„Royal Sovereign (Schiff, 1892)“ – Versionsunterschied

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| Panzerung
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* Barbette: 279–432 mm
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* Deck: 64–76 mm
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* Schotten: 356–406 mm
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* Kommandoturm: 356 mm

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Die '''HMS ''Royal Sovereign''''' war das [[Typschiff]] der sieben Schiffe [[Royal-Sovereign-Klasse|ihrer Klasse]] von Prä-[[Dreadnought]]-[[Schlachtschiff|Schlachtschiffen]], die in den 1890er Jahren für die [[Royal Navy]] gebaut wurden. Das Schiff wurde 1892 in Dienst gestellt und diente in den folgenden fünf Jahren als [[Flaggschiff]] der [[Ärmelkanal|Kanalflotte]]. Sie wurde 1897 zur [[Mediterranean Fleet|Mittelmeerflotte]] verlegt und kehrte 1902 in die Heimat zurück, wo sie kurzzeitig als [[Her Majesty’s Coastguard|Küstenwachschiff]] eingesetzt wurde, bevor sie von 1903 bis 1904 einer umfassenden Modernisierung unterzogen wurde. Die ''Royal Sovereign'' wurde 1905 in den Reservedienst gestellt und 1909 aus dem Dienst genommen. Vier Jahre später wurde das Schiff zum Verschrotten verkauft und anschließend in Italien abgewrackt.

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Die '''HMS Royal Sovereign''' war das Flaggschiff der sieben Schiffe ihrer Klasse von Prä-Dreadnought-Kriegsschiffen, die in den 1890er Jahren für die Royal Navy gebaut wurden. Das Schiff wurde 1892 in Dienst gestellt und diente in den folgenden fünf Jahren als Flaggschiff der Kanalflotte. Sie wurde 1897 zur Mittelmeerflotte versetzt und kehrte 1902 in die Heimat zurück, wo sie kurzzeitig als Küstenwachschiff eingesetzt wurde, bevor sie von 1903 bis 1904 einer umfassenden Modernisierung unterzogen wurde. Die Royal Sovereign wurde 1905 in den Reservedienst gestellt und 1909 aus dem Dienst genommen. Vier Jahre später wurde das Schiff zum Verschrotten verkauft und anschließend in Italien abgewrackt.


== Design und Beschreibung ==
== Design und Beschreibung ==
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[[Datei:Royal Sovereign class diagrams Brasseys 1906.jpg|mini|links|''Royal-Sovereign''-Klasse aus Brassey's Marine-Jahrbuch 1906]]


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Das Design der Schiffe der Royal Sovereign-Klasse wurde von dem der [[Panzerschiff]]e der [[Admiral-Klasse (1882)|Admiral-Klasse]] inspiriert und stark verbreitert, um das Seeverhalten zu verbessern und Platz für zusätzliche Bewaffnung zu schaffen, wie es bei den Panzerschiffen der [[Trafalgar-Klasse (1887)|''Trafalgar''-Klasse]] der Fall war.<ref>{{Literatur |Autor=Gardiner, Robert |Titel=Steam, Steel and Shellfire: The Steam Warship 1815–1905. Conway's History of the Ship. S. 116 |ISBN=}}</ref> Die Schiffe [[Schiffsmaße#Verdrängung|verdrängten]] 14.380 Tonnen bei normaler Ladung und 15.830 Tonnen bei schwerer Ladung. Sie hatten eine Länge zwischen den Loten von 115,8 m und eine Gesamtlänge von 125,0 m, eine Breite von 22,9 m und einen [[Tiefgang]] von 8,4 m.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Chesneau, Roger & Kolesnik |Titel=Conway's All the World's Fighting Ships 1860-1905 S. 32 |ISBN=}}</ref> Ihre Besatzung bestand aus 670 Offizieren und Mannschaften.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Burt, R. A |Titel=British Battleships 1889–1904 S. 79-80 |ISBN=}}</ref>


