Meir Lahav (geb. 1936 in Sofia) ist ein israelischer Chemiker und Materialwissenschaftler und emeritierter[1] Professor am Weizmann-Institut für Wissenschaften.
Lahav emigrierte 1948 nach Israel. Er studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem, wo er 1962 einen Master in Polymerchemie erwarb. Bei Gerhard Schmidt am Weizmann-Institut für Wissenschaften erwarb er 1967 einen Ph.D. in Festkörperchemie. Als Postdoktorand arbeitete Lahav unter anderem bei Paul Doughty Bartlett an der Harvard University, bevor er 1971 nach Israel zurückkehrte. Seit 1985 hatte er eine ordentliche Professur am Weizmann-Institut inne.
Lahav befasste sich in einer jahrelangen Kooperation mit Leslie Leiserowitz damit, wie sich Kristallbildung und Kristallwachstums durch gezielte Verunreinigungen (useful impurities) beeinflussen lassen und mit der direkten Bestimmung des Chiralitätssinns von Molekülen. Er untersuchte Kristallisations- und Grenzflächenphänomene wie die Packung amphiphiler Moleküle an der Phasengrenze, die Grundlagen für heterogene Katalyse und bemühte sich um das Verständnis von Biomembranen. Er entwarf selbstorganisierende Langmuir-Blodgett-Schichten (siehe Selbstorganisierende Monoschicht), untersuchte Reaktionswege durch asymmetrische Transformationen in chirale und zentrosymmetrische Kristalle, Gast-Wirt-Wechselwirkungen in organischer Festkörper, die Korrelation makroskopischer Phänomene mit molekularer Chiralität, sowie stereochemische und regiospezifische Photoreaktionen innerhalb organischer Festkörper.
Lahav erhielt 1984 den Centenary Prize der Royal Society of Chemistry,[2] 1987 die Prelog Medaille,[3] 2002 den Gregori-Aminoff-Preis,[4] 2006 die Chirality Medal[5] und 2016 den Israel-Preis.[6] Seit 1997 ist er Mitglied der Leopoldina.[7]
Meir Lahav ist verheiratet und hat drei Kinder.
Weblinks
- Meir Lahav ( vom 1. März 2017 im Internet Archive)
- Prof. Meir Lahav beim Weizmann-Institut für Wissenschaften (weizmann.ac.il)
Einzelnachweise
- ↑ Faculty – materials. In: weizmann.ac.il. Abgerufen am 2. September 2017 (englisch).
- ↑ RSC Centenary Prize Previous Winners. In: rsc.org. Abgerufen am 2. September 2017 (englisch).
- ↑ Frühere Prelog-Lektoren und deren Laudatien. In: chab.ethz.ch. Abgerufen am 2. September 2017.
- ↑ Kungl. Vetenskapsakademien. In: kva.se. Abgerufen am 2. September 2017.
- ↑ Chirality. In: onlinelibrary.wiley.com. Abgerufen am 2. September 2017 (englisch).
- ↑ Weizmann professors claim Israel Prize in chemistry and physics. In: haaretz.com. 7. Februar 2016, abgerufen am 2. September 2017.
- ↑ Mitgliedseintrag von Meir Lahav bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 2. September 2017.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Lahav, Meir |
| KURZBESCHREIBUNG | israelischer Chemiker und Materialwissenschaftler |
| GEBURTSDATUM | 1936 |
| GEBURTSORT | Sofia |