„Thünensche Ringe“ – Versionsunterschied

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== Landwirtschaftliche Nutzung im 19. Jahrhundert ==
Aus diesen Bedingungen ergaben sich im frühen 19. Jahrhundert ringförmige, konzentrisch um den Absatzort ausgebildete, Zonen der landwirtschaftlichen Nutzung:
* Im ersten Kreis dominiert die ''freie Wirtschaft''. In dieser Zone könnten theoretisch alle Güter produziert werden, es werden jedoch vorwiegend leichtverderbliche oder transportkostenintensive Güter erzeugt.
* Daran schließt sich, aufgrund der hohen Transportkosten, eine Zone der [[Forstwirtschaft]] an, die im stadtnäheren Bereich [[Brennholz]] und im entfernteren [[Nutzholz]] liefert.
* Darauf folgt eine Zone der [[Fruchtwechselwirtschaft]]. Hier wird intensiver Ackerbau im Wechsel zwischen [[Blattfrucht|Blatt-]] und [[Halmfrucht]] betrieben.
* Dem schließt sich eine Zone der [[Koppelwirtschaft]] an, bei der das Land abwechselnd als [[Acker]] oder [[Weide (Grünland)|Weide]] verwendet wird.
* In der fünften Zone dominiert die [[Dreifelderwirtschaft]], der extensivsten Form des Getreidebaus mit Brache.
* Im äußersten Bereich übersteigen die Transportkosten die Gewinne aus der Getreidewirtschaft, deshalb kann hier nur noch [[Viehzucht]] betrieben werden, deren Erzeugnisse aufgrund ihres hohen Wertes die Transportkosten tragen können.
 
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In [[Entwicklungsland|Entwicklungsländern]] mit schlecht ausgebauter Infrastruktur kann das Modell Thünens auch heute noch Gültigkeit haben.
 
Einen gewissen Nachhall haben die Thünenschen Ringe in den bedeutenden Obst- und Gemüseanbaugebieten in der Nähe von Großstädten, also von Absatzmärkten, wie z. B. das [[Altes Land]] oder die [[Vierlande]] in Bezug auf Hamburg oder das [[ Havelland]] in Bezug auf Berlin.
 
== Literatur ==
* Asmus Petersen: ''Thünens Isolierter Staat. Die Landwirtschaft als Glied der Volkswirtschaft''. Berlin 1944
* [[Ulrich van Suntum]]: ''Die Thünen’schen Ringe''. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiSt), 9. Jg., Heft 8 (August 1980), S. 383
* Heinz Rieter (Hrsg.): ''Johann Heinrich von Thünen als Wirtschaftstheoretiker'' (= Studien zur Entwicklung der ökonomischen Theorie; 14 / Schriften des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften; N.F., 115). Duncker & Humblot, Berlin 1995
* Heinrich Wiskemann: ''Die antike Landwirtschaft und das von Thünen’sche Gesetz. Aus den alten Schriftstellern dargelegt''. Hirzel, Leipzig 1859 ([http://www.google.de/books?id=P-MAAAAAYAAJ Digitalisat])