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Die ''Royal Sovereign'' wurde von zwei Dreizylinder-Vertikal-Dampfmaschinen mit dreifacher Verdichtung angetrieben, die jeweils eine [[Welle (Mechanik)|Welle]] drehten. Ihre von Humphrys & Tennant hergestellten Maschinen waren für eine Gesamtleistung von 11.000 PS (8.200 kW) und eine Höchstgeschwindigkeit von 17,5 [[Knoten (Einheit)|Knoten]] (32,4 km/h) ausgelegt, wobei der Dampf von acht zylindrischen Kesseln mit Druckverstärkung (''forced draft'') geliefert wurde. Die ''Royal Sovereign'' war das erste Schiff der Klasse, das fertiggestellt wurde. Sie wurde einer langen Dampferprobung unterzogen, von der nur wenige Daten erhalten sind. Mit 9.661 PS (7.204 kW) bei normalem Druck erreichte sie in acht Stunden 16,41 Knoten (30,39 km/h) und mit 13.360 PS (9.960 kW) bei Druckverstärkung in drei Stunden 18 Knoten (33 km/h). Bei einigen Kesselrohren wurde beobachtet, dass sie unter dem Druck Risse bekamen und undicht wurden; daraufhin beschloss die Marine, die Kessel der ''Royal-Sovereign''-Klasse nicht über 11.000 PS hinaus zu belasten, um ähnliche Schäden zu vermeiden. Die Schiffe konnten maximal 1.443 Tonnen Kohle mitführen, was ihnen eine Reichweite von 4.720 [[Seemeile]]n (8.740 km) bei einer Geschwindigkeit von 10 Knoten (19 km/h) ermöglichte.<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S. 73, S. 83-84 |ISBN=}}</ref>
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[[Datei:Royal Sovereign class diagrams Brasseys 1906.jpg|mini|214x214px|Royal Sovereign-Klasse aus Brassey's Marine-Jahrbuch 1906|links]]
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Das Design der Schiffe der Royal Sovereign-Klasse wurde von dem der Panzerschiffe der Admiral-Klasse inspiriert und stark verbreitert, um das Seeverhalten zu verbessern und Platz für zusätzliche Bewaffnung zu schaffen, wie es bei den Panzerschiffen der Trafalgar-Klasse der Fall war.<ref>{{Literatur |Autor=Gardiner, Robert |Titel=Steam, Steel and Shellfire: The Steam Warship 1815–1905. Conway's History of the Ship. S.116 |ISBN=}}</ref> Die Schiffe verdrängte 14.380 Tonnen bei normaler Ladung und 15.830 Tonnen bei schwerer Ladung. Sie hatten eine Länge zwischen den Loten von 115,8 m und eine Gesamtlänge von  125,1 m, eine Breite von 22,9 m und einen Tiefgang von 8,4 m.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Chesneau, Roger & Kolesnik |Titel=Conway's All the World's Fighting Ships 1860-1905 S. 32 |ISBN=}}</ref> Ihre Besatzung bestand aus 670 Offizieren plus Mannschaften<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Burt, R. A |Titel=British Battleships 1889–1904 S.79-80 |ISBN=}}</ref>

