„Dobra (Police)“ – Versionsunterschied
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'''Dobra''' (lange Zeit auch |
'''Dobra''' (lange Zeit auch ''Dobra Szczecińska'', deutsch ''Daber'') ist ein Dorf in der [[Woiwodschaft Westpommern]] in [[Polen]]. Es ist Sitz der [[Gmina Dobra (Police)|Gmina Dobra]] ''(Landgemeinde Daber)'' und gehört mit dieser zum [[Powiat Policki]] ''(Pölitzer Kreis)''. |
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== Geographische Lage == |
== Geographische Lage == |
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Dobra liegt an der Grenze der [[Ueckermünder Heide]] (auf polnischer Seite heute ''Puszcza Wkrzańska'' genannt), 13 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von [[Stettin]] und 20 Kilometer westlich des Marktplatzes von [[Police ( |
Dobra liegt im östlichen [[Vorpommern]], an der Grenze der [[Ueckermünder Heide]] (auf polnischer Seite heute ''Puszcza Wkrzańska'' genannt), 13 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von [[Stettin]] und 20 Kilometer westlich des Marktplatzes von [[Police (Woiwodschaft Westpommern)|Police]]. |
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[[Datei:Dobra Szczecinska Church 2006-03 from SE.jpg|mini|250px|Dorfkirche, aus südöstlicher Richtung gesehen.]] |
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[[Datei: Dobra Szczecinska Church 2006-03 from SW.jpg|mini|255px|Dorfkirche, aus südwestlicher Richtung gesehen.]] |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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Daber wird 1269 in einer Urkunde genannt, in der Herzog [[Barnim I.]] mit dem [[Bistum Cammin|Camminer]] Bischof [[Hermann von Gleichen]] den Zehnten in der Kirche und die Einkünfte des Pfarrers festlegte. |
Daber wird 1269 in einer Urkunde genannt, in der Herzog [[Barnim I.]] mit dem [[Bistum Cammin|Camminer]] Bischof [[Hermann von Gleichen]] den Zehnten in der Kirche und die Einkünfte des Pfarrers festlegte. |
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Um das Jahr 1775 gab es in Daber ein Vorwerk, also den Gutsbetrieb, eine Schäferei, eine Wassermühle, die mit einer Ölpresse kombiniert war, einen Freischulzen, vier [[Vollbauer]]n, einen [[Halbbauer]]n, sechs [[Kossäte]]n, einen Krug, ein Schulhaus, eine Schmiede, ein Hirtenhaus und acht [[Instmann|Insthäuser]], insgesamt 35 Feuerstellen. Auf der Feldmark lagen die Vorwerke Daberbeck, Gottestamp, alter Teerofen und Rehhagen. Das Gut Daber befand sich seinerzeit im Besitz der Familie [[Ramin (Adelsgeschlecht)|Ramin]] und gehörte nach dem Tode des Landrates [[Jürgen Bernd von Ramin]] (* 1693; † 1775) seinem Sohn, dem Landrat [[Carl Bogislav von Ramin]].<ref> [[Ludwig Wilhelm Brüggemann]]: ''Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtuns Vor- und Hinterpommern''. Teil I: ''Allgemeine Einleitung und die Beschreibung des Preußischen Vorpommern''. Stettin 1779, S. 220, Nr. 15 ([http://books.google.de/books?id=kQk_AAAAcAAJ&pg=PA220 Online])</ref> |
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Um das Jahr 1930 hatte die Gemarkung der Gemeinde Daber eine Flächengröße von 17 km² und innerhalb der Gemeindegrenzen standen 80 Wohngebäude. Neben Daber bestanden die Wohnplätze [[Kolonie Luisenhof]] und [[Kolonie am Köstiner Wege]]. Im Jahr 1925 wurden in der Gemeinde Daber 572 Einwohner gezählt, die auf 121 Haushaltungen verteilt waren,<ref name="Stübs">{{Webarchiv|url=http://gemeinde.daber.kreis-randow.de/ |wayback=20120628105310 |text=Gemeinde Daber |archiv-bot=2023-12-13 12:38:31 InternetArchiveBot }} im Informationssystem Pommern.</ref> im Jahre 1939 591 Einwohner. |
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Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen. |
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== Kirche == |
== Kirche == |
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=== Dorfkirche === |
=== Dorfkirche === |
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Die mittelalterliche Granitquaderkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1875 wurde sie völlig umgestaltet und mit Staffelgiebeln und spitzbogigen Fenstern versehen. An der Westseite blieb ein altes Granitquaderportal erhalten. Der reich geschnitzte Kanzelaltar wurde 1727 von ''Bogislaw Ernst von Ramin'' der Kirche gestiftet. |
Die mittelalterliche Granitquaderkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1875 wurde sie völlig umgestaltet und mit Staffelgiebeln und spitzbogigen Fenstern versehen. An der Westseite blieb ein altes Granitquaderportal erhalten. Der reich geschnitzte Kanzelaltar wurde 1727 von ''Bogislaw Ernst von Ramin'' der Kirche gestiftet. |
