„Paul A. Samuelson“ – Versionsunterschied

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'''Paul Anthony Samuelson''' (* [[15. Mai]] [[1915]] in [[Gary (Indiana)|Gary]], [[Indiana]]; † [[13. Dezember]] [[2009]] in [[Belmont (Massachusetts)|Belmont]], [[Massachusetts]]<ref>[http://www.nytimes.com/2009/12/14/business/economy/14samuelson.html Paul A. Samuelson, Economist, Dies at 94], [[New York Times]] vom 14. Dezember 2009</ref>) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Wirtschaftswissenschaften|Wirtschaftswissenschaftler]] und Träger des [[Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften|Preises für Wirtschaftswissenschaften der Schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel]] von [[Liste der Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften#1969–1980|1970]]. Er war Mitglied der [[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokraten]] sowie [[Judentum|jüdischer]] Abstammung.
'''Paul Anthony Samuelson''' (* [[15. Mai]] [[1915]] in [[Gary (Indiana)|Gary]], [[Indiana]]; † [[13. Dezember]] [[2009]] in [[Belmont (Massachusetts)|Belmont]], [[Massachusetts]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Wirtschaftswissenschaften|Wirtschaftswissenschaftler]] und Träger des [[Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften]] von [[Liste der Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften#1970er Jahre|1970]].


== Leben ==
== Familie ==
Samuelson war [[Juden|jüdischer Abstammung]]. Seine Vorfahren waren aus dem heutigen [[Polen]] in die Vereinigten Staaten [[Einwanderung in die Vereinigten Staaten|eingewandert]]. Samuelson wuchs als Sohn eines [[Drogist|Drogisten]] in Indiana, [[Florida]] und [[Chicago]] auf. Sein jüngerer Bruder [[Robert Summers]] (1922–2012) und sein Neffe [[Lawrence Summers]] (* 1954) wurden ebenfalls Wirtschaftswissenschaftler. Samuelson war zweimal verheiratet und hatte sechs Kinder sowie 15 Enkelkinder.<ref name=":0">{{Munzinger|00000012788|Abruf=2024-03-11}}</ref>


=== Ausbildung ===
== Berufliche Laufbahn ==
Seine erste Ausbildung absolvierte Paul A. Samuelson an der [[Universität von Chicago|University of Chicago]] ([[Bachelor|Bachelor of Arts]] 1935, [[Master|Master of Arts]] 1936). Den Grad eines [[Doktorgrad|Doktors]] erhielt er 1941 an der [[Harvard University]].
Nach Besuch der Hyde Park High School in Chicago studierte Samuelson an der [[University of Chicago]], wo er 1935 den [[Bachelor|Bachelor of Arts]] und 1936 den [[Master|Master of Arts]] erlangte. [[Promotion (Doktor)|Promoviert]] wurde er 1941 an der [[Harvard University]]. Er war Schüler von [[Frank Knight (Wirtschaftswissenschaftler)|Frank Knight]], [[Jacob Viner]], [[Henry Calvert Simons|Henry Simons]], [[Paul Sweezy]] und [[Joseph Schumpeter]].


Gelehrt hat Samuelson hauptsächlich am [[Massachusetts Institute of Technology]] in [[Cambridge (Massachusetts)|Cambridge]].
Er war Schüler [[Paul Sweezy]]s und [[Joseph Schumpeter]]s.


Samuelson war Mitglied der [[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokraten]] und beriet unter anderem den Politiker [[Adlai Ewing Stevenson junior|Adlai Ewing Stevenson]]. Trotz Anfrage lehnte er ein Angebot von [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[John F. Kennedy]], Teil der [[Kabinett Kennedy|Regierungsmannschaft]] zu werden, mit der Begründung ab, er wolle keine Position übernehmen, in der er nicht länger sagen und schreiben könne, was er wolle und wissenschaftlich für richtig halte. Zeitweise war er ständiger Berater des US-Schatzamtes und Berater der [[Federal Reserve System|US-Zentralbank]].
=== Tätigkeit ===
Gelehrt hat er hauptsächlich am MIT, dem [[Massachusetts Institute of Technology]].