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Die Royal Sovereigns wurde von zwei Dreizylinder-Vertikal-Dampfmaschinen mit dreifacher Verdichtung angetrieben, die jeweils eine Welle drehten. Ihre Humphrys & Tennant-Motoren waren für eine Gesamtleistung von 11.000 PS (8.200 kW) und eine Höchstgeschwindigkeit von 17,5 Knoten (32,4 km/h) ausgelegt, wobei der Dampf von acht zylindrischen Kesseln mit Zwangstiefgang geliefert wurde. Die Royal Sovereign war das erste Schiff der Klasse, das fertiggestellt wurde, und wurde einer langen Dampferprobung unterzogen, von der nur einige wenige Daten erhalten sind. Mit 9.661 PS (7.204 kW) bei normalem Tiefgang erreichte sie in acht Stunden 16,41 Knoten (30,39 km/h) und mit 13.360 PS (9.960 kW) bei erzwungenem Tiefgang in drei Stunden 18 Knoten (33 km/h). Bei einigen Kesselrohren wurde beobachtet, dass sie unter dem Druck Risse bekamen und undicht wurden; daraufhin beschloss die Marine, die Kessel der Royal-Sovereign-Klasse nicht über 11.000 PS hinaus zu belasten, um ähnliche Schäden zu vermeiden. Die Schiffe konnten maximal 1.443 Tonnen Kohle mitführen, was ihnen eine Reichweite von 4.720 Seemeilen (8.740 km) bei einer Geschwindigkeit von 10 Knoten (19 km/h) ermöglichte<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S.73, S.83-84 |ISBN=}}</ref>.


Ihre Hauptbewaffnung bestand aus vier Hinterladerkanonen mit 343 mm, die in zwei Zwillingsgeschützbarbetten montiert waren, von denen je eines vor und hinter dem Aufbau angebracht war.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Parkes, Oscar |Titel=British Battleships S.359 |ISBN=}}</ref>Jede Kanone war mit 80 Schuss bestückt.<ref name=":1" /> Die Sekundärbewaffnung bestand aus zehn Schnellfeuerkanonen (QF) mit 152 mm Durchmesser[Sechzehn QF 6-Pfünder 57 mm Kanonen eines unbekannten Typs und ein Dutzend QF 3-Pfünder 47 mm Hotchkiss-Kanonen waren zur Abwehr von Torpedobooten eingebaut. Die beiden 3-Pfünder im oberen Kampfdeck wurden zwischen 1903 und 1904 entfernt, und alle verbleibenden leichten Geschütze auf den unteren Kampfdecks und dem Hauptdeck folgten zwischen1905 und 1909. Die Schiffe der Royal Sovereign-Klasse verfügten über sieben 356 mm Torpedorohre, von denen die Royal Sovereign zwischen 1903 und 1904 vier wieder entfernen ließ.<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S.73, S.84, S.87}}</ref>
Ihre Hauptbewaffnung bestand aus vier [[Hinterlader]]kanonen mit 34,3 cm, die in zwei [[Geschützbank|Zwillingsgeschützbarbetten]] montiert waren, von denen je eine vor und hinter dem [[Decksaufbau|Aufbau]] angebracht war.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Parkes, Oscar |Titel=British Battleships S. 359 |ISBN=}}</ref> Jede Kanone war mit 80 Schuss bestückt.<ref name=":1" /> Die Sekundärbewaffnung bestand aus zehn Schnellfeuerkanonen mit 15,2 cm Kaliber. Sechzehn 5,7-cm-Kanonen eines unbekannten Typs und ein Dutzend 4,7-cm-Hotchkiss-Kanonen (3-Pfünder) waren zur Abwehr von [[Torpedoboot]]en eingebaut. Die beiden 3-Pfünder im oberen Kampfdeck wurden zwischen 1903 und 1904 entfernt, und alle verbleibenden leichten Geschütze auf den unteren Kampfdecks und dem [[Hauptdeck]] folgten zwischen 1905 und 1909. Die Schiffe der ''Royal-Sovereign''-Klasse verfügten über sieben [[Torpedorohr]]e mit 45,7 cm Durchmesser, von denen bei der ''Royal Sovereign'' zwischen 1903 und 1904 vier wieder ausgebaut wurden.<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S. 73, S. 84, S. 87}}</ref>