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=== Kirchengemeinde === |
=== Kirchengemeinde === |
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Vor 1945 war die Bevölkerung von Daber fast ausnahmslos [[evangelisch]]er Konfession. Der Ort war eine Filialgemeinde im [[Kirchspiel]] [[Buk (Dobra)|Böck]] (heute polnisch: Buk), zu dem auch noch eine Predigtstelle in [[Węgornik|Aalgraben]] (Węgornik) gehörte. Das Kirchspiel Böck war Teil des [[Kirchenkreis Pasewalk|Kirchenkreises Pasewalk]] in der [[Kirchenprovinz]] [[Provinz Pommern|Pommern]] der [[Kirche der Altpreußischen Union]]. Das Kirchenpatronat hatten zuletzt die Rittergutsbesitzer ''Pritzel'' von Böck und ''Stock'' von [[Stolec|Stolzenburg]] (Stolec) inne. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer ''Otto Ebert''. |
Vor 1945 war die Bevölkerung von Daber fast ausnahmslos [[evangelisch]]er Konfession. Im Jahr 1925 wurden in Daber außer den Protestanten zehn Katholiken gezählt.<ref name="Stübs" /> Der Ort war eine Filialgemeinde im [[Kirchspiel]] [[Buk (Dobra)|Böck]] (heute polnisch: Buk), zu dem auch noch eine Predigtstelle in [[Węgornik|Aalgraben]] (Węgornik) gehörte. Das Kirchspiel Böck war Teil des [[Kirchenkreis Pasewalk|Kirchenkreises Pasewalk]] in der [[Kirchenprovinz]] [[Provinz Pommern|Pommern]] der [[Kirche der Altpreußischen Union]]. Das Kirchenpatronat hatten zuletzt die Rittergutsbesitzer ''Pritzel'' von Böck und ''Stock'' von [[Stolec (Dobra)|Stolzenburg]] (Stolec) inne. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer ''Otto Ebert''. |
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Seit 1945 leben in Dobra überwiegend [[ |
Seit 1945 leben in Dobra überwiegend [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] Einwohner. Seit 1985 besteht in Dobra eine Pfarrei, zu der die Filialkirchen [[Buk (Dobra)|Buk]] (''Böck''), [[Rzędziny]] (''Nassenheide'') und [[Stolec (Dobra)|Stolec]] (''Stolzenburg'') gehören. Dobra ist dem [[Dekanat]] [[Stettin|Szczecin-Pogodno]] im [[Erzbistum Stettin-Cammin]] zugeordnet. |
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Das Dorf wird von einer Nebenstraße durchquert, die von [[Tanowo]] (''Falkenwalde'') nach [[Lubieszyn]] (''Neu Linken'') ([[Droga krajowa 10|DK 10]]) führt. In der Ortsmitte mündet hier eine aus [[Stettin|Szczecin-Glębokie]] (''Stettin-Glambeck'') kommende Verbindungsstraße ein. |
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== Söhne und Töchter des Ortes == |
== Söhne und Töchter des Ortes == |
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* [[Luise von Haugwitz]] (1782–1855), deutsche Schriftstellerin, als ''Luise von Rohr'' in Daber geboren |
* [[Luise von Haugwitz]] (1782–1855), deutsche Schriftstellerin, als ''Luise von Rohr'' in Daber geboren |
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== Literatur == |
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Die [[Gmina|Landgemeinde]] [[Gmina Dobra|Dobra]] umfasst eine Fläche von 110,27 km² bei nahezu 16.000 Einwohnern. Im Südosten grenzt die Gemeinde an das Stadtgebiet von [[Stettin]], wobei ein Teil des zur Gemeinde gehörenden Ortes Bezrzecze (''Brunn'') abgetrennt ist und als Ortschaft Bezrzecze zum Stadtteil [[Szczecin|Szczecin-Zachód]] (Stettin-West) gehört. |
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Das Gemeindegebiet wird von der ''Mała Gunica'' (''Kleiner Aalbach'') in Süd-Nord-Richtung durchzogen, der bei Węgornik (''Aalgraben'') in die ''Gunica'' mündet, bevor diese nach etwa 12 Kilometern in die [[Oder]] einfließt. Im äußersten Nordwesten liegt der ''Jezioro Stolsko'' (''Schlosssee''), dessen westlicher Teil bereits nach Deutschland gehört. |
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12 Ortsteile („Schulzenämter“) sind in die Gemeinde integriert: |
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* [[Bezrzecze]] (''Brunn'') |
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* [[Buk (Dobra)|Buk]] (''Böck'') |
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* Dobra (''Daber'') |
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* [[Dołuje]] (''Neuenkirchen'') |
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* [[Grzepnica]] (''Armenheide'') |
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* [[Łęgi (Dobra)|Łęgi]] (''Laack'') |
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* [[Mierzyn]] (''Möhringen'') |
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* [[Rzędziny]] (''Nassenheide'') |