== Forschung ==
Er beriet unter anderem den US-Politiker [[Adlai Ewing Stevenson junior|Adlai Ewing Stevenson]]. Trotz Anfrage lehnte er ein Angebot von [[John F. Kennedy]], Teil der Regierungsmannschaft zu werden, mit der Begründung ab, er wolle keine Position übernehmen, in der er nicht länger sagen und schreiben könne, was er wolle und wissenschaftlich für richtig halte. Zeitweise war er ständiger Berater des US-Schatzamtes und Berater der [[Federal Reserve System|US-Zentralbank]].
Samuelson hat in vielen Gebieten der theoretischen [[Volkswirtschaftslehre]] intensiv geforscht. Daher sind eine Reihe volkswirtschaftlicher Lehrsätze bzw. Effekte mit seinem Namen verbunden, insbesondere das [[Stolper-Samuelson-Theorem]], die [[Bergson-Samuelson-Wohlfahrtsfunktion]], das [[Lerner-Samuelson-Theorem]], der [[Balassa-Samuelson-Effekt]] und die [[Samuelson-Bedingung|Samuelson-Musgrave-Bedingung]].


Durch die Integration [[Mathematik|mathematischer]] und [[Statistik|statistischer]] Methoden trug Samuelson wesentlich zur wissenschaftlichen Anerkennung der Volkswirtschaftslehre bei. Sein 1948 veröffentlichtes Werk ''Economics: An Introductory Analysis'' zählte zu den am weitesten verbreiteten ökonomischen Lehrbüchern. Die ''[[New York Times]]'' schrieb, er habe die [[Nationalökonomie]] „von einer Disziplin, die über wirtschaftliche Fragen grübelt, zu einer Disziplin verwandelt, die Probleme löst und Fragen über Ursache und Wirkung mit mathematischer Strenge und Klarheit beantwortet“.
Aufsehen erregte er 2004 mit der Forderung, das Tempo der [[Globalisierung]] durch politische Maßnahmen zu drosseln.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/paul-a-samuelson-ist-tot-der-oekonom-des-jahrhunderts-1.129273 Der Ökonom des Jahrhunderts], [[Süddeutsche Zeitung]] vom 14. Dezember 2009</ref>


Samuelson erhielt 1970 als erster Amerikaner den [[Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften|Preis für Wirtschaftswissenschaften der Schwedischen Reichsbank]]. In der Begründung zur Verleihung des Preises hieß es unter anderem:
=== Ehrungen ===
1942 wurde Samuelson in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt.<ref>{{Amacad|S|2018-03-17}}</ref>

Im Jahr 1961 stand Samuelson der [[American Economic Association]] als [[Liste der Präsidenten der American Economic Association|gewählter Präsident]] vor.<ref name="AEA">{{Internetquelle |url=https://www.aeaweb.org/honors_awards/officerspast.php |titel=Past and Present Officers |hrsg=aeaweb.org ([[American Economic Association]]) |sprache=en |abruf=2015-10-29}}</ref>

Seit 1958 war er Mitglied der [[American Philosophical Society]],<ref>{{Internetquelle |url=https://search.amphilsoc.org/memhist/search?creator=Paul+A.+Samuelson&title=&subject=&subdiv=&mem=&year=&year-max=&dead=&keyword=&smode=advanced |titel=Member History: Paul A. Samuelson |hrsg=American Philosophical Society |abruf=2018-12-23 |kommentar=mit biographischen Anmerkungen}}</ref> seit 1960 der [[British Academy]] und seit 1970 der [[National Academy of Sciences]].

