„Walter Brandmüller“ – Versionsunterschied

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Kardinal Brandmüller zelebrierte am 15. Mai 2011 erstmals seit der Liturgiereform von 1969/70 ein Pontifikalamt im [[Tridentinische Messe|außerordentlichen Ritus]] an einem der beiden Hauptaltäre von St. Peter, dem Altar der [[Cathedra Petri (Kunstwerk)|Kathedra Petri]].
Kardinal Brandmüller zelebrierte am 15. Mai 2011 erstmals seit der Liturgiereform von 1969/70 ein Pontifikalamt im [[Tridentinische Messe|außerordentlichen Ritus]] an einem der beiden Hauptaltäre von St. Peter, dem Altar der [[Cathedra Petri (Kunstwerk)|Kathedra Petri]].


Aufgrund seines Alters – Brandmüller war zum Zeitpunkt seiner Kreierung zum Kardinal schon älter als 80 Jahre – war er beim [[Konklave 2013]] nicht wahlberechtigt.
Aufgrund seines Alters – Brandmüller war zum Zeitpunkt seiner Kreierung zum Kardinal schon älter als 80 Jahre – war er beim [[Konklave 2013]] nicht wahlberechtigt. Am 5.&nbsp;Dezember 2014 besuchte der das [[Internationales Priesterseminar Herz Jesu|Priesterseminar]] der [[Priesterbruderschaft St. Pius X.|Piusbruderschaft]] in Zaitzkofen.<ref>[https://pius.info/generalhaus/stellungnahmen/9203-usa-bischof-schneider-besucht-das-seminar-in-winona Website der Piusbruderschaft: ''USA: Bischof Schneider besucht das Seminar in Winona'', 17.&nbsp;Februar 2015]</ref>


== Ehrungen und Auszeichnungen ==
== Ehrungen und Auszeichnungen ==

Version vom 17. Februar 2015, 17:34 Uhr

Wappen von Walter Kardinal Brandmüller

Walter Kardinal Brandmüller (* 5. Januar 1929 in Ansbach) ist ein deutscher Theologe, Kirchenhistoriker und Kardinal der römisch-katholischen Kirche. Er war von 1998 bis 2009 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft („Chefhistoriker der Kurie“).

Leben

Brandmüller wurde 1929 in einer Offiziersfamilie in Ansbach geboren. Er wurde evangelisch getauft (der Vater war Katholik, die Mutter Protestantin), trat aber früh zum Katholizismus über.[1] 1948 legte er am Gymnasium Carolinum die Abiturprüfung ab, und studierte danach katholische Theologie. Er empfing am 26. Juli 1953 in Bamberg durch Erzbischof Joseph Otto Kolb die Priesterweihe. Anschließend war er als Kaplan in Kronach und der Bamberger Pfarrei St. Martin tätig. Er wurde 1963 - nach einem Promotionsstudium bei Hermann Tüchle, zu dem er von Erzbischof Josef Schneider freigestellt worden war - an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit zum Thema Das Wiedererstehen katholischer Gemeinden in den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth promoviert. An selber Stelle wurde er 1967 mit einer Abhandlung über das Konzil von Pavia-Siena auch habilitiert. Am 30. Oktober 1969 wurde er als Professor an die damalige Philosophisch-Theologische Hochschule Dillingen berufen. Nach deren Auflösung kam der Hochschullehrer am 7. Oktober 1970 nach Augsburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 1997 als Ordinarius für Neuere und Mittelalterliche Kirchengeschichte an der Universität Augsburg lehrte. Während dieser Zeit betreute er die Pfarrei Mariä Himmelfahrt Walleshausen.[2]

Seit der Habilitation liegt der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit auf der Geschichte der Konzilien. So ist Brandmüller Mitbegründer und Herausgeber der Zeitschrift Annuarium Historiae Conciliorum (Paderborn, seit 1969, mit einigen Supplementen) und der Serie Konziliengeschichte (2 Reihen, seit 1979, bislang 37 Bände). Auch die ihm gewidmete Festschrift steht unter diesem Titel. Daneben gab er das Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte (St. Ottilien, 1991–1999, 3 Bände) heraus.

Er war seit 1981 Mitglied der Päpstlichen Kommission der historischen Wissenschaften, seit 1998 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft in Rom und von 1998 bis 2006 Präsident der Internationalen Kommission für vergleichende Kirchengeschichte.

