„Wolbero“ – Versionsunterschied

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{{Zitat|Im Jahre 1209 nach der Menschwerdung des Herrn, im ersten Jahr der Kaiserherrschaft [[Otto IV. (HRR)|Ottos]], unter Bischof [[Adolf von Altena]] und der Äbtissin Sophia, legte Meister Wolbero den ersten Stein zum Fundament dieser Kirche am Tage des heiligen [[Dionysius von Paris|Dionysius des Martyrers]]<ref>Ulla Dahmen: [http://www.wz-newsline.de/?redid=310209 St. Quirin feiert nächstes Jahr 800-jähriges Jubiläum]. In: [[Westdeutsche Zeitung|WZ]] vom 28. September 2008. Die Zeittafel im Schaukasten am Quirinusmünster bringt eine andere Deutung der Inschrift. Zur Jahreszahl 1209 ist zu lesen: „Am 9. Oktober legt unter der Regierung Kaiser Ottos und des Kölner Erzbischofs Adolf die Äbtissin Sophia durch den Baumeister Wolbero den Grundstein neuen Kirche (!). Begonnen wird der Bau mit dem spätromanischen [[Westwerk]].“ ([[:Bild:Neuss, Schaukasten links, Baugeschichte des Quirinusmünsters.png|Bild]])</ref>.}}
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Die Inschrift wirft Fragen auf, da Adolf von Altena infolge des [[Deutscher Thronstreit|Deutschen Thronstreits]] 1209 gar nicht [[Erzbischof von Köln]] war.
Die Inschrift wirft Fragen auf, da Adolf von Altena infolge des [[Deutscher Thronstreit|Deutschen Thronstreits]] 1209 gar nicht [[Erzbischof von Köln]] war.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 4. Mai 2023, 20:09 Uhr

Meister (magister) Wolbero war ein Baumeister der Spätromanik im Rheinland des 13. Jahrhunderts. Wolbero ist der erste Baumeister nördlich der Alpen der durch eine Bauinschrift namentlich bekannt ist. Die Bauinschrift befindet sich im Neusser Quirinus-Münster, das seit 2009 Basilika minor ist.

Bauinschrift im Neusser Quirinus-Münster

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Die Bauinschrift im Quirinus-Münster zu Neuss

Im Neusser Quirinus-Münster hat sich eine Bauinschrift erhalten, die „MAGISTER WOLBERO“ als Baumeister der Kirche nennt. Die Inschrift wird auf den 9. Oktober 1209 datiert. Es ist die erste namentliche Nennung eines Baumeisters nördlich der Alpen im Mittelalter.

ANNO I(N)CARNA(TIONIS)
D(OMI)NI M C C V I I I I
P(R)IMO I(M)PERII AN
NO OTTONIS A
DOLFO COLON(IENSI)
EP(ISCOP)O SOPHIA A
BB(ATISS)A MAGISTER
WOLBERO PO
SUIT P(R)IMV(M) LAP
IDE(M) FVNDAME
NTI HVI(VS) TEM
PLI I(N) DIE S(AN)C(T)I DI
ONISII MAR(TYRIS)

Die Inschrift besagt:

„Im Jahre 1209 nach der Menschwerdung des Herrn, im ersten Jahr der Kaiserherrschaft Ottos, unter Bischof Adolf von Altena und der Äbtissin Sophia, legte Meister Wolbero den ersten Stein zum Fundament dieser Kirche am Tage des heiligen Dionysius des Martyrers[1].“

Die Inschrift wirft Fragen auf, da Adolf von Altena infolge des Deutschen Thronstreits 1209 gar nicht Erzbischof von Köln war.

Quirinus-Münster, Bauinschrift des Wolbero
Text und Übersetzung
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(Bitte Urheberrechte beachten)

Weitere Zeugnisse

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Vermutlich war Wolbero ein Kölner Meister und jener Steinmetz, der im Schreinsbuch Columbae Berlici (Nr. 110) 1272 erwähnt wird. Dort ist von Elisabeth, einer Tochter „Wolbergonis lapidicae“ die Rede.[2] Eine ihn betreffende Schreinsverhandlung konnte da bereits nicht mehr aufgefunden werden. Jakob Schnorrenberg vermutet, dass Wolbero in Köln ansässig war und für den Bau des Quirinus-Münsters von dort nach Neuss geholt wurde.

Werke (zugeschrieben)

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Wikiversity: Kurs:Neuss – Kursmaterialien

Einzelnachweise

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  1. Ulla Dahmen: St. Quirin feiert nächstes Jahr 800-jähriges Jubiläum. In: WZ vom 28. September 2008. Die Zeittafel im Schaukasten am Quirinusmünster bringt eine andere Deutung der Inschrift. Zur Jahreszahl 1209 ist zu lesen: „Am 9. Oktober legt unter der Regierung Kaiser Ottos und des Kölner Erzbischofs Adolf die Äbtissin Sophia durch den Baumeister Wolbero den Grundstein neuen Kirche (!). Begonnen wird der Bau mit dem spätromanischen Westwerk.“ (Bild)
  2. Schnorrenberg 1898, S. 722.