== Forschung ==
Samuelson hat in vielen Gebieten der theoretischen Volkswirtschaftslehre intensiv geforscht. Daher sind eine Reihe volkswirtschaftlicher Lehrsätze bzw. Effekte mit seinem Namen verbunden, insbesondere das [[Stolper-Samuelson-Theorem]], die [[Bergson-Samuelson-Wohlfahrtsfunktion]], das [[Lerner-Samuelson-Theorem]], der [[Balassa-Samuelson-Effekt]] und die [[Samuelson-Bedingung|Samuelson-Musgrave-Bedingung]].


{{Zitat
{{Zitat
|Text=Samuelsons Beitrag besteht darin, dass er, mehr als jeder andere gegenwärtige Wirtschaftswissenschaftler, das allgemeine analytische und methodologische Niveau der Wirtschaftswissenschaften weiterentwickelt hat. Tatsache ist, dass er große Teile der Wirtschaftstheorie umgeschrieben hat. Er hat außerdem die fundamentale Einheit der Problemstellung und der analytischen Techniken in den Wirtschaftswissenschaften aufgezeigt. […] Samuelsons Beiträge erstrecken sich über eine riesige Bandbreite.}}Aufsehen erregte Samuelson 2004 mit der Forderung, das Tempo der [[Globalisierung]] durch politische Maßnahmen zu drosseln.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/paul-a-samuelson-ist-tot-der-oekonom-des-jahrhunderts-1.129273 Der Ökonom des Jahrhunderts], [[Süddeutsche Zeitung]] vom 14. Dezember 2009</ref> In der [[Weltfinanzkrise]] sah er 2008 einen Beleg dafür, dass seine Warnungen vor zu starker [[Deregulierung]] begründet waren.<ref name=":0" />
|Text=Do I really believe what I have been saying? I would like to believe otherwise. But a respect for evidence compels me to incline toward the hypothesis that most portfolio decisionmakers should go out of business, take up plumbing, teach Greek, or help produce the annual GNP by serving as corporate executives. Even if this advice to drop dead is good advice, it obviously is not counsel that will be eagerly followed.
|Übersetzung=Glaube ich wirklich, was ich gesagt habe? Ich würde gerne etwas anderes glauben. Aber mein Respekt für wissenschaftliche Beweise zwingt mich zu der Hypothese, dass die meisten Portfoliomanager aus dem Geschäft aussteigen und lieber mit der Klempnerei anfangen, Griechisch lehren oder ihren Beitrag leisten sollten, das jährliche BSP als leitende Angestellte zu steigern. Aber selbst wenn der Rat tot umzufallen ein guter ist, ist es offensichtlich keiner der eifrig befolgt werden wird.
|ref=<ref>{{Literatur |Autor=Samuelson, Paul A. |Titel=Challenge to judgement |Sammelwerk=Journal of Portfolio Management |Band=1 |Nummer=1 |Datum=1974 |Seiten=17–19 |DOI=10.3905/jpm.1974.408496}}</ref>
|lang=en}}


== Ehrungen ==
Durch die Integration [[Mathematik|mathematischer]] und [[Statistik|statistischer]] Methoden trug Samuelson wesentlich zur wissenschaftlichen Anerkennung der [[Volkswirtschaftslehre]] bei. Sein 1948 veröffentlichtes Werk ''Economics: An Introductory Analysis'' zählte zu den am weitesten verbreiteten ökonomischen Lehrbüchern. Die ''[[New York Times]]'' schrieb, er habe die [[Nationalökonomie]] „von einer Disziplin, die über wirtschaftliche Fragen grübelt, zu einer Disziplin verwandelt, die Probleme löst und Fragen über Ursache und Wirkung mit mathematischer Strenge und Klarheit beantwortet“.
1942 wurde Samuelson in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt.<ref>{{Amacad|S|2018-03-17}}</ref>