Das Panzerungskonzept der Royal Sovereigns ähnelte dem der Trafalgar-Klasse, da der Wasserliniengürtel aus Verbundpanzerung nur den Bereich zwischen den Barbetten schützte. Der etwa 356-457 mm dicke Gürtel und die 356-406 mm dicken Querschotten schlossen die Enden des Gürtels ab. Oberhalb des Gürtels befand sich eine 102 mm<ref name=":0" /> dicke Harvey-Panzerung, die durch 76 mm dicke Schrägschotten abgeschlossen wurde. Die Barbetten waren durch eine Verbundpanzerung mit einer Stärke von 279 bis 432 mm geschützt, und die Kasematten für die 152-mm-Kanonen waren durch eine ebenso starke Panzerung geschützt. Die Stärke des Panzerdecks reichte von 64 bis 76 mm. Die Wände des vorderen Kommandoturms waren 305-356 mm dick, und der hintere Kommandoturm war durch 76 mm starke Platten geschützt.<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S.79-80}}</ref>
Das Panzerungskonzept der ''Royal Sovereign'' ähnelte dem der ''Trafalgar''-Klasse, da der [[Wasserlinie]]ngürtel aus Verbundpanzerung nur den Bereich zwischen den Barbetten schützte. Der etwa 356-457 mm dicke Gürtel und die 356-406 mm dicken [[Schott|Querschotten]] schlossen die Enden des Gürtels ab. Oberhalb des Gürtels befand sich eine 102 mm<ref name=":0" /> dicke Harvey-Panzerung, die durch 76 mm dicke Schrägschotten abgeschlossen wurde. Die Barbetten waren durch eine Verbundpanzerung mit einer Stärke von 279 bis 432 mm geschützt, und die [[Kasematte#Kasemattgeschütz|Kasematten]] für die 152-mm-Kanonen waren durch eine ebenso starke Panzerung geschützt. Die Stärke des Panzerdecks reichte von 64 bis 76 mm. Die Wände des vorderen Kommandoturms waren 305–356 mm dick, und der hintere Kommandoturm war durch 76 mm starke Platten geschützt.<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S. 79-80}}</ref>


