„Albert Bösel“ – Versionsunterschied

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'''Albert Bösel''' (* [[11. Mai]] [[1834]] in [[Bad Kösen|Kösen]]; † [[13. Juni]] [[1920]] in [[Friedrichroda]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Entomologe]], [[Botanik]]er und Schulrektor. Sein besonderer Verdienst ist der Erhalt und die Erforschung der Flora und Fauna im [[Artern]]er Solgraben.
'''Albert Bösel''' (* [[11. Mai]] [[1834]] in [[Bad Kösen|Kösen]]; † [[13. Juni]] [[1920]] in [[Friedrichroda]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Entomologe]], [[Botanik]]er und Schulrektor. Sein besonderes Verdienst ist der Erhalt und die Erforschung der Salzflora und Fauna im [[Artern]]er Solgraben.


== Leben ==
== Leben ==
Er stammte aus der preußischen Salinenstadt Kösen an der Saale. Nach dem Schulbesuch schlug er eine pädagogische Ausbildung ein. Im Januar 1862 wurde er Rektor der Volksschule in Artern. Zu seinen pädagogischen Schriften zählt u.a. die Publikation ''Der naturgeschichtliche Unterricht in der Volksschule'', die 1887 auf der Seminarkonferenz zu Eisleben in den ''Deutschen Blättern für erziehenden Unterricht'' erschien.
Er stammte aus der preußischen Salinenstadt Kösen an der Saale. Nach dem Schulbesuch schlug er eine pädagogische Ausbildung ein. Im Januar 1862 wurde er Rektor der Volksschule in Artern. Zu seinen pädagogischen Schriften zählt u. a. die Publikation ''Der naturgeschichtliche Unterricht in der Volksschule'', die 1887 auf der Seminarkonferenz zu Eisleben in den ''Deutschen Blättern für erziehenden Unterricht'' erschien.


In seiner Freizeit betätigte er sich als Entomologe und Botaniker. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass in der Nähe von Artern bereits 1885 das Solgebiet im Salzgraben mit seltenen Tieren und Planzen und einer stark salzhaltigen Quelle unter besonderem Schutz gestellt wurde.<ref>Die offizielle Unterschutznahme erfolgte allerdings erst 1935.</ref> Durch das salzhaltige Wasser entstand dort im Arterner Solgraben eine Pflanzenwelt, die eher einer Küstenflora entspricht.<ref>[http://www.thueringen.de/th8/tmuen/naturschutz/biologische_vielfalt/vielfalt_von_lebensraeumen_landschaften/binnensalz/projektgebiete/4/ Arterner Solgraben beim Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz].</ref> Seine Forschungen galten u.a. der dortigen Flora und Fauna, insbesondere auch der [[Solbiene]] (Melitturga clavicornis), um deren Erhalt er sich bemühte.<ref>Er publizierte darüber auch einen Aufsatz.</ref>
In seiner Freizeit betätigte er sich als Entomologe und Botaniker. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass in der Nähe von Artern bereits 1885 das Solgebiet im Salzgraben mit seltenen Tieren und Pflanzen und einer stark salzhaltigen Quelle unter besonderem Schutz gestellt wurde.<ref>Die offizielle Unterschutznahme erfolgte allerdings erst 1935.</ref> Durch das salzhaltige Wasser entstand dort im Arterner Solgraben eine Pflanzenwelt, die eher einer Küstenflora entspricht.<ref>[http://www.thueringen.de/th8/tmuen/naturschutz/biologische_vielfalt/vielfalt_von_lebensraeumen_landschaften/binnensalz/projektgebiete/4/ Arterner Solgraben beim Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz].</ref> Seine Forschungen galten u.&nbsp;a. der dortigen Flora und Fauna, insbesondere auch der [[Solbiene]] (''Melitturga clavicornis''), um deren Erhalt er sich bemühte.<ref>Er publizierte auch darüber.</ref>


Der Botaniker und Mitbegründer der Pflanzenökologie, [[Oscar Drude]], bezeichnete ihn als ''trefflichen Kenner und Hüter der halophilen Organismen''.<ref> [[Oscar Drude]]: ''Der Hercynische Florenbezirk'' (= Die Vegetation der Erde: Sammlung pflanzengeographischer Monographien, Band 6), 1902, S. 392.</ref> Er beschäftigte sich auch mit den verschiedenen Gehölzen in den Gärten und Anlagen von Artern und Umgebung.
Der Botaniker und Mitbegründer der Pflanzenökologie, [[Oscar Drude]], bezeichnete ihn als „trefflichen Kenner und Hüter der halophilen Organismen“.<ref> [[Oscar Drude]]: ''Der Hercynische Florenbezirk'' (= Die Vegetation der Erde: Sammlung pflanzengeographischer Monographien, Band 6), 1902, S. 392.</ref> Er beschäftigte sich auch mit den verschiedenen Gehölzen in den Gärten und Anlagen von Artern und Umgebung.