Im Jahr 1961 stand Samuelson der [[American Economic Association]] als [[Liste der Präsidenten der American Economic Association|gewählter Präsident]] vor.<ref name="AEA">{{Internetquelle |url=https://www.aeaweb.org/honors_awards/officerspast.php |titel=Past and Present Officers |hrsg=aeaweb.org ([[American Economic Association]]) |sprache=en |abruf=2015-10-29}}</ref>
Samuelson erhielt 1970 als erster Amerikaner den Preis für Wirtschaftswissenschaften der Schwedischen Reichsbank. In der Begründung zur Verleihung des Preises hieß es unter anderem:


Seit 1958 war er Mitglied der [[American Philosophical Society]],<ref>{{Internetquelle |url=https://search.amphilsoc.org/memhist/search?creator=Paul+A.+Samuelson&title=&subject=&subdiv=&mem=&year=&year-max=&dead=&keyword=&smode=advanced |titel=Member History: Paul A. Samuelson |hrsg=American Philosophical Society |abruf=2018-12-23 |kommentar=mit biographischen Anmerkungen}}</ref> seit 1960 der [[British Academy]] und seit 1970 der [[National Academy of Sciences]].
{{Zitat
|Text=Samuelsons Beitrag besteht darin, dass er, mehr als jeder andere gegenwärtige Wirtschaftswissenschaftler, das allgemeine analytische und methodologische Niveau der Wirtschaftswissenschaften weiterentwickelt hat. Tatsache ist, dass er große Teile der Wirtschaftstheorie umgeschrieben hat. Er hat außerdem die fundamentale Einheit der Problemstellung und der analytischen Techniken in den Wirtschaftswissenschaften aufgezeigt. […] Samuelsons Beiträge erstrecken sich über eine riesige Bandbreite.}}


== Publikationen (Auswahl) ==
== Publikationen (Auswahl) ==
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Massachusetts Institute of Technology)]]
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[[Kategorie:Ehrendoktor der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru]]
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[[Kategorie:Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences]]
[[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences]]
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]]
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]]

Aktuelle Version vom 11. März 2024, 12:08 Uhr

Paul A. Samuelson (1997)

Paul Anthony Samuelson (* 15. Mai 1915 in Gary, Indiana; † 13. Dezember 2009 in Belmont, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften von 1970.

Samuelson war jüdischer Abstammung. Seine Vorfahren waren aus dem heutigen Polen in die Vereinigten Staaten eingewandert. Samuelson wuchs als Sohn eines Drogisten in Indiana, Florida und Chicago auf. Sein jüngerer Bruder Robert Summers (1922–2012) und sein Neffe Lawrence Summers (* 1954) wurden ebenfalls Wirtschaftswissenschaftler. Samuelson war zweimal verheiratet und hatte sechs Kinder sowie 15 Enkelkinder.[1]

Berufliche Laufbahn

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Nach Besuch der Hyde Park High School in Chicago studierte Samuelson an der University of Chicago, wo er 1935 den Bachelor of Arts und 1936 den Master of Arts erlangte. Promoviert wurde er 1941 an der Harvard University. Er war Schüler von Frank Knight, Jacob Viner, Henry Simons, Paul Sweezy und Joseph Schumpeter.

Gelehrt hat Samuelson hauptsächlich am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge.

Samuelson war Mitglied der Demokraten und beriet unter anderem den Politiker Adlai Ewing Stevenson. Trotz Anfrage lehnte er ein Angebot von US-Präsident John F. Kennedy, Teil der Regierungsmannschaft zu werden, mit der Begründung ab, er wolle keine Position übernehmen, in der er nicht länger sagen und schreiben könne, was er wolle und wissenschaftlich für richtig halte. Zeitweise war er ständiger Berater des US-Schatzamtes und Berater der US-Zentralbank.

