menschen als Völkerschau bezeichnet werden, beispielsweise zählen Shows in [[Wachsfigurenkabinett|Panoptiken]], [[Varieté]]s und [[Zirkus]]sen oder Zurschaustellungen in Jahrmarktbuden nicht zum Genre der Völkerschauen (s. [[Völkerschau#Typologie und Entwicklungen|Typologie und Entwicklungen]]).
 
In der Ethnologie und Geschichtswissenschaft wurde der Begriff der Völkerschau erstmals in den 1950er Jahren verwendet, um einen Unterschied der Hagenbeckschen Schauen zu anderen, früheren Formen der Schaustellung indigener Menschen zu artikulieren. Heute ist dieser Begriff im deutschsprachigen Raum weitgehend etabliert. Nach Anne Dreesbach sei ist der Begriff der Völkerschau dabei jedoch zur Beschreibung des Phänomens unzureichend, da er der Zuordnung dieser Veranstaltungen in den Bereich der Schaustellung lediglich unzureichend zum Ausdruck bringt.<ref name="Dreesbach319">Anne Dreesbach: ''Gezähmte Wilde.'' Frankfurt am Main 2005, S.&nbsp;319f.</ref> Im internationalen Sprachgebrauch ist der Begriff ''Menschenzoo'' seit der Veröffentlichung des 2001 in Frankreich erschienenen Sammelbandes ''Zoos Humains. Au temps des exhibitions humaines''<ref>Pascal Blanchard u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''MenschenZoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit.'' Hamburg 2012.</ref> (deutscher Titel: ''Menschenzoos. Schaufenster der Unmenschlichkeit'', 2012 erschienen) verbreitet.
 
== Forschungsstand ==