„Kapelle zu unserer lieben Frau Bekümmernis“ – Versionsunterschied
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Die Oberamtsbeschreibung von 1865 erwähnt eine Kapelle, die auf einem Hügel namens ''Gukele-Morr'' stand. Dieser Name stammt vom lateinischen Begriff ''cucculi murus'' |
Die Oberamtsbeschreibung von 1865 erwähnt eine Kapelle, die auf einem Hügel namens ''Gukele-Morr'' (auf älteren Karten auch ''Gugelmur'' oder ''Cuculimur'') stand. Dieser Name stammt vom lateinischen Begriff ''cucculi murus'' (dt.: Gebäude der Hochwache) ab. Der Hügel, von dem man das Neckartal überwachen konnte, befand sich zwischen [[Klingenberg (Heilbronn)|Klingenberg]] und Böckingen. An jener Stelle wird auch der bereits im 15. Jahrhundert abgegangene Ort [[Hetensbach]] verortet. Die Kapelle wäre demnach identisch mit der 1295 erwähnten Kirche in Hetensbach. |
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Die Kapelle, die im Mittelalter als ''Kapelle zu unserer lieben Frauen Bekümmernis'' geweiht worden war, wurde |
Die Kapelle, die im Mittelalter als ''Kapelle zu unserer lieben Frauen Bekümmernis'' geweiht worden war, wurde 1510 eingerissen. 1680 wurde die Ruine als Steinbruch verwendet, wobei die Steine als Baumaterial für ein Bauernhaus in Böckingen genutzt wurden. Bauliche Überreste blieben wohl auch danach noch erhalten, da die Kapelle weiterhin auf Karten des späten 17. Jahrhunderts erscheint. Vollkommen abgetragen wurde die Kapelle, als 1811 die Zabergäustraße angelegt wurde. Die Steine der Kapelle wurden für den Straßenbau eingesetzt. Auch der Hügel, auf dem die Pfarrei Böckingen Weinbau trieb,<ref>''Beschreibung des Oberamts Heilbronn'' (Herausgegeben v. Statistisch-Topographischen Bureau), Stuttgart 1865, S. 155 ff.</ref> wurde im Zuge des Straßenbaus abgetragen. |
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Heute würde sich die Kapelle in der Ludwigsburger Str. 188/190<ref>''Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute''. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 37), Seite 69.</ref><ref>Manfred Tripps: ''Die Kapelle zu unserer lieben Frau Bekümmernis''. In: ''[[Heilbronner Stimme]]'' vom 1. Juni 1983, S. 18 und S. 19.</ref> in Böckingen befinden. |
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* Peter Wanner: ''Wüstungen in Heilbronn und Umgebung. Vorbericht zu einem Forschungsdesiderat.'' In: ''heilbronnica 2. Beiträge zur Stadtgeschichte'', Heilbronn 2003 (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 15), S. 9–50. |
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Aktuelle Version vom 13. September 2019, 11:42 Uhr
Die Kapelle zu unserer lieben Frau Bekümmernis war eine Kapelle in Hetensbach, einem im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnten und im 15. Jahrhundert abgegangenen Dorf auf der heutigen Gemarkung des Heilbronner Stadtteils Böckingen.
Ort und Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Oberamtsbeschreibung von 1865 erwähnt eine Kapelle, die auf einem Hügel namens Gukele-Morr (auf älteren Karten auch Gugelmur oder Cuculimur) stand. Dieser Name stammt vom lateinischen Begriff cucculi murus (dt.: Gebäude der Hochwache) ab. Der Hügel, von dem man das Neckartal überwachen konnte, befand sich zwischen Klingenberg und Böckingen. An jener Stelle wird auch der bereits im 15. Jahrhundert abgegangene Ort Hetensbach verortet. Die Kapelle wäre demnach identisch mit der 1295 erwähnten Kirche in Hetensbach.
Die Kapelle, die im Mittelalter als Kapelle zu unserer lieben Frauen Bekümmernis geweiht worden war, wurde 1510 eingerissen. 1680 wurde die Ruine als Steinbruch verwendet, wobei die Steine als Baumaterial für ein Bauernhaus in Böckingen genutzt wurden. Bauliche Überreste blieben wohl auch danach noch erhalten, da die Kapelle weiterhin auf Karten des späten 17. Jahrhunderts erscheint. Vollkommen abgetragen wurde die Kapelle, als 1811 die Zabergäustraße angelegt wurde. Die Steine der Kapelle wurden für den Straßenbau eingesetzt. Auch der Hügel, auf dem die Pfarrei Böckingen Weinbau trieb,[1] wurde im Zuge des Straßenbaus abgetragen.
Heute würde sich die Kapelle in der Ludwigsburger Str. 188/190[2][3] in Böckingen befinden.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebäude hatte den Grundriss eines länglichen Rechtecks mit einer Länge von 22 Metern, seine starken Mauern waren aus Quadersteinen errichtet. Die Fassade des Gebäudes, die in Richtung der Hochebene lag, wies ein großes Tor mit einem gedrückten Torbogen auf, der von Fensterbögen flankiert wurde. Auf der nördlichen Seite des Gebäudes in Richtung Böckingen befand sich nochmals ein großes Tor, das von einem Rundbogen überspannt war.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Beschreibung des Oberamts Heilbronn (Herausgegeben v. Statistisch-Topographischen Bureau), Stuttgart 1865, S. 155 ff.
- ↑ Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 37), Seite 69.
- ↑ Manfred Tripps: Die Kapelle zu unserer lieben Frau Bekümmernis. In: Heilbronner Stimme vom 1. Juni 1983, S. 18 und S. 19.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Wanner: Wüstungen in Heilbronn und Umgebung. Vorbericht zu einem Forschungsdesiderat. In: heilbronnica 2. Beiträge zur Stadtgeschichte, Heilbronn 2003 (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 15), S. 9–50.
Koordinaten: 49° 7′ 41,2″ N, 9° 11′ 18,1″ O