== Konstruktion und Dienst ==
== Konstruktion und Dienst ==
Die Royal Sovereign-Klasse wurde im Rahmen des Naval Defence Act von 1889 in Auftrag gegeben, der eine Ergänzung zu den normalen Marinekalkulationen darstellte.<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S.90}}</ref>Die Royal Sovereign, das siebte Schiff ihres Namens, das in der Royal Navy diente,<ref>{{Literatur |Autor=Colledge, J. J. |Titel=Ships of the Royal Navy: The Complete Record of all Fighting Ships of the Royal Navy |ISBN=}}</ref> wurde am 30. September 1889 in einem Trockendock auf Kiel gelegt, da die Werft von Portsmouth nicht über eine ausreichend lange Helling verfügte, um sie aufzunehmen.<ref name=":1" /> Das Schiff wurde am 26. Februar 1891 aus dem Dock gehoben und von Queen Victoria getauft. Im Mai 1892<ref name=":3" /> schloss sie ihre Seeerprobung ab und wurde am 31. Mai zu einem Preis von 913.986 Pfund in Dienst gestellt.<ref>{{Literatur |Autor=Parkes, Oscar |Titel=British Battleships S.355}}</ref> Die Royal Sovereign löste das Schlachtschiff HMS Camperdown als Flaggschiff des Kanalgeschwaders ab. Von da an bis zum 13. August 1892 diente sie als Flaggschiff der "Roten Flotte" bei den jährlichen Manövern vor der irischen Küste. Vom 27. Juli bis zum 6. August 1893 nahm sie erneut als Flaggschiff der Roten Flotte an den Manövern in der Irischen See und in den westlichen Anrainerstaaten teil. Um ihre Rollneigung zu verringern, wurde sie von 1894-95 mit Kimmkielen ausgestattet.<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S.75, S.90}}</ref> Im Juni 1895 gehörte die Royal Sovereign zusammen mit drei ihrer Schwesterschiffe zu einem britischen Marinegeschwader, das an der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals in Deutschland teilnahm.<ref name=":2" /> In der dritten Juliwoche 1896 nahm das Schiff als Teil der "Flotte A" an den jährlichen Manövern in der Irischen See und vor der Südwestküste Englands teil.<ref name=":1" />
Die ''Royal-Sovereign''-Klasse wurde im Rahmen des [[Naval Defence Act 1889|Naval Defence Act]] von 1889 in Auftrag gegeben, der eine Ergänzung zu den normalen Marinekalkulationen darstellte.<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S. 90}}</ref> Die ''Royal Sovereign'', das siebte Schiff ihres Namens, das in der Royal Navy diente,<ref>{{Literatur |Autor=Colledge, J. J. |Titel=Ships of the Royal Navy: The Complete Record of all Fighting Ships of the Royal Navy |ISBN=}}</ref> wurde am 30. September 1889 in einem [[Dock (Schifffahrt)#Trockendock|Trockendock]] [[Kiellegung|auf Kiel gelegt]], da die Werft von Portsmouth nicht über eine ausreichend lange [[Helling]] verfügte, um sie aufzunehmen.<ref name=":1" /> Das Schiff wurde am 26. Februar 1891 aus dem Dock gehoben und von Königin [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Victoria]] getauft. Im Mai 1892<ref name=":3" /> schloss sie ihre Seeerprobung ab und wurde am 31. Mai zu einem Preis von 913.986 Pfund in Dienst gestellt.<ref>{{Literatur |Autor=Parkes, Oscar |Titel=British Battleships S. 355}}</ref> Die ''Royal Sovereign'' löste das Schlachtschiff ''[[HMS Camperdown|Camperdown]]'' als Flaggschiff des Kanalgeschwaders ab. Von da an bis zum 13. August 1892 diente sie als Flaggschiff der „Roten Flotte“ bei den jährlichen Manövern vor der [[Irland|irischen]] Küste. Vom 27. Juli bis zum 6. August 1893 nahm sie erneut als Flaggschiff der Roten Flotte an den Manövern in der Irischen See und in den westlichen Anrainerstaaten teil. Um ihre Rollneigung zu verringern, wurde sie von 1894 bis 1895 mit Kimmkielen ausgestattet.<ref>{{Literatur |Autor=Burt, R. A. |Titel=British Battleships 1889–1904 S. 75, S. 90}}</ref> Im Juni 1895 gehörte die ''Royal Sovereign'' zusammen mit drei ihrer Schwesterschiffe zu einem britischen Marinegeschwader, das an der Eröffnung des [[Nord-Ostsee-Kanal|Kaiser-Wilhelm-Kanals]] in Deutschland teilnahm.<ref name=":2" /> In der dritten Juliwoche 1896 nahm das Schiff als Teil der „Flotte A“ an den jährlichen Manövern in der Irischen See und vor der Südwestküste Englands teil.<ref name=":1" />


== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
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* {{Literatur|Autor=Burt, R. A.|Datum=2013|Titel=British Battleships 1889–1904|Ort=Annapolis|Verlag=Naval Institute Press|ISBN=978-1-59114-065-8}}
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<references responsive />
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* {{Literatur|Hrsg=Gardiner, Robert|Jahr=1979|Titel=Conway’s All the World's Fighting Ships 1860-1905|Ort=Greenwich|Verlag=Conway Maritime Press|ISBN=0-8317-0302-4}}
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* {{Literatur|Autor=Colledge, J. J. / Warlow, Ben|Jahr=2006|Titel=Ships of the Royal Navy|TitelErg=''The Complete Record of all Fighting Ships of the Royal Navy''|Ort=London|Verlag=Chatham Publishing|ISBN=978-1-86176-281-8}}
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* {{Literatur|Autor=Gardiner, Robert|Titel=Steam, Steel and Shellfire|TitelErg=''The Steam Warship 1815–1905''|Ort=London|Verlag=Conway Maritime Press|ISBN=1-55750-774-0}}
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* {{Literatur|Autor=Parkes, Oscar|Jahr=1990|Titel=British Battleships|Ort=Annapolis|Verlag=Naval Institute Press|ISBN=1-55750-075-4}}


