„Wallenstein (Schiller)“ – Versionsunterschied

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{{Hauptartikel|Die Piccolomini}}
 
Mit dem zweiten Teil beginnt die Haupthandlung der Wallenstein-Trilogie. Die Perspektive wechselt von den einfachen Soldaten zu den Führern der Truppe des Fürsten ''Wallenstein'', des Oberbefehlshabers der kaiserlichen Armee. Jene versammeln sich im Lager bei Pilsen, warten dort auf weitere Befehle. Größtenteils sind sie begeisterte Anhänger des Fürsten und schätzen ihn sogar mehr als den höher gestellten Kaiser. Dessen Befehle missachtete Wallenstein wiederholt, er liegt mit dem Kaiser im Streit. Wohl um Wallenstein zu schwächen, befiehlt ihm der Kaiser, einen Teil des Heeres abzutreten. Der Fürst will das nicht hinnehmen und überlegt offiziell, das Kommando über die kaiserlichen Truppen aufzugeben. Im Geheimen führt er Verhandlungen mit den Gegnern des Kaisers, den Schweden, um den Kaiser zum Frieden zu zwingen, möchte sich die Möglichkeit eines Bündnisses mit den Schweden gegen den Kaiser offenhalten. Dazu drängen ihn auch seine engsten Vertrauten, sein Schwager ''Terzky'' und ''Illo''. Jene lassen alle Heerführer ein Dokument unterschreiben, in dem Wallenstein Treue geschworen wird. Allerdings lassen sie sie in dem Glauben, dass in dem Dokument die Treue zu Wallenstein durch die Treue zum Kaiser eingeschränkt würde; in der zur Unterschrift vorgelegten Fassung der Erklärung ist diese Einschränkung aber heimlich entfernt.
 
Wallenstein weiß nicht, dass sein Vertrauter [[Octavio Piccolomini (1599–1656)|Octavio Piccolomini]], der seine Pläne ebenfalls kennt, dem Kaiser treu blieb, für jenen spioniert und eine Vollmacht bekam, Wallenstein offiziell als Oberbefehlshaber abzulösen. Diese Vollmacht will Octavio aber erst nutzen, wenn Wallenstein sich öffentlich gegen den Kaiser stellt. Kaiserlichen Spähern gelingt, einen Unterhändler Wallensteins auf dem Weg zu den Schweden abzufangen; somit steht Wallensteins Überführung kurz bevor. Die Lage verkompliziert, dass Octavios Sohn ''[[Max Piccolomini]]''&nbsp;<ref>Die Figur des Max Piccolomini ist von Schiller aus dichterischen Gründen erfunden worden.</ref> und Wallensteins Tochter ''Thekla'' sich ineinander verlieben. Max ist ein begeisterter Anhänger Wallensteins und wird von ihm sehr fürsorglich behandelt. Er glaubt dem Vater nicht, dass Wallenstein den Kaiser verraten will. „Die Piccolomini“ endet mit Max´ Entschluss, Wallenstein direkt nach seinen Plänen zu befragen. Dadurch soll sich für ihn entscheiden, ob er sich gegen seinen eigenen Vater oder gegen den von ihm verehrten Wallenstein stellen muss.
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Aber ''Octavio Piccolomini'' gelingt, als geheimer Beauftragter des Kaisers fast alle wichtigen Führer aus Wallensteins Armee zur Abkehr von Wallenstein zu bewegen. Insbesondere beweist er ''[[Walter Butler (Oberst)|Buttler]]'', dass Wallenstein dessen Karriere heimlich behinderte; der gekränkte Buttler bleibt bei Wallenstein, um sich rächen zu können. Octavios einziger Sohn, ''Max Piccolomini'', ist zerrissen zwischen seiner Treue zum Kaiser einerseits, seiner Bewunderung für Wallenstein sowie seiner Liebe zu dessen Tochter ''Thekla'' andererseits. Schließlich entscheidet er sich dafür, Wallenstein zu verlassen. Er versucht, sich dennoch als Freund von ihm zu trennen, wird aber von Wallenstein verstoßen, der darauf mit seinen letzten Getreuen nach [[Eger (Böhmen)|Eger]] flieht. Max Piccolomini stürzt sich selbstmörderisch in einen aussichtslosen Kampf gegen die Schweden und fällt. Als Thekla davon erfährt, bricht sie heimlich zu Max' Grabstätte auf, um bei ihrem Geliebten den Tod zu finden. Auch Wallenstein trauert um den Verlust, glaubt aber, dass ihm das Schicksal Max genommen habe, um zukünftiges Glück auszugleichen.
 
In der Nacht ermorden Buttlers Schergen, ''Macdonald'' und ''Deveroux'', die beiden hohen Offiziere Illo und Terzky bei einem Festmahl und - in dessen Schlafzimmer - auch Wallenstein selbst. Das Drama endet mit einem letzten Dialog zwischen Octavio und seiner Hauptgegenspielerin, der Gräfin Terzky, die sich zuvor vergiftete und nun stirbt. Octavio erhält am Ende die
Botschaft, er sei zum Dank für seine Treue vom Kaiser in den Fürstenstand erhoben worden.