Samuelson hat in vielen Gebieten der theoretischen Volkswirtschaftslehre intensiv geforscht. Daher sind eine Reihe volkswirtschaftlicher Lehrsätze bzw. Effekte mit seinem Namen verbunden, insbesondere das Stolper-Samuelson-Theorem, die Bergson-Samuelson-Wohlfahrtsfunktion, das Lerner-Samuelson-Theorem, der Balassa-Samuelson-Effekt und die Samuelson-Musgrave-Bedingung.

Durch die Integration mathematischer und statistischer Methoden trug Samuelson wesentlich zur wissenschaftlichen Anerkennung der Volkswirtschaftslehre bei. Sein 1948 veröffentlichtes Werk Economics: An Introductory Analysis zählte zu den am weitesten verbreiteten ökonomischen Lehrbüchern. Die New York Times schrieb, er habe die Nationalökonomie „von einer Disziplin, die über wirtschaftliche Fragen grübelt, zu einer Disziplin verwandelt, die Probleme löst und Fragen über Ursache und Wirkung mit mathematischer Strenge und Klarheit beantwortet“.

Samuelson erhielt 1970 als erster Amerikaner den Preis für Wirtschaftswissenschaften der Schwedischen Reichsbank. In der Begründung zur Verleihung des Preises hieß es unter anderem:

„Samuelsons Beitrag besteht darin, dass er, mehr als jeder andere gegenwärtige Wirtschaftswissenschaftler, das allgemeine analytische und methodologische Niveau der Wirtschaftswissenschaften weiterentwickelt hat. Tatsache ist, dass er große Teile der Wirtschaftstheorie umgeschrieben hat. Er hat außerdem die fundamentale Einheit der Problemstellung und der analytischen Techniken in den Wirtschaftswissenschaften aufgezeigt. […] Samuelsons Beiträge erstrecken sich über eine riesige Bandbreite.“

Aufsehen erregte Samuelson 2004 mit der Forderung, das Tempo der Globalisierung durch politische Maßnahmen zu drosseln.[2] In der Weltfinanzkrise sah er 2008 einen Beleg dafür, dass seine Warnungen vor zu starker Deregulierung begründet waren.[1]

1942 wurde Samuelson in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[3]

Im Jahr 1961 stand Samuelson der American Economic Association als gewählter Präsident vor.[4]

Seit 1958 war er Mitglied der American Philosophical Society,[5] seit 1960 der British Academy und seit 1970 der National Academy of Sciences.

Publikationen (Auswahl)

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  • Wirtschaft. 19th edition, 2009. ISBN 978-0-07-126383-2 (englisch)
  • Foundations of Economic Analysis, 2. Ed., 1982.
  • „Interactions between the Multiplier Analysis and the Principle of Acceleration.“ in Review of Economics and Statistics, S. 75–78, Mee 1939.
  • „International Trade and the Equalization of Factor Prices.“ in Economic Journal, Nr. 58, Juni 1948, S. 163–84.
  • Samuelson P.-A., Dorfman Robert, Solow Robert: Linear Programming and Economic Activity, 1958.
  • „A Note on the Pure Theory of Consumers’ Behavior.“ in Economica NS, Nr. 5, Februar 1938, S. 61–71.
  • „The Pure Theory of Public Expenditure.“ in Review of Economics and Statistics, November 1954, S. 387–389
  • Nicholas Wapshott: Samuelson Friedman: The Battle Over the Free Market. W. W. Norton, New York 2021, ISBN 978-0-393-28518-5.
Commons: Paul Samuelson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Paul A. Samuelson im Munzinger-Archiv, abgerufen am 11. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Der Ökonom des Jahrhunderts, Süddeutsche Zeitung vom 14. Dezember 2009
  3. Book of Members 1780–present, Chapter S. (PDF; 1,5 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 17. März 2018 (englisch).
  4. Past and Present Officers. aeaweb.org (American Economic Association), abgerufen am 29. Oktober 2015 (englisch).
  5. Member History: Paul A. Samuelson. American Philosophical Society, abgerufen am 23. Dezember 2018 (mit biographischen Anmerkungen).