„Notalgia paraesthetica“ – Versionsunterschied

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Als '''Notalgia paraesthetica''' (von ''Notalgia'' „Rückenschmerz, Notalgie“) wird in der [[Dermatologie]] eine Form chronischen Juckreizes am Rücken bezeichnet. Die meist neben der [[Wirbelsäule]] auftretende Missempfindung wird als ''neuropathischer Pruritus'' erklärt, also eine durch Schädigung der den Juckreiz leitenden [[Afferenz]]en im Bereich der peripheren [[Nerv]]en oder des [[Rückenmark]]s entstandene Störung. Als Folge ständigen Kratzens oder Reibens kann eine Veränderung ([[Lichenifikation]]) und Verfärbung (Hyperpigmentierung) der Haut auftreten. Eine weitere Erklärung ist die Reizung der Rami dorsales der Nn. intercostales Th2 bis Th6, die die paraspinale Muskulatur und die darüber liegende Haut versorgen. Dies führt zu einem Spasmus der Muskulatur und auch zu einem Juckreiz in eben diesem Gebiet.<ref name="Zagarella">{{Literatur |Autor=Samuel Zagarella |Titel=Nerve entrapment syndromes in dermatology: Review and practical approach to treatment |Sammelwerk=Australasian Journal of Dermatology |Datum=2018-04-20 |ISSN=0004-8380 |DOI=10.1111/ajd.12822}}</ref>


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Notalgia paraesthetica
== Überschrift ==


== Einzelnachweise ==
Es handelt sich um eine umschriebene Missempfindung in einem begrenzten Hautareal am Rücken meist einseitig neben der Wirbelsäule. Als Folge ständigen Kratzens oder Reibens kann eine Veränderung der Haut auftreten (Lichenifikation) und eine Verfärbung (Hyperpigmentierung).
<references />
Die Ursache der Missempfindung ist unbekannt. Vermutet wird eine minimale Schädigung eines Astes der sensiblen Spinalnerven.

{{Gesundheitshinweis}}

[[Kategorie:Hautkrankheit]]
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Neurologie]]

Aktuelle Version vom 12. März 2023, 18:26 Uhr

Klassifikation nach ICD-11
EC90.3 Pruritus due to neurological disorder
ICD-11: EnglischDeutsch (Entwurf)

Als Notalgia paraesthetica (von Notalgia „Rückenschmerz, Notalgie“) wird in der Dermatologie eine Form chronischen Juckreizes am Rücken bezeichnet. Die meist neben der Wirbelsäule auftretende Missempfindung wird als neuropathischer Pruritus erklärt, also eine durch Schädigung der den Juckreiz leitenden Afferenzen im Bereich der peripheren Nerven oder des Rückenmarks entstandene Störung. Als Folge ständigen Kratzens oder Reibens kann eine Veränderung (Lichenifikation) und Verfärbung (Hyperpigmentierung) der Haut auftreten. Eine weitere Erklärung ist die Reizung der Rami dorsales der Nn. intercostales Th2 bis Th6, die die paraspinale Muskulatur und die darüber liegende Haut versorgen. Dies führt zu einem Spasmus der Muskulatur und auch zu einem Juckreiz in eben diesem Gebiet.[1]

Therapeutisch werden Lokalanästhetika wie Benzocain, Kampfer oder Lidocain eingesetzt. Einzelfallberichte beschreiben auch eine sehr gute Wirksamkeit von lokal angewendetem Capsaicin, einem Vanilloid-Alkaloid, das eine Desensibilisierung der sensorischen Nervenfasern und Unterbrechung der Weiterleitung von Juckreiz und Brennschmerz bewirken kann.[2] Bei der Nervenreizung empfiehlt sich eine chiropraktische Behandlung der entsprechenden Segmente Th2 bis Th6.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Samuel Zagarella: Nerve entrapment syndromes in dermatology: Review and practical approach to treatment. In: Australasian Journal of Dermatology. 20. April 2018, ISSN 0004-8380, doi:10.1111/ajd.12822.
  2. Deutsche Dermatologische Gesellschaft (federführend): Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften-Leitlinie Diagnostisches und therapeutisches Vorgehen bei chronischem Pruritus. awmf.org (PDF; 879 kB) 2016, aktualisiert; abgerufen am 17. November 2017.