== Quellenangabe ==
== Fußnoten ==
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<references />


{{SORTIERUNG:Royal Sovereign #1891}}
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* Burt, R. A. (2013). British Battleships 1889–1904. Annapolis, Maryland: Naval Institute Press. <nowiki>ISBN 978-1-59114-065-8</nowiki>.
[[Kategorie:Royal-Sovereign-Klasse]]
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* Chesneau, Roger & Kolesnik, Eugene M., eds. (1979). Conway's All the World's Fighting Ships 1860-1905. Greenwich, UK: Conway Maritime Press. <nowiki>ISBN 0-8317-0302-4</nowiki>.
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* Colledge, J. J.; Warlow, Ben (2006) [1969]. Ships of the Royal Navy: The Complete Record of all Fighting Ships of the Royal Navy (Rev. ed.). London: Chatham Publishing. <nowiki>ISBN 978-1-86176-281-8</nowiki>.
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* Gardiner, Robert, ed. (1992). Steam, Steel and Shellfire: The Steam Warship 1815–1905. Conway's History of the Ship. London: Conway Maritime Press. <nowiki>ISBN 1-55750-774-0</nowiki>.
⚫
* Parkes, Oscar (1990). British Battleships (reprint of the 1957 ed.). Annapolis, Maryland: Naval Institute Press. <nowiki>ISBN 1-55750-075-4</nowiki>.

Version vom 21. Oktober 2021, 19:12 Uhr

Royal Sovereign
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Einheitslinienschiff
Bauwerft Portsmouth Dockyard
Stapellauf 30. September 1889
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 124,97 m (Lüa)
115,82 m (Lpp)
Breite 22,86 m
Tiefgang (max.) 8,38 m
Verdrängung Konstruktion: 18.873 t
 
Besatzung 712
Maschinenanlage
Maschine 2 × 3-Zyl.-Verbundmaschine
8 × Zylinderkessel
indizierte
LeistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 		11.000 PS (8.090 kW)
Höchst­geschwindigkeit 16,5 kn (31 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 4 × Geschütz 34,3 cm
  • 10 × Sk 15,2 cm
  • 10 × Sk 5,7 cm
  • 12 × Sk 4,7 cm
  • 7 × Torpedorohr ⌀ 45,7 cm

Die HMS Royal Sovereign war das Typschiff der sieben Schiffe ihrer Klasse von Prä-Dreadnought-Schlachtschiffen, die in den 1890er Jahren für die Royal Navy gebaut wurden. Das Schiff wurde 1892 in Dienst gestellt und diente in den folgenden fünf Jahren als Flaggschiff der Kanalflotte. Sie wurde 1897 zur Mittelmeerflotte verlegt und kehrte 1902 in die Heimat zurück, wo sie kurzzeitig als Küstenwachschiff eingesetzt wurde, bevor sie von 1903 bis 1904 einer umfassenden Modernisierung unterzogen wurde. Die Royal Sovereign wurde 1905 in den Reservedienst gestellt und 1909 aus dem Dienst genommen. Vier Jahre später wurde das Schiff zum Verschrotten verkauft und anschließend in Italien abgewrackt.