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* [[Skarbimierzyce]] (''Sparrenfelde'') |
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* [[Stolec]] (''Stolzenburg'') |
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* [[Wąwelnica]] (''Wamlitz'') |
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* [[Wołczkowo]] (''Völschendorf'') |
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Zu ihnen gehören die Ortschaften: [[Bolków (Powiat Policki)|Bolków]] (''Schlangenhorst''), [[Kościno]] (''Köstin''), [[Lubieszyn]] (''Neu Linken''), [[Płochocin]] (''Luisenhof''), [[Redlica]] (''Marienthal''), [[Sławoszewo]] (''Neuhaus''). |
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== Grenzlandgemeinde == |
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Die gesamte westliche Grenze der Gmina Dobra bildet zugleich die Staatsgrenze zwischen Polen und Deutschland (Kreisgrenze [[Powiat Policki]] und [[Landkreis Vorpommern-Greifswald]]). Im Gemeindegebiet befinden sich zwei Grenzübergänge: |
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* [[Buk (Dobra)|Buk]] (''Böck'') / [[Blankensee (Vorpommern)|Blankensee]], der zunächst nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben ist und von polnischer Seite aus den direkten Zugang zum [[Oder-Neiße-Radweg]] bei Blankensee ermöglicht, |
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* [[Lubieszyn]] (''Neu Linken'') / [[Ramin|Linken]], der neben dem Autobahn-Grenzübergang [[Kołbaskowo]] (''Kolbitzow'') /[[Pomellen]] der verkehrsreichste Übergang zwischen der polnischen [[Woiwodschaft Westpommern]] und dem deutschen Bundesland [[Mecklenburg-Vorpommern]] darstellt. Er verbindet die von [[Płońsk]] (''Plöhnen'') - [[Piła]] (''Schneidemühl'') und [[Stettin]] kommende [[Droga krajowa 10|Landesstraße 10]] (ehemalige deutsche [[Reichsstraße 104]]) mit der [[Bundesstraße 104]], die bis nach [[Lübeck]] führt. |
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=== Literatur === |
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* Hans Glaeser-Swantow: ''Das Evangelische Pommern''. 2. Teil: ''Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine''. 3. Auflage. Evangelischer Pfarrerverein der Provinz Pommern, Stargard 1940. |
* Hans Glaeser-Swantow: ''Das Evangelische Pommern''. 2. Teil: ''Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine''. 3. Auflage. Evangelischer Pfarrerverein der Provinz Pommern, Stargard 1940. |
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* [[Heinrich Berghaus]]: ''Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen''. Teil II, Band 2, Anklam 1865, S. 1572–1576 ([http://books.google.de/books?id=I_YAAAAAcAAJ&pg=PA1572 Online]) |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Dobra, powiat policki|Dobra|S}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Gmina Dobra (Police)| ]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1269]] |
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[[en:Dobra, Police County]] |
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[[fr:Dobra (powiat de Police)]] |
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[[nl:Dobra (powiat Policki)]] |
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[[Kategorie:Gmina Dobra (Police)]] |
Aktuelle Version vom 13. Dezember 2023, 14:38 Uhr
Dobra | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Police | |
Gmina: | Dobra | |
Geographische Lage: | 53° 29′ N, 14° 23′ O | |
Höhe: | 20 m n.p.m. | |
Einwohner: | 2621 (2013[1]) | |
Postleitzahl: | 72-003 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZPL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 10: Deutschland – Linken/Lubieszyn – Piła – Płońsk, Abzweig: Lubieszyn | |
Eisenbahn: | PKP-Strecke 408: Szczecin – Grambow/Deutschland, Bahnstation: Stobno Szczecińskie | |
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów |
Dobra (lange Zeit auch Dobra Szczecińska, deutsch Daber) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es ist Sitz der Gmina Dobra (Landgemeinde Daber) und gehört mit dieser zum Powiat Policki (Pölitzer Kreis).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dobra liegt im östlichen Vorpommern, an der Grenze der Ueckermünder Heide (auf polnischer Seite heute Puszcza Wkrzańska genannt), 13 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Stettin und 20 Kilometer westlich des Marktplatzes von Police.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Daber wird 1269 in einer Urkunde genannt, in der Herzog Barnim I. mit dem Camminer Bischof Hermann von Gleichen den Zehnten in der Kirche und die Einkünfte des Pfarrers festlegte.