In diesen Stellungen koordinierte er die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Historiker- und Wissenschaftsakademien, die sich mit kirchengeschichtlichen Themen beschäftigen. Schwerpunkte waren der Fall Galileo Galilei sowie das Konzil von Konstanz und das Erste Vatikanische Konzil. Brandmüller hielt Vorträge am Institut für Universalgeschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, an der Accademia Nazionale dei Lincei („Akademie der Luchse“) in Rom und am Deutschen Historischen Institut in Paris. 2009 ging er in Ruhestand und übergab sein Amt der PCSS an Bernard Ardura.[3]

Priester

Walter Brandmüller empfing am 26. Juli 1953 durch Erzbischof Joseph Otto Kolb die Priesterweihe für das Erzbistum Bamberg.

1981 wurde er von Kardinal-Großmeister Maximilian Kardinal von Fürstenberg zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 14. November 1981 im Kölner Dom durch Franz Hengsbach, Großprior des Ordens, investiert.

Am 17. Juli 1983 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit[4]. 1997 erfolgte die Berufung zum Kanoniker der Peterskirche in Rom und Ernennung zum Apostolischen Protonotar.[5] Zudem war er Domkapitular an der Patriarchalbasilika St. Peter im Vatikan.

Seit April 2006 ist Brandmüller Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.A.V. Capitolina zu Rom im CV.

Kardinal

Im feierlichen Konsistorium vom 20. November 2010 nahm ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Giuliano dei Fiamminghi in das Kardinalskollegium auf.[6] Zuvor wurde er zum Titularerzbischof von Caesarea in Mauretania ernannt. Am 13. November 2010 empfing Walter Brandmüller in der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima durch Raffaele Kardinal Farina SDB die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und der frühere Apostolische Nuntius Giuseppe De Andrea.[7]

Kardinal Brandmüller zelebrierte am 15. Mai 2011 erstmals seit der Liturgiereform von 1969/70 ein Pontifikalamt im außerordentlichen Ritus an einem der beiden Hauptaltäre von St. Peter, dem Altar der Kathedra Petri.

Aufgrund seines Alters – Brandmüller war zum Zeitpunkt seiner Kreierung zum Kardinal schon älter als 80 Jahre – war er beim Konklave 2013 nicht wahlberechtigt. Am 5. Dezember 2014 besuchte der das Priesterseminar der Piusbruderschaft in Zaitzkofen.[8]

Ehrungen und Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Remigius Bäumer (Hrsg.): Synodus. Beiträge zur Konzilien- und allgemeinen Kirchengeschichte. Schöningh, Paderborn 1997, ISBN 3-506-73434-2 (Festschrift, mit Bibliographie 1957–1996, S. 893–935).
  • Cosimo Semeraro (Hrsg.): Walter Brandmüller: Scripta maneant. Raccolta di studi in occasione del suo 80° genetliaco. Libreria Editrice Vaticana, Rom 2009, ISBN 978-88-209-8169-3 (Festschrift zum 80. Geburtstag)[10]
  • Georg Denzler, Überraschungseminenz Brandmüller, in: Kirche In. Das internationale, christlich-ökumenische Nachrichtenmagazin, 25. Jahrgang, Nr. 1, 2011, S. 40-41.
Commons: Walter Brandmüller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Munzinger-Archiv (Internationales Biographisches Archiv 15/2012 vom 10. April 2012).
  2. Diamantenes Jubiläum – Prof. Brandmüller wurde vor 60 Jahren zum Priester geweiht. Augsburger Allgemeine (Onlineausgabe), 26. Juli 2014, abgerufen am 22. August 2014.
  3. Vatikan: Ernennungen – Franzose löst „Chefhistoriker” Brandmüller ab. In: Radio Vatikan. 4. Dezember 2009.
  4. Annuario Pontificio per l’anno 2009. Città del Vaticano 2009, S. 2022.
  5. Der neue Wiesentbote: Erzbischof Schick gratuliert Prälat Professor Walter Brandmüller zur Ernennung zum Kardinal, abgefragt am 17. Januar 2011
  6. Concistoro Ordinario Pubblico per la Creazione di ventiquattro nuovi Cardinali (Continuazione), in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 20. November 2010.
  7. Bischofsweihe für Brandmüller am 13. November, in: Radio Vatikan vom 28. Oktober 2010.
  8. Website der Piusbruderschaft: USA: Bischof Schneider besucht das Seminar in Winona, 17. Februar 2015
  9. ZENIT.org: Prälat Walter Brandmüller vor der Erhebung in den Kardinalsstand zum Bischof geweiht, abgefragt am 17. Januar 2011
  10. Armin Schwibach: Walter Brandmüller: Scripta maneant. In: Zenit. 7. Dezember 2009.