Design und Beschreibung

Royal-Sovereign-Klasse aus Brassey's Marine-Jahrbuch 1906

Das Design der Schiffe der Royal Sovereign-Klasse wurde von dem der Panzerschiffe der Admiral-Klasse inspiriert und stark verbreitert, um das Seeverhalten zu verbessern und Platz für zusätzliche Bewaffnung zu schaffen, wie es bei den Panzerschiffen der Trafalgar-Klasse der Fall war.[1] Die Schiffe verdrängten 14.380 Tonnen bei normaler Ladung und 15.830 Tonnen bei schwerer Ladung. Sie hatten eine Länge zwischen den Loten von 115,8 m und eine Gesamtlänge von 125,0 m, eine Breite von 22,9 m und einen Tiefgang von 8,4 m.[2] Ihre Besatzung bestand aus 670 Offizieren und Mannschaften.[3]

Die Royal Sovereign wurde von zwei Dreizylinder-Vertikal-Dampfmaschinen mit dreifacher Verdichtung angetrieben, die jeweils eine Welle drehten. Ihre von Humphrys & Tennant hergestellten Maschinen waren für eine Gesamtleistung von 11.000 PS (8.200 kW) und eine Höchstgeschwindigkeit von 17,5 Knoten (32,4 km/h) ausgelegt, wobei der Dampf von acht zylindrischen Kesseln mit Druckverstärkung (forced draft) geliefert wurde. Die Royal Sovereign war das erste Schiff der Klasse, das fertiggestellt wurde. Sie wurde einer langen Dampferprobung unterzogen, von der nur wenige Daten erhalten sind. Mit 9.661 PS (7.204 kW) bei normalem Druck erreichte sie in acht Stunden 16,41 Knoten (30,39 km/h) und mit 13.360 PS (9.960 kW) bei Druckverstärkung in drei Stunden 18 Knoten (33 km/h). Bei einigen Kesselrohren wurde beobachtet, dass sie unter dem Druck Risse bekamen und undicht wurden; daraufhin beschloss die Marine, die Kessel der Royal-Sovereign-Klasse nicht über 11.000 PS hinaus zu belasten, um ähnliche Schäden zu vermeiden. Die Schiffe konnten maximal 1.443 Tonnen Kohle mitführen, was ihnen eine Reichweite von 4.720 Seemeilen (8.740 km) bei einer Geschwindigkeit von 10 Knoten (19 km/h) ermöglichte.[4]

Ihre Hauptbewaffnung bestand aus vier Hinterladerkanonen mit 34,3 cm, die in zwei Zwillingsgeschützbarbetten montiert waren, von denen je eine vor und hinter dem Aufbau angebracht war.[5] Jede Kanone war mit 80 Schuss bestückt.[3] Die Sekundärbewaffnung bestand aus zehn Schnellfeuerkanonen mit 15,2 cm Kaliber. Sechzehn 5,7-cm-Kanonen eines unbekannten Typs und ein Dutzend 4,7-cm-Hotchkiss-Kanonen (3-Pfünder) waren zur Abwehr von Torpedobooten eingebaut. Die beiden 3-Pfünder im oberen Kampfdeck wurden zwischen 1903 und 1904 entfernt, und alle verbleibenden leichten Geschütze auf den unteren Kampfdecks und dem Hauptdeck folgten zwischen 1905 und 1909. Die Schiffe der Royal-Sovereign-Klasse verfügten über sieben Torpedorohre mit 45,7 cm Durchmesser, von denen bei der Royal Sovereign zwischen 1903 und 1904 vier wieder ausgebaut wurden.[6]

Das Panzerungskonzept der Royal Sovereign ähnelte dem der Trafalgar-Klasse, da der Wasserliniengürtel aus Verbundpanzerung nur den Bereich zwischen den Barbetten schützte. Der etwa 356-457 mm dicke Gürtel und die 356-406 mm dicken Querschotten schlossen die Enden des Gürtels ab. Oberhalb des Gürtels befand sich eine 102 mm[2] dicke Harvey-Panzerung, die durch 76 mm dicke Schrägschotten abgeschlossen wurde. Die Barbetten waren durch eine Verbundpanzerung mit einer Stärke von 279 bis 432 mm geschützt, und die Kasematten für die 152-mm-Kanonen waren durch eine ebenso starke Panzerung geschützt. Die Stärke des Panzerdecks reichte von 64 bis 76 mm. Die Wände des vorderen Kommandoturms waren 305–356 mm dick, und der hintere Kommandoturm war durch 76 mm starke Platten geschützt.[7]