Um das Jahr 1775 gab es in Daber ein Vorwerk, also den Gutsbetrieb, eine Schäferei, eine Wassermühle, die mit einer Ölpresse kombiniert war, einen Freischulzen, vier Vollbauern, einen Halbbauern, sechs Kossäten, einen Krug, ein Schulhaus, eine Schmiede, ein Hirtenhaus und acht Insthäuser, insgesamt 35 Feuerstellen. Auf der Feldmark lagen die Vorwerke Daberbeck, Gottestamp, alter Teerofen und Rehhagen. Das Gut Daber befand sich seinerzeit im Besitz der Familie Ramin und gehörte nach dem Tode des Landrates Jürgen Bernd von Ramin (* 1693; † 1775) seinem Sohn, dem Landrat Carl Bogislav von Ramin.[2]
Um das Jahr 1930 hatte die Gemarkung der Gemeinde Daber eine Flächengröße von 17 km² und innerhalb der Gemeindegrenzen standen 80 Wohngebäude. Neben Daber bestanden die Wohnplätze Kolonie Luisenhof und Kolonie am Köstiner Wege. Im Jahr 1925 wurden in der Gemeinde Daber 572 Einwohner gezählt, die auf 121 Haushaltungen verteilt waren,[3] im Jahre 1939 591 Einwohner.
Bis 1939 gehörte die Gemeinde Daber zum Landkreis Randow und kam dann bei dessen Auflösung zum Landkreis Ueckermünde, beide in der preußischen Provinz Pommern.
Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dorfkirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mittelalterliche Granitquaderkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1875 wurde sie völlig umgestaltet und mit Staffelgiebeln und spitzbogigen Fenstern versehen. An der Westseite blieb ein altes Granitquaderportal erhalten. Der reich geschnitzte Kanzelaltar wurde 1727 von Bogislaw Ernst von Ramin der Kirche gestiftet.
Kirchengemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor 1945 war die Bevölkerung von Daber fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Im Jahr 1925 wurden in Daber außer den Protestanten zehn Katholiken gezählt.[3] Der Ort war eine Filialgemeinde im Kirchspiel Böck (heute polnisch: Buk), zu dem auch noch eine Predigtstelle in Aalgraben (Węgornik) gehörte. Das Kirchspiel Böck war Teil des Kirchenkreises Pasewalk in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Das Kirchenpatronat hatten zuletzt die Rittergutsbesitzer Pritzel von Böck und Stock von Stolzenburg (Stolec) inne. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Otto Ebert.
Seit 1945 leben in Dobra überwiegend katholische Einwohner. Seit 1985 besteht in Dobra eine Pfarrei, zu der die Filialkirchen Buk (Böck), Rzędziny (Nassenheide) und Stolec (Stolzenburg) gehören. Dobra ist dem Dekanat Szczecin-Pogodno im Erzbistum Stettin-Cammin zugeordnet.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wird von einer Nebenstraße durchquert, die von Tanowo (Falkenwalde) nach Lubieszyn (Neu Linken) (DK 10) führt. In der Ortsmitte mündet hier eine aus Szczecin-Glębokie (Stettin-Glambeck) kommende Verbindungsstraße ein.
Die nächste Bahnstation Stobno Szczecińskie an der Transitstrecke Pasewalk–Stettin liegt 11 Kilometer südlich des Dorfes.
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luise von Haugwitz (1782–1855), deutsche Schriftstellerin, als Luise von Rohr in Daber geboren
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-181-3, S. 75.
- Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. 3. Auflage. Evangelischer Pfarrerverein der Provinz Pommern, Stargard 1940.
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 2, Anklam 1865, S. 1572–1576 (Online)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Główny Urząd Statystyczny, Online-Abfrage als Excel-Datei: Portret miejscowości statystycznych w gminie Dobra (Szczecińska) (powiat policki, województwo zachodniopomorskie) w 2013 r. Fortschreibung des Zensus 2011 (polnisch, abgerufen am 21,01,2016)
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtuns Vor- und Hinterpommern. Teil I: Allgemeine Einleitung und die Beschreibung des Preußischen Vorpommern. Stettin 1779, S. 220, Nr. 15 (Online)
- ↑ a b Gemeinde Daber ( des vom 28. Juni 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Informationssystem Pommern.