Albert Bösel war u.a. auch als Mitglied des Thüringischen Botanischen Vereins und der Geographischen Gesellschaft aktiv.
Albert Bösel war u. a. auch als Mitglied des Thüringischen Botanischen Vereins und der Geographischen Gesellschaft aktiv.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Otto Rapp: ''Die Käfer Thüringens unter besonderer Berücksichtigung der faunistisch-oekologischen Geographie. Auf Grund der Literatur, der Beiträge zahlreicher Entomologen und eigener Beobachtungen im Auftrage der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt'', Band 3, 1935.
* Otto Rapp: ''Die Käfer Thüringens unter besonderer Berücksichtigung der faunistisch-oekologischen Geographie. Auf Grund der Literatur, der Beiträge zahlreicher Entomologen und eigener Beobachtungen im Auftrage der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt'', Band 3, 1935.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Die Herbst-Hauptversammlung des Botanischen Vereins für Gesamt-Thüringen am 27. September 1885 in Artern und die Rolle Albert Bösels bei der Erhaltung der Salzflora am Arterner Solgraben''. In: ''Aratora. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, Geschichte und Schutz von Artern e.V. [N. F.], Bd. 12 (2002), S. 107-113.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Die Herbst-Hauptversammlung des Botanischen Vereins für Gesamt-Thüringen am 27. September 1885 in Artern und die Rolle Albert Bösels bei der Erhaltung der Salzflora am Arterner Solgraben''. In: ''Aratora. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, Geschichte und Schutz von Artern e.V. [N. F.]'', Bd. 12 (2002), S. 107–113.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Die Botaniker des Kyffhäusergebietes. Ein Beitrag zur Geschichte der floristischen Erforschung Nord-Thüringen und Südwest-Sachsen-Anhalts'', 2005, S. 58–61.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Die Botaniker des Kyffhäusergebietes. Ein Beitrag zur Geschichte der floristischen Erforschung Nord-Thüringen und Südwest-Sachsen-Anhalts'', 2005, S. 58–61.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Zur Biographie des Arterner Lehrers, Entomologen und Botanikers Albert Bösel (1834-1920)''. In: '' Aratora. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, Geschichte und Schutz von Artern e.V. [N.F.]'', Bd. 16 (2006), S. 123-127.
* Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: ''Zur Biographie des Arterner Lehrers, Entomologen und Botanikers Albert Bösel (1834-1920)''. In: ''Aratora''. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, Geschichte und Schutz von Artern e.V. [N.F.], Bd. 16 (2006), S. 123–127.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 26. Mai 2021, 20:04 Uhr

Albert Bösel (* 11. Mai 1834 in Kösen; † 13. Juni 1920 in Friedrichroda) war ein deutscher Entomologe, Botaniker und Schulrektor. Sein besonderes Verdienst ist der Erhalt und die Erforschung der Salzflora und Fauna im Arterner Solgraben.

Er stammte aus der preußischen Salinenstadt Kösen an der Saale. Nach dem Schulbesuch schlug er eine pädagogische Ausbildung ein. Im Januar 1862 wurde er Rektor der Volksschule in Artern. Zu seinen pädagogischen Schriften zählt u. a. die Publikation Der naturgeschichtliche Unterricht in der Volksschule, die 1887 auf der Seminarkonferenz zu Eisleben in den Deutschen Blättern für erziehenden Unterricht erschien.

In seiner Freizeit betätigte er sich als Entomologe und Botaniker. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass in der Nähe von Artern bereits 1885 das Solgebiet im Salzgraben mit seltenen Tieren und Pflanzen und einer stark salzhaltigen Quelle unter besonderem Schutz gestellt wurde.[1] Durch das salzhaltige Wasser entstand dort im Arterner Solgraben eine Pflanzenwelt, die eher einer Küstenflora entspricht.[2] Seine Forschungen galten u. a. der dortigen Flora und Fauna, insbesondere auch der Solbiene (Melitturga clavicornis), um deren Erhalt er sich bemühte.[3]

Der Botaniker und Mitbegründer der Pflanzenökologie, Oscar Drude, bezeichnete ihn als „trefflichen Kenner und Hüter der halophilen Organismen“.[4] Er beschäftigte sich auch mit den verschiedenen Gehölzen in den Gärten und Anlagen von Artern und Umgebung.

Albert Bösel war u. a. auch als Mitglied des Thüringischen Botanischen Vereins und der Geographischen Gesellschaft aktiv.

  • Otto Rapp: Die Käfer Thüringens unter besonderer Berücksichtigung der faunistisch-oekologischen Geographie. Auf Grund der Literatur, der Beiträge zahlreicher Entomologen und eigener Beobachtungen im Auftrage der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Band 3, 1935.
  • Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: Die Herbst-Hauptversammlung des Botanischen Vereins für Gesamt-Thüringen am 27. September 1885 in Artern und die Rolle Albert Bösels bei der Erhaltung der Salzflora am Arterner Solgraben. In: Aratora. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, Geschichte und Schutz von Artern e.V. [N. F.], Bd. 12 (2002), S. 107–113.
  • Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: Die Botaniker des Kyffhäusergebietes. Ein Beitrag zur Geschichte der floristischen Erforschung Nord-Thüringen und Südwest-Sachsen-Anhalts, 2005, S. 58–61.
  • Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: Zur Biographie des Arterner Lehrers, Entomologen und Botanikers Albert Bösel (1834-1920). In: Aratora. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, Geschichte und Schutz von Artern e.V. [N.F.], Bd. 16 (2006), S. 123–127.

Einzelnachweise

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  1. Die offizielle Unterschutznahme erfolgte allerdings erst 1935.
  2. Arterner Solgraben beim Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz.
  3. Er publizierte auch darüber.
  4. Oscar Drude: Der Hercynische Florenbezirk (= Die Vegetation der Erde: Sammlung pflanzengeographischer Monographien, Band 6), 1902, S. 392.