Konstruktion und Dienst

Die Royal-Sovereign-Klasse wurde im Rahmen des Naval Defence Act von 1889 in Auftrag gegeben, der eine Ergänzung zu den normalen Marinekalkulationen darstellte.[8] Die Royal Sovereign, das siebte Schiff ihres Namens, das in der Royal Navy diente,[9] wurde am 30. September 1889 in einem Trockendock auf Kiel gelegt, da die Werft von Portsmouth nicht über eine ausreichend lange Helling verfügte, um sie aufzunehmen.[3] Das Schiff wurde am 26. Februar 1891 aus dem Dock gehoben und von Königin Victoria getauft. Im Mai 1892[8] schloss sie ihre Seeerprobung ab und wurde am 31. Mai zu einem Preis von 913.986 Pfund in Dienst gestellt.[10] Die Royal Sovereign löste das Schlachtschiff Camperdown als Flaggschiff des Kanalgeschwaders ab. Von da an bis zum 13. August 1892 diente sie als Flaggschiff der „Roten Flotte“ bei den jährlichen Manövern vor der irischen Küste. Vom 27. Juli bis zum 6. August 1893 nahm sie erneut als Flaggschiff der Roten Flotte an den Manövern in der Irischen See und in den westlichen Anrainerstaaten teil. Um ihre Rollneigung zu verringern, wurde sie von 1894 bis 1895 mit Kimmkielen ausgestattet.[11] Im Juni 1895 gehörte die Royal Sovereign zusammen mit drei ihrer Schwesterschiffe zu einem britischen Marinegeschwader, das an der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals in Deutschland teilnahm.[5] In der dritten Juliwoche 1896 nahm das Schiff als Teil der „Flotte A“ an den jährlichen Manövern in der Irischen See und vor der Südwestküste Englands teil.[3]

Literatur

  • Burt, R. A.: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis 2013, ISBN 978-1-59114-065-8.
  • Gardiner, Robert (Hrsg.): Conway’s All the World's Fighting Ships 1860-1905. Conway Maritime Press, Greenwich 1979, ISBN 0-8317-0302-4.
  • Colledge, J. J. / Warlow, Ben: Ships of the Royal Navy. The Complete Record of all Fighting Ships of the Royal Navy. Chatham Publishing, London 2006, ISBN 978-1-86176-281-8.
  • Gardiner, Robert: Steam, Steel and Shellfire. The Steam Warship 1815–1905. Conway Maritime Press, London, ISBN 1-55750-774-0.
  • Parkes, Oscar: British Battleships. Naval Institute Press, Annapolis 1990, ISBN 1-55750-075-4.

Fußnoten

  1. ↑ Gardiner, Robert: Steam, Steel and Shellfire: The Steam Warship 1815–1905. Conway's History of the Ship. S. 116.
  2. ↑ a b Chesneau, Roger & Kolesnik: Conway's All the World's Fighting Ships 1860-1905 S. 32.
  3. ↑ a b c d Burt, R. A: British Battleships 1889–1904 S. 79-80.
  4. ↑ Burt, R. A.: British Battleships 1889–1904 S. 73, S. 83-84.
  5. ↑ a b Parkes, Oscar: British Battleships S. 359.
  6. ↑ Burt, R. A.: British Battleships 1889–1904 S. 73, S. 84, S. 87.
  7. ↑ Burt, R. A.: British Battleships 1889–1904 S. 79-80.
  8. ↑ a b Burt, R. A.: British Battleships 1889–1904 S. 90.
  9. ↑ Colledge, J. J.: Ships of the Royal Navy: The Complete Record of all Fighting Ships of the Royal Navy.
  10. ↑ Parkes, Oscar: British Battleships S. 355.
  11. ↑ Burt, R. A.: British Battleships 1889–1904 S. 75